Freitag, 18. Februar 2011
Gutti und andere Kopfbindentyrannen
Dschingderassa bum!

Tach.

Man soll ja nicht nachtragend sein, aber als viel beschäftigter Nebenbeiblogger bleibt einem ja oft gar nix anderes über.

Vorher, aber liebe Schwestern und Brüder, lasst uns kurz unsere leidumwölkten Häupter angesichts der Schimpflichkeit seines Tuns verneinend schütteln.

Leset hierzu die verkündete Apologie des Freiherren dort am Platze:

Und staunt nicht schlecht über die Kommentatoren.



click that pic for more


Lieber Herr Haschke, im Zusammenhang mit der offensichtlichen Lüge Ihres Idols von Integrität zu schreiben, also das ist schon paradox.

Vielleicht wissen Sie gar nicht was es bedeutet, wenn jemand integer ist?

Daher: in•te•ger Adj; geschr; rechtschaffen, vertrauenswürdig und loyal

Intergrität, Herr Haschke, ist mehr als ein sprachlicher Faltenwurf hinter dem es sich verstecken lässt. Es ist eine Haltung. Aber wie immer sind es die weniger Begabten, die der galoppierenden Blödheit der medialen Hohepriester sekundieren.

Also, bescheiden Sie sich in Ihrer Existenz als Jubelkommentator, für Leute wie Sie wurde das Internet erfunden. Schlimm ist nur, dass auch Sie wählen dürfen.

PS Schön wäre, würde die Populariät Ihres Idols auf irgendwelchen Leistungen fußen und nicht auf seiner Gelfrisur. Sonst könnte ja jeder dahergelaufener Toupetträger aussichtsreicher Kanzlerkandidat werden.

Werden wir nun nachtragend:

Vorvorneulich war ich mit der Bahn in Köln. Mit mir im Abteil saß eine hochgestiefelte, dafür aber leicht untersetzte Dame, die bis Düsseldorf Krach gemacht hat. Sie erzählte auch jedem der es nicht wissen wollte, dass es doch eine arge Umstellung ist, von einer 200m² Behausung in eine kleinere Wohnung von nur 150m² zu wechseln. Sorgen gibt es?

Auf der Rückreise hatte der Zug 40min Verspätung. Grund hierfür waren Weichenstellschwierigkeiten vor Köln. Sonst war nix Spannendes und ich erwähne das nur schonmal vorab, um es nicht nachfolgend zu erklären.

Dann war ich vorneulich in Offenburg. Das ist diese kleine Stadt, die immer etwas unentschlossen bezüglich ihrer kulturellen Identität wirkt und deren monströse Treppe am Bahnhof schon gleich erahnen lässt, dass man Fremde dort nicht so gerne hat.

War dann auch kein schönes Meeting, aber ich habe dort dieses hübsche Magazin entdeckt:


Widu! Der Name ist total krea, für eine Schülerzeitung. Die Schülerzeitung, bei der ich nicht mitmachen durfte, damals, weil die Redaktionsnazis mich für talentfrei hielten, die hieß NoName. Ein Name, den ich doof fand und es den alteingesessenen Zeitungsmachern auch sagte. Danach war meine journalistische Karriere beendet und ich endete im Cove. Egal.

Widu! ist ja bei aller Kostenlosigkeit auch ein Trendmagazin. Da bekommt man noch richtig was fürs Nichtbezahlen: Events, Kunst, Menschengesichter und Firmenportraits. Und drin dann eine lustige Mixtur aus allem: Kunstportraits, Arschgesichter und Firmevents.

Eines dieser beschriebenen Firmenevents handelte vom 20jährige Bestehen des "Literarischen Cafés"und im Rahmen dieser Beschreibung stand folgendes:

...Jeder kann erfahren, wie in freundlicher und toleranter Atmosphäre bei uns lebendige Literatur entstehen kann.

Toll, dachte ich da. Das ist ja wie bei den Bloggern. Man müßte nur freundlich und tolerant ersetzen. Auf alle Fälle mit den besten Wünschen nach Offenburg, meine Damen. Auf die nächsten 20!

Mich würde jetzt nur noch interessieren, warum im Straßburger Wurstsalat vorwiegend Käse war? Hat jemand eine Vorstellung?

