Freitag, 4. April 2008
Die Flokatikatze und anderes Wirres
cabman, 19:21h
Bevor wir heute zum geistigen Tiefflug ansetzen, wie es mir ja oft hinterhergesagt wird, pflanze ich vorab einen sogenannten Wortbusch. Wortbusch ist ein so ausnehmend hübsches Wort, dass man ruhig mal einen Satz konstruieren kann, in dem es seine voll Pracht entwickelt, man kommt ja sonst eher selten dazu:
Herr Kid, die Püppie und ich trafen uns, als vor drei Tagen morgen noch heute war und dessen Vorgestern zwei Tage nach beschriebener Zusammenkunft stattfand, was so aber nur dann inhaltlich richtig wäre, würde ich es morgen aufgeschrieben haben.
Wenn Sie nun meinen, ich hätte es mit Büschen, stimmt, aber nur anteilig!
Zum Thema:
Die Natur ist eine so spektakuläre Sache, die mit allerlei monströsen Überraschungen aufwartet. Die allerwenigsten davon sind als angenehm zu beschreiben. Glauben Sie nicht? Fragen Sie mal Joppe Sambalabuda, der einäugige Karibikinselbewohner, der auf der Flucht vor der Lava eines Vulkanausbruchs sich unglücklich einen Zeh stieß, um kurz darauf in einen Dornenbusch zu fallen, um dann in selbigen auch noch den Lavatod zu finden, eine recht natürliche, wenn auch böse Überraschung, die Mensch kaum sucht.
Immerhin, so mögen Leute denken, die gern Selbstgehäkeltes tragen, erfolgte Joppes Tod im Rahmen von völlig natürlichen Ausscheidungsprozessen, nämlich dem des Lavaausflusses und dem Joppes aus seinem Leben, was die Sache zwar ökologisch hochkorrekt, aber mit Sicherheit nicht weniger traurig macht. Und wir lernen: Die Natur ist eine gefährliche Angelegenheit und es gibt Unterschiede in der umweltpolitischen Vertretbarkeit von Todesarten, die, wie ich finde, zukünftig auch steuerlich dementsprechend veranlagt werden sollten.(Dieses nicht weiter berücksichtigen, nur ein Randgedanke, der weiter gesponnen werden möchte.)
Das Mutter Natur nun eine rabiate Persönlichkeit ist, steht wohl außer Frage und doch, oder gerade deswegen, suchen soviele Menschen ihre Nähe. Das Paradebeispiel für solche Leute sind Campingurlauber. Man könnte also behaupten, Campingurlauber sind gewissermaßen todessehnsüchtig und damit ein Fall für den Psychiater.
Das Risiko, durch Ertrinken beim sogenannten Starkregen während des Zeltens zu sterben, oder durch Blitzeinschlag und in dessen Folge einem sogenannten Baumbefall des Zeltes zu erliegen, ist doch überproportional hoch und gilt in Fachkreisen als würdiges Ableben eines richtigen Naturburschen.
Ich persönlich halte Camping daher auch für grenzwertig. 2000 Jahre Entwicklungsgeschichte und so glorreiche Geschenke wie Zentralheizung und den ehrbaren Berufsstand des Stuckateurs sollten täglich gefeiert und gewürdigt werden. So wundert es dann wohl auch nicht, dass ich kein Freund vom Zelten bin, verfüge aber sehr wohl über Erfahrungswerte; ich war genau fünfmal Zelten und jedes Mal trugen diese naturnahen Happenings katastrophale Züge, außerdem erfreue ich mich seit dem täglich über die ökologisch beruhigende Gewissheit, keine Grashalme platt zu liegen.
Meine liebe Ex-Kollegin Challe indes, liebt es, in den Fjällen zu campieren. Mit wildromantischen Blick und sich dabei ständig kratzend, weil vor Ort nämlich auch recht viele Mücken wohnen, erklärte sie mir, dass sie sich dort erst richtig als Mensch fühle. Ich halte die Fjällen für einen arg deprimierenden Ort, dessen Weite einem auch angst macht. Von den fehlenden Duschen und deren Vorhängen sowie U-Bahnverbindungen will ich gar nicht erst anfangen. Damit Püppie mir nun nicht wieder erzählen kann, ich sei die Leichtigkeit des Seins, weil die Einträge eher inhaltsleer sind, hier der heutige Bildungsteil in Ergänzung und zur Erbauung und Abrundung:
Fjäll ist ein Landschaftsstrich im hohen Norden, da wo keine Bäume mehr wachsen.
Räven ist Schwedisch und bedeutet Fuchs. Ergo zusammengesetzt:
Landschaftsstrich-in-dem-keine-Bäume-wachsen-Fuchs.
Das ist im Übrigen auch der Name dieser bekannten Outdoor-Bekleidungsfirma. Ich finde diesen äußerst kreativ und sollte ihr Flokati auch die Neigung haben, sich zu einem Biotop zu entwickeln, muss ich Sie leider enttäuschen. Flokatikatze ist mein neuer Markenname, allerdings für hochsympathische und luftig-leichte Indoor-Campingbekleidung, denn auf so einem Flokati ist auch gut Wortbüsche bestaunen und bei Ermangelung von Haustieren oder anderen Sexualpartnern, kann man ihn wahlweise streicheln, oder mal so richtig … bürsten…ähm, ja.
Ich wollte eigentlich ja auch nur geschrieben haben, dass ich gestern 5 Stunden, ich wiederhole das jetze mal mit ein wenig mehr Dramatik, also gestern war ich 5 Stunden in einem Vortrag zu den neuen Wirtschaftsdaten. Die schlechte Nachricht vorweg: Die Gehaltsschere geht weiter auseinander und als dringlichstes Problem haben die Deutschen die Arbeitslosigkeit ausgemacht.
Die gute Nachricht: Auf Platz Zwei in der Dringlichkeitsliste ist der Umweltschutz gerutscht und die Deutschen wissen auch, wie man die Klimakatastrophe verhindert. Absolute Topantwort war: Die elektr. Geräte nicht im Stand-By Modus zu belassen. Das finde ich auch gut und richtig, frage mich allerdings, wie lange eine Durchschnittsfamilie nicht mehr ihren Fernseher betreiben darf, weil sie im Sommer im Snow Dome zu Bispingen unbedingt rodeln wollte?
In diesem Sinne. Haltet Maß, atmet flach und bleibt auf dem Flokati.
Herr Kid, die Püppie und ich trafen uns, als vor drei Tagen morgen noch heute war und dessen Vorgestern zwei Tage nach beschriebener Zusammenkunft stattfand, was so aber nur dann inhaltlich richtig wäre, würde ich es morgen aufgeschrieben haben.
Wenn Sie nun meinen, ich hätte es mit Büschen, stimmt, aber nur anteilig!
Zum Thema:
Die Natur ist eine so spektakuläre Sache, die mit allerlei monströsen Überraschungen aufwartet. Die allerwenigsten davon sind als angenehm zu beschreiben. Glauben Sie nicht? Fragen Sie mal Joppe Sambalabuda, der einäugige Karibikinselbewohner, der auf der Flucht vor der Lava eines Vulkanausbruchs sich unglücklich einen Zeh stieß, um kurz darauf in einen Dornenbusch zu fallen, um dann in selbigen auch noch den Lavatod zu finden, eine recht natürliche, wenn auch böse Überraschung, die Mensch kaum sucht.
Immerhin, so mögen Leute denken, die gern Selbstgehäkeltes tragen, erfolgte Joppes Tod im Rahmen von völlig natürlichen Ausscheidungsprozessen, nämlich dem des Lavaausflusses und dem Joppes aus seinem Leben, was die Sache zwar ökologisch hochkorrekt, aber mit Sicherheit nicht weniger traurig macht. Und wir lernen: Die Natur ist eine gefährliche Angelegenheit und es gibt Unterschiede in der umweltpolitischen Vertretbarkeit von Todesarten, die, wie ich finde, zukünftig auch steuerlich dementsprechend veranlagt werden sollten.(Dieses nicht weiter berücksichtigen, nur ein Randgedanke, der weiter gesponnen werden möchte.)
Das Mutter Natur nun eine rabiate Persönlichkeit ist, steht wohl außer Frage und doch, oder gerade deswegen, suchen soviele Menschen ihre Nähe. Das Paradebeispiel für solche Leute sind Campingurlauber. Man könnte also behaupten, Campingurlauber sind gewissermaßen todessehnsüchtig und damit ein Fall für den Psychiater.
Das Risiko, durch Ertrinken beim sogenannten Starkregen während des Zeltens zu sterben, oder durch Blitzeinschlag und in dessen Folge einem sogenannten Baumbefall des Zeltes zu erliegen, ist doch überproportional hoch und gilt in Fachkreisen als würdiges Ableben eines richtigen Naturburschen.
Ich persönlich halte Camping daher auch für grenzwertig. 2000 Jahre Entwicklungsgeschichte und so glorreiche Geschenke wie Zentralheizung und den ehrbaren Berufsstand des Stuckateurs sollten täglich gefeiert und gewürdigt werden. So wundert es dann wohl auch nicht, dass ich kein Freund vom Zelten bin, verfüge aber sehr wohl über Erfahrungswerte; ich war genau fünfmal Zelten und jedes Mal trugen diese naturnahen Happenings katastrophale Züge, außerdem erfreue ich mich seit dem täglich über die ökologisch beruhigende Gewissheit, keine Grashalme platt zu liegen.
