Sonntag, 13. Februar 2011
Brunch-Spaziergang
Was man halt so aufschnappt, wenn man zum Brunch eingeladen wird, nach Down Town und da auch noch hinspaziert:





Fraglich, ob man für das Foto oben von Jacob Wolfspelz verklagt werden könnte. Es ähnelt doch stark dem allerorten wandelnden Logo. Das man dieses überall in Hamburg bestaunen kann, ist kein Wunder nicht, wo doch bekannt ist, dass der Weg vom Haus zum Bäcker ein EOA (Extremoutdooradvanture) ist.

Gut, dass diese riesigen Geländerwagen schon erfunden wurden, weil durch deren Benutzung die gute Jacob Wolfspelz nicht nass oder gar schmutzig wird. Man, man, man.

Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Typ Großstädter um Visionäre. Laut der Definition, die sich auf diesem Bild finden lässt, müßte das so sein:




Mir fällt dazu nur ein Zitat von Helmut Schmidt ein:

"Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen."

Stimmt.

Aber vielleicht wäre diese Veranstaltung etwas für Herrn Mark, der hat auch kreative Träume. Ich fage mich allerdings, was Management von innen sein soll?

Wieder so eine pseudowissenschaftliche Verballhornung eines Wortes zur Unterstreichung der Nützlichkeit der eigenen Existenz durch diese Christa.

109,-€ Workshop Singulär wollen halt erstmal legitimiert sein.

Und dann entdeckte ich heute noch das hier:




Auch merkwürdig.

Auf 4 DIN A5 Seiten wird einem alles Mögliche erklärt, ganz besonders aber, wogegen die Absender sind. Wofür sie sind und wie es erreicht werden soll, das steht nirgends. Kann mann also nicht unterstützen.

Mein Lieblingsabsatz lautet:

So lange nach Profiten entschieden wird, solange wird es auf der Welt Hunger, Kriege, Armut, Arbeitslosigkeit und Ausbeutung geben. Nur eine Gesellschaft, die wirklich nach unseren Bedürfnissen produziert kann dies beenden. Ob beim Wohnungsmarkt, bei der Energieversorgung (...) oder im Bildunsgbereich - Kapitalismus zeigt und (kein Tipfehler von mir, steht das wirklich so) tagtäglich, dass er unsere Probleme nicht lösen kann. Deswegen kämpfen wir für eine sozialistische Gesellschaft, in der wirklich demokratisch von unten entschieden wird, was und wie produziert oder gelernt wird.

Aha. Nun könnte ich ja altklug daherschreiben, dass der Konsument die Macht bereits in seinem Portemonnaie rumträgt, aber wer interessierte sich dafür? Wo doch alle Jacob Wolfspelz-Jacken mögen und das trotz deren verachtenswerten Verhaltens?

Ich glaube, die haben alle mit Christa sich getanzt und dabei eine Vision entwickelt, die es schon mal gab. Es ist ein gesellschaftspolitischer Mythos, diese Gesellschaft, in der von unten entschieden wird und sie scheitert im Zweifel am Wunsch des Einzelnen, auch eine Jacob Wolfspelz-Jacke zu tragen. Und wer wird ihm das dann verbieten? Stasi-Reloaded etwa?

Aber:

Das Drama des Lebens spielt nicht auf blinder Bühne. Der Gequälte wird gehört, auch wenn er flucht. Auch im Fluchen wird er mit dem Leben eins, wenn ein Ohr ist, das die Klage hört, und ein Auge, das den gekrümmten Wurm sieht.

Andere Zeiten, Magazin zum Kirchenjahr


In diesem Sinne: Ich habe euch gelesen, liebe Linksaktivisten, und ich verstehe euer Anliegen, wirklich. Ihr fangt aber am falschen Ende an.


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