Sonntag, 27. Februar 2011
Alles Neu macht der Mai...
aber solange können wir nicht warten.

Vorneulich habe ich mich noch mit Schwiegermama darüber unterhalten, wie sinnstiftend körperliche Arbeit sein kann.

Meine Argumentation war, dass ein Holzfäller in Alaska, wenn er am Ende des Tages die Schneise, die er schlug, hinter sich betrachtet, sicherlich ein befriedigenderes Gefühl hat, als ich, der ich einmal im Monat ein Reporting bekomme. Der Typ sieht ein Ergebnis in dem Moment, wenn er es erreicht hat.

Schwiegermama lachte und ich bin mir nicht sicher, ob sie mir glaubte, aber ich bleibe dabei: Sicherlich gibt es auch wenig sinnvolle körperliche Tätigkeit, doch wenn man tagtäglich real mit dem Ergebnis seines Tuns konfrontiert wird, hat dies einen anderen Motivationseffekt.

Und dann finde ich so Arbeiten ziemlich sexy und mir gibt es auch das gute Gefühl, ein Mann zu sein.

Jut, dickbebrillte Emma-Abonnentinnen werden wieder aufjaulen und sich entrüsten, aber es bleibt dabei: Es gibt Dinge, die können Männer besser als Frauen, aber ausschliesslich und nur, weil sie eine andere Physiognomie aufweisen.

Egal. Wir haben angefangen und dank der Freunde, die uns tatkräftig unterstützten in den letzten beiden Tagen, sind die Böden raus und die Tapeten runter.

Einzig in der zukünftigen Küche blieben wir hinter dem Zeitplan, denn die neue Nachbarin bat um 3 Stunden Ruhe, wegen eines 2-Jährigen und dann hat es dieser Boden tatsächlich in sich.

Diese Fliesen platzen nicht einfach, nein, man muß sie mit dem Borhammer atomisieren. Und selbst diese Arbeit kann eine Frau.

Die liebe K., eine große Person von kleinem Wuchs, nämlich nicht mal 1,60m wollte sich probieren. Als sie mich fragte und ich ihr entgegnete: Mach mal, da war sie ganz erstaunt, weil ihr Mann ihr das nicht zugetraut hätte.

Was soll ich schreiben?

Der einzige Unterschied war: Ich konnte die Maschine länger bändigen und das nur, weil ich mehr Kraft habe.

Ansonsten ist Frau K. jemand, mit dem man in den Krieg ziehen kann, auf die würde ich mich genauso verlassen wie auf Cabwoman.

Dank euch allen!




















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Freitag, 25. Februar 2011
Rein in die Walachei, raus aus der Walachei,
das aber reichlich bebildert:

Schnup.

Schaumgewaschen haue ich heute ein frühjähriges Beitraglein erst in die Tasten, danach ins Netz, ganz so und nur zum Spaß:

Ich kann direkt behaupten, dass ich bereits das eine oder andere Land bereiste, oft beruflich, weswegen ich es privat ganz gern häuslich, oder umme Ecke habe. Insbesondere so Länder wie Kroatien, Moldawien oder aber auch das verhuschte Slowenien, standen bereits auf meiner Reisekarte. Sogar Voralberg.

Was die wenigsten Menschen wissen, die Voralberger planten schon mal, sich der Schweiz anzuschließen. Das lief seinerzeit so ab (Siehe Beweisbild A.1.):

„Wir chönnen Schoki, Uharen und Kaese, odrr. Was chönnt Ihr so?“, fragten die kleinen Schweizer in der Beitrittsverhandlung.

„Undeutlich sprech“, entgegneten die Voralberger.

Die Schweizer winkten ab und meinten, wenn sie sich anstrengten, können sie das selber.

So wurde nix daraus, Restösterreich wollte die Voralberger auch nicht wirklich wieder haben und die Separationsbestrebungen der Voralberger manifestierten sich in einer Sprache, die ich beim besten Willen seinerzeit nicht verstand und das in Sichtweite zu Deutschland. Das wollte ich Ihnen gar nicht schreiben, habe mich sozuschreiben verschrieben, daher nun das:

War ich dieser Woche also in Rumänien, ein Land, in dem ich noch nie war. Wenn Sie auch noch nie da waren, dann härmen Sie sich nicht, es gibt nix zu verpassen.

Rumänien ist da, wo man laut Spiegel TV schon für ein paar Euro von verwahrlosten Straßenkindern abgestochen wird. Da will man gar nicht wissen, was die mit einem machen, wenn man zwei paar Euro bei sich hat.

So.

Von HH bis München war ja auch noch alles hübsch und in München dann, gleich nach der Passkontrolle, nicht wahr, da verdichteten sich die uns umgebenden Augenbrauen und ganz erfahrener Weltenbummler, der ich gern wäre, wusste ich gleich zu mutmaßen: Es naht der Südeuropäer. War dann auch so.

Wobei in der von Business Class Usern scheinbar gern gelesenen “GALA“ ,ein Artikelchen über die Rückkehr der Brauen stand. Als ich den Untertitel las:



“Sie wurden schmal gerupft, abgepudert und gebleicht…“, da glomm inwändig die Freude ob des Vergleichs mit Hühnern von Wiesenhof. Bei näherer Betrachtung des Bildes war ich mir dann nicht mehr sicher, ob nicht wirklich Hühner gemeint waren. Der schöne Gag war hin und es bleibt festzuhalten: Augenbrauentechnisch ist der Rumäne schon mal ganz weit vorn.

Apropos Zeitungen und Magazine, wo wir doch schon dabei sind:

Als redaktionsferner Mensch, der keine Ahnung von Themenwahl und deren Zusammenstellung ect. hat, gehe ich davon aus, dass zielgruppenorientierte Inhalte veröffentlicht werden. Also so Dinge, die den Leser wohl interessieren. Zumindest kaufe ich nach Interessenlage oder Bedürfnissen ein.