Meine liebe Ex-Kollegin Challe indes, liebt es, in den Fjällen zu campieren. Mit wildromantischen Blick und sich dabei ständig kratzend, weil vor Ort nämlich auch recht viele Mücken wohnen, erklärte sie mir, dass sie sich dort erst richtig als Mensch fühle. Ich halte die Fjällen für einen arg deprimierenden Ort, dessen Weite einem auch angst macht. Von den fehlenden Duschen und deren Vorhängen sowie U-Bahnverbindungen will ich gar nicht erst anfangen. Damit Püppie mir nun nicht wieder erzählen kann, ich sei die Leichtigkeit des Seins, weil die Einträge eher inhaltsleer sind, hier der heutige Bildungsteil in Ergänzung und zur Erbauung und Abrundung:
Fjäll ist ein Landschaftsstrich im hohen Norden, da wo keine Bäume mehr wachsen.
Räven ist Schwedisch und bedeutet Fuchs. Ergo zusammengesetzt:
Landschaftsstrich-in-dem-keine-Bäume-wachsen-Fuchs.
Das ist im Übrigen auch der Name dieser bekannten Outdoor-Bekleidungsfirma. Ich finde diesen äußerst kreativ und sollte ihr Flokati auch die Neigung haben, sich zu einem Biotop zu entwickeln, muss ich Sie leider enttäuschen. Flokatikatze ist mein neuer Markenname, allerdings für hochsympathische und luftig-leichte Indoor-Campingbekleidung, denn auf so einem Flokati ist auch gut Wortbüsche bestaunen und bei Ermangelung von Haustieren oder anderen Sexualpartnern, kann man ihn wahlweise streicheln, oder mal so richtig … bürsten…ähm, ja.
Ich wollte eigentlich ja auch nur geschrieben haben, dass ich gestern 5 Stunden, ich wiederhole das jetze mal mit ein wenig mehr Dramatik, also gestern war ich 5 Stunden in einem Vortrag zu den neuen Wirtschaftsdaten. Die schlechte Nachricht vorweg: Die Gehaltsschere geht weiter auseinander und als dringlichstes Problem haben die Deutschen die Arbeitslosigkeit ausgemacht.
Die gute Nachricht: Auf Platz Zwei in der Dringlichkeitsliste ist der Umweltschutz gerutscht und die Deutschen wissen auch, wie man die Klimakatastrophe verhindert. Absolute Topantwort war: Die elektr. Geräte nicht im Stand-By Modus zu belassen. Das finde ich auch gut und richtig, frage mich allerdings, wie lange eine Durchschnittsfamilie nicht mehr ihren Fernseher betreiben darf, weil sie im Sommer im Snow Dome zu Bispingen unbedingt rodeln wollte?
In diesem Sinne. Haltet Maß, atmet flach und bleibt auf dem Flokati.
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Donnerstag, 27. März 2008
Die Armen trifft es immer zuerst
cabman, 13:52h
Schauen Sie sich in aller Ruhe und am besten zweimal dieses Video an.
Ich habe vor ein paar Monaten schon darauf hingewiesen und bleibe dabei:
Nichts bleibt wie es war und es wird enger werden auf diesem Planeten. Die, die dafür bezahlen können, bleiben am längsten sitzen, während die ärmsten der Armen als erstes über die Klinge hüpfen.
Der Getreidepreis wird weiter steigen. Russland hat seine Exporte vor einem ähnlichen Hintergrund, wie nun in Ägypten zu beobachten, auf ein Minimum reduziert, denn es gilt die Bevölkerung zu versorgen: Brot & Spiele. Fehlt einer der beiden Faktoren, steht eine Revolution ins Haus. Wer will das schon, im Kreml.
Dieser Weizen fehlt dem Weltmarkt, verknappt das Angebot, erhöht dessen Preis. Mikroökonomie zum selber anfassen. Es ist eine Frage der Zeit, bis das Ganze Auswirkungen auf unseren Supermarkt haben wird. Wir werden es aber ganz bestimmt merken und schlauere Menschen als ich es bin, werden sicher ganz tolle Erklärungen parat haben.
Sollten sie demnächst feststellen, dass Fleisch- und Wurstwaren teurer werden, dann ist eine mögliche Erklärung dafür, dass begründet durch die Milchpreis-Hausse, die Bauern ihre Kühe nun im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode melken. Wurden leistungsschwache Kühe früher schneller zum Schlachter gebracht, weil der Profit höher war, fehlen der Fleischindustrie nun diese Tiere. Schauen wir mal in 6 Monaten, was der Tierfutterpreis für Chappi und Konsorten so macht.
Das wahrlich Schlimme an dieser Situation ist, es scheint keinen Ausweg zu geben. Lange und viel denke ich über so etwas nach, doch es will mir nicht gelingen, unter bestehenden Parametern eine Lösung zu finden. Die einzige Antwort, die sich immer wieder ergibt: die Parameter müssen geändert werden. Doch das käme einer Revolution gleich. Für eine solche geht es uns aber noch zu gut, denn MC Donalds hat ja noch auf. Wie geschrieben, die Ärmsten trifft es zuerst.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die nächsten großen kriegerischen Auseinandersetzungen ganz offen um Ressourcen ausgetragen werden. Niemand muss dann mehr den Weltsicherheitsrat anlügen.
Wie einst die Kolonialisten, werden Länder besetzt und um ihre Ressourcen beraubt, ganz einfach weil der Stärkere es kann und braucht, seinen Fortbestand zu sichern.
Meine Mama sagt, ich hätte eine zu pessimistische Sicht. Besser als gar keine zu haben, will ich meinen. Und ist es nicht so, dass mit Blick auf die Geschichte zu bestätigen ist: Der Mensch ist sich immer selbst am Nächsten und das der Kapitalismus, als Wirtschaftsordnung, aber auch Ideologie, scheinbar die einzige Form von Zusammenleben ist, die dem menschlichen Naturell entspricht?
Und wenn dem so ist, steht dann ganz am Ende nicht unweigerlich der Untergang? Das sowieso, könnte man sagen. Denn irgendwann wird Mensch diesen Planten zugrunde gelebt haben und darin liegt auch schon wieder ein wenig Trost. Amen.
Ich habe vor ein paar Monaten schon darauf hingewiesen und bleibe dabei:
Nichts bleibt wie es war und es wird enger werden auf diesem Planeten. Die, die dafür bezahlen können, bleiben am längsten sitzen, während die ärmsten der Armen als erstes über die Klinge hüpfen.
Der Getreidepreis wird weiter steigen. Russland hat seine Exporte vor einem ähnlichen Hintergrund, wie nun in Ägypten zu beobachten, auf ein Minimum reduziert, denn es gilt die Bevölkerung zu versorgen: Brot & Spiele. Fehlt einer der beiden Faktoren, steht eine Revolution ins Haus. Wer will das schon, im Kreml.
Dieser Weizen fehlt dem Weltmarkt, verknappt das Angebot, erhöht dessen Preis. Mikroökonomie zum selber anfassen. Es ist eine Frage der Zeit, bis das Ganze Auswirkungen auf unseren Supermarkt haben wird. Wir werden es aber ganz bestimmt merken und schlauere Menschen als ich es bin, werden sicher ganz tolle Erklärungen parat haben.
Sollten sie demnächst feststellen, dass Fleisch- und Wurstwaren teurer werden, dann ist eine mögliche Erklärung dafür, dass begründet durch die Milchpreis-Hausse, die Bauern ihre Kühe nun im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode melken. Wurden leistungsschwache Kühe früher schneller zum Schlachter gebracht, weil der Profit höher war, fehlen der Fleischindustrie nun diese Tiere. Schauen wir mal in 6 Monaten, was der Tierfutterpreis für Chappi und Konsorten so macht.
Das wahrlich Schlimme an dieser Situation ist, es scheint keinen Ausweg zu geben. Lange und viel denke ich über so etwas nach, doch es will mir nicht gelingen, unter bestehenden Parametern eine Lösung zu finden. Die einzige Antwort, die sich immer wieder ergibt: die Parameter müssen geändert werden. Doch das käme einer Revolution gleich. Für eine solche geht es uns aber noch zu gut, denn MC Donalds hat ja noch auf. Wie geschrieben, die Ärmsten trifft es zuerst.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die nächsten großen kriegerischen Auseinandersetzungen ganz offen um Ressourcen ausgetragen werden. Niemand muss dann mehr den Weltsicherheitsrat anlügen.
Wie einst die Kolonialisten, werden Länder besetzt und um ihre Ressourcen beraubt, ganz einfach weil der Stärkere es kann und braucht, seinen Fortbestand zu sichern.
Meine Mama sagt, ich hätte eine zu pessimistische Sicht. Besser als gar keine zu haben, will ich meinen. Und ist es nicht so, dass mit Blick auf die Geschichte zu bestätigen ist: Der Mensch ist sich immer selbst am Nächsten und das der Kapitalismus, als Wirtschaftsordnung, aber auch Ideologie, scheinbar die einzige Form von Zusammenleben ist, die dem menschlichen Naturell entspricht?
Und wenn dem so ist, steht dann ganz am Ende nicht unweigerlich der Untergang? Das sowieso, könnte man sagen. Denn irgendwann wird Mensch diesen Planten zugrunde gelebt haben und darin liegt auch schon wieder ein wenig Trost. Amen.
