Freitag, 5. Oktober 2007
Spiel mir ein Lied, du Spielkind!
Gerne, aber nur selbstgemacht, denn Selbstgemachtes schmeckt immer am besten. Das gilt nicht für Mandarinenkompott.


cabmans signal (mp3, 3,933 KB)

morphium (mp3, 2,820 KB)


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Dienstag, 25. September 2007
Das ist prächtig, alles so


Auf dem obigen Bild sehen wir meine neuen Bettgespielinnen: Das schöne Geschwisterpaar Vapo Rub und MediNait Wick. Heiße Nächte und feuchte Träume bekommen bei den beiden eine ganz neue Bedeutung.
Ehrlich gesacht geht es mir nicht sonderlich gut, gar nicht gut. Wissentlich, dass es keinen interessiert und boshafte alte Frauen es als männliche Schwäche auslegen, beklage ich mich trotzdem. Denn heute, ja heute ist dieser Termin auf den ich 5 Wochen gewartet habe. 5!
Es wäre nur von großer Bedeutung hier etwas zu reißen und was macht mein Chef, mein Freund, mein Mitbürger? Vergisst ein Flugticket zu kaufen?! Ruft mich in meinem Fieberwahn morgens um 7.30 Uhr an und meint er hat kein Ticket? Traurig, oder?

Jut fahr ich alleine, auch wenn ich gerade nicht richtig höre, da ist immer so ein stratosphärisches Hintergrundrauschen, und ich schnoddere mich zu Tode, aber den Termin lass ich nicht platzen. Wir werden sehen wie es heute ausgeht. Glück wäre fein und gute Besserung auch. Mich nervt es langsam.