Als wir von Offenburg mit der Bahn nach Hause fuhren, standen wir in? Na, wo? Genau! In Göttingen. Grund für die leichten Verzögerungen waren? Na, was? Genau! Weichenstellschwierigkeiten. Ein Glück, werden Sie jetzt sicherlich denken, dass der Cabman, dieser Schlingel, vorhin schon etwas zu Weichenstellschwierigkeiten schrieb; und gut, dass es die schon in Köln gab, so macht das Sinn. Das Bahnfahren auch.

Noch ganz dem Eindruck der adoleszenten Erinnerungen kalter, winddurchwehter Minuten in Duisburg verhaftet, sprach mein lyrisches Ich zu Wolfgang, genannt die Wolle, meinem Mitarbeiter: Na dat kann dauern. Hat es in Köln auch.

Und das tat es dann auch. Der Unterschied war aber, diesmal saß ich im ICE und überbrückte die Zeit mit einer kleinen Übersetzungs-App Deutsch/Englisch, Englisch/Deutsch, es kommt darauf an, wie man das Telefon hält.

Ich mach das ab und an, um Zeit zu überbrücken, oder wenn ich mich langweile, was oft dasselbe ist, es sei denn, im Meeting sind Handys verboten.

Diesmal lernt ich dieses schöne Wort: Kopfbindentyrann. Wenn Sie jetzt auch nicht wissen, was mir mein Telefon da in Göttingen sagen wollte, dann bin ich beruhigt. Und wenn Sie das ohne googlen wissen, dann bin ich schwer begeistert - von Ihrer Bildung.

Ich habe jedenfalls noch am selben Abend Frau Gemahlin gefragt und die sorgte dann für beruhigende Aufklärung. War also doch kein Programmierfehler.

Dann haben wir ein Haus gekauft und zum Geburtstag von Cabwoman war ich zwar beruflich in Bremen, aber glücklicherweise haben alle unsere lieben Freunde meiner geliebten Frau einen schönen Abend bereitet.

Wie es dann immer so ist, besitzen heißt auch teilen, haben die lieben Freunde schonmal Anspruch auf Freundschaftsparzellen angemeldet. Der Garten ist für Hamburger Verhältnisse riesig, dass ist den Freunden auch nicht entgangen und daher auch die Vornameldungen.

Mir kam dabei einen wunderbare Idee: Wir verschenken Baumpartnerschaften an unsere Freunde! Jeder Partnerschaft bedeutet Laubharken und ausschneiden. Ich finde das ist ein ökologisch höchstperfektes und sehr individuelles, also totales Krea-Geschenk.

Ich glaube unsere Freunde würden sich sehr freuen und warum muss man auch immer einen Baum im Dschungel haben, den man gar nicht kuscheln kann, wenn soetwas auch zuhause geht? Denn wie heisst es so schön: Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah? Sehen Sie.

Ich habe schonmal durchgezählt und einen Baumverschenkeplan gemacht:



Nummer 2 würde ich gern an Frau N. verschenken, denn die Baumkrone und die damit potentiell mögliche Menge Laub, steht in einem guten Verhältnis zu Frau N.s Körpergröße. Man braucht ja einen Maßstab, nicht, gerade in diesen Zeiten, wo Vieles so maßlos scheint, auch die Länge dieses Beitrages.

Danke, dass Sie ihn gelesen haben und besuchen Sie mich bald wieder.

PS Wir freuen uns. Sehr.
PPS Frau V., ich dachte Nummer 4 wäre recht passend für Dich, ist nah an der Terrasse, da kannste Dich gleich hinlegen, nach dem Ausschneiden. Ich reiche dann gut behütete Kaltgetränke, um flux darauf in der Orangerie zu verschwinden. Du weißt ja, meine Bestseller will geschrieben werden. ;-)


... comment

 
Also um Ihre Fähigkeit,
in einem einzigen Beitrag eine derartige Vielzahl von Themen unterzubringen, beneide ich Sie ja schon. Andererseits weiß ich als Kommentator jetzt nicht so recht, ob ich Sie zunächst zum Hauskauf beglückwünschen soll oder lieber erst haltlose Vemutungen anstelle über den hohen Käsegehalt in Straßburger Wurstsalat. Zu Guttis lockerem Umgang mit Zitierregeln und der erstaunlichen Nibelungentreue seiner Fanboys wäre auch noch einiges zu sagen, und dann steht immer noch das ungelöste Rätsel um den Kopfbindentyrann im Raum. Ich könnte mir vorstellen, dass der Begriff mit den politischen Umbrüchen in der arabischen Welt zu tun hat, oder es handelt sich um eine bei Wikileaks veröffentliche Schmähung eines arabischen Regenten, Scheichs oder Emirs mit landesüblicher Kopfbedeckung durch einen Angehörigen der US-Botschaft, der in seiner Depesche ans state departement nicht unbedingt "verdammter Hurensohn von einem Kamelf*cker" schreiben wollte.