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Mittwoch, 26. März 2008
TNT: Total Neue Terrortechnik
cabman, 22:45h
Um es gleich mal vorweg zu nehmen: Viele von uns stehen ja oft neben sich, was nicht unbedingt bedeuten muss, aber könnte, dass sie auch außer sich sind. Und trotzdem, oder gerade deswegen, hier hadere ich noch mit mir, haben die allermeisten, ich nehme mich da nicht aus, ein getrübtes oder gar völlig falsches Selbstbild. Fraglich bleibt dabei, inwieweit es uns dann gelingen kann, von anderen ein wahres Bild zu zeichnen?
Gar nicht, will ich meinen, denn jeder sieht nur, was er glaubt zu sehen. Glaube basiert auf zumindest halbem Wissen, aber bestimmt auf Erfahrung und die macht jeder ganz anders. Oder andersrum: Glauben Sie, dass der X2000-Duvidoro tatsächlich fliegen wird? Schwierig zu beantworten, oder?
Egal. Ich sach Ihnen, auf komische Gedanken kommt man vielleicht, wenn man zu viel Zeit hat, denn ich habe gerade Urlaub.
Da es Hamburg immer wieder schneeregnet, nahm ich von meinem heutigen Vorhaben, in die Stadt zu fahren, gehörigen Abstand. Zu groß die Gefahr einäugig zurückzukehren, habe ich doch die ideale Augenhöhe für kleinwüchsige Frauen, die ihren Kleinwuchs durch besonders energisches regenschirmwedeln zu kompensieren versuchen. Und die können vielleicht spitz sein, auch und besonders die Schirme. Im Sinne des ersten Absatzes könnte ich hier völlig daneben liegen, was mich aber nicht davon abhält, es zu behaupten. So schaffte man Fakten, also wenn ich Journalist wäre.
Blieb ich also zuhause und schaute dem Schneeregen beim Schneeregnen zu, telefoniert hier hin und dahin, als ich plötzlich eine Entdeckung im Nachbarhaus machte. Ich weiß, nun wird’s spannend, daher Werbung:
Im Haus gegenüber hat nämlich ein junger Mitbürger gewohnt und sein Migrationshintergrund gleich mit. Meine Güte, so ein Wortgehampel, weil muss korrekt sein, politisch am besten auch gleich noch.
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, warum man z.B. bei Amerikanern, Engländern und Schweden, die sich hier niederlassen und auch Ausländer sind, nie vom Migrationshintergrund spricht? Irgendeinen (Hinter)Grund wird deren „Abwanderung“ nach Deutschland doch auch haben?
Also, der junge Mann ist vor Kurzem samt Hintergrund ausgezogen. Und jetze kommts:
Heute ist genau derselbe wieder eingezogen! Also nicht wirklich ganz genau, der hier hatte ne andere Hosen an, aber sonst so. Vielleicht war der auch nur ähnlich, bei dem Schneeregen, nicht wahr?
Also mich hat das ja dann interessiert. Und so blieb ich am Fenster. Natürlich nicht die ganze Zeit über, man will ja nicht auffällig sein. Also habe ich zwischendurch mal die Spinnekanker aus den Ecken und so gewedelt, dabei immer einen kritischen Blick auf den „Neuen“, man muss ja heutzutage so vorsichtig sein, wimmelt ja nur so von Terroristen, sagt Wolfgang.
So viel hat der „Neue“ dann gar nicht mitgebracht. Komisch dachte ich mir. Der andere hatte beim Ausziehen auch fast nichts dabei, der hier beim Einziehen nicht, wird er wohl bald auch wieder ausziehen.
So sind se wohl die jungen Wanderer, dachte ich mir noch und warum das wohl so sei, als es mir doch plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel:
Na klar, zwischen Spinnekanker, Rauhfasertapete und Frau Diagonale kam ich drauf:
Jetzt, wo der Wolfgang doch das Internet total sicher gemacht hat, da müssen die Terroristen ja nen andern Weg der Kommunikation finden. Die hinterlassen ihr Bombenbauanleitungen und Terroranweisungen via Brailleschrift auf der Tapete! Ist doch klar.
So, Sie können sich denken wie geschockt ich war. Ich mußte erstmal bei einem Tee und Gebäck verschnaufen und dann Mutti anrufen:
Mutter, so sprach ich, sie werden uns auch die Tapete nehmen.
Kind, stöhnte sie, weißt du was du da sagst?
Ja. Ich bin sicher. Erfurt ist Geschichte.
Oh mein Gott.
Ja, Mutter, ich weiß. Du musst nun stark sein und ich die Wand überprüfen.
Habe ich dann auch gemacht und glücklicherweise nur abfällige Bemerkungen über den Vor-Vormieter gelesen und darüber auch ein wenig gelacht. Wohl Galgenhumor.
Morgen maile ich dem Wolfgang. Deutschland muss gewarnt werden und wenn Sie auch so ein Terror-Phobiker sind, werden Sie mir doch bestimmt zustimmen, dass die Unverletzlichkeit der Wohnung schon längst über Bord geworfen gehört, bei all dem Terror und seinen potentiellen Anschriften auf der Tapete. Das gehört überprüft!
Glauben Sie mir das wirklich?
Gar nicht, will ich meinen, denn jeder sieht nur, was er glaubt zu sehen. Glaube basiert auf zumindest halbem Wissen, aber bestimmt auf Erfahrung und die macht jeder ganz anders. Oder andersrum: Glauben Sie, dass der X2000-Duvidoro tatsächlich fliegen wird? Schwierig zu beantworten, oder?
Egal. Ich sach Ihnen, auf komische Gedanken kommt man vielleicht, wenn man zu viel Zeit hat, denn ich habe gerade Urlaub.
Da es Hamburg immer wieder schneeregnet, nahm ich von meinem heutigen Vorhaben, in die Stadt zu fahren, gehörigen Abstand. Zu groß die Gefahr einäugig zurückzukehren, habe ich doch die ideale Augenhöhe für kleinwüchsige Frauen, die ihren Kleinwuchs durch besonders energisches regenschirmwedeln zu kompensieren versuchen. Und die können vielleicht spitz sein, auch und besonders die Schirme. Im Sinne des ersten Absatzes könnte ich hier völlig daneben liegen, was mich aber nicht davon abhält, es zu behaupten. So schaffte man Fakten, also wenn ich Journalist wäre.
Blieb ich also zuhause und schaute dem Schneeregen beim Schneeregnen zu, telefoniert hier hin und dahin, als ich plötzlich eine Entdeckung im Nachbarhaus machte. Ich weiß, nun wird’s spannend, daher Werbung:
Im Haus gegenüber hat nämlich ein junger Mitbürger gewohnt und sein Migrationshintergrund gleich mit. Meine Güte, so ein Wortgehampel, weil muss korrekt sein, politisch am besten auch gleich noch.
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, warum man z.B. bei Amerikanern, Engländern und Schweden, die sich hier niederlassen und auch Ausländer sind, nie vom Migrationshintergrund spricht? Irgendeinen (Hinter)Grund wird deren „Abwanderung“ nach Deutschland doch auch haben?
Also, der junge Mann ist vor Kurzem samt Hintergrund ausgezogen. Und jetze kommts:
Heute ist genau derselbe wieder eingezogen! Also nicht wirklich ganz genau, der hier hatte ne andere Hosen an, aber sonst so. Vielleicht war der auch nur ähnlich, bei dem Schneeregen, nicht wahr?
Also mich hat das ja dann interessiert. Und so blieb ich am Fenster. Natürlich nicht die ganze Zeit über, man will ja nicht auffällig sein. Also habe ich zwischendurch mal die Spinnekanker aus den Ecken und so gewedelt, dabei immer einen kritischen Blick auf den „Neuen“, man muss ja heutzutage so vorsichtig sein, wimmelt ja nur so von Terroristen, sagt Wolfgang.
So viel hat der „Neue“ dann gar nicht mitgebracht. Komisch dachte ich mir. Der andere hatte beim Ausziehen auch fast nichts dabei, der hier beim Einziehen nicht, wird er wohl bald auch wieder ausziehen.
So sind se wohl die jungen Wanderer, dachte ich mir noch und warum das wohl so sei, als es mir doch plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel:
Na klar, zwischen Spinnekanker, Rauhfasertapete und Frau Diagonale kam ich drauf:
Jetzt, wo der Wolfgang doch das Internet total sicher gemacht hat, da müssen die Terroristen ja nen andern Weg der Kommunikation finden. Die hinterlassen ihr Bombenbauanleitungen und Terroranweisungen via Brailleschrift auf der Tapete! Ist doch klar.
So, Sie können sich denken wie geschockt ich war. Ich mußte erstmal bei einem Tee und Gebäck verschnaufen und dann Mutti anrufen:
Mutter, so sprach ich, sie werden uns auch die Tapete nehmen.
Kind, stöhnte sie, weißt du was du da sagst?
Ja. Ich bin sicher. Erfurt ist Geschichte.
Oh mein Gott.
Ja, Mutter, ich weiß. Du musst nun stark sein und ich die Wand überprüfen.
Habe ich dann auch gemacht und glücklicherweise nur abfällige Bemerkungen über den Vor-Vormieter gelesen und darüber auch ein wenig gelacht. Wohl Galgenhumor.