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Montag, 24. September 2007
Farben und Leere
Statt dem Glauben abzuschwören, es gäbe die Perfektion, die Vollkommenheit, halten wir uns für Versager und zerbrechen letztendlich an Regeln und Vorstellungen, die andere aufgebaut haben und sich Realität oder Erwartung, oder Liebe, oder Wunsch, oder Wille nennen.
„Wie heißt die Farbe des Lichtes da?“, frage ich sie und weise auf eine Ampel, die Grün anzeigt.
„Grün“ antwortet sie unsicher und ich sehe dies Fragezeichen über ihrem Kopf.
„Und warum?“
„Was warum?“
„Warum nennen wir es grün?“
„Weil es grün ist?
„Woher weißt du das?“
„Na,…“. Sie lacht kurz. „Ich weiß worauf du hinaus willst.“
„Siehste“, sage ich „es ist nicht schwer, oder?“
Doch. Doch es ist schwer. Und es wird, je mehr wir wissen und sehen, immer schwerer, besonders für solche, die wagen zu fragen.
„Weißt du“, und ihr Blick verliert sich nach irgendwohin, sie schaut mich nicht an, „weißt du, ich frage mich oft, was der Sinn von all diesem Kram ist. Was soll das alles? Was ist der Sinn dieses Lebens? Warum gibt es uns? Erst neulich ertappte ich mich dabei, mir vorzustellen, einfach zu springen. Ein Ende machen. Jetzt. Es war irgendwie beruhigend.“
Ich war schockiert. Ich bin es noch immer. Eine bildhübsche junge Frau, stark, beruflich erfolgreich und doch in Unsicherheit oder Orientierungslosigkeit gefangen.
„Der Sinn“, so sinniere ich laut, „ist wohl, zu wachsen, lernen, besser zu werden, in allem was wir tun.“
„Ja, aber das würde bedeuten, dass wir es unendlich tun. Es gibt kein Ziel und damit macht es schon wieder keinen Sinn.“
„Wenn du dem Ganzen eine Zeitachse zuordnest, dann erhält es Sinn und wird eine Lebensaufgabe. Milestones nennen wir es im Job, Ablaufplanung, du kennst es doch selbst, du tust es für jedes Projekt, also tue es auch für dein Leben.“
„Aber in Projekten gibt es einen definierten Anfang und eine klare Absicht.“
„Die Absicht legst du für dich in deinem Leben ganz allein fest. Darin liegt viel Freiheit und viel Verantwortung. Und auch der Anfang ist leicht gefunden. Jetzt. Heute, hier, in dieser Minute, hast du die Startlinie passiert.“
„So einfach ist es aber nicht. Ich wollte immer dieses Studium und nach meinem Studium wollte ich immer diesen Job. Beides habe ich; nach beidem zu streben, gab mir Sicherheit und nun? Nun ist es, als würde ich losgelöst von allem treiben, haltlos, ziellos und ich mache Nächte zu Tagen, tanze und trinke, weine und verzweifle an dem, was sich mein Leben nennt. Ich bin unglücklich in meiner WG, den Job will ich auch gerade nicht. Ich will was anderes, nur was, dass weiß ich nicht. Alles scheint so chaotisch.“
Sie sagt dies ganz ruhig, schaut rüber zum Containerterminal und es scheint, als spräche sie zu der Welt, da drüben, nicht zu mir. Ich zünde eine Zigarette an, blase blauen Qualm in blassblauen Himmel, blicke in die andere Richtung. Da hinten, da liegt Bergedorf, dann kommt nichts, dann Berlin, danach Polen und noch ein Stück dahinter geht die Sonne auf, aber nicht für jeden von uns.
„Chaos beruht auf Verzerrung und tröstlich ist, dass es immer nach einem Ausgleich strebt, alles strebt gen Null. Nichts ist so verwirrend, als dass es sich nicht selber auflöst. Fraglich, ob wir mit dieser Lösung dann leben wollen, ganz bestimmt, aber sicher ist, es wird eine geben.“ So spreche ich, vielleicht eher zu mir als zu ihr, doch ich beziehe daraus Trost, nichts was ich studierte, nur Lebenserfahrung, meine persönliche, ganz ohne kluge Worte.
„Ich weiß nicht, ob ich verstehe was du meinst.“
