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Sonntag, 18. Juni 2006
Rasenmähermann
cabman, 00:32h
Ich bin ja im Scho Schonenland und da gibt es nichts weiter zu tun, als Kühe melken und Rasen mähen. Kühe melken, weil Euter betatschen besser ist als gar kein Sex, wie mir Ingemar Ingmarsson mit strahlendem Blick und gelben Zähnen erzählte und Rasen mähen, weil im Scho Schonenland der Himmel und die Bäume hoch sind und Rasen eben auch, wenn man ihn nicht mäht.
Mit den Kühen habe ich es nicht so, was daran liegt, dass ich es generell nicht so mit Tieren habe, die größer sind als ich. Ich führ das immer wieder gern darauf zurück, dass ich als junger Bub zwei traumatische Erlebnisse hatte, denn ich bin einst von einem klugen Esel gebissen wurde und fast von einem Springpferd gefallen. Man kann sich ja fragen, was der Zwergencabman auf dem Springpferd gemacht hat. Nun, zuerst einmal saß er da nur, weil nämlich die Frau Otto der Meinung war, es wäre uns Kindern, im Rahmen einer allumfassenden Allgemeinbildung, sehr zuträglich, auch mal ein Gestüt zu besuchen. Außerdem hat sie mit dem Reitlehrer gefickt und der blickte sie auch ganz verträumt an, als icke gerade auf dem Klepper, den er halten sollte, saß und deswegen hat er auch nicht mitbekommen, dass das Pferd gern springen wollte, weil es hieß ja auch so, Springpferd, deswegen mach ich es ihm auch nicht zum Vorwurf, dem geilem Lehrer aber schon.
Also halt ich es mit dem Rasenmähen. Das ist ja hier Schweden ne Art Hobby und du weißt, dass du dich richtig und fast zu Ende integriert hast, wenn du deinen Rasenmäher auf halbgemähter Fläche einfach stehen lässt und mal was anderes machst. Es spielt gar keine Rolle was, und es kann auch ruhig länger dauern und wenn es zwischenzeitlich dabei anfangen sollte zu Regnen oder zu Schneien, weil man vielleicht ganz unverhofft eine neue Jahreszeit erreicht hat, so ist das noch lange kein Grund, den Rasenmäher in den Schuppen zu stellen. Mit Hinblick auf diesen Umstand werde ich wohl nie ganz ankommen in Schweden, denn ich würde diese Behandlung nie, nie meinem Rasenmäher angedeihen lassen. Rasenmähen als solches empfinde ich als unheimlich reinigendes, spirituelles und fast als transzendentales Erlebnis, wenn man so versonnen transversale Schnittmuster ins saftige Grün mäht; man kann sich dabei fast in Trance mähen, natürlich vorausgesetzt, die Fläche ist gross genug, oder man fährt halt immer im Kreis.
Die Antike und ich nennen ja ein Haus unser Eigen, unten im Scho Schonenland. Das ist wunderhübsch und von 1600m² umzingelt. Weil icke zwar noch fast grün hinter den Ohren bin, dies aber keine Auswirkungen auf irgendwelche Daumen hat, haben wir uns entschieden, es bei der grünen Sport- und Spielfläche zu belassen, was sich auch schön in die dicht bebaumte Nachbarschaft integriert und sehr dem ,
Badmintonspiel förderlich ist. Nachteil ist halt, dass man das Ganze auch mähen muss.
Das mach ich mit meinem (Achtung: I-Ah) Stiga PRO 48. Dieser Mäher (Profis sagen Mäher, genauso wie Rechner, ist doch klar!) war schon alt, als wir ihn bekamen. Der sollte nämlich auf den Müll, weil er nicht mehr richtig lief, was ja eigentlich kein Grund ist, denn wieviel ärmer wären wir, würden wir alles entsorgen was nicht richtig läuft; ich sach nur Ballak.
