Donnerstag, 22. Juni 2006
Feine Musik
Man hat mich zwar nicht angesprochen, doch ich werde sie in beigefügter Liste veröffentlichen, alle meine Knaller.




Also, Füsse hoch, die Nadel auflegen und geniessen:
cabmans-top-music (pdf, 791 KB)


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Urster Kokolores
3:0 also. Gut, ich sage nichts, reibe schmunzelnd mein Kinn und notier ins Heftlein, Ich weiss es! Den Rest hat schon der Neue gesagt.

Heute fühle ick mir blümerant. Das mag am Wetter liegen, denn die dicke Freundin der Hitze ist aufgetaucht, wie sie es immer tut, ganz unverhofft und ungewollt, stand sie vor der Tür, die Schwüle.
„Mahlzeit.“ Sagt se.
„Tach“, sag ich und „auf Dich ham wa hier gerade noch gewartet.“
„Gell. Soll ich dich drücken?“
„Ist das nicht Dein namengebendes Programm Du Drückende Schwüle?“
„Ganz recht, ich bin die cremig leichte Gewitterschwere, ich komme, vom Regen Dir zu künden.“
„Und, wann kommt der?“
„Später. Und der kommt nicht, der fällt und nun lass Dich erstmal drücken."
Aus Drücken wird Quetschen und salzige Säfte fließen, Kopfdruck steigt und Gedanken ziehen sich zäh wie Kaugummi, werden länger, länger und dünner, immer dünner, reißen ab und fallen mit eingekringelten Enden auf den Boden. Man schaut es sich an, denkt, dass is es nun, das Ende aller Gedanken, fühlt nach und dabei nichts und es bleibt ein Nichts.
Dong, Dong hallt es metallisch in der Leere des Kopfes, als fröhlich hüpfend eine Frage anklopft.
„….mkkskamwqm mitkommen? Umsatz anpassen?
„Klar.“
„Abgemacht, dann machen wir es so.“
„Was?“
„Oh James! Bisschen mehr Konzentration!“
Würde ich gern, bin aber furchtbar müde. Das liegt daran, dass ich so schlecht schlafe. Die Nächte weigern sich dunkel zu werden. Es hat ja hier im “VEB Blogg Kombinat Schreibs AUF!“ keiner mitbekommen, aber gestern war Sommersonnenwende. Da möchte ich auch gern die Gelegenheit nutzen, den streng gescheitelten Idioten der arischen Bruderschaft zu zurufen: Ihr dreckigen Aschlochpernnerwichserdoofsäcke dies ist auch nur ein Fest, dass ihr vergewaltigt! Möget ihr alle in Flammen geraten, beim mystisch verbrämtem pseudokulturellen Fackelhalten. Und bleibt am Besten da wo ihr wohnt. So. dat war dit.
Ich habe ja eine Hose. Das ist schon mal ein schöner Ansatz, denn diese ist sehr kleidsam und schützt vor Aufläufen jeder Art, auch den von Nudeln. Diese Hose ist eigentlich eine Niethose, oder wir es im Slang heißt: Jeans. Ich liebe sie heiß und innig obwohl sie schon so alt und so dünn ist, dass man fast durch sie hindurch sehen kann und Angst haben muss, dass sie zu Staub zerfällt. Daher trage ich sie nur zu besonderen Anlässen, oder wenn es heiß ist. Gestern war es heiß und wir zum Lunch im Restaurant IKKI TAKKI und da aß ich ein Yaki Tori. Ich heiße nämlich nicht James Golum und so roher Fisch ist mein Ding nicht, aber alle meine Kollegen stehen drauf. Auf jeden Fall ist eingetreten, was nicht eintreten sollte, die Hose riss am Steiß, direkt unter der Tasche, was für und am Arsch ist. War so schlimm aber nicht, weil der Kontrast des grünen Schlüppers dem Ganzen jugendliche Frische verlieh. Da muss man trotz Lachens der originalblonden, schwedischen Japanerin einfach nur lässig bleiben.
Lässig bin auch gegenüber den Nervköppen hier, die mich alle volldröhnen wegen Fußball.
„Wenn Deutschland gewinnt brauchst Du hier gar nicht mehr auftauchen.“ Sagen se.
„Erstens, liebe schmalbrüstige Freunde, tauche ich auf wo es mir passt, denn ich bin wild und männlich. Zweitens könnt ihr gar nicht gewinnen, denn halbe Sachen machen ist euer Stigma und Drittens bin ich die nächsten drei Wochen eh nicht im Büro. Aber ihr habt ja meine Handynummer. Ich schicke euch auch allen ein Bild von der deutschen Siegesfeier in HH.“


Morgen ist nämlich Feiertag. Da habe ich frei und glücklicherweise auch ein Flugticket nach HH. Hier feiern se midsommarafton, der zweitwichtigste Event nach Weihnachten. Da gibt es viel Hering und noch mehr Schnaps, vielleicht noch eine Erdbeere, aber meistens Schnaps. Außerdem muss man um einen Baum oder so was tanzen und am Samstag dann mit dickem Kopf irgendwo am Ufer eines Sees aufwachen. Das spar ich mir und fliege nach beste Stadt wo gibt, weil ich da einen Friseurtermin habe und unserer Banker für Deutschland, ein Kater wie ich einer bin, mich auf diese Idee gebracht hat. Außerdem war er so nett mir einen Deutschlandschal zu schicken, weil ich alle vollnöle, wie traurig das ist, dass ich keine Tickets bekam. Da hat er mir, mit einem putzigen Anschreiben, ein Aufbaugeschenk gemacht. Das trägt jetzt der Fan-Bär, der gestern in meiner Abwesenheit von den lieben Kollegen entweiht wurde. Ein Grund mehr zu rufen: Deutschland go, get the cup!

Einer sehr charmanten, gutaussehenden jungen Frau hatte ich ja angeboten, mit mir die Stadt zu rocken. Wollte se nicht, aus respektablen Gründen und ich freu mir auf die andere Variante eines Rockens.

Dann möchte ich gerne noch einen Trend kreieren. Ich rufe hiermit auf, Qualitätsworte wieder des Vergessens in Erinnerung zu bringen. Den Anfang machten wir gestern Abend schon hier und mit diesem kleinen Freund geht es weiter:
So nun komm mal raus da…..na komm. Trau Dich, keiner wird Dich beißen. Na los. Toll, ja, noch ein kleines Stück. Siehste, war doch gar nicht schwer.
Also, liebe Freunde, dieses hagere Kerlchen hier heißt „urst“. Einst war er einer der ganz Grossen, sein Name war in aller Munde. Gern erinnere ich so schwungvolle Sätze wie: Das ist ne urste Mauerfall. oder Ich finde Dich total urst. Urst war schön.
Dieser „urst“, Künder von Freude und Positivismus, wurde aber Opfer der Zeit und überlebt. Die Neuen “cool“ und “geil“ tauchten auf und “urst“, der Schwache, zog sich zurück wohnt nun ganz hinten im Gedankenplattenbau, denn da wo beim Herrn Hannibal ein Palast steht, steht bei mir Zeugnis real existierenden Sozialismus. “urst“ trinkt nicht, ist nur einsam und würde sich freuen, wenn der eine oder andere Brigadebloggerist sich seiner erbarmen würde. Bitte!
Nächstes Mal stellen wir hier dann Kokolores vor. Eine hochgewachsene Schönheit, die viel zu selten erwähnt wird.


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