Donnerstag, 4. Juni 2009
Zweitligacharakter? Ja, na und?



Beste Blogger, ich weiß ja nicht, ob Ihr es schon wusstet, aber es gibt ein Spiel, das nennt sich Handball und entgegen der sonst natürlichen Handlung, den Ball mit dem Fuß zu treten, darf man hier den Ball nur mit der Hand werfen, weswegen das Spiel auch so heißt: Handball. Toll, ne?

Dankt aber nicht mir für diese Aufklärung, sondern dem Mann, der sich Eigner dieser Firma nennt, deren Kunde wir sind, dessen Sohn einen Freund hat, der jemanden kennt, der für diesen Eintrag völlig ohne Belang ist, den ich aber mal erwähnt haben wollte.

Im Rahmen unseres halbjährlichen Treffens, auf dem allerlei Wichtigkeiten besprochen werden, wollten wir auch mal was mit Kultur oder so machen. Also folgten wir nur zu bereitwillig der Einladung, uns ein Handballspiel anzuschauen. Juti. Ich hab´s nicht so mit Handball, musste ich doch früher in der Schule den Kreisläufer spielen, was ich reichlich doof fand. Frauenbewegendes Bodenturnen hingegen war immer schön.

Also saß ich am Dienstag zusammen mit so ca. 6299 anderen Menschen in Flensburg und schaute das Spiel Flensburg gegen Nordhorn. Andere Menschen, die mehr Ahnung davon haben, erklärten dem Dicken und mir, dass Flensburg irgendwie um den Einzug in die Champions League spielte, während es bei Nordhorn um gar nichts ging, weil die eh absteigen. Es kann natürlich auch ganz anders gewesen sein, weil die Dänen uns nämlich in landschaftlich schöner Umgebung abfüllen wollten. Und das schon vor dem Spiel.

Aber ich glaube, dass Szenario, betreffend der Tabellensituation, war so. Fraglich indess, ob die Spiller (Achtung, das ist im Rahmen des interkulturellen Austausches Dänisch, wir wollen doch alle gute EU Bürger werden?) auch um diese Konstellation wussten, so wie die spielten?

Erstaunlich war für mich, zu sehen, wie emotional der eine oder andere hier bei der Sache war. Nicht zuletzt der Flensburger Fan-Club tat sich lautstark hervor und man kann mit Fug und Recht von einem Hexenkessel schreiben. Tja. Also meiner Mamas Bester tut sich immer schwer mit solchen Dingen und schon hier habe ich ja mal über mein Herz schwadroniert, welches eher für die Schwachen schlägt. Der Dicke meint, mir fehlt das Arschloch-Gen. Na und?

Genauso Na und? zur Frage, warum ich denn als einziger Nordhorn anfeuerte. Ist doch klar, weil es niemand sonst tat.

„Das ist total peinlich, neben dir zu sitzen.“ Meinte der Dicke, lachte aber dabei, was immer ein gutes Zeichen ist.

Lange Schreibe und wieder nicht die Welt gerettet, aber meine Nordhorner und ich, wie siegten und zwar 35 zu 33. Das Erstaunliche dabei ist, dass ich 36 zur 33 getippt hatte. Ganz aus dem Häuschen über diesen, unseren Sieg, gab es dann einen weiteren kleinen Umtrunk, der für die Kollegen gegen 04.00 Uhr endete. Ich frag mich wie die das machen? Bis 04.00 Uhr! Und dann um 8.00 wieder im Meeting sitzen? Geht bei mir gar nicht. 01.00 Uhr. Dann war ich durch und der nächste Tag eh schon eine Katastrophe, denn nach der kleinen Zusammenkunft ging es für mich weiter nach Dänemark und zwar ganz nach oben, dort wo keine Autobahn hinführt und Norwegen näher ist als Kopenhagen. Glücklicherweise gibt es dort nette Hinweise, die einem dicken Brummschädel erklären wo man ist:




Sollten Sie sich also fragen, wo Sie gerade sind, verweise ich auf obiges Bild.

Extra für Rästelfreunde (z.B.Frau Herzbruch) habe ich ein wunderschönes Dänisches Wort mitgebracht. Es lautet:
Klipklappere

Wenn Sie (ohne zu googeln) die Bedeutung rausfinden, gewinnen Sie wie immer an Lebenserfahrung und ein protziges Wort, das Sie gut als harmlosestes aller Schimpfwörter benutzen können, welches Ihre weltgewandheit zum Ausdruck bringt. Ich höre es schon durch Deutschland rufen:

Was bist denn du für ein Klipklappere?!


