Dienstag, 23. November 2010
Tittenwitz Adé
Da liest man hier und da das Internetz und denkt, gerade mit Hinblick auf Google Street View und dessen eingeschränkten Verfechtern, dümmer geht’s nimmer, aber nur einen Euro später wird man eines Besseren belehrt; Oh, du schnelllebige Zeit, bringst Schnee sogar, obwohl ich noch nicht bereit. Bin.

Neulich nämlich, als wir zum Behufe des schnellen Nahversorgung und entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten zum Penny umme Ecke gingen, da entdeckte ich der Rewe hauseigene Postille Laviva.

Die kostete nur wahnsinnige 1,- Euro! Ich bitte Sie, wo bekommt man den heute noch so viel Magazin als Camouflage der Werbung für so wenige Geld?

Wenn Sie jetze denken: Wie kann er nur?!

Dann schreib ich: Ich kann.

Ich habe nämlich gefühlt bereits eine Million Bücher gelesen, den Spiegel, die Zeit, den Stern, Psychologie Heute, Neon, Brigitte, Geo, Spektrum der Wissenschaft den Harvard Business Manager und einige Zubereitungsanleitungen für Maschinenessen (versuchen Sie mal ohne die Ellenbogen einzuknicken, etwas zu kochen oder eine Scheibe Brot abzuschneiden) und Blogs.

Egal, manchmal reicht halt Seichtes in diesen schweren Zeiten und ich möchte direkt behaupten, dass das Konzept des Magazins sehr stringent ist, denn dessen edelmütige Nebensächlichkeit ist den Inhalten seiner Artikel entsprechend. Wohl dem, der sein eigenes Distributionsnetz hat!Oder ein Blog.

Soviel zum Grund des Erwerbs und nun zur Entdeckung:




Ist das nicht brilliant?

Endlich können wir alle einen kleinen Busen aber große Brüste haben. Endlich!

Bei richtiger Anwendung durch den Mann, ist das sogar einen Riesenschritt Richtung Gleichberechtigung: Sport-BH-Zwang für alle! Geschlechtsunspezifische Reduzierung auf körperliche „Ausprägungsmerkmale“ nun möglich und auch Tittenwitze wären nicht länger sexistisch. Toll!

Was mich aber interessieren würde: Wieso gibt es sowas nicht fürs Gehirn? Da könnte man für die respektlosen Google Street View Terroristen, die sich in diktatorischer Manier über die Bedenken Anderer hinwegsetzen, eine schicke Crosspromotion mit Digicams machen. Vielleicht hülfe es ja und eben jene welche, die die Freiheit skandieren und für sich beanspruchen, kämen auf den kleinen Gedanken, dass Freiheit auch bedeuten kann, dass man dagegen ist.

Und nur wer diese Freiheit respektiert, kann sie für sich beanspruchen.

PS In Ottensen schneit es noch immer und dabei quietschen diese Schienen doch eh schon. Kann ja heiter werden bis Weihnachten und extrem unsexy.


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3D+
haha, super - "Der Thorax aus der nächten Dimension"!

(die kapujacke steht ihnen wirklich gut!)

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H&M. Danke. Es ist ganz erstaunlich, welche Mist es zu kaufen gibt. Schlimm wird es aber erst, setzt man es in Relation zu den Bedürfnissen anderer Menschen...

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Wenn jemand tatsächlich bereit ist, für eine Schwarztee-Kübis-Pampe 125 EUR (in Worten: So um die 250 Mark) zu löhnen, dann ist das vielleicht die brilliante Geschäftsidee, die das Horrorskop mir noch für November verhieß: Ich reiße die restliche Petersilie aus meinen Gemüsebeeten, baue Kürbis an und brühe Schwarztee auf, nenn' mich dann Désirée Décolleté und verlange glatt 130 Kracher, mach' aber dafür die Fläschchen kleiner.
Toll.
Méthode geldausdietasch idiotique.

Wenn frau diese Zosche jetzt etwas tiefer hinschmiert, geht das mit der Gleichberechtigung sogar noch einen Schritt weiter: Bierbäuche für alle! Wen interessiert's schon, wie die eigenen Füße ausschauen?

...und passend zu den Zwangs-Sport-BHs (das könnte Schiesser abermals retten!) könnte man dann so Zwangs-Unternabel-Schlabberhosen verordnen. Von Trigema, falls es die noch nicht gibt.