Morgen maile ich dem Wolfgang. Deutschland muss gewarnt werden und wenn Sie auch so ein Terror-Phobiker sind, werden Sie mir doch bestimmt zustimmen, dass die Unverletzlichkeit der Wohnung schon längst über Bord geworfen gehört, bei all dem Terror und seinen potentiellen Anschriften auf der Tapete. Das gehört überprüft!
Glauben Sie mir das wirklich?
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Sonntag, 24. Februar 2008
Ich sach das mal in einem Satz:
cabman, 16:24h
Es interessierte mich auch der Zusammenhang des ursächlichen Zusammenhangs von Gardine, Store und Übergardine, der, und da sehe ich einen Zusammenhang, unbedingt in Zusammenhang gesehen werden muss, und ob unter Berücksichtigung solcher Zusammenhänge, die Rolle des Rollos nicht als zusammenhangslos erachtet werden muß, während solche Art von ähnlich gelagerten Zusammenhängen auch auf Rangierbahnhöfen vorkommen könnten, was jetzt aber einen anderen Zusammenhang darstellt, ebenso wie die Entleibung von zusammen Gehangenen, was auch für Schinken gilt, wobei gemeinsames zusammen Abhängen keinen direkten Zusammenhang darstellt, aber in diesem Zusammenhang unbedingt erwähnt werden muss!
In diesem Sinne: Auf die Freundschaft!
In diesem Sinne: Auf die Freundschaft!
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Freitag, 22. Februar 2008
Ich seh da Rot
cabman, 18:36h
Neulich und zwar gestern, im Hotel, zwischen Zähneputzen und dem Stuhlgang, weil sich auf diesem meine lausig-launigen Socken befanden, da fiel mein kurzsichtiger, jedoch milder, weil noch schläfrig, Blick auf den Fernseher. Keine Sorge, es ging nichts kaputt, aber bei irgendeinem Nachrichtensender kündete ein schreiendrotes Laufband (Achtung! Nachfolgend abgebildetes Laufband ist nachempfunden und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit. Die anschließenden Ab- und einfachen Sätze verschieben sich dadurch um 20pix) Folgendes:
Nanu, dachte ich mir, was das wohl sei und war ehrlich enttäuscht davon, dass es sich nur um die schwarze Echauffierung über das Gedankenspiel einer Rot-Rot Koalition in Hessen handelte.
Jeder weiß wohl, dass Betrug im strafrechtlichen Sinne ein Vermögensdelikt ist und Frau Ypsilanti im Wahlkampf niemanden bestohlen hat, oder in einer anderen Art und Weise vermögenswirksam übervorteilte.
Sie hält, wenn sie sich nun tatsächlich zu einer solchen Koalition entschließt, schlichtweg nicht ihr Versprechen, was eine gewisse Charakterlosigkeit bedeuten würde, oder es wurde im Vorwege ganz normal gelogen, was zu genau selben Resümee führen würde und man könnte direkt fragen: Ist die Lüge am Steuerzahler verwerflicher als die am Wahlvolk und sind Wahlkampflügner dann genauso asozial wie Steuerhinterzieher? Egal.
Lächerlich ist allerding zu beobachten, wie nun dieses Politik-Theater losgeht und die CDU sich einen frisch polierten Heiligenschein aufsetzt. Das politische Gedächtnis ist kurz, scheint mir, wie sonst könnte man erklären, dass die Nummer in Kiel schon wieder in Vergessenheit geriet? Alles nun aufzurechnen, ist müßig und jedes Kind weiß:
Wer im Gasthaus sitzt, sollte nicht mit Schnitzeln werfen, er könnte selber von einem Wiener getroffen werden, oder einer Wurst, was sich nicht ausschließen muss. Und wir sehen, es lebt sich generell gefährlich.
Die wahre Traurigkeit ist doch aber, dass es mich nicht die Bohne juckt. Ich bin kein Stück moralisch entsetzt, interessiere mich für diese politischen Possen nur am Rande und grundsätzlich ist mir Politik egal, denn ich habe nicht das Gefühl a.) etwas bewegen zu können und b.) dass es irgendwen in Berlin oder hier in Hamburg interessiert, was ich, der Wähler, eigentlich will. Ich finde mich in keiner der Parteien wieder.
Vor ein paar Monaten habe ich mir mal hier bei mir um die Ecke das Schauspiel „Stadtteilgruppe der SPD tagt“ gegeben. Man hätte auch leicht den Eindruck gewinnen können, der Seniorenstift „Baldige Ruh“ lädt zu Kaffe und Kuchen; das einzige was dort sprudelte, war das Mineralwasser in zittriger Hand.
Ich beklage an dieser Stelle die Profillosigkeit der deutschen Parteien, das Fehlen von Charakteren, ich beklage die Lustlosigkeit deutscher Politiker und die Ignoranz gegenüber dem Wähler, die darin gipfelt, dass sich ein Kurt „Mäcki“ Beck soweit aus dem Fenster lehnt und skandiert, dass es keine Rot-Rote Koalition geben wird. Dies tut er mit einer solchen selbstgefälligen Arroganz, wie man sie sonst nur von Super-A-Bloggern kennt, und in völligem Vergessen, dass genau eine solche Koalition vielleicht Wählerwunsch ist.
Wir werden, und da gebe ich Herrn Jörges recht, vielleicht schon bald erleben, dass sich die Parteienlandschaft weiter zersplittert, es zu allen möglichen und unmöglichen Konstellationen kommen wird, eben so, wie sich auch die Gesellschaft weiter differenziert, wie sich z.B. auch in Unternehmen Projektgruppen bilden, um nur bestimmte Probleme zu lösen.
Was wir derzeit in dieser Republik erleben - dieser Linksrutsch innerhalb der Gesellschaft und damit einhergehend in den Parteien, dass sich sogar eine CDU traditionell Linken Themen annimmt (sich sogar dazu gezwungen sieht sich ihrer anzunehmen) - liegt einzig in der Existenz der Links-Partei begründet.
Ein Gespenst, diese Partei, die keines ist und vor der man nicht Angst haben sollte. Im Gegenteil. Ich plädiere dafür, sie zu wählen.
Sollen sie beweisen, dass sie nicht nur opponieren können, sondern den Mut, den Witz und die Ideen haben, die Regierungsverantwortung zu tragen. Vielleicht werde ich von diese Partei überrascht, viel wahrscheinlicher aber ist, dass sie sich abnutzen wird, gerade so, wie es die Grünen taten.
Nanu, dachte ich mir, was das wohl sei und war ehrlich enttäuscht davon, dass es sich nur um die schwarze Echauffierung über das Gedankenspiel einer Rot-Rot Koalition in Hessen handelte.
Jeder weiß wohl, dass Betrug im strafrechtlichen Sinne ein Vermögensdelikt ist und Frau Ypsilanti im Wahlkampf niemanden bestohlen hat, oder in einer anderen Art und Weise vermögenswirksam übervorteilte.
Sie hält, wenn sie sich nun tatsächlich zu einer solchen Koalition entschließt, schlichtweg nicht ihr Versprechen, was eine gewisse Charakterlosigkeit bedeuten würde, oder es wurde im Vorwege ganz normal gelogen, was zu genau selben Resümee führen würde und man könnte direkt fragen: Ist die Lüge am Steuerzahler verwerflicher als die am Wahlvolk und sind Wahlkampflügner dann genauso asozial wie Steuerhinterzieher? Egal.
Lächerlich ist allerding zu beobachten, wie nun dieses Politik-Theater losgeht und die CDU sich einen frisch polierten Heiligenschein aufsetzt. Das politische Gedächtnis ist kurz, scheint mir, wie sonst könnte man erklären, dass die Nummer in Kiel schon wieder in Vergessenheit geriet? Alles nun aufzurechnen, ist müßig und jedes Kind weiß:
Wer im Gasthaus sitzt, sollte nicht mit Schnitzeln werfen, er könnte selber von einem Wiener getroffen werden, oder einer Wurst, was sich nicht ausschließen muss. Und wir sehen, es lebt sich generell gefährlich.
Die wahre Traurigkeit ist doch aber, dass es mich nicht die Bohne juckt. Ich bin kein Stück moralisch entsetzt, interessiere mich für diese politischen Possen nur am Rande und grundsätzlich ist mir Politik egal, denn ich habe nicht das Gefühl a.) etwas bewegen zu können und b.) dass es irgendwen in Berlin oder hier in Hamburg interessiert, was ich, der Wähler, eigentlich will. Ich finde mich in keiner der Parteien wieder.
Vor ein paar Monaten habe ich mir mal hier bei mir um die Ecke das Schauspiel „Stadtteilgruppe der SPD tagt“ gegeben. Man hätte auch leicht den Eindruck gewinnen können, der Seniorenstift „Baldige Ruh“ lädt zu Kaffe und Kuchen; das einzige was dort sprudelte, war das Mineralwasser in zittriger Hand.
Ich beklage an dieser Stelle die Profillosigkeit der deutschen Parteien, das Fehlen von Charakteren, ich beklage die Lustlosigkeit deutscher Politiker und die Ignoranz gegenüber dem Wähler, die darin gipfelt, dass sich ein Kurt „Mäcki“ Beck soweit aus dem Fenster lehnt und skandiert, dass es keine Rot-Rote Koalition geben wird. Dies tut er mit einer solchen selbstgefälligen Arroganz, wie man sie sonst nur von Super-A-Bloggern kennt, und in völligem Vergessen, dass genau eine solche Koalition vielleicht Wählerwunsch ist.