Für andere Zweitligacharaktere, die ebenso wie ich auf Zweitligamucke stehen, habe ich die hier.

Die haben ein neues Album draußen und machen nur Spaß.


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oh, vielen dank, und da sprache ja meine profession ist, tu ich jetzt so, als haette ich gar nicht googlen muessen und erzaehle den folgenden witz, der so schlecht und dennoch so amuesant ist:

kommt ein mann mit zwei linken fuessen in den laden und sagt: "ich haette gerne ein paar flipflips."

und ich musste von meinen eltern gezwungen 10 jahre handball spielen. interessant ist an dieser stelle die bemerkung, dass ich seit immer schon handball eine der bloedesten sportarten finde. damenligahandball wird dann irgendwann auch sehr aggressiv, und da ich nix konnte ausser werfen, das dann aber fester und weiter als jeder mann, war auch ich kreislaeufer. und da ich eben so werfen aber nicht laufen konnte, stand ich dann eben 10 jahre am kreis, warf tore und liess mir den "schneid abkaufen" (das ist die umsetzung der einsicht, dass, wenn da jemand steht, der ein bisschen werfen kann, es eigentlich viel besser ist, wenn derjenige sich sofort so verletzt, dass fuer die naechste halbe stunde erstmal nix mehr geht.)

ach, ich werde melancholisch. da war ich noch jung.

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Sie haben gemogelt? Also wirklich!

Und ja, man ist wohl alt, wenn die Beine Falten werfen obwohl man keine Socken anhat, geschweige denn die geliebten Leggins.

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Ich darf bestimmt nicht mehr mitspielen, gell. Und als Schimpfwort finde ich es irgendwie nicht rabiat genug. Ich würde es für ein Brotdose halten oder sowas (ungegoogelt und außer Konkurrenz). "Du Brotdose, du blöde!" Das klingt aber doch schon ganz zünftig.

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Klar dürfen Sie mitspillen, Sie müssen es sogar, weil es doch das Mitmachweb ist.

Brotdose ist leider falsch, aber sehr bezaubernd. Warum muss so ein Schimpfwort denn rabiat sein?

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Ich lasse es bei falsch, weil bezaubernd. Damit bin ich heute zufrieden.

Und rabiat, na, sonst schimpft es doch nicht, sondern  klipklappert  redet nur so daher.

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Ich wurde immer dazu verdonnert, Rechtsaußen zu spielen, was aber einzig und allein nur daran lag, weil ich der einzige Linkshänder unter den Jungs war. Das war mir aber lieber als Torwart wie der arme Melcher, dem sie den Ball mehr als ein Mal an den Schädel knallten und der dann immer ziemlich benommen zusammenklappte.
Und Nordhorn ist mir auch sehr sympathisch. Ich war da mal im Zwangsurlaub und das Emsland ist etwa so tot wie Hintersibirien und dort gibt es vermutlich außer Marihuanaschmugglerwegen und Handball nicht sonderlich viel...

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aah, das weckt die verdraengte erinnerung an den tag, an dem ich der torfrau den siebenmeter mitten ins antlitz ballerte. sie brach mit gebrochener nase und vielen, vielen geplatzten gefaessen zusammen, und ich habe seitdem eine blockade und kann maximal noch auf dem sofa sitzen.

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richtig OT:
Ich schmolle ja immer noch über das Schätzelein von letztens... Das wollte ich nur mal sagen. Bin ja auch sensibel und so...

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Was aber eher lieb gemeint war, denn herabsetzend. Dennoch: Dann entschuldige ich mich hiermit und gelobe Besserung! Und werde Sie auch nie nie nie nie nie nie nie nie nie nie nie nie nie wieder Schätzelein nennen. Auch nicht wenn ich berühmt bin! ;-)

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Ich habe es mir gerade anders überlegt. Der Herr Cabman darf mich als Schätzelein bezeichnen, wenn ich den Herrn Cabman ein Honigkuchenpferd ( oder vielleicht auch Pferdkuchenhonig, so genau weiß ich das noch nicht) nennen darf. Na wie klingt das?

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