So, der Mäher stand dann auch bei uns so 2-3 Jahre in der Ecke und die Antike hat dann schon rumgenölt, dass er jetzt weg muss, denn er nimmt nur Platz. Tja, und beim Aufräumen habe ich ihn mir ein bisschen genauer angeschaut und dann war es Liebe auf den ersten Blick. Denn, jetzt bitte festhalten, der hat eine alte Maschine und zwar einen 6PS starken Briggs&Stratton mit knapp 4000U/min, so etwas Feines bauen die heut gar nicht mehr, mit dem kann man auch kleine Bäumchen und Füßchen kürzen. Ich mähe jedenfalls nur mit festem Schuhwerk, die Antike äußerst ungern. Außerdem ist es das Gerät für Männer mit Mut, weil, der hat kein Notaus und so Schnickschnack, einmal An läuft er, bis man ihn Ausmacht; auf Beine, Kleingetier und andere Widerstände können solche Männermaschinen keine Rücksicht nehmen. Sollte man das Pech, haben über so etwas zu fahren, macht der Mäher daraus Püree. Hasen- und Schildkrötengang gibt’s auch nicht. Nur Slow oder Fast. Icke fahre nur Fast, wie mit dem Auto, denn da wo ich bin, da ist Vorn!
„Ja, Ja!“ Ruft da das birkenstockbesohlte, ungleiche Geschwisterpaar ökologisches Gewissen I+II. „Das ist doch total unvernünftig und sinnlos, so ein olles Gerät und nur Fast. Frisst Sprit und Öl. Mit dem Auto sollst Du auch nicht so rasen.“
„Ach Klappe! Was wisst ihr schon von boy stuff? Mineralwasser mit Sauerstoff versetzt ist auch sinnlos. Oder will mir wirklich einer erklären, es gäbe Bauchatmer? Es verkauft sich trotzdem. Gießt euch noch ein bisschen Milch ins Müsli.“
„Ok Chef.“
„Kommt ihr aus Spanien?“
„Nö, wieso?“
Ich glaube das geht hier gerade in die falsche Richtung. Das liegt mit Sicherheit an der Hitze, die über der Stadt gluckt wie eine Pinguinmutti überm Ei, nämlich brütend. Vorhin habe ich mit schweißbeperlter Stirn zu ihr raufgeschaut. Gütig und mit einem mildem Lächeln im Gesicht sah sie zu mir herab und fragte:
„Na Cabbiman, wird dat heute was mit dem kreativen Geschreibse?“
„Logo, von Dir alte heiße Hexe (versteht jemand diesen Wortwitz?) lass ick mir nicht unterkriegen!“
„Nun, dann warte mal bis meine Cousine, die schöne Dörre, aus dem Süden kommt!“
„Die Dürre?“
„Die Dörre! Blödmann.“
„Ach so. Soll ruhig kommen, ich bin bereits mit allen Wassern gewaschen.“
So. Zurück zum Mäher. Der funktionierte ja natürlich nicht. Es brauchte erst einen Sommer, des Schraubens und Bohrens, des verschwitzten Gewindeschneidens und mit M16er selbstsichernden Muttern sichern, Zündkerze tauschen, Schmieren und Ölen, neue Klingen und Trallala. Als dann alles fertig war, einmal Pull and Go gepullt und? Richtig. Nichts. Also alte Trickserei angewandt, Luftfilterschwamm ins Benzin getunkt, da kriegt der schon beim Ansaugen Oktan. Dann noch ein bisschen Sprit in den Zylinder gespritzt und dann? Exakt: Mit Rülpsen und Ruckeln und Zuckeln erwachte er zum Leben und der Herr Zigarillo und James MC Gywer Cabman standen freudestrahlend und dreckverschmiert neben dem nigelnagelneuen und laut knatternden Mad Max Mäher. Er ist vielleicht nicht schön, noch nicht, aber es ging ja auch um Funktionalität.
„In solchen Dingen bist du so typisch Mann.“ Sagte die Antike leicht vorwurfsvoll.
„Wir könnten doch einen Neuen kaufen. Soviel Zeit für so ein altes Ding.“
„So einen kriegen wir gar nicht mehr. Die neumodischen-pippifax-EU-harmonisierten-Notaus-Mädchenmäher sind doch was für, ähm,… Mädchen. Ausserdem geht es ja ums Basteln.“
"Ach ja? Warum bastelst du nicht die Fussleisten im Wohnzimmer dran?"
"Soll ja auch Spass machen."
„Och!!*?!! ARGHH!!***?!!---- “
„Genau Schatz.“
So. Nun noch in eigener Sache. Ich habe ja letzte Woche diesen schönen Preis gewonnen und möchte mich an dieser Stelle noch recht artig bei allen Honoratioren, Kuratoren, Sponsoren, Blogo(h)ren und allen Gratulanten bedanken. Vielen Dank! Ich war so frei dieses Logo zu entwickeln und auf mein Weblog zu kleben. Nächstes Jahr bekommt es dann ein(e) Andere(r). Natürlich in geänderte Fassung. Oder vielleicht auch nicht.