„Na, nimm einen Becher voll Joghurt, kleckse ein wenig Marmelade rein und du hast zwei Komponenten rot und weiß. Wenn nichts weiter passiert, wird es ewig so bleiben. Aber nimmst du einen Löffel, beginnst darin zu rühren, dann vermischen sich diese beiden Komponenten. Dies geschieht für unser Auge willkürlich, aber ich bin sicher, dass ist nur unsere Wahrnehmung, es gibt bestimmt ein Gesetz, wir kennen es noch nicht. Je länger du rührst, desto mehr vermischen sich die Farben, solange, bis eine gleichmäßige Verteilung der Komponenten gegeben ist und du hast eine völlig neue Zusammensetzung. Und alles nur, weil du zu zwei Ausgangstoffen Energie zugefügt hast. Wenn das nicht Magie ist?“
„Ich glaube ich verstehe. Du meinst, wenn es einen chaotischen Zug annimmt, muss ich nur rühren?“
„Ja, ich denke, man könnte es so sagen. Energie aufbringen und das Chaos wegrühren, die Energie bist du.“
„Es scheint mir zu einfach. Es dürfte bei dieser Betrachtung keine Probleme für mich oder dich geben.“
„Oh doch. In welche Richtung wirst du rühren, wie viel Kraft wirst du aufbringen und welchen Löffel benutzen? Du siehst, es gibt noch genügend Parameter, die es zu berücksichtigen gilt. Und was, wenn dir der Löffel abbricht?“
„Du machst alles kaputt“, sagt sie und dreht sich dabei zu mir. „Eben noch dachte ich, es wäre ein guter Gedankenansatz, aber nun, nun macht es mir angst.“
„Warum?“
„Weil es keine Lösung ist.“
„Die Frage nach der Lösung ist nicht von Relevanz, die nach Zielen schon. Es gibt unterschiedliche Wege diese zu erreichen und was für mich richtig ist, muss noch lange nicht für dich richtig sein. Wenn es besiegelt ist, dann können wir von Lösungen sprechen.“
Sie schaut mich an, nimmt mir die Zigarette aus der Hand und zieht daran. Als sie den Rauch ausbläst, legt sie den Kopf in den Nacken. Mir fröstelt.
„Aber“, beginnt sie nach langem Überlegen und schaut mich wieder an. „Aber ich kann diesen Prozess nicht beeinflussen. Ich lebe mit den Komponenten, bin begrenzt und es läuft darauf hinaus, dass ich vielleicht Rosa bekomme, wo ich doch Braun wollte.“ Sie gibt mir die Zigarette wieder.
„Sag ich ja. Da hast du auch den Sinn deines Lebens. Lerne, welche Farben du mischen musst, um Braun zu bekommen. Es setzt allerdings voraus, dass du weißt, dass du Braun haben willst. Es steht und fällt mit einem Ziel. Deinem Ziel.“
„Womit wir wieder beim Anfang wären.“ Sie wirkt erschöpft, ausgelaugt.
„Die Frage ist doch recht einfach“, sage ich und knöpfe das Sakko zu.
„Wo willst du in 5, 10, oder 15 Jahren stehen?“
„Ich weiß es nicht.“ Niedergeschlagen kommt es rüber, resignierend.
„Aber es muss doch etwas geben, was du gern hättest? Oder hast du dir noch nie darüber Gedanken gemacht?“
„Mhm.“ Sie dreht sich wieder von mir weg, schaut auf das Wasser und für kurze Minuten lauschen wir den Arbeitsgeräuschen drüben im Terminal. Gesprächsfetzen wehen herüber und plötzlich sagt sie: „Ich hätte gern einen Mann. Ich wäre gern verheiratet und ich möchte ein Kind. Wenn ich so drüber nachdenke, ist es eigentlich das Einzige, was ich wirklich möchte.“
„Prima. Du hast es definiert und es wird kommen.“
„Und nun?“ Sie dreht sich zu mir.
„Nichts. Den Rest wirst du erledigen, ohne dass du es merkst.“
„Aber was, wenn der Mann nicht der richtige Mann ist, wenn das Kind behindert ist, wenn …es gibt zu viele wenn!“
„Dann musst du wieder rühren, für eine neue Farbe. Welche das sein wird, kannst du heute nicht wissen, aber in der Situation wirst du es. Ein neues Ziel. So, denke ich, läuft das Leben.“
Sie schaut mich skeptisch an, steht ganz ruhig.
„Dir ist kalt?“ fragt sie.
„Ja, sehr sogar.“
„Lust auf einen Kaffee?“
„Why not?“
„Weißt du James, wo bis du eigentlich die letzten 5 Jahre gewesen?“
„Das weißt du doch.“
„Ja, aber ich meine, warum haben wir nie so gesprochen?“
„Keine Zeit?“
„Oder kein Gedanken an den anderen?“
„Bestimmt auch, um ehrlich zu sein. Konnte ich dir helfen?“
„Ich weiß nicht, ob ich dieses Denkmodell annehmen kann. Ich muss mehr darüber nachdenken. Aber mit Sicherheit kann ich sagen, dass es mir gut tut, mich mit dir zu unterhalten. Du machst das gut und das, wo du manchmal ein so verdammt arroganter Sack bist.“ Sie lacht.
„Ich weiß. Gehen wir?“ bibbere ich.
„Ja.“ Und sie lacht noch immer