Wir werden, und da gebe ich Herrn Jörges recht, vielleicht schon bald erleben, dass sich die Parteienlandschaft weiter zersplittert, es zu allen möglichen und unmöglichen Konstellationen kommen wird, eben so, wie sich auch die Gesellschaft weiter differenziert, wie sich z.B. auch in Unternehmen Projektgruppen bilden, um nur bestimmte Probleme zu lösen.
Was wir derzeit in dieser Republik erleben - dieser Linksrutsch innerhalb der Gesellschaft und damit einhergehend in den Parteien, dass sich sogar eine CDU traditionell Linken Themen annimmt (sich sogar dazu gezwungen sieht sich ihrer anzunehmen) - liegt einzig in der Existenz der Links-Partei begründet.
Ein Gespenst, diese Partei, die keines ist und vor der man nicht Angst haben sollte. Im Gegenteil. Ich plädiere dafür, sie zu wählen.
Sollen sie beweisen, dass sie nicht nur opponieren können, sondern den Mut, den Witz und die Ideen haben, die Regierungsverantwortung zu tragen. Vielleicht werde ich von diese Partei überrascht, viel wahrscheinlicher aber ist, dass sie sich abnutzen wird, gerade so, wie es die Grünen taten.
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Mittwoch, 20. Februar 2008
One Love
cabman, 12:00h
Mahlzeit! Der Frau Diagonale folgend, die hier irgendwo mal schrieb, ein guter Blogger ist der, der ein reales Leben hat, weil es dann etwas zu bloggen gibt und in der Nachbetrachtung zu letzter Woche, wollte ich Ihnen etwas Interessantes von meiner Kongressteilnahme schreiben. Das war tatsächlich spannend, das Thema auch: „Die Neue Mitte – Das Ende der Extreme“
Jede Menge schlaue Leute waren da, der Jörges, der Friedrich Merz und der Rupert Stadler, um nur ein paar zu nennen und schön war zu hören, dass wir uns über die neue Mitte nicht wirklich sicher sein können. Stattdessen sollten wir nach der Richtigen Mitte fragen, was einer meiner Gedanken ist.
Ich hätte Ihnen auch etwas über die BMW-Welt schreiben können, in der die Auftaktveranstaltung stattfand und über die wahnsinnig tollen WC´s dort. Ich mag ja so Klo-Beobachtungen. Also die BMW-Welt-WC´s sind die neue Benchmark für öffentliche WC´s und sehr technisch, wie überhaupt der Schwerpunkt auf Technik und Design gelegt wurde. Sollten Sie also mal ein, oder Ihr Kind – Mit freundlichen Grüßen, an fröhlich geschiedene, aber tieftraurige Elternteile ohne Sorgerecht, eine Randgruppe, die viel zu wenig Beachtung und auch nie Sonderparkplätze bekommt.- haben, dann fahren Sie mal nach München. Sehr anschaulich und interessant wird alles rund um Motoren, Autos und Motorräder aufbereitet und für Architekturinteressierte ist es eh ein Muss, denn der Bau ist schon sehr beeindruckend.
Weil das aber alles nur von nebensächlichem Interesse ist und mein persönliches Hochlicht letzte Woche das Konzert war, berichte ich in einem gewohnt weitem Bogen von dieser einen Liebe:
Wissen Sie, diese Band ist schon etwas Besonderes für mich. Ich kenne und höre sie, seit ich vierzehn oder fünfzehn bin. Der erste Song ever : Charlotte Sometimes. Immer und immer wieder hörte ich diesen auf einer geliehenen Kassette und war fasziniert.
Ich fuhr dann zu Maik und überspielte das gesamte Album „KISS ME, KISS ME, KISS ME“ von der 8ten Kopie und zwar die von der 4ten. Grandiose DDR-Qualität eben, die lauschige Nächte zur Folge hatte, in der man frenetisch versuchte, herauszufinden, was die denn nun sangen.
Von da an folgte die Entdeckung rückwärts: The Head on the Door, The Top, mit meinen Favoriten The Empty World, die wenigsten werden wohl wissen, dass auch dieses Lied in Anlehnung an dieses Buch enstanden ist. Ich habe es gelesen, gibt es nur auf Englisch und ich staunte nich schlecht. Es sind noch zu nennen:
Japanese Whispers, Pornography, Faith, Seventeen Seconds, Boys Don't Cry und natürlich Three Imaginary Boys.
Das war ab da meine Musik, meine Richtung. Ich orientierte mich neu, traf neue Menschen, die Freunde wurden und der verbindende Faktor war dieser Sound. In meiner Schule gab es da noch ein Mädchen. Sie hieß Birte, hatte ein hübsches Gesicht und einen viel zu großen Hintern. Wir beide waren die einzigen, die diese Musik mochten, während um uns herum alle „Die Toten Hosen“ und dergleichen hörten. Viel später sollte ich mich mit Birte auf einem Hotelbett in Moskau wiederfinden, eng aneinander gekuschelt, um Robert Smiths Stimme zu lauschen, die aus dem Kopfhörer des Walkmans floss und irgendwann war uns die Musik dann auch egal…
Es wurde 1989, das Jahr in dem ich viel duschte, wegen der Mädchen und anfing mich zu rasieren, aus selben Grund. Eine eigenartige Stimmung vibrierte durchs Land, es lag etwas in der Luft, merklich, aber nicht zu benennen.
Meine Kumpels und ich lebten in dieser Zeit nur von einem Wochenende zum nächsten, von einer Party zur anderen. Die Zukunft war weit weg oder so neblig nur, dass wir es gleich ließen, einen Gedanken daran zu verschwenden. Was zählte war das Jetzt.
Es kam dieser Samstag, an dem ich, nur mit einem Handtuch um die Hüfte geschwungen, vor dem Fernseher stand und „Formel Eins“ schaute. Diese Sendung war Pflicht und die einzige Möglichkeit, neueste Infos über „West- Musik“ zu bekommen. The Cure hatten tatsächlich ein neues Album rausgebracht und die Single war „Lullaby“. Ich freute mich, war aufgeregt und von dem Gedanken besessen, dieses Album haben zu müssen. Damals war dies ein tatsächliches Problem - heute kaum vorstellbar.
Noch am selben Abend traf ich Maik und Ralf und Hiller und natürlich hatten alle dieses Video gesehen und natürlich waren wir von demselben Gedanken beseelt.
Ein paar Wochen später hielt mir Ralf, der immer nur zu Besuch war, weil seine Großeltern ein Wochenendhaus in unserer Gegend hatten, die erste Kopie von Disintegration unter die Nase und grinste. An diesem Nachmittag hörten wir die LP gefühlte tausendmal, lagen dabei entspannt auf dem Rücken, in den Sommerhimmel blickend und rauchend. Tolles Album bis heute, wie ich finde.
Wir hatten viel Spaß in diesem Sommer, der irgendwie so anders war als alle anderen, die davor waren oder danach kommen sollten. Leo fuhr betrunken mit seiner „Simson“ in den Teich und wir hatten diese Mutprobe, mit dem Moped so dicht und so schnell wie möglich am Schwimmbecken entlang zu fahren. Nie fiel einer mit seiner Kiste ins Becken, aber glauben Sie mir, wir hatten einen Heidenspaß, von einem fahrenden Moped ins Becken zu springen. Es gab erste Liebe, Schlägereien, ungelenken Sex und viel zu viel Alkohol, jedoch nie genug Cure-Partys, ein Umstand, der bis heute gilt.
1992. „Wish“ kam raus. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade knappe 2 Jahre im Westen verbracht. Zu Beginn eine schlimme Zeit. Ich hatte ne Scheiß-Frisur, kein Geld, doofe Klamotten und war der Zoni. So etwas kratzte zumindest an meinem Ego. Das Leben war nicht jenes, welches ich kannte und wenn ich Erwartungen gehabt haben sollte, dann wurden sie nicht erfüllt. Ich fühlte mich als Außenseiter und benahm mich auch so.
Nie werde ich das Licht und die Werbung vergessen, es erschlug mich förmlich. Ziemlich schnell fand ich jedoch heraus, dass alles eine große Lüge war. Knäckebrot bleibt Knäckebrot, auch wenn es in einer tollen Verpackung steckt und das Leben ist nur dann aufregend und interessant, wenn man es sich leisten kann - das erste was ich mir leistete war ein Maxi von „Pictures of you“. Ich kaufte step by step alle Platten zusammen und hörte sie auf einem alten Reisplattenspieler, dessen Deckel auch die Box war. Mono. Traurig, dass mir all diese Platten gestohlen wurden, was ich bis heute tatsächlich sehr bedaure.
Dies waren Jahre der Findung, der Orientierung. Ich lernte die Antike kennen, die mir Halt und Auftrieb gab, ich lernte einen anderen Maik kennen, der schon immer im Westen wohnte und so beschissen dran war wie ich. Klar wurden wir Freunde und klar hörte er The Cure, aber noch viel lieber Alice Cooper. Kurz versuchten wir eine Band zu gründen, aber nach 2 Wochen warf ich hin, denn ich konnte einfach nicht Schlagzeug spielen und Bass schon gar nicht.
Das Konzert der Wish-Tour, welches in der Alsterdorfer Sporthalle stattfand, war bis da der größte Event ever in meinem kleinen Leben.