Wenn dem jetzt so ist, dann frage ich mich, was der folgende Artikel in der neuen Men´s Health, diesem Propagandablatt für dickmuskelige Schmahlhirne, wohl für Rückschlüsse auf die kognitiven Fähigkeiten der Käufer dieses Magazins zulässt?



Man sollte wohl keine zu hohen Erwartungen haben, und der Redaktion von Men´s Health möchte ich den Tipp geben: Macht doch mal Schuhe zubinden leicht erklärt, oder Wie koche ich ein Ei, auch bitte zum Einrahmen, da wird ja auch die Wohnung bunter.

Oh. Wieder abgeschwiffen. Zurück nach Rumänien:

Wir waren dort, um uns mit – und nun bitte mal Luft anhalten- mit dem da zutreffen:



Was für ein Titel, was für ein Bild, das sich da in einem aufbaut. Director General! Hossa. Allein für diesen Titel lohnte es sich nach Rumänien auszuwandern, aber das war es dann auch schon.

Denn ganz ehrlich bewertet, war es für mich, für uns, bisweilen sehr bedrückend, zu sehen, wie primitiv die Menschen zum Teil dort leben und wie gravierend der Unterschied zwischen Arm und Reich ist.

Neben den dicksten Autos liegen Menschen auf der Straße, betteln oder klauben die weggeworfenen Zigarettenstummel auf, Elend und Verzweiflung spricht aus ihren Augen und doch Lächeln sie dich in Erwartung einer Gabe an.

Das kann einen fertig machen, besonders wenn man sich vor Augen hält, dass eine Übernachtung in unserem Bonzenschuppen, der wirklich sehr ansprechend war, ca. die Hälfte eines durchschnittlichen rumänischen Monatslohns beträgt. Da war das Essen noch gar nicht drin.

Foyer Bonzenschuppen
Egal.

Erstaunlich dann auch das Ergebnis unserer Recherche:
Ein Liter Bio-Milch kostet etwa 1,30€, Zwei Liter(!) Bier in Plastikflasche(!) etwa 0,95€. Was sagt das über das Land aus? Im Zweifelsfalle gar nichts, außer vielleicht, dass Bier in Plastikflaschen in Unding ist und die Rumänen keinen Geschmack haben, natürlich außer bei Augenbrauen.

Direkter Preisvergleich: Wer arm ist muß auch Alki werden

Geschäftlich war der Besuch ein voller Erfolg und trotzdem waren wir froh, als wir am Flughafen die Business-Lounge in Erwartung eines leckeren Essens enterten. Gab es aber nicht. Haben wir also 4 Stunden dort gehungert, denn das einzige Obst, das es gab, waren die Zitronen an der Bar. Und die sahen aus wie von gestern.

Lounge ist anders, Obst auch


Dafür gab es reichlich Süßkram und Kartoffelchips. Und weil Bloggen auch ein Bildungsauftrag ist, hier die heutige Rätselfrage, für deren richtige Beantwortung es originale Bukarest-Business-Lounge-Chemie-Süßteilchen gibt:

Ist bestimmt lecker. Echt. Habe ich auch höchstpersönlich mit dem Laptop zerdrückt. Echt.


Warum wird bei äußerer Dunkelheit zum Start und zur Landung die Kabinenbeleuchtung im Flugzeug runtergedimmt?

Ich habe mich das immer gefragt und auf dem Rückflug saß neben mir ein richtiger 1. Offizier und da habe ich natürlich all meine Schüchternheit überwunden und gefragt. Ist sozusagen Ersteoffiziershandwissen.

Habe die Ehre und außerdem auch Urlaub, Sie wissen schon, Haus einreißen und so.


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Montag, 21. Februar 2011
Mutig Träumen


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Ich werde ja immer ausgelacht, wenn ich den Leuten erzähle, dass ich mir eine Ornagerie, oder halt ein ordinäres Gewächshaus hinzimmern werde.

Drinnen werden Stockrosen stehen, das Häuschen wird mit einem formidablen Plankenboden, so einem alten Drehstuhl und eine Schreibmaschine ausgestattet sein. Zu meinen Füßen wird Tiffi, eine Englische Bulldogge vornehmer Abstammung liegen, ich werde einen Strohhut und ein kleinkariertes, halbgeöffnetes Hemd tragen.

Alles wird duften, der Hund wird angesichts der Wärme hecheln und ich schreibe einen großartigen Roman, der von den altklugen Kritikern zerissen werden wird, aber den die Normalverbraucher lieben. Dazu einen Eistee. Natürlich.

So stelle ich mir das vor und ich denke mal, man wird Träume haben dürfen. Oft braucht es nur ein bisschen Mut, das mal anzugehen. Ich bewundere für ihren Mut, Menschen wie die Dame da oben auf dem Bild.

PS Solch ein Relax-Becken baue ich mir dann auch. Wird ganz schön eng in meiner Ornagerie aka Gewächshaus.

PPS Ich bin dann mal weg und hoffe sehr, ich werde nicht entführt. Sie werden es erfahren.


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Sonntag, 20. Februar 2011
Quiddjes Wochenende

Lange Schlange im Wahllokal, trotz geringer Wahlbeteiligung


Aha.

Da profitiert der eine von der Schwäche des anderen und schon sind die Großkopferten dabei und reklamieren Herausragendes für sich. Der dicke Gabriel faselt blöd rum und drüben in der Fabrik stehen die Jubel-Sozis und feiern eigentlich was? Einen tollen Sieg gegen einen starken Gegner?

Mal ganz ehrlich: Ich habe Euch nur gewählt weil Ihr die beste der schlechten Möglichkeiten darstelltet. Und bis eben habt Ihr auch noch gar nix geleistet, was diese Euphorie rechtfertigen würde. Jetzt bitte mal die Dinge in Angriff nehmen, die Ihr versprochen habt. Danke!