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Aus vertriebstechnischer Sicht würde ich Ihnen raten, die Flaschengröße beizubehalten, in private label zu verpacken und im Hart Discount (vll. Lidl, die haben ca. 3.000 Filialen) zu platzieren. LVP knallharte 99,- Euro! Pro Filiale 1 Krt. á 10 Flaschen = 30.000 Flaschen Erstauftrag. Da haben Sie aber reichlich viel anzubauen und aufzubrühen, aber: Keine Marketingkosten, kein WKZ, alles N/N und Sie hätten sofort die kritische Masse, die es braucht, um erfolgreich zu sein!

So ähnlich wie bei Blogs, die inhaltlich schwach sind, aber von vielen Menschen gelesen werden, weil viele Menschen sie lesen.

Und die Forderung - Bierbäuchen für alle - impliziert, dass Mann immer Bierbauch hat. Hat aber nicht, was nicht schlimm ist, weil er dann einen haben könnte, sofern dies kulturell einmal eingefordert werden sollte von den Modediktatoren und dann sogar ganz ohne Leberschaden. ;-)

Was bitte sind denn: Zwangs-Unternabel-Schlabberhosen?

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Und die Forderung - Bierbäuchen für alle - impliziert, dass Mann immer Bierbauch hat.
Du solltest mal nach LeDorf kommen. Jeder Mann HAT einen Bierbauch. Alle, die keinen haben gelten hier als schwul nicht als "Männer" im engeren Sinne.

Zwangs-Unternabel-Schlabberhosen, das sind so Hosen, wie man sie gerne mal im Prekariatsfernsehen sieht, da, wo sich vier Hanseln (mit Plautze) den Vaterschaftstest bezahlen lassen, und sich dann 'rausstellt, dass sie alle vier nicht der Vater von Schantalls Kindern sind - und das, wo Schantall noch überhaupt nie Sex hatte, also mit niemandem, außer vielleicht mit Bronco, Branko, Marco und Jerôme ("Schäroohm"), was aber nicht zählt, weil jeweils nur ein einziges mal.
Diese Kandidaten tragen vorzugsweise Unternabel-Schlabberhosen, ein Art Trainingshose in zu groß und zu lang, von der keiner weiß, was man damit eigentlich trainieren soll, was aber auch nichts macht, weil ja keiner von denen auf die Idee käme, in echt was zu trainieren (außer den Daumen an der Playstation vielleicht).

Diese Hosen bestehen vorzugsweise aus diversen synthetischen Mischgeweben, sind sozusagen die direkten Nachfahren des ballonseidenen Jogginganzugs aus den frühen 90ern, und bestechen in erster Linie durch extrem große Logos, die noch das hochwertigste an ihnen sein dürften. Somit erklärt sich, warum es sich um eine Schlabberhose handelt.

Zu diesen Hosen trägt mann auffällig klobige Turnschuhe, damit das Sturz-Risiko, das sich aus der Tatsache der zu langen Hosenbeine fast schon zwangsläufig ergibt (vor allem unter Einfluss diverser Alkopop-Getränke) durch hohe Standfestigkeit (die durch eine extrabreite Fläche der Sohlen dieser Quadratlatschen) minimiert oder zumindest reduziert wird.
Eine Alternative ist auch, sich in so einem Dress möglichst wenig zu bewegen, was den meisten Trägern dieser Mode nach jahrelanger Übung auch erstaunlich gut gelingt.

Wenn Du Dir jetzt einen Bierbauch vorstellst, der über dem Gummibund von so einer Hose thront, dann kriegst Du die ja nie nabelwärts. Also ist das eine Unternabel-Schlabberhose.

Wenn Karl Lagerfeld jetzt morgen beschließt, dass das chique ist, dann kauft die Frau Klum ihrem Seal so eine, und die Frau Beckham ihrem David auch und noch paar Torten ihren Heinis und dann sieht das die breite Masse, wodurch es ein must-have wird, und "must" (hier schlägt die Linguistin in mir durch) heißt "müssen", und "müssen" heißt Zwang.

Somit erklärt sich die Zwangs-Unternabel-Schlabberhose ja eigentlich komplett von alleine.

Können wir nur beten, dass Lagerfeld nicht noch paar Schrauben lose bekommt, und sowas jemals für "schön" befindet.

Sonst kommt 'se nämlich, die Geschmackspolizei.

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HAHA sehr schön. Ich denke aber, in Zeiten der Generation "UPLOAD" sollten wir eher auf Sascha Lobo setzen. Wenn der sone Hose beim Bloggen trägt, dann geht sie aber ab, die Ab-Satz-Menge....höhö, schönes Wortspiel wieder.

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