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Sonntag, 23. September 2007
Verzeihen Sie mir, doch ich bin krank.


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Freitag, 21. September 2007
Endlich...
wieder zuhause. Eine schicke Woche, erfolgreich wohl, aber so ermüdent. Dies ist der dritte Tag in Folge, der erst gegen 22.00 Uhr endet. Privat? Bleiben Schlaf und Träume, auch wenn diese nur selten vorbeischauen und auch der Schlaf ist ein lahmender Bruder.
Vorhin im ICE ist mir aufgefallen, dass ich heute, ausser meinem Frühstück im Hotel, nichts weiter aß. Ich bin und war auch nicht hungrig, den ganzen Tag lang. Gesund ist das nicht, dachte ich und ging zu meiner Lieblingsdönerbude. Drei Jugendliche mit Migrationshintergrund lungerten rum und fanden es sehr lustig, dass so ein Typ mit Schlips und Anzug zu dieser Stunde einen Döner wollte.
"Was willste hier?" dröhnten sie rum und weil ich wirklich gut aufgelegt war: "In unserem Kulturkreis nennen wir es E S S E N!"
Jut, war haarscharf und Püppie hat wohl recht, wenn se meint, dass ich irgendwannmal auf die Fresse bekomme. Bestimmt sogar, aber dann soll es sich wenigstens gelohnt haben.
Red Label gab es auch, trinke ich gerade, kühl, ehrlich und wärmend. Seht mich betrübt, denn Matze geht. Traurig wäre das falsche Wort, die Dinge zu beschreiben, die ich fühle. Es hat zwei Seiten, alles das, besonders das Leben, oder?
Matze geht und eine Ära gleich mit ihm. Eine neue könnte kommen, meine vielleicht und ich wäre sogar bereit, aber nicht zu jedem Preis. Ich bezahle eh zu viel, Micky auch. Wir sind uns einig. Kein Geld kann den Verlust der Lebensqualität entlohnen. Micky hat Angst, keine Freundin zu finden. "Wer macht das schon mit?" fragt er. Ist berechtigt, diese Frage, denn auch wenn du eine hast, es gibt keine Garantien, dass sie bleibt. Wer wüßte dies besser als ich.
Änderungen ziehen herauf wie dunkle Gewitterwolken. Alles wird anders werden, besser oder schlechter? Wir können es heute noch nicht abschätzen, die nächste Woche muss es zeigen.
Nächste Woche habe ich auch einen Termin, einen außerordentlich wichtigen Termin, so wichtig, dass das board of directors in DK kopfsteht. Peter hat mir das eingebrockt. Ich spüre den Druck, die Erwartungen. Gelänge mir eine so feine Sache wie letzten Montag hier in Hamburg, dann hätte ich mein Budget für nächstes Jahr geknackt. Doch langsam muß es gehen! Hast wäre hier fehl am Platz, aber Peter macht Druck, ist euphorisch und das ist falsch. Ich weiß um die Größe, die Bedeutung (ich habe es mir ja auch ausgedacht) doch Eile würde hier stören. Es kann ganz groß werden oder einfach nichts bleiben. Ich frage mich nicht wirklich, warum er das tut. Die Zeiten sind schlecht, Erfolg muß her. Dieser läßt sich aber nicht erzwingen, das tut er nie, aber man kann ihn erarbeiten.
Resultat aus diesem ganzen Mist ist, dass ich im November zum Board muss, nach Kopenhagen und das, wo ich DK so mag. Natürlich begreife ich dies als Bauchpinselei, es fühlt sich gut an, aber was soll ich dort einen Vortrag halten über Konzeptionen, über strategisches Vorgehen und bla bla bla, wenn es nach meiner Auffassung zu früh ist? Wenn es nichts zu reden und zu power pointen gibt? Es ist nur ein Anfang! Verdammte Kacke!
Am Samstag werde ich nach Kiel fahren. Beschlossene Sache, ein Cure-Party, die darf ich nicht verpassen, tanzen und singen, Ausgleich. Ich verpasste schon Paul Weller. Der hat diese Woche hier in HH gespielt und ich hatte sogar ne Karte. Statt ihm zu lauschen, hing ich in Köln rum. Lebensqualität? Bitte nur am Wochenende.
Morgen noch paperwork, und dann der headhunter. Ich habe keine Lust, ihn zu treffen. Wirklich nicht. Aber wenn der Springer auf E3 den König bedroht, sollte er durch den Läufer H6 gedeckt sein. Alles andere wäre Leichtsinn. Also, morgen ziehe ich den Läufer, dass ist wichtig und kann auch eine Reissleine sein, denn nächste Woche werde ich haushoch pokern, für mich und auch für Püppie, die ich nun anrufen werde, denn ich bin verdammt müde. Nacht.


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Montag, 17. September 2007
Na immerhin, wir sind nicht tot.
Ein Lebenszeichen: Danke an Fr. Bona, die einzige, die...;-)


Letzte Zigarette?
vor zwei Minuten

Letzte Autofahrt?
Heute Morgen, Püppie zum Bahnhof bringen.

Letzter Kuss?
Heute Morgen, Püppie verabschieden.

Letzter Weinkrampf?
Zur Einschulung meiner Schwester. Sie bekam ein Monchichi, ich bekam den nie, auch später nicht.

Letztes Buch? Bücher
Ich, Kater Robinson
Von der Nutzlosigkeit erwachsen zu werden
Letzte Ausfahrt Brooklyn
Be-Bop, Bars und weißes Pulver
Partyuniversum
Derzeit: Der Schaum der Tage

Letzter Film?
Pan´s Labyrinth

Letztes Schimpfwort?
Affe

Letztes Getränk?
Orangensaft, frischgepresst

Letztes Essen?
Penne mit Hähnchenbruststreifen

Letzter Anruf?
Gerade eben, die Marketingabtlg.

Letzte Sendung im TV?
Letzte Woche, Premiere Hotel: Path to terror

Letzte Dusche?
Gerade eben

Letzte CD?
Covenant: Skyshaper

letzter gekaufter Gegenstand?
arschteure Lampe, ihrer zwei

Letzte Enttäuschung?
Der Blick in meine Sockenschublade ist eigentlich immer enttäuschend.

Letzte sexuelle Phantasie?
Wieso letzte? Hat man(n) die nicht immer?