Am Samstag war ich VIP. Bin ich eigentlich sonst nur zuhause, somit also selten, dann aber richtig. War wirklich ein beeindruckendes Erlebnis und sogar mit dem richtigen Ergebnis.

Diese Einschätzung darf man hier ja auch nicht so laut schreiben, sonst kommen die Gentrifizierungsgewinner, die nicht nur den richtigen Stadteil zum Wohnen haben, sondern natürlich auch den richtigen Verein anfeuern, aber nur zu den wichtigen Spielen und dann auch nur, wenn es nicht regnet - ist klar.

Ich mochte den HSV schon immer lieber, wenn ich das mal bundesligatechnisch bewerten muß und das einzige Problem, das ich damit habe, ist die Tatsache, dass dieser Verein auch hin und wieder gegen Bremen ran muss. Sie haben ja keine Ahnung wieviel Schmach ich schon nach diesen Partien in der Firma über mich ergehen lassen mußte - Ich erinnere nur an diese unsägliche Papierkugel.

Ansonsten gibt es in Hamburg eh nur einen Verein, da gibt es nix zu diskutieren:


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Und sonst bin ich heute auch noch aufgestiegen, bis kurz unter die Decke, eine Leistung, zu deren Bewertung die Höhe der Decke ganz entscheidend ist, ähnlich einem Sieg in einem Fußballspiel oder bei einer Wahl: Es kommt immer auf den Gegner an.

Meiner hieß 4 Lagen Farbe auf 2 Lagen Tapete und nicht ohne ein bisschen stolz darauf zu sein, möchte ich verkünden: das zukünftig Wohnzimmer sowie das Eßzimmer sind von Tapete befreit, durch des Cabmans holden Spachtelstich, an der Wand graut der Putz, die Ellbogen schmerzen nicht.

Der erste Erfolg kann aber auch hier, ähnlich wie bei der SPD heute, nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies nur ein Anfang ist. Und der HSV sollte auf einen Champions League Platz kommen, jetze, wo ich den Koch im Stadion kenne, aber das ist natürlich nur die unbedeutende Meinung eines kleinen Quiddjes.



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Freitag, 18. Februar 2011
Gutti und andere Kopfbindentyrannen
Dschingderassa bum!

Tach.

Man soll ja nicht nachtragend sein, aber als viel beschäftigter Nebenbeiblogger bleibt einem ja oft gar nix anderes über.

Vorher, aber liebe Schwestern und Brüder, lasst uns kurz unsere leidumwölkten Häupter angesichts der Schimpflichkeit seines Tuns verneinend schütteln.

Leset hierzu die verkündete Apologie des Freiherren dort am Platze:

Und staunt nicht schlecht über die Kommentatoren.



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Lieber Herr Haschke, im Zusammenhang mit der offensichtlichen Lüge Ihres Idols von Integrität zu schreiben, also das ist schon paradox.

Vielleicht wissen Sie gar nicht was es bedeutet, wenn jemand integer ist?

Daher: in•te•ger Adj; geschr; rechtschaffen, vertrauenswürdig und loyal

Intergrität, Herr Haschke, ist mehr als ein sprachlicher Faltenwurf hinter dem es sich verstecken lässt. Es ist eine Haltung. Aber wie immer sind es die weniger Begabten, die der galoppierenden Blödheit der medialen Hohepriester sekundieren.

Also, bescheiden Sie sich in Ihrer Existenz als Jubelkommentator, für Leute wie Sie wurde das Internet erfunden. Schlimm ist nur, dass auch Sie wählen dürfen.

PS Schön wäre, würde die Populariät Ihres Idols auf irgendwelchen Leistungen fußen und nicht auf seiner Gelfrisur. Sonst könnte ja jeder dahergelaufener Toupetträger aussichtsreicher Kanzlerkandidat werden.

Werden wir nun nachtragend:

Vorvorneulich war ich mit der Bahn in Köln. Mit mir im Abteil saß eine hochgestiefelte, dafür aber leicht untersetzte Dame, die bis Düsseldorf Krach gemacht hat. Sie erzählte auch jedem der es nicht wissen wollte, dass es doch eine arge Umstellung ist, von einer 200m² Behausung in eine kleinere Wohnung von nur 150m² zu wechseln. Sorgen gibt es?

Auf der Rückreise hatte der Zug 40min Verspätung. Grund hierfür waren Weichenstellschwierigkeiten vor Köln. Sonst war nix Spannendes und ich erwähne das nur schonmal vorab, um es nicht nachfolgend zu erklären.

Dann war ich vorneulich in Offenburg. Das ist diese kleine Stadt, die immer etwas unentschlossen bezüglich ihrer kulturellen Identität wirkt und deren monströse Treppe am Bahnhof schon gleich erahnen lässt, dass man Fremde dort nicht so gerne hat.

War dann auch kein schönes Meeting, aber ich habe dort dieses hübsche Magazin entdeckt:


Widu! Der Name ist total krea, für eine Schülerzeitung. Die Schülerzeitung, bei der ich nicht mitmachen durfte, damals, weil die Redaktionsnazis mich für talentfrei hielten, die hieß NoName. Ein Name, den ich doof fand und es den alteingesessenen Zeitungsmachern auch sagte. Danach war meine journalistische Karriere beendet und ich endete im Cove. Egal.

Widu! ist ja bei aller Kostenlosigkeit auch ein Trendmagazin. Da bekommt man noch richtig was fürs Nichtbezahlen: Events, Kunst, Menschengesichter und Firmenportraits. Und drin dann eine lustige Mixtur aus allem: Kunstportraits, Arschgesichter und Firmevents.

Eines dieser beschriebenen Firmenevents handelte vom 20jährige Bestehen des "Literarischen Cafés"und im Rahmen dieser Beschreibung stand folgendes:

...Jeder kann erfahren, wie in freundlicher und toleranter Atmosphäre bei uns lebendige Literatur entstehen kann.