1996. „Wild Mood Swings“. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mit dieser Scheibe warm wurde. Es mag daran gelegen haben, dass ich gerade mit dem Bund fertig war, die Antike und ich unsere erste gemeinsame Wohnung bezogen und immer pleite waren. Ich hatte tausend tolle Jobs, die immer irgendwie „Produktionshelfer“ hießen und ich habe etliche Firmen in Hamburg von unten gesehen. Dennoch. Wir gaben nicht auf und der Erwerb dieser Scheibe war ein Happening, an das ich mich sehr gut erinnern kann, denn die Antike machte mir damit eine riesige (wenn auch ökonomisch höchst bedenkliche) Freude. Manchmal können es so kleine Dinge sein.
2000. „Bloodflowers“. Mein Studium war zu Ende, ich hatte das Glück eines richtig gutbezahlten Jobs und es ging aufwärts und zwar in voller Fahrt. Die Antike und ich ersteigerten ein Haus in Schweden und das Verhältnis zu meiner Familie wurde immer angespannter. Ich kaufte die CD in Flensburg nach einem Geschäftstermin en passant, kein Gedanken daran verschwendend, dass es früher anders war. Die Zeit hatte sich dramatisch geändert und ich mich auch.
2001. „Greatest Hits“ - erwarb ich, weil es ein Lied beinhaltete, welches es nur darauf veröffentlicht wurde: Cut here.
Noch heute erinnert es mich an diese schwierige Zeit. Vielleicht ist es so, dass Menschen, die eigentlich alles haben und keine Sorge kennen, sich auch nicht mehr umeinander sorgen, ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass ich die Antike beinahe betrogen hätte. Es war keine Liebe oder so etwas, es war purer Sex und Begehren der Zukurzgekommenen. Es passierte nichts, dennoch muss ich etwas an mir gehabt haben, was die Antike skeptisch werden ließ. Im Nachhinein war das wohl der Anfang vom Ende.
2004. „Join the Dots“ und „The Cure“. Wir wohnten in Schweden und die Intensität unserer Beziehung nahm mehr und mehr ab, lief sich tot, irgendwo zwischen Arbeit und verkrampften Versuchen, etwas am Leben zu halten, was nicht mehr leben wollte. Ich begann Blogs zu lesen, war beruflich viel unterwegs und habe beide CD´s bei Skandinaviens größtem Internethändler vor Erscheinen vorbestellt.
Viele Abende verbrachte ich im Auto, fuhr wahllos umher, nur um ungestört diese Musik zu hören und irgendwann war es mit der Antiken und mir aus. Der Rest ist Geschichte, die hier im Blog nachzulesen ist…
Es mag Leute geben, die empfinden es als langweilig, monoton sogar, sich auf eine Band so stark zu fokussieren. Mir ist dies egal, denn ich höre nicht ausschließlich The Cure. Sie sind vielmehr eine Konstante, zu der ich immer wieder zurückkehre. Dabei hat ihr Gesamtwerk ein so breites wie tiefes Spektrum, dass für jede Lebenslage der richtige Song dabei ist.
Und wenn nun hoffentlich bald das neue Album kommen wird, wobei man im Netz von Mai schreibt, werde ich aufgrund dieser Aussage:
"I like the idea of it being more in the style of the “Kiss Me Kiss Me Kiss Me” album with different things happening."
nicht nur unheimlich gespannt sein, sondern bestimmt auch einer der Ersten, die es kaufen werden.
Glauben Sie mir, ich könnte zu etlichen Songs von The Cure eine Begebenheit oder ein Geschichtlein erzählen, könnte sie ausschmücken und zu neuem Leben erwecken. Es wären ihrer viele.
Vielleicht ist es genau diese Tatsache, weswegen ich am Freitag letzter Woche, während des Openings, so ergriffen war und ja, Euer Ehren, das war ich wirklich, denn da unten, auf der Bühne, spielten sie den Soundtrack meines Lebens. Vielleicht hat man mir auch nur vor Augen geführt, dass ich nicht jünger werde, dass diese Liebe irgendwann schon unerwidert bleiben kann und das alles mal ein Ende hat. Egal, denn die Erinnerung bleibt, oder?
Fear of Ghosts
is forcing me apart
and the further i get
from the things that i care about
the less i care about
how much further away i get...
PS Dieses Zitat aus einer der besten "B-Seiten" gleich nach "The Exploding Boy" schicke ich mit freundlichen Grüßen an mindestens 5 Blogger hier.
Jede Menge schlaue Leute waren da, der Jörges, der Friedrich Merz und der Rupert Stadler, um nur ein paar zu nennen und schön war zu hören, dass wir uns über die neue Mitte nicht wirklich sicher sein können. Stattdessen sollten wir nach der Richtigen Mitte fragen, was einer meiner Gedanken ist.
Ich hätte Ihnen auch etwas über die BMW-Welt schreiben können, in der die Auftaktveranstaltung stattfand und über die wahnsinnig tollen WC´s dort. Ich mag ja so Klo-Beobachtungen. Also die BMW-Welt-WC´s sind die neue Benchmark für öffentliche WC´s und sehr technisch, wie überhaupt der Schwerpunkt auf Technik und Design gelegt wurde. Sollten Sie also mal ein, oder Ihr Kind – Mit freundlichen Grüßen, an fröhlich geschiedene, aber tieftraurige Elternteile ohne Sorgerecht, eine Randgruppe, die viel zu wenig Beachtung und auch nie Sonderparkplätze bekommt.- haben, dann fahren Sie mal nach München. Sehr anschaulich und interessant wird alles rund um Motoren, Autos und Motorräder aufbereitet und für Architekturinteressierte ist es eh ein Muss, denn der Bau ist schon sehr beeindruckend.
Weil das aber alles nur von nebensächlichem Interesse ist und mein persönliches Hochlicht letzte Woche das Konzert war, berichte ich in einem gewohnt weitem Bogen von dieser einen Liebe:
Wissen Sie, diese Band ist schon etwas Besonderes für mich. Ich kenne und höre sie, seit ich vierzehn oder fünfzehn bin. Der erste Song ever : Charlotte Sometimes. Immer und immer wieder hörte ich diesen auf einer geliehenen Kassette und war fasziniert.
Ich fuhr dann zu Maik und überspielte das gesamte Album „KISS ME, KISS ME, KISS ME“ von der 8ten Kopie und zwar die von der 4ten. Grandiose DDR-Qualität eben, die lauschige Nächte zur Folge hatte, in der man frenetisch versuchte, herauszufinden, was die denn nun sangen.
Von da an folgte die Entdeckung rückwärts: The Head on the Door, The Top, mit meinen Favoriten The Empty World, die wenigsten werden wohl wissen, dass auch dieses Lied in Anlehnung an dieses Buch enstanden ist. Ich habe es gelesen, gibt es nur auf Englisch und ich staunte nich schlecht. Es sind noch zu nennen:
Japanese Whispers, Pornography, Faith, Seventeen Seconds, Boys Don't Cry und natürlich Three Imaginary Boys.
Das war ab da meine Musik, meine Richtung. Ich orientierte mich neu, traf neue Menschen, die Freunde wurden und der verbindende Faktor war dieser Sound. In meiner Schule gab es da noch ein Mädchen. Sie hieß Birte, hatte ein hübsches Gesicht und einen viel zu großen Hintern. Wir beide waren die einzigen, die diese Musik mochten, während um uns herum alle „Die Toten Hosen“ und dergleichen hörten. Viel später sollte ich mich mit Birte auf einem Hotelbett in Moskau wiederfinden, eng aneinander gekuschelt, um Robert Smiths Stimme zu lauschen, die aus dem Kopfhörer des Walkmans floss und irgendwann war uns die Musik dann auch egal…
Es wurde 1989, das Jahr in dem ich viel duschte, wegen der Mädchen und anfing mich zu rasieren, aus selben Grund. Eine eigenartige Stimmung vibrierte durchs Land, es lag etwas in der Luft, merklich, aber nicht zu benennen.
Meine Kumpels und ich lebten in dieser Zeit nur von einem Wochenende zum nächsten, von einer Party zur anderen. Die Zukunft war weit weg oder so neblig nur, dass wir es gleich ließen, einen Gedanken daran zu verschwenden. Was zählte war das Jetzt.
Es kam dieser Samstag, an dem ich, nur mit einem Handtuch um die Hüfte geschwungen, vor dem Fernseher stand und „Formel Eins“ schaute. Diese Sendung war Pflicht und die einzige Möglichkeit, neueste Infos über „West- Musik“ zu bekommen. The Cure hatten tatsächlich ein neues Album rausgebracht und die Single war „Lullaby“. Ich freute mich, war aufgeregt und von dem Gedanken besessen, dieses Album haben zu müssen. Damals war dies ein tatsächliches Problem - heute kaum vorstellbar.
Noch am selben Abend traf ich Maik und Ralf und Hiller und natürlich hatten alle dieses Video gesehen und natürlich waren wir von demselben Gedanken beseelt.
Ein paar Wochen später hielt mir Ralf, der immer nur zu Besuch war, weil seine Großeltern ein Wochenendhaus in unserer Gegend hatten, die erste Kopie von Disintegration unter die Nase und grinste. An diesem Nachmittag hörten wir die LP gefühlte tausendmal, lagen dabei entspannt auf dem Rücken, in den Sommerhimmel blickend und rauchend. Tolles Album bis heute, wie ich finde.
