Mittwoch, 9. Januar 2008
bekannt, beliebt, bedauernswert
Törö, ich melde mich nur kurz nur aus meinem Sendezentrum und begrüße auch ganz herzlich die neuangeschlossenen Empfängerhaushalte in ländlicher Randlage (mit freundlichen Grüßen ins nördliche Niedersachsen, wo eine 6000er Leitung schnell zu einer 2000er degeneriert, dieses begründet durch ortsübliche Signalverluste, nicht das Einzige, was in Niedersachsen verlustig gehen kann, will ich meinen, ich spreche da aus Erfahrung, man denke nur an Uelzen oder wenn es einen richtig schlimm erwischt: Celle).

Lang gebe ich bekannt, dass ich ab heute keine e-mails und auch keine Blog-Einträge mehr schreibe, sondern ich depeschiere nur noch Drahtmeldungen. Dieses ist ein so wunderschönes Wort und trifft den Kern, dass ich mich direkt darin verliebt habe.
D R A H T M E L D UN G E N. Toll, oder?

Habe ich mir natürlich nicht allein ausgedacht, vielmehr neulich, als ich meine Radiergummisammlung reinigte, rechtsäugig, denn auf dem bin ich nicht blind, nebenbei gelesen.
Es ist eine allseits bekannte und akzeptierte Tatsache, dass Radiergummisammlungsreinigungsaktionstage von Grund auf einen leicht depilierenden Zug tragen und daher durch die Einnahme völlig abwegigen Wissens aufgeheitert werden müssen. Eigner einer solchen Sammlung werden mir Recht geben. Und überhaupt gibt es eh viel zu wenig zu lachen,

kommen wir daher nun zum Bedauerlichen:

Nr.1
Error in application antville
Maximum Thread count reached.

Nicht nur bedauerlich, auch sehr nervig. Kann man da helfen?

Nr.2
Am gestrigen Tage habe ich ein Vertragsgespräch platzen lassen. Nichts Ungewöhnliches, eher ein ganz legitimes Mittel, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Betrüblich an dieser Situation einzig, dass es um meinen eigenen Arbeitsvertrag ging. Ich nehme das sportlich und stelle im Lichte der Öffentlichkeit nur eine Frage:
Wieso hat mein Chef mich eingestellt, wenn er wirklich glaubt, ich wäre so ein Sumpfgeborener, der seinen Job nicht kann? Immerhin bezahlt er mich für solche Gespräche. Egal, ich zitiere hiermit den von mir sehr geschätzten Herrn Kid, ohne zu wissen, ob dieses Zitat aus ähnlicher Situation herrührt, wörtlich:

Auch 2008 gilt festzuhalten: Es gibt fast nichts, was ein verdammt gutes Stück Kuchen nicht richten könnte. Leider aktuell wieder nur vom Discounter. Immerhin aber erledige ich meine Einkäufe klaglos.

Dem schließe ich mich so an, ersetze allerdings Kuchen mit Apfel.

Der heutige Besuch eines Kaufmanns Ladens ermöglichte mir die Entdeckung einer Sorte, die „Fuji“ heißt. Schätze Sie sind jetzt baffi, oder vielleicht auch nichti. Ich outi mich hiermit aber als „Granny Smith“-Liebhaberi, denn wir wissen:

A apple a day, keeps the doctor away.

Trotzdem kaufte ich einen, wohlgemerkt nur einen, denn die Zeiten sind schlecht, mehr ist bei augenblicklicher Haushaltslage nicht drin, um ihn zu probieren.
Das Werbeschildchen tönte zackig von „Knackig“ und „Saftig“ und „Süßig“, ähm, eigentlich von „Süß“, aber wo es schon mal da steht, bleibt es dabei: „Süßig“.

Was soll ich sagen, aufmerksame Leser werden wohl wissen worauf es hinausläuft, ganz richtig, das neue Gesetz hat vollends Gültigkeit und ab sofort gibt es nur noch sehr wenig Feta.
Das hängt mit der neuen EU-Verordnung aus letztem Jahr zusammen, Sie wissen, die EU, dieses große abstrakte und wirklich wichtige Konstrukt, kümmert sich um die absolut wichtigen Belange in seinem Herrschaftsbereich und darum wurde beschlossen, dass nur noch Schafs- oder Ziegenkäse vom griechischen Festland und irgend so einer Insel, keine Ahnung welche das war, die haben da ja gefühlte Milliarden, sich Feta nennen darf. Es gab eine Übergangsfrist und diese ist ab 1. Januar verstrichen, weswegen es allerorten Hirtenkäse gibt.
Der Apfel hat übrigens auch nicht geschmeckt und dabei weiß man doch: Never touch a running system.

Damit wäre Bedauerlichkeit Nr. 3 und 4 auch abgehakt kommen wir abschließend zu
Nr. 5:

Am Wochenende machten Püppie und icke den Feta und begaben uns ins ortsansässige Naßspaßerholungsgebäude, den Thermen, wo wir unsere welken Körper in die salzige Lake des Sole-Beckens tunkten.
Das an sich ist noch nicht bedauerlich, aber jetz kommt’s: Ich bin der einzige Mensch gewesen, dessen Körper nicht an der Oberfläche trieb. Also zumindest nicht, wenn ich mich mit dem Kopf abgestützt, den Rest treiben lassen wollte. Es ging einfach nicht - ich ging unter wie ein nasser Sack Kartoffeln.
Merkwürdigerweise hat es andersherum funktioniert. Füße abstützend, blieb der Kopf über Wasser.
Ich finde das sehr bedauerlich, denn ich kann nicht so cool rumtreiben wie die rüstigen Senioren und komme darüberhinaus zum Fazit: Ich muss wohl Luft im Kopf und dicke Füße haben. Anders ist dies nicht zu erklären.

Ich finde, das ist heute alles sehr traurig und gedenke daher, mich nun der Seligkeit der Träume zu überführen. Gute Nacht.





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