Toll, dachte ich da. Das ist ja wie bei den Bloggern. Man müßte nur freundlich und tolerant ersetzen. Auf alle Fälle mit den besten Wünschen nach Offenburg, meine Damen. Auf die nächsten 20!

Mich würde jetzt nur noch interessieren, warum im Straßburger Wurstsalat vorwiegend Käse war? Hat jemand eine Vorstellung?

Als wir von Offenburg mit der Bahn nach Hause fuhren, standen wir in? Na, wo? Genau! In Göttingen. Grund für die leichten Verzögerungen waren? Na, was? Genau! Weichenstellschwierigkeiten. Ein Glück, werden Sie jetzt sicherlich denken, dass der Cabman, dieser Schlingel, vorhin schon etwas zu Weichenstellschwierigkeiten schrieb; und gut, dass es die schon in Köln gab, so macht das Sinn. Das Bahnfahren auch.

Noch ganz dem Eindruck der adoleszenten Erinnerungen kalter, winddurchwehter Minuten in Duisburg verhaftet, sprach mein lyrisches Ich zu Wolfgang, genannt die Wolle, meinem Mitarbeiter: Na dat kann dauern. Hat es in Köln auch.

Und das tat es dann auch. Der Unterschied war aber, diesmal saß ich im ICE und überbrückte die Zeit mit einer kleinen Übersetzungs-App Deutsch/Englisch, Englisch/Deutsch, es kommt darauf an, wie man das Telefon hält.

Ich mach das ab und an, um Zeit zu überbrücken, oder wenn ich mich langweile, was oft dasselbe ist, es sei denn, im Meeting sind Handys verboten.

Diesmal lernt ich dieses schöne Wort: Kopfbindentyrann. Wenn Sie jetzt auch nicht wissen, was mir mein Telefon da in Göttingen sagen wollte, dann bin ich beruhigt. Und wenn Sie das ohne googlen wissen, dann bin ich schwer begeistert - von Ihrer Bildung.

Ich habe jedenfalls noch am selben Abend Frau Gemahlin gefragt und die sorgte dann für beruhigende Aufklärung. War also doch kein Programmierfehler.

Dann haben wir ein Haus gekauft und zum Geburtstag von Cabwoman war ich zwar beruflich in Bremen, aber glücklicherweise haben alle unsere lieben Freunde meiner geliebten Frau einen schönen Abend bereitet.

Wie es dann immer so ist, besitzen heißt auch teilen, haben die lieben Freunde schonmal Anspruch auf Freundschaftsparzellen angemeldet. Der Garten ist für Hamburger Verhältnisse riesig, dass ist den Freunden auch nicht entgangen und daher auch die Vornameldungen.

Mir kam dabei einen wunderbare Idee: Wir verschenken Baumpartnerschaften an unsere Freunde! Jeder Partnerschaft bedeutet Laubharken und ausschneiden. Ich finde das ist ein ökologisch höchstperfektes und sehr individuelles, also totales Krea-Geschenk.

Ich glaube unsere Freunde würden sich sehr freuen und warum muss man auch immer einen Baum im Dschungel haben, den man gar nicht kuscheln kann, wenn soetwas auch zuhause geht? Denn wie heisst es so schön: Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah? Sehen Sie.

Ich habe schonmal durchgezählt und einen Baumverschenkeplan gemacht:



Nummer 2 würde ich gern an Frau N. verschenken, denn die Baumkrone und die damit potentiell mögliche Menge Laub, steht in einem guten Verhältnis zu Frau N.s Körpergröße. Man braucht ja einen Maßstab, nicht, gerade in diesen Zeiten, wo Vieles so maßlos scheint, auch die Länge dieses Beitrages.

Danke, dass Sie ihn gelesen haben und besuchen Sie mich bald wieder.

PS Wir freuen uns. Sehr.
PPS Frau V., ich dachte Nummer 4 wäre recht passend für Dich, ist nah an der Terrasse, da kannste Dich gleich hinlegen, nach dem Ausschneiden. Ich reiche dann gut behütete Kaltgetränke, um flux darauf in der Orangerie zu verschwinden. Du weißt ja, meine Bestseller will geschrieben werden. ;-)


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Dienstag, 1. Februar 2011
Alles für die Quote


Schriiing.
Elfengleich eine Neuerlichkeit halbbrüskierend textiert.

Ich weiß ja nicht, ob Sie es wussten, aber nach chinesischem Horoskop haben wir das Jahr des Hasen. Was das für Sie bedeutet weiß ich nicht, ich für mich kann schon mal ein geschmacklich fragwürdiges Geschenk (schon im Januar!) verbuchen, welches mir Leute machten, von denen ich glaubte, wir würden uns verstehen. Naja.

Kommen wir nun zum Ende:

So. Zum Zwecke der Erlangung philosophischer Tiefendurchwirktheit, weil ich doch bisweilen beim Lesen von Blogs und anderen ansprucherhebender Schriftlichkeit links und rechts des Corpus sterni Beklemmungen habe, lese ich derzeit, des Abends, kurz vorm Schlafe, etwas von Herrn Marc Aurel.

Von ihm stammt folgendes Zitat:

Hier ist ein Philosoph ohne Rock, dort ein anderer ohne Buch, ein dritter halb nackt. Brot habe ich nicht, sagt er, und bleibe doch der Vernunft getreu. Auch ich habe keinen äußeren Vorteil von den Wissenschaften, und bleibe ihnen doch ergeben.

Marc Aurel, Selbstbetrachtungen

Und man ist gewillt, ganz modern zu ergänzen: und fahre Taxi.

Manche Dinge - so scheint´s- ändern sich über die Jahrhunderte nicht.

Ich weiß schon wieder nicht, ob Sie es wussten, aber Frau von der Leyen, die, die virtuelle Verbotsschildchen als probates Mittel ansah, Kinderpornos zu stoppen, also die fordert derzeit eine Quote von 30% Frauen in den Topgremien von Unternehmen.