Wir hatten viel Spaß in diesem Sommer, der irgendwie so anders war als alle anderen, die davor waren oder danach kommen sollten. Leo fuhr betrunken mit seiner „Simson“ in den Teich und wir hatten diese Mutprobe, mit dem Moped so dicht und so schnell wie möglich am Schwimmbecken entlang zu fahren. Nie fiel einer mit seiner Kiste ins Becken, aber glauben Sie mir, wir hatten einen Heidenspaß, von einem fahrenden Moped ins Becken zu springen. Es gab erste Liebe, Schlägereien, ungelenken Sex und viel zu viel Alkohol, jedoch nie genug Cure-Partys, ein Umstand, der bis heute gilt.
1992. „Wish“ kam raus. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade knappe 2 Jahre im Westen verbracht. Zu Beginn eine schlimme Zeit. Ich hatte ne Scheiß-Frisur, kein Geld, doofe Klamotten und war der Zoni. So etwas kratzte zumindest an meinem Ego. Das Leben war nicht jenes, welches ich kannte und wenn ich Erwartungen gehabt haben sollte, dann wurden sie nicht erfüllt. Ich fühlte mich als Außenseiter und benahm mich auch so.
Nie werde ich das Licht und die Werbung vergessen, es erschlug mich förmlich. Ziemlich schnell fand ich jedoch heraus, dass alles eine große Lüge war. Knäckebrot bleibt Knäckebrot, auch wenn es in einer tollen Verpackung steckt und das Leben ist nur dann aufregend und interessant, wenn man es sich leisten kann - das erste was ich mir leistete war ein Maxi von „Pictures of you“. Ich kaufte step by step alle Platten zusammen und hörte sie auf einem alten Reisplattenspieler, dessen Deckel auch die Box war. Mono. Traurig, dass mir all diese Platten gestohlen wurden, was ich bis heute tatsächlich sehr bedaure.
Dies waren Jahre der Findung, der Orientierung. Ich lernte die Antike kennen, die mir Halt und Auftrieb gab, ich lernte einen anderen Maik kennen, der schon immer im Westen wohnte und so beschissen dran war wie ich. Klar wurden wir Freunde und klar hörte er The Cure, aber noch viel lieber Alice Cooper. Kurz versuchten wir eine Band zu gründen, aber nach 2 Wochen warf ich hin, denn ich konnte einfach nicht Schlagzeug spielen und Bass schon gar nicht.
Das Konzert der Wish-Tour, welches in der Alsterdorfer Sporthalle stattfand, war bis da der größte Event ever in meinem kleinen Leben.
1996. „Wild Mood Swings“. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mit dieser Scheibe warm wurde. Es mag daran gelegen haben, dass ich gerade mit dem Bund fertig war, die Antike und ich unsere erste gemeinsame Wohnung bezogen und immer pleite waren. Ich hatte tausend tolle Jobs, die immer irgendwie „Produktionshelfer“ hießen und ich habe etliche Firmen in Hamburg von unten gesehen. Dennoch. Wir gaben nicht auf und der Erwerb dieser Scheibe war ein Happening, an das ich mich sehr gut erinnern kann, denn die Antike machte mir damit eine riesige (wenn auch ökonomisch höchst bedenkliche) Freude. Manchmal können es so kleine Dinge sein.
2000. „Bloodflowers“. Mein Studium war zu Ende, ich hatte das Glück eines richtig gutbezahlten Jobs und es ging aufwärts und zwar in voller Fahrt. Die Antike und ich ersteigerten ein Haus in Schweden und das Verhältnis zu meiner Familie wurde immer angespannter. Ich kaufte die CD in Flensburg nach einem Geschäftstermin en passant, kein Gedanken daran verschwendend, dass es früher anders war. Die Zeit hatte sich dramatisch geändert und ich mich auch.
2001. „Greatest Hits“ - erwarb ich, weil es ein Lied beinhaltete, welches es nur darauf veröffentlicht wurde: Cut here.
Noch heute erinnert es mich an diese schwierige Zeit. Vielleicht ist es so, dass Menschen, die eigentlich alles haben und keine Sorge kennen, sich auch nicht mehr umeinander sorgen, ich weiß es nicht. Ich weiß aber, dass ich die Antike beinahe betrogen hätte. Es war keine Liebe oder so etwas, es war purer Sex und Begehren der Zukurzgekommenen. Es passierte nichts, dennoch muss ich etwas an mir gehabt haben, was die Antike skeptisch werden ließ. Im Nachhinein war das wohl der Anfang vom Ende.
2004. „Join the Dots“ und „The Cure“. Wir wohnten in Schweden und die Intensität unserer Beziehung nahm mehr und mehr ab, lief sich tot, irgendwo zwischen Arbeit und verkrampften Versuchen, etwas am Leben zu halten, was nicht mehr leben wollte. Ich begann Blogs zu lesen, war beruflich viel unterwegs und habe beide CD´s bei Skandinaviens größtem Internethändler vor Erscheinen vorbestellt.
Viele Abende verbrachte ich im Auto, fuhr wahllos umher, nur um ungestört diese Musik zu hören und irgendwann war es mit der Antiken und mir aus. Der Rest ist Geschichte, die hier im Blog nachzulesen ist…
Es mag Leute geben, die empfinden es als langweilig, monoton sogar, sich auf eine Band so stark zu fokussieren. Mir ist dies egal, denn ich höre nicht ausschließlich The Cure. Sie sind vielmehr eine Konstante, zu der ich immer wieder zurückkehre. Dabei hat ihr Gesamtwerk ein so breites wie tiefes Spektrum, dass für jede Lebenslage der richtige Song dabei ist.
Und wenn nun hoffentlich bald das neue Album kommen wird, wobei man im Netz von Mai schreibt, werde ich aufgrund dieser Aussage:
"I like the idea of it being more in the style of the “Kiss Me Kiss Me Kiss Me” album with different things happening."
nicht nur unheimlich gespannt sein, sondern bestimmt auch einer der Ersten, die es kaufen werden.
Glauben Sie mir, ich könnte zu etlichen Songs von The Cure eine Begebenheit oder ein Geschichtlein erzählen, könnte sie ausschmücken und zu neuem Leben erwecken. Es wären ihrer viele.
Vielleicht ist es genau diese Tatsache, weswegen ich am Freitag letzter Woche, während des Openings, so ergriffen war und ja, Euer Ehren, das war ich wirklich, denn da unten, auf der Bühne, spielten sie den Soundtrack meines Lebens. Vielleicht hat man mir auch nur vor Augen geführt, dass ich nicht jünger werde, dass diese Liebe irgendwann schon unerwidert bleiben kann und das alles mal ein Ende hat. Egal, denn die Erinnerung bleibt, oder?
is forcing me apart
and the further i get
from the things that i care about
the less i care about
how much further away i get...
PS Dieses Zitat aus einer der besten "B-Seiten" gleich nach "The Exploding Boy" schicke ich mit freundlichen Grüßen an mindestens 5 Blogger hier.
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Sonntag, 27. Januar 2008
pas de deux (ohne philippe djian)
cabman, 02:14h
Ma Ma Ma Ma Ma Ma Ma Ma Ma Ma Ma Ma Mach mal Platz daaa!
Im Schlick des Lebens folge ich meinen Spuren, immer im Kreis und am Rande des Weges grüßen mit bleken Zähne dumpfe Gestalten aus vergangen Tagen. Jeder von ihnen ein Zeuge von verlorener Schlacht oder Herz, immer einer der fiel und mich ziehen ließ.
pa pa pa pa pa pa pa pa pa pa pa pa pappa pappelnimwind
vage weh ich dahin, bin halm im unkraut, welle im see, wurmkot im schlick, immer vor der leinwand des lebens, höre, sehe, schmecke, rieche, ohne zu sprechen, zu gestikulieren, ohne einfluss, ohne ein fluss in der landschaft zu sein. sag mir wohin, du wind, aus nordsüdenostwesten aus nimandsland, nach sehnsucht, aus wehmut, aus heimweh, herzmuskelfaser im trockenen sand.
Ich bin dein Wind, dein Kompass, der, der dir die Richtung zeigt. Wohin du willst, dass musst du wissen.
Karlsruhe. Mhm. Vielleicht. Für mich gilt es. Für Dich? Es wird die Zeit zeigen.
Flocken aus Eis treiben nach nirgendwo und ich folge, einfältig, Kopf in der Hand und die Seele schwebend. Dein bin ich, wie du mein sein sollst. Match, the perfect und niemals lass ich dich ziehen.
der schwur soll sein: du und ich, sonst kein ballast, kein basaltgestein vom sisyphos-fels, ich bin dein trank, tantalus, deine leber, prometheus, dein feuer.
du bist mein wind und kompass, ich bin pilot, ich bin schiffsbrüchig, wund sinke ich auf muschelgrund, ich bin ente, gründelnd, und zweifelnd mensch, ich irre ohne minotauraus gekannt zu haben, der irrgarten unseres atems, nur scheinbar geometrisch, auch die mathematik ein irrtum, was bleibt, was bleibt, das muss ich nicht fragen, solange ich mein antlitz in dir sehe, gespiegelt, wiedergespielt von deiner pupilla, dem kleinem mädchen.
Meine Frau. Führerin in blinder, dunkler Stunde, Stern in blauer Nacht. Von diesem Tag bis immer da. Dein.
Ob nun mit Schnaps im Blut oder nicht, ich liebe Dich.
mein mann, meine droge. mein seelenschamane, mein du, meine andersich im NebeLebeN. kein scheitern, kein scheiden, das ist mein eid: ich liebe dich.