Letzte Worte?
Goodby summer, Hello Ms. James

Letzte merkwürdige Begegnung?
Die Frau, die ich letzte Woche in Köln Hbf. traf und nach längerem Gespräch mir ihre Visitenkarte ins Sakko steckte mit der Bemerkung: Wenn du mal in der Nähe bist, dann ruf mich an; wir könnten dann das Nachtleben auskosten – Du verstehst?

Letztes Mal amüsiert?
Real -> Bloggertreffen und mit Püppie Faxenmachen
Ansonsten -> Zeitungen und Blogs lesen

Letztes Mal verliebt?
Oktober letztes Jahr -> Püppie

Letztes Mal umarmt?
Vorhin, am Bahnhof

Letztes Mal getanzt?
Letzte Woche, KIR hierzu:



Letztes Konzert?
Lotto King Karl in Hamburg, vor ein paar Wochen. Bin ich mit Püppie dran vorbei gelaufen.
Richtig anwesend: Interpol

Letzte besuchte Webseite?
Blogger.de -> Büffelchen


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Freitag, 7. September 2007
Salute to Chauvi
Ante Scriptum, das PS überholend, künde ich vom Reinfall des gestrigen Tages. War auch fast zu erwarten, macht ja ansonsten nichts, wenn ne 15Mio. Maschine nicht das bringt was ich brauche und sehr schön auch die Worte des Produktionsleiters: „Das hätte ich euch gleich sagen können.“ Da drängt sich, voller Drangsal und wehemend, passe-passe gar spitzbübisch die Frage auf: „Und wieso haste nichts gesagt?“ Ich erntete reichlich Schweigen im Walde der Meinungen, sehr betroffen wohl, aber nicht hilfreich und weil es keinen interessiert, schwenke ich zum Haupttext:

War ich also neulich auf einer Fetischparty. Ich gebe zu Protokoll, dass ich kein Kind von Traurigkeit bin und schon auf recht vielen Festivitäten war, gerade letzte Woche erst besuchte ich mit Mademoiselle den Hellfire Club, oder diesen Club in London, in dem die Mädchen Schuluniformen trugen, oder in Valencia, wo die einheimischen Schönheiten so arrogant aber verdammt sexy waren. Gern erinnere ich auch in Stockholm diesen Laden, der sich Golden Hits nennt und wenn Sie mal Stockholm besuchen, gehen Sie einfach hin, es lohnt sich.
Die Reihe von Lokalitäten ließe sich um einiges verlängern, doch wäre es wohl zu langweilig und wenig aussagekräftig, eine solche Liste hier aufzuführen.
Gemeinsam ist jedoch allen, dass ich dort meinem Interesse für Musik frönen kann und die Freude, sich zu ihr zu bewegen. Ich empfinde dabei Entspannung und Ausgleich zu dem Job.
Es gibt so Leute, die gehen aus und auch davon, dann handelt es sich meist um Rechtsanwälte. Die anderen wollen vielleicht nur Spaß haben. Für einige bedeutet dies, sich mit Freunden zu treffen, zu reden ect. So nicht ich.
Ich gehe in einen Club, um Musik zu hören und zwar laut. Ich gehöre zu den Menschen, die Musik am liebsten spüren, sich forttragen lassen auf eine Woge des Klanges, die sich vom Bass schuppsen lassen und den Sound mit jeder Pore aufnehmen. Gedröhne vom MP3-Player bringt mir gar nichts.
Natürlich gilt das nicht für jegliche Abart von Musik. Mainstream-Gedudel und dergleichen sind mir ein Graus, genauso wie der Technokram, den meine Schwester mir immer voller Begeisterung vorspielt. Sie fragte mich schon desöfteren, ob es nicht langweilig sei, immer nur die ollen Kamellen zu hören und wann ich dann mal erwachsen werden möchte. Erstens: Nein und Zweites: So erwachsen wie manche tun, kann man gar nicht werden.
Ergo war es auch die Playlist, die mich dazu bewog, diese Party zu besuchen. Ich gebe zu, dass ebenso ein bisschen Neugier ausschlaggebend war, denn ich war noch nie auf einer solchen Party, weil ich einen ausgeprägten Fetisch auch nicht mein eigen nenne. Wenn man denn will, ist mein Fetisch der Kopf. Ich mag Gesichter und vor allem das, was sich dahinter verbirgt. Das ist so verwunderlich nicht, denn