Jut. Man könnte jetzt recht chauvinistisch schreiben: Wenn es dann zukünftig in den Top-Unternehmen ähnlich gut vorbereitet und koordiniert läuft, wie von der Leyen und Frau Schröder (die andere Ministerin) in dieser Fragestellung gerade vormachen, dann sehe ich in der Umsetzung der Forderung einen echten Standortnachteil. Schreib ich aber nicht. Stattdessen gebe ich Folgendes zu bedenken:

In dem Konzern, für den ich tätig bin, gibt es eine Reihe von Frauen in Toppositionen, mehr als diese Quote hier fordert. Das gilt besonders für die skandinavischen Länder und die sind bekannt dafür, dass Arbeit und Familie gut zusammengehen. Könnte es also sein, dass dies ein nichtdiskutierter Bestandteil des Sachverhaltes fehlender Frauen in Toppositionen der Wirtschaft ist? Könnte es sein, dass eine verfehlte Familienpolitik Mitschuld an der jetzigen Situation trägt?

Ich frage ganz ernst gemeint, denn ich habe in den letzten beiden Tagen Mitarbeitergespräche geführt u.a. auch mit einer Kollegin, die gerade aus dem Mutterschutz zurück ist.

Ich bin etwas unglücklich mit dieser Stundenregelung, denn das ist nichts Ganzes und nichts Halbes.
Die Mitarbeiterin sieht das ähnlich, aber es gibt derzeit keine andere Möglichkeit für sie. Sie will mehr Verantwortung übernehmen, ich will, dass sie mehr Verantwortung übernimmt und dennoch kommen wir nicht zusammen, weil die Rahmenbedingungen nicht passen.

Oder andersrum: Meine norwegische Lieblingskollegin, Heidi, ist ca. 165 cm rund und dabei ungefähr 1,60 hoch. Will heißen: Sie ist keine Schönheit und hat ihren Job weil sie richtig gut ist. Heidi ist schwanger und wird nun auch bald niederkommen, hat aber schon mal angekündigt, in einem halben Jahr wieder da zu sein. Das geht also. Ginge es in Deutschland auch? Auch wenn man nicht Familienministerin ist?

Egal. Ich hätte tatsächlich gern gewusst, wie Sie dazu stehen:



Halten Sie die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote für Führungspositionen in deutschen Unternehmen für notwendig?
Ja, unbedingt.
Nein, gar nicht.
Eventuell, wenn mir das jemand besser als du erklärt.
Cabman, ich will ein Kind.

  Ergebnis anzeigen

Erstellt von cabman am 2011.02.01, 21:54.



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Donnerstag, 27. Januar 2011
Das ist sie wieder, die LOBOtomie
Der aktuelle Spiegel hat die Titelgeschichte:

Ausgebrannt, das überforderte Ich

Und das Bild dazu ist kongenial umgesetzt:




Heute dann, ich wollte nur schauen, wie Bayern gespielt hat, denn gestern Abend war Cabwoman-Tag, was bedeutete, dass ich nicht DFB-Pokal schaute, las ich bei SPON einen nettes Artikelchen voll aberwitziger Belanglosigkeit, die, betrachtet im Kontext zur ebenfalls bei SPON beworbenen Titelstory, allerdings eine Frechheit aller erster Güte ist.

Da lamentiert die rotgefärbte, menschlich Marke über Dinge, von denen er offensichtlich keine Ahnung hat. So Sätze:

Statt mit der Entschleunigung eine Zeitlupenrealität herbeizusehnen, muss eine Kultur des Verpassens entwickelt werden: die Fähigkeit, den schneller werdenden Passierstrom an sich vorbeirauschen zu lassen, wann immer es notwendig erscheint. Es ist gut und sinnvoll, auf dem rasenden Wellenkamm des Fortschritts zu reiten, sich die Gischt ins Gesicht peitschen lassen - und dann die Tür zuzumachen und alles mit Absicht zu verpassen, ohne sich deshalb schlecht zu fühlen.

Können Sie sich vorstellen, Herr Lobo, dass es Menschen gibt, denen diese Tür verwehrt bleibt?

Wenn ja, dann faseln Sie nicht so einen Scheiß und wenn nicht, gehen Sie Töpfern.

Und überhaupt weiß ich sowieso nicht, was der Beitrag soll und warum man Ihnen beim Spiegel immer wieder eine Projektsfläche bietet? Und warum ich mich immer an Äußerungen von Ihnen reibe.

Wahrscheinlich weil Typen wie Sie bei offensichtlicher Ahnungslosigkeit meinungsprägend sind. Das kann ich schon in der Firma nicht haben, diese Topmanager, die, meinungsstark aber faktenarm, Diskussionen beeinflussen, in deren Folge Entscheidungen getroffen werden, deren Scheitern vorauszusehen ist.

Die Welt wäre schöner, würden alle mal 2 Minuten nachdenken, bevor sie was verlautbaren. Auch Sie, Herr Lobo. Jede Marke muss sich mal neu positioniern. Amen.


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Mittwoch, 26. Januar 2011
Wie ich HAL 9000 traf
Meine Damen und Herren, wir begrüßen ganz herzlich die neu zugklickten Leser zu diesem Beitrag von hier über Belangloses nach da.

Nun kulminiere ich mir was.

Habe ich gestern Höhe Göttingen im aktuellen Spiegel auf Seite 59 einen Artikel gelesen, der da titelte: Guter Job macht Männer glücklicher. Sinngemäß heißt es darin: Männer mit Führungspositionen sind zufriedener als Männer mit weniger prominenten Jobs. Noch unzufriedener waren demnach nur solche Männer, die keiner bezahlten Arbeit nachgehen.