Im Schlick des Lebens folge ich meinen Spuren, immer im Kreis und am Rande des Weges grüßen mit bleken Zähne dumpfe Gestalten aus vergangen Tagen. Jeder von ihnen ein Zeuge von verlorener Schlacht oder Herz, immer einer der fiel und mich ziehen ließ.
pa pa pa pa pa pa pa pa pa pa pa pa pappa pappelnimwind
vage weh ich dahin, bin halm im unkraut, welle im see, wurmkot im schlick, immer vor der leinwand des lebens, höre, sehe, schmecke, rieche, ohne zu sprechen, zu gestikulieren, ohne einfluss, ohne ein fluss in der landschaft zu sein. sag mir wohin, du wind, aus nordsüdenostwesten aus nimandsland, nach sehnsucht, aus wehmut, aus heimweh, herzmuskelfaser im trockenen sand.
Ich bin dein Wind, dein Kompass, der, der dir die Richtung zeigt. Wohin du willst, dass musst du wissen.
Karlsruhe. Mhm. Vielleicht. Für mich gilt es. Für Dich? Es wird die Zeit zeigen.
Flocken aus Eis treiben nach nirgendwo und ich folge, einfältig, Kopf in der Hand und die Seele schwebend. Dein bin ich, wie du mein sein sollst. Match, the perfect und niemals lass ich dich ziehen.
der schwur soll sein: du und ich, sonst kein ballast, kein basaltgestein vom sisyphos-fels, ich bin dein trank, tantalus, deine leber, prometheus, dein feuer.
du bist mein wind und kompass, ich bin pilot, ich bin schiffsbrüchig, wund sinke ich auf muschelgrund, ich bin ente, gründelnd, und zweifelnd mensch, ich irre ohne minotauraus gekannt zu haben, der irrgarten unseres atems, nur scheinbar geometrisch, auch die mathematik ein irrtum, was bleibt, was bleibt, das muss ich nicht fragen, solange ich mein antlitz in dir sehe, gespiegelt, wiedergespielt von deiner pupilla, dem kleinem mädchen.
Meine Frau. Führerin in blinder, dunkler Stunde, Stern in blauer Nacht. Von diesem Tag bis immer da. Dein.
Ob nun mit Schnaps im Blut oder nicht, ich liebe Dich.
mein mann, meine droge. mein seelenschamane, mein du, meine andersich im NebeLebeN. kein scheitern, kein scheiden, das ist mein eid: ich liebe dich.
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Dienstag, 20. November 2007
39 Jahre sind viel zu jung
cabman, 14:52h
Junger Mann, 39 Jahre jung, folgt lukrativem Jobangebot nach Salzburg.
Werbebranche.
Will in den ersten Wochen nicht unangenehm durch Krankheit auffallen.
Arbeitet trotz schwerer Erkältung.
Bekommt Herzmuskelentzündung.
Bekommt neue Herzklappe.
Bekommt bei dieser OP heftige Medikamente.
Bekommt dadurch Blutgerinsel.
Fällt für 1,5 Wochen ins Koma.
Stirbt.
Alles in weniger als 4 Monaten.
Das macht einen schon nachdenklich, ob immer alles so wichtig ist.
Nächsten Freitag wird er begraben, keine Kinder, keine Frau, auch irgendwie traurig.
Werbebranche.
Will in den ersten Wochen nicht unangenehm durch Krankheit auffallen.
Arbeitet trotz schwerer Erkältung.
Bekommt Herzmuskelentzündung.
Bekommt neue Herzklappe.
Bekommt bei dieser OP heftige Medikamente.
Bekommt dadurch Blutgerinsel.
Fällt für 1,5 Wochen ins Koma.
Stirbt.
Alles in weniger als 4 Monaten.
Das macht einen schon nachdenklich, ob immer alles so wichtig ist.
Nächsten Freitag wird er begraben, keine Kinder, keine Frau, auch irgendwie traurig.
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Sonntag, 7. Oktober 2007
Mein, Dein, unser aller Problem
cabman, 22:56h
Kopf hoch! Auch wenn alle Krähen die Krumen, die den Rückweg zeigen sollten, auffraßen, dann geh einfach weiter, geh geradeaus! Never look back, never give in! Mit freundlichen Grüßen nach St. Pauli und Berlin!
So. Ich war dieses Wochenende so was von artig und auch fleißig! Keine Party. Obwohl es sehr kribbelte, blieb ich daheim und übte mich in meiner Gesunderhaltungspflicht. Die junge Frau J. nahm mir das fast übel, aber am Ende gelang es mir, ihr meiner Position klar zumachen.
Für die Damen aus der Buchhaltung: Ich habe heute 3 Angebote erstellt und abgeschickt, gefühlte 300000 e-mails beantwortet, 3 Angebote kalkuliert, Wäsche gewaschen, gebügelt, Koffer gepackt, Wohnung geputzt, das Auto zum Flughafen gebracht, Tickets gebucht, Hotels auch, Unterlagen vorbereitet und sortiert, ein wenig telefoniert und nebenbei gemalt. Also, ihr neidischen Tanten, was immer nach Highlife und Halligalli aussieht, fordert auch, am meisten Zeit und damit Lebensqualität.
Die nächste Woche liest sich planungstechnisch auch wie ein Horrortrip: Bremen, Weinheim, Stuttgart, Frankfurt, Kiel, Hamburg, London, Hamburg. Für jeden Kilometer hätte ich gern einen Euro. Für das was mich erwartet, gibt es keine Vergütung. So am Rande: die Metro schmiß Kellogs raus. Wenn Sie also demnächst in ihrem Real oder Extra-Markt keine Kellogs bekommen, wissen Sie woran es liegt.
Ähnliches erwarte ich auch für uns. Ich teilte diese Einschätzung meinem MD mit und er sagte: Du hast meine volle Unterstützung, wenn es so kommt, kommt es so.
Was sich hier so schön anhört, hat aber Konsequenzen. Die Zielsetzung, das MEHR(!), für the next year ist so hoch, dass manche Firma davon träumt, dies als seinen Jahresumsatz zu deklarieren. Und was immer mir jetzt wegbricht, muss ich wieder holen. Ergo, kann es nicht mein Interesse sein, nur einen Kunden zu verlieren, aber es wird kommen. Sicher.
Und weil ich es hier und da las, es geht nicht um eine Steigerung des Ebit, es ist ausschliesslich eine Kostenweitergabe. Randnotiz hierzu:
- die EU hat beschlossen, gesperrte Anbauflächen kurzfristig wieder freizugeben,
- die Jahresproduktion von Weizengetreide ist um 30 Mio. Tonnen geringer ausgefallen als erwartet,
- Russland belegt Ausfuhren von Weizenmehl mit 30% Strafzoll,
- französischer Weizen ist von geringer Verarbeitungsqualität und muß gestrickt werden,
- erste Meldungen aus Australien sind sehr ernüchternd,
- erstmalig haben wir zwischen US- und EU-Weizen Preisparität,
Und was noch niemand auf dem Zettel hat:
Die Spediteure werden die Preise anziehen. Das Frachtaufkommen steigt und jahrelange Preisnachlässe sorgen dafür, das erforderliche Investitionen in den Fuhrpark nicht möglich sind. Daneben: Es gibt keine Fahrer. Niemand will für 2000,- Euro brutto so einen Job.
Als ich letzte Woche von Köln nach Hannover fuhr, sah ich allein 3 LKW mit Werbung für den LKW-Fahrerjob auf dem Trailer. Jut, ich gebe zu, kurzfristig in Versuchung gewesen zu sein. Ich sah mich da schon, Truck Stop im Ohr, grenzenlose Freiheit, an jeder Raststätte ne andere Braut, aber kurz vor Hannover standen sie dann, ca. 5 km lang und das fand ich irgendwie ernüchternd.
Das Ganze zieht weitere Kreise, Futtergetreide wird auch nicht billiger und die Fleischproduzenten kündigten schonmal um bis zu 30% Preissteigerungen an. Was glauben Sie, was mit Eiern sein wird? Was passiert wohl mit allen Produkten, in denen diese Vorprodukte Eingang finden? Denken Sie selber darüber nach, nur ein kleine Info, so nebenbei und ganz frisch (letzte Woche) von der GfK: Nonfood-Absätze brechen seit 2000 dramatisch ein, während die Ausgaben im Foodbereich im gleichen Verhältnis steigen. Wir haben also einen Verschiebung der Ausgaben, denn (ebenfalls GfK), die realen Löhne sinken seit 2001.
Wenn Sie mich also fragen, wir wie der Misere entkommen:
Entlastet die Löhne.
Jut. Ich weiß wohl, dass es niemanden interessiert und Gutmenschen mir wieder erzählen, dass dieses nicht zu vergleichen ist, mit den Problemen, die das junge Mädchen oben auf dem Bild hat, aber:
Jegliche Fragestellung, die Lebensqualität mindert, ist ein Problem und nur weil Sie es nicht nachvollziehen können, ist es nicht weniger wichtig.
Glauben Sie mir, es wird wichtig für Sie werden, früher oder später, auf die eine oder andere Weise. Spätestens wenn die ersten Firmen die Menschen entlassen und wir uns alle gemeinsam darüber echauffieren werden.
Gute Nacht. Ich muß ins Bett, meine Woche fängt morgen um 5.00 Uhr an.
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Freitag, 28. September 2007
Fast vergessen
cabman, 20:32h
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