Mit den Kühen habe ich es nicht so, was daran liegt, dass ich es generell nicht so mit Tieren habe, die größer sind als ich. Ich führ das immer wieder gern darauf zurück, dass ich als junger Bub zwei traumatische Erlebnisse hatte, denn ich bin einst von einem klugen Esel gebissen wurde und fast von einem Springpferd gefallen. Man kann sich ja fragen, was der Zwergencabman auf dem Springpferd gemacht hat. Nun, zuerst einmal saß er da nur, weil nämlich die Frau Otto der Meinung war, es wäre uns Kindern, im Rahmen einer allumfassenden Allgemeinbildung, sehr zuträglich, auch mal ein Gestüt zu besuchen. Außerdem hat sie mit dem Reitlehrer gefickt und der blickte sie auch ganz verträumt an, als icke gerade auf dem Klepper, den er halten sollte, saß und deswegen hat er auch nicht mitbekommen, dass das Pferd gern springen wollte, weil es hieß ja auch so, Springpferd, deswegen mach ich es ihm auch nicht zum Vorwurf, dem geilem Lehrer aber schon.
Also halt ich es mit dem Rasenmähen. Das ist ja hier Schweden ne Art Hobby und du weißt, dass du dich richtig und fast zu Ende integriert hast, wenn du deinen Rasenmäher auf halbgemähter Fläche einfach stehen lässt und mal was anderes machst. Es spielt gar keine Rolle was, und es kann auch ruhig länger dauern und wenn es zwischenzeitlich dabei anfangen sollte zu Regnen oder zu Schneien, weil man vielleicht ganz unverhofft eine neue Jahreszeit erreicht hat, so ist das noch lange kein Grund, den Rasenmäher in den Schuppen zu stellen. Mit Hinblick auf diesen Umstand werde ich wohl nie ganz ankommen in Schweden, denn ich würde diese Behandlung nie, nie meinem Rasenmäher angedeihen lassen. Rasenmähen als solches empfinde ich als unheimlich reinigendes, spirituelles und fast als transzendentales Erlebnis, wenn man so versonnen transversale Schnittmuster ins saftige Grün mäht; man kann sich dabei fast in Trance mähen, natürlich vorausgesetzt, die Fläche ist gross genug, oder man fährt halt immer im Kreis.
Die Antike und ich nennen ja ein Haus unser Eigen, unten im Scho Schonenland. Das ist wunderhübsch und von 1600m² umzingelt. Weil icke zwar noch fast grün hinter den Ohren bin, dies aber keine Auswirkungen auf irgendwelche Daumen hat, haben wir uns entschieden, es bei der grünen Sport- und Spielfläche zu belassen, was sich auch schön in die dicht bebaumte Nachbarschaft integriert und sehr dem ,
Badmintonspiel förderlich ist. Nachteil ist halt, dass man das Ganze auch mähen muss.
Das mach ich mit meinem (Achtung: I-Ah) Stiga PRO 48. Dieser Mäher (Profis sagen Mäher, genauso wie Rechner, ist doch klar!) war schon alt, als wir ihn bekamen. Der sollte nämlich auf den Müll, weil er nicht mehr richtig lief, was ja eigentlich kein Grund ist, denn wieviel ärmer wären wir, würden wir alles entsorgen was nicht richtig läuft; ich sach nur Ballak.
So, der Mäher stand dann auch bei uns so 2-3 Jahre in der Ecke und die Antike hat dann schon rumgenölt, dass er jetzt weg muss, denn er nimmt nur Platz. Tja, und beim Aufräumen habe ich ihn mir ein bisschen genauer angeschaut und dann war es Liebe auf den ersten Blick. Denn, jetzt bitte festhalten, der hat eine alte Maschine und zwar einen 6PS starken Briggs&Stratton mit knapp 4000U/min, so etwas Feines bauen die heut gar nicht mehr, mit dem kann man auch kleine Bäumchen und Füßchen kürzen. Ich mähe jedenfalls nur mit festem Schuhwerk, die Antike äußerst ungern. Außerdem ist es das Gerät für Männer mit Mut, weil, der hat kein Notaus und so Schnickschnack, einmal An läuft er, bis man ihn Ausmacht; auf Beine, Kleingetier und andere Widerstände können solche Männermaschinen keine Rücksicht nehmen. Sollte man das Pech, haben über so etwas zu fahren, macht der Mäher daraus Püree. Hasen- und Schildkrötengang gibt’s auch nicht. Nur Slow oder Fast. Icke fahre nur Fast, wie mit dem Auto, denn da wo ich bin, da ist Vorn!