Aha, dachte ich mir, nun erhärtet sich neben meinen Rückenmuskeln auch die Mutmaßung, dass dies leidlich dumme Altherrentorten Geseier von Teekannenjunkies und anderer selbsternannter Prominenz des Internets wohl an fehlender verantwortlicher Tätigkeit liegen mag. Ist aber bestimmt auch wenig erheiternd, wenn man nur durch Schreien erhört wird und sonst wenig zu sagen hat. Was haben solche Leute früher ohne Blogs gemacht?

Bin ich also vorgestern Abend wegen dringlicher geschäftlicher Angelegenheiten (kann ich das auch mal schreiben) mit der Bahn nach Kassel gefahren. In Kassel gibt es, nach Aussage meines Mitarbeiters, der mir ein Hotelzimmer buchte, nur eine vertretbare Herberge.

Woher er das wisse, fragte ich ihn, denn so oft schläft man ja nicht in seiner Heimatstadt im Hotel. Hat ihm seine Verlobte erzählt. Aha. Woher die das weiß wollte ich dann nicht mehr fragen.

Egal. Ich kann nun aus eigener Erfahrung bestätigen: In Fulda gibt es auch nur eine vertretbare Herberge und wenn Sie mal in Kassel übernachten müssen, tun Sie das besser in Fulda. Wo? In Fulda da.

Meine Damen und Herren, wir möchten Sie noch auf unser kulinarisches Angebot im Bordrestaurant hinweisen. Dort erhalten Sie warme Speisen, Getränke wie Tee, Kaffee und Bier, oder kleine Snacks wie unsere herzhafte Frikadelle…jkjdfjheurzjskkrächz.

Da ich im jung-dynamischen und aufstrebenden Stadtteil wohne, kann ich hopp salopp in Altona den Zug aufbringen, was recht gut ist, da der Zug dort seinen Reise beginnt. Ergo: Freie Sitzplatzwahl, alles sauber, Zeitungen und Streckeninfo ungeknickt sowie keine Brötchenkrümel auf dem Sitz. Und zumindest bis Dammtor, also so 7min. lang, hat man auch seine Ruhe vor nervenden Mitfahrern.

So bestieg ich den Wagon, rief die leeren Sitzreihen hinunter „Haaaalllloooo?“ und schon erblickte ich am anderen Ende, sich zwischen zwei Sitzreihen aufrichtend, die nette Zugebegleiterin. Ihr vor Anstrengung leicht gerötetes Gesicht, welches eigentlich von vornehmer Blässe schien, wurde von sanft fallendem rötlichem Haar gerahmt und war von unbeschreiblicher elegischer Anmut.

Und dann entwand sie sich den Sitzen und der herzergreifend schöne Anfang nahm sein untendrunterübergewichtiges Ende. Und zwar unter der Gürtellinie. Die Arme hatte bestimmt diese Frauenkrankheit. Habe ich neulich drüber gelesen: Ab dem Alter von 25 Jahre etwa, können Frauen so komische Fetteinlagerungen bekommen. Merkwürdigerweise nur an den Beinen und dem Hintern. Nicht schön und ein bisschen traurig auch. Die Natur ist eine ungerechte Hexe.

Ich sagte ihr, dass ich zwar eine Reservierung hätte, ich meinen Platz aber doof fände und lieber ganz woanders sitzen wollen würde und schloss höflich mit der Frage, ob ich das denn so dürfte. Sie antwortet mir, ich könne mich überall in diesem Wagon setzen, denn bis auf die eine, nämlich meine Reservierung, gäbe es keine. Toll, sagte ich da, da habe ich wohl gewonnen. So gesehen schon, grinste sie und fragte ob ich eine Zeitung wolle. Wollte ich nicht.

Der Zug fuhr an, die Reise begann und nach knappen 7 min setzte sich ein untersetzter Herr vor mich und begann aus einer dieser hauchdünnen raschelfeundlichen Tüten, eine braune noch viel rascheligere Papiertüte zu ziehen, um dann lautstark ein Bretzel(!) zu essen. Ein Bretzel! Und wäre dem nicht genug, hat er sich zum Nachtisch auch noch einen Wuppi gegönnt. Ich frage mich immer, wer diese Sachen kauft. Nun weiß ich es: Franzosen. Der Herr war Franzose und ich von seinem Krach schon genervt, doch dann, ...

...dann kam der Hauptbahnhof. Dort stieg der personifizierte jung-dynamische Stadtteil ein, sogar mit Reihenhausfrisur und vollständig von BOSS eingekleidet.

Er schwallerte bereits ins Telefon als er den Wagon betrat und faselte in einer Tour hochwichtig von Abweichungen der Zahlen und vom gap in the bottom line und wirklich niemand wollte das wissen.

Höhe Harburg, das ist da, wo die Menschen bei Sturmfluten auf den Bergen sitzen und hämisch über Ottensener lachen, wobei das die einzige Lebensfreude ist, die die dort haben.

Und weil Ottensen nur noch so selten überschwemmt wird, sind Harburger dementsprechend übellaunig. Vielleicht haben die auch nur schlechte Jobs. Also auf jeden Fall in Harburg war ich kurz davor, Herrn Hipster zu fragen, welches Bildchen, der anweisenden Piktogramm er denn nicht verstünde, doch just in dem Moment versagte der Akku seines Handys. Es gibt eine Göttin.


Für manche Menschen schwer zu deuten



Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir Hannover. Alle Anschlusszüge werden dort erreicht…jkjdfjheurzjskkrächz.

Woher die das wissen?

Dann passierte nix und wir rollten in Hannover ein. Wenn Sie das aus Hamburg kommend tun, dann leuchtet rechter Hand über alle Gebäude und Dächer der Stadt hinweg die Werbung für: „Dana - Seniorenresidenzen und Pflegeheime“. In Zartblau.

Damit hat sich Hannover auch schon im rechten Licht positioniert und alles gesagt, außer vielleicht noch dies: Von allen Menschen, die ich in Hannover kenne, würde ich nur mit einer im Maschsee Nacktbaden wollen. ;-)

Dann war nix. Außer der Herr, der auf folgendem Bild schemenhaft dargestellt ist und ich erlaube mir die Frage an die Leserschaft: Würden Sie sich einen Dönerteller mit in die Bahn nehmen? Der Herr da hatte damit keine Schmerzen, mit seinem Kinderpullover auch nicht.