... link  

 
#Kopfbindentyrann

ich denk die ganze zeit drüber nach, in welcher studentischen verbindung der minister wohl sein könnte.

(und hier können sie sich jetzt den link zu einem hässlichen mensurbild denken, wo der paukant mit zerhackter und anschließend verbundener fresse belämmert in die kamera guckt. aber alle links führen nur auf unappetitliche seiten.)

aber wahrscheinlich war er eh nur in so einer katholisch- luschigen nichtschlagenden cv-verbindung.

... link  

 
@Mark: Wie geschrieben, ich komme ja zu nix. Zeitprobleme. Deswegen wird alles in einem Aufwasch erledigt. Sorry, aber diese Dinge müssen dann auch aus dem Kopf in das Blog. Und wenn es Sie beruhigt: Hier gibt es keinen Kommentierzwang. Die Zeiten, in den ich angesichts meiner, mir eingebildeten, Genilatät des jeweiligen Eintrages, mich über ausbleibende Kommentare ärgerte, sind vorbei. Mittlerweile kann ich tatsächlich schreiben: Ich mach das tatsächlich aus Spaß an der Freude und ganz ohne die sonst teils zu verortende Gefallsucht.

@Herr Vert: Neben ignorant könnte man Sie also auch als verkappt reaktionär einsortieren? Manno, war nur Spaß! ;-))))

... link  

 
ich trag nur illuminatenkappe.

... link  


... comment
 
Herr Cabman,
da ist Ihnen aber ein kleiner Fauxpas unterlaufen. Denn Herr Haschke schreibt (ich zitiere mal, kann aber keine Fußnote setzen): "...Deutschland braucht integrere Politiker..." Also mehr integer, als sie jetzt schon nicht sind. Das sollte eigentlich recht einfach zu bewerkstelligen sein, jeder Hartz-IV-Empfänger, der nicht von Lobbyisten hofiert wird, böte sich dafür an. Oh, da hätten wir aber mehr als die 496 Bundestagsabgeordneten in der Hinterhand. Na ja, Reservebank braucht man ja auch mal.

Was Ihre Grünparzelle mit eingeeckter Wohnmöglichkeit betrifft: verlas ich mich da, oder hat da der Freud in Ihnen wirklich (noch ein Zitat!) "Vornamemeldungen" geschrieben? Ist es denn schon soweit, dass man sich für einen kleinen Cabmann oder eine kleine Cabfrau Vornamen ausdenken sollte? Baumnamen etwa? Ayshe, Eschenaton oder Birke? Hazel etwa?

Kopfbindentyrann, ist das sowas wie Turbanterrorist? Oder Schleierdiktator? Man weiß es manchmal nicht. Und das ist auch gut so.

... link  

 
Moin, Herr Pathologe, welche Glanz in meiner bescheidenen Hütte! Sie scheinen mir heute besonders lustig.

Ich kann den Fauxpas nicht ausmachen, denn mehr integer zu sein setzt voraus, überhaupt integer zu sein.

Und sonst so haben Sie sich verlesen und halt falsche Schlüsse gezogen. Passiert. Und beim Kopfbindentyrann liegen Sie auch daneben. Macht aber nix, denn sowas ist ne Günther Jauch-Frage; sowas braucht kein Mensch.


Edit: Herr Pathologe, jetzt weiß ich worauf Sie anspielen: Da ist ein Tipfehler drin! Sie Schlingel! Und Entschuldigung auch für meine Unterstellung, Sie hätten sich verlesen. Mein Fehler.

... link  


... comment
 
Wer ist denn Frau N.? Ein Plagiat? Oder meinen Sie mich? Dann bin ich angemessen verwirrt, nicht zuletzt wegen der Körpergröße. Was nicht heißen soll, dass ich den Baum nicht annehme. Und falls ich nicht Frau N. bin, kann ich vielleicht einen anderen bekommen? Ich habe einen grünen Daumen!

Herzlichst, Frau N. I(I.?)

... link  

 
Frau Novemberregen, Sie sind doch Frau Novemberregen und überall in der Blogsphäre bekannt und beliebt. Sie reisen hier doch nicht inkognito. Und wäre es für Sie nicht arg weit, immer nach HH zukommen, nur um das Laub zu harken?

... link  


... comment