„Ja, Ja!“ Ruft da das birkenstockbesohlte, ungleiche Geschwisterpaar ökologisches Gewissen I+II. „Das ist doch total unvernünftig und sinnlos, so ein olles Gerät und nur Fast. Frisst Sprit und Öl. Mit dem Auto sollst Du auch nicht so rasen.“
„Ach Klappe! Was wisst ihr schon von boy stuff? Mineralwasser mit Sauerstoff versetzt ist auch sinnlos. Oder will mir wirklich einer erklären, es gäbe Bauchatmer? Es verkauft sich trotzdem. Gießt euch noch ein bisschen Milch ins Müsli.“
„Ok Chef.“
„Kommt ihr aus Spanien?“
„Nö, wieso?“
Ich glaube das geht hier gerade in die falsche Richtung. Das liegt mit Sicherheit an der Hitze, die über der Stadt gluckt wie eine Pinguinmutti überm Ei, nämlich brütend. Vorhin habe ich mit schweißbeperlter Stirn zu ihr raufgeschaut. Gütig und mit einem mildem Lächeln im Gesicht sah sie zu mir herab und fragte:
„Na Cabbiman, wird dat heute was mit dem kreativen Geschreibse?“
„Logo, von Dir alte heiße Hexe (versteht jemand diesen Wortwitz?) lass ick mir nicht unterkriegen!“
„Nun, dann warte mal bis meine Cousine, die schöne Dörre, aus dem Süden kommt!“
„Die Dürre?“
„Die Dörre! Blödmann.“
„Ach so. Soll ruhig kommen, ich bin bereits mit allen Wassern gewaschen.“
So. Zurück zum Mäher. Der funktionierte ja natürlich nicht. Es brauchte erst einen Sommer, des Schraubens und Bohrens, des verschwitzten Gewindeschneidens und mit M16er selbstsichernden Muttern sichern, Zündkerze tauschen, Schmieren und Ölen, neue Klingen und Trallala. Als dann alles fertig war, einmal Pull and Go gepullt und? Richtig. Nichts. Also alte Trickserei angewandt, Luftfilterschwamm ins Benzin getunkt, da kriegt der schon beim Ansaugen Oktan. Dann noch ein bisschen Sprit in den Zylinder gespritzt und dann? Exakt: Mit Rülpsen und Ruckeln und Zuckeln erwachte er zum Leben und der Herr Zigarillo und James MC Gywer Cabman standen freudestrahlend und dreckverschmiert neben dem nigelnagelneuen und laut knatternden Mad Max Mäher. Er ist vielleicht nicht schön, noch nicht, aber es ging ja auch um Funktionalität.
„In solchen Dingen bist du so typisch Mann.“ Sagte die Antike leicht vorwurfsvoll.
„Wir könnten doch einen Neuen kaufen. Soviel Zeit für so ein altes Ding.“
„So einen kriegen wir gar nicht mehr. Die neumodischen-pippifax-EU-harmonisierten-Notaus-Mädchenmäher sind doch was für, ähm,… Mädchen. Ausserdem geht es ja ums Basteln.“
"Ach ja? Warum bastelst du nicht die Fussleisten im Wohnzimmer dran?"
"Soll ja auch Spass machen."
„Och!!*?!! ARGHH!!***?!!---- “
„Genau Schatz.“
So. Nun noch in eigener Sache. Ich habe ja letzte Woche diesen schönen Preis gewonnen und möchte mich an dieser Stelle noch recht artig bei allen Honoratioren, Kuratoren, Sponsoren, Blogo(h)ren und allen Gratulanten bedanken. Vielen Dank! Ich war so frei dieses Logo zu entwickeln und auf mein Weblog zu kleben. Nächstes Jahr bekommt es dann ein(e) Andere(r). Natürlich in geänderte Fassung. Oder vielleicht auch nicht.
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