Super Tricky Spy-Bild unter Ausnutzung natürlicher Reflektion

Tja.

Irgendwann kam ich in Kassel an und staunte nicht schlecht, als ich im Bad des Hotelzimmers HAL9000 traf. Tickernd freute er sich über meinen Besuch und ich muß schreiben, dass ist das erste Mal, dass ich eine Heizstrahler an der Decke sah, der über eine Eieruhr geschaltet wird. Sachen gibt es.

Als ich am nächsten Tag in den Wagen des Mitarbeiters stieg, sagte ich ihm, ich hätte HAL9000 gesehen und er sah aus wie immer. Was glauben Sie, was mir der nette Kollege antwortete? Stimmt.


HAL lebt und wohnt in Kassel, der Arme


Dann waren wir kurz in Würzburg, also hinter der Landesgrenze. Schön war es da nicht, aber erfolgreich waren wir. So erfolgreich, dass ich mir während der Rückreise einen kleinen Snack aus dem Bordrestaurant gönnte. Fällt unter die Rubrik Machtbeobachtung und was soll ich schreiben? Das haben die bei der Bahn gut hinbekommen. Mist.


Dieses Baguettebrot war von nicht zu erwartender Qualität.


Meine Damen und Herren, in wenigen Minuten erreichen wir das Ende des Eintrages. Die belanglosen Gedankenwallungen enden hier. Wir bedanken uns bei allen Lesenden und freuen uns, Sie bald wieder hier begrüßen zu dürfen. Thank you for reading the Cove…jkjdfjheurzjskkrächz.



Und nun:




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Sonntag, 23. Januar 2011
Der abgeschlossene E-mail Roman - Buch II
Kapitel 1



Von: "Herr W." <@googlemail.com>
Gesendet: 21.01.2011 10:52:31
An:
Betreff: Re: Anfrage zwecks http://cabman.blogger.de

Hallo Herr Cabman,

ich habe gerade in Ihren Blog geschaut und mir hat es ein bisschen die Sprache verschlagen. Wir wollen nicht nerven, auch nicht rumspammen. Wir wollten Ihnen nur ein Angebot machen, welches viele Blogger übrigens bereitwillig annehmen. Bitte entschuldigen Sie, wenn unser Angebot Sie gestört hat.

Wir sind an Sie mit einem einfachen Angebot heran getreten. Auf Ihre Fragen haben wir Ihnen bereitwillig geantwortet.

Auf gewisse Art und Weise haben Sie unser Vertrauen missbraucht, als Sie den Beitrag so online gestellt haben. Sie hätten uns sofort schreiben können, dass Sie kein Interesse an einem Linkverkauf haben. Wir hätten Sie dann sofort gelöscht und sicher gestellt, dass wir Sie auch nicht mehr anschreiben.

Jetzt ist es aber so, dass Sie die Webseite unseres Kunden in Zusammenhang mit Linkkauf nennen. Das ist eine Katastrophe, da es für die Kundenwebseite das "Aus" auf Google bedeuten kann. Wie Sie vielleicht wissen, ist Google nicht erfreut über Linkkauf - es ist gegen die Nutzungsbestimmungen. Durch Ihren Beitrag gerät die Webseite unseres Kunden in große Gefahr. Wenn etwas passiert, dann ist die Schadensumme 6-stellig.

Ich möchte Sie daher bitten, den Beitrag so schnell wie möglich von Ihrer Webseite zu entfernen.

Sie können mich dazu auch gerne anrufen, z.B. unter 017XXXXXXXX. Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

Bitte haben Sie Verständnis für meine Email. Ich möchte Sie wirklich dringend bitten, den Artikel zu entfernen, bevor Schaden entstehen kann.

Vielen Dank &

Freundliche Grüße
Herr W.
Kapitel 2



Betreff: Re: Anfrage zwecks http://cabman.blogger.de
Von: Cabman1000@web.de
An: "Herr W."
Datum: 22.01.11 16:16:21


Tach Herr W.,

Da bin ich aber man was bass baff erstaunt über den Erhalt Ihrer Mail. Über deren Inhalt auch. Ehrlich geschrieben, habe ich keine Ahnung, ob Sie mir was vormachen oder ob Sie wirklich so …so…so naiv sind?

Egal. Da ich immer an das Gute im Menschen glaube, Ausnahmen bestätigen hier die Regel, will ich annehmen, dass Ihre Entscheidung, einen solchen Job angenommen zu haben, darin begründet liegt, dass Sie schlicht die Kohle brauchen. Wahrscheinlich sind Sie Student, oder einer dieser zu bedauernden Vertreter der Generation Praktikum. So oder so entnehme ich Ihrer Mail eine gewisse Gutmütigkeit, was Sie nicht davon befreit, Verantwortung für Ihr Tun zu tragen.

Charakter ist, wenn man seine Maßstäbe für andere Menschen an sich selber anlegt. Ich versuche danach zu handeln, es gelingt mal besser und mal schlechter. Erst letzte Woche hatte ich ein ernstes 2 Stunden-Gespräch mit einem Mitarbeiter, der seinen Gegenüber (egal ob Kollegen oder Kunden) immer verbal niederrang sobald er in der stärkeren Position war. Ich erklärte ihm, dass es viel sinnvoller wäre, dem anderen einen Rückzug mit erhobenem Haupt zu gewähren. Das schafft Respekt und gibt dem anderen die Möglichkeit des Lernens. Auch ich will Ihnen gern diesen Rückzugsraum geben. Wenn Sie allerdings glauben, dass der komplette Eintrag verschwindet, dann muss ich Sie enttäuschen.

Im Cove wurden und werden keine Einträge oder Kommentare gelöscht. Nicht mal solche, die mich angreifen. Dies liegt darin begründet, dass der Cove zu fast 100% mich wiederspiegelt. Blogger, die mich real kennen, werden das bestätigen.

Nochmal zur Erklärung: Der Cove ist einzig selbstreferentielle Spielwiese. Hier wird nicht Welt gerettet und es finden sich keine Abhandlungen, die den Anspruch haben, in jedweder Form wissenschaftlich zu sein. Es geht nur um meine Eitelkeit und oft um Interaktion mit Gleichgesinnten. Mehr nicht.

Noch zwei Minuten zur Ihrer Mail:

Zur Verstärkung Ihrer Argumentation die vielen Blogger anzubringen, ist nicht ratsam, wenn Sie die Aussage nicht quantifizieren. Somit bleibt es eine beschönigende und nicht belastbare Meinung Ihrerseits, die Ihnen jeder Verhandlungsführer um die Ohren hauen würde. Wie viele sind viele und gemessen woran?

Natürlich haben Sie die Fragen beantwortet, aber nur die, die Ihrem Geschäft zuträglich sind. Ab wann ist eine Domain eine gute?

Ich habe nicht Ihr Vertrauen missbraucht. Sie haben auf meine Dummheit und einer daraus resultierenden Gier spekuliert. Eigentlich habe ich nur getan, was Sie von mir wollten und zwar im guten Glauben. Es ist ganz einfach: Hätten Sie und Ihr Kunde nichts zu verbergen, hätten Sie jetzt kein Problem; dann hätten Sie vielleicht eine richtige Signatur an Ihren E-Mails und vielleicht würden Sie sogar für eine richtige Firma arbeiten, die nicht über Googlemail kommuniziert?

Ehrlich, mir ist völlig egal ob die Webseite Ihres Kunden durch diesen kleinen Chat hier in Gefahr gerät. Was ist das denn für Argument? Und:

Was glauben Sie, warum Google Nutzungsbestimmungen hat und mit welchem Recht ignorieren Menschen Ihresgleichen diese?

Werte und Normen, Herr W, können nicht verordnet werden (siehe: Katholische Kirche, die; Sexskandal), sie müssen gelebt werden. Von Jedem und immer. Ich weiß, das ist eine enorme Herausforderung, fragen Sie mich, aber die gute Nachricht ist: Es ist immer der richtige Zeitpunkt damit anzufangen. Ihrer wäre jetzt.

Freundlichst

Cabman


PS Ich habe die Links gelöscht, um Ihretwillen. Der Rest bleibt stehen.

PPS Wenn Sie richtig recherchiert hätten, dann wüssten Sie auch, dass Ihnen niemand bei Blogger.de seinen Blog überlassen wird. Fragen Sie doch den mal.

PPPS Wenn Sie sehr cool sind, dann spenden Sie jetzt den Betrag an Blogger.de, der Ihnen Ihr erleichtertes Herz wert erscheint.

PPPPS Bitte keine Mails mehr, ich komme ja kaum noch zum Bloggen. Danke!


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Donnerstag, 6. Januar 2011
Fleisch



So. Aus beruflichen Gründen, nicht wahr und auf der Suche nach kostengünstigem Katzenfleisch, weil ich doch so inspiriert durchs neue Jahr walke:



bin ich auf die Anzeige da oben gestossen.

Wenn sich frischbehäkelte Doppelnamenschicksen und ebenso saturierte (1) wie graumelierte Herren ökologisch völlig korrekt darüber wundern, wieso Dioxin und so, dann mag es vielleicht daran liegen, dass wir in Deutschland durchaus Kunden für Billiges haben.

Diese Tatsache ist in einer sehr kleinen, deswegen aber nicht minder richtigen Regel des Kapitalismus begründet: Verkauft wird, was sich verkaufen lässt.

Es bliebe nur noch zu diskutieren, aus welchen Gründen Mensch sich veranlasst sieht, auf die eine oder andere Weise zu konsumieren.

Denn auch wenn es sich die DINKS und WOOFs nicht vorstellen können: Es gibt in Deutschland sehr wohl ökonomisch bedingte Fehlernähung und das völlig undekadent.

So. Habe ich mich wieder verschrieben, denn eigentlich wollte ich keine ungefragte Meinung kundtun, sondern nur schnell die Bloggers fragen, was

Leberwellwürstchen

sind?

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier schon wieder entblöde, aber ich habe keine Ahnung was das sein soll. Ein Wellness-Würstchen gar? Oder nur ein regional-sprachliches Kleinod, welchem via nationalem Handzettel zum Durchbruch verholfen werden soll? Helfen Sie mir hier bitte, denn es drängt und dräut diese Frage, die nun offen lässt, ob Schlaf ich finden kann ob ihrer Offenheit.



Wenn Sie mir da weiterhelfen könnten, hätte Sie mir in diesem Jahr dann schon eine fleischliche Freude bereitet und das ganz ohne Anfassen.

Abschliessend hätte ich dann gern noch gewusst, ob es wirklich Menschen gibt, die einen solchen (siehe Bild unten) Bräter kaufen.

Als ich die Abbildung sah, habe ich wirklich lachen müssen und dachte erst, dass wäre ein Fall für Docma, aber mitnichten!

Cabwoman erklärte mir, dass in solchen Geräten das Hühnchen tatsächlich aufgespiesst wird, damit es von allen Seiten schöne braun wird.

Da will man bloß hoffen, dass der Wissenstransfer von der Hühnchenbratindustrie hin zum Solariumbusiness noch ein bisschen auf sich warten lässt.



Habe die Ehre.

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(1) Von "saturiert" im Zusammenhang mit Nahrung zu schreiben, ist eine kleine Freude, die, wenn nicht von allen, dann aber sicherlich von Herrn Mark geteilt wird. Wo Sie doch auch an "echauffieren" vorvorvorneulich Ihre Freude hatten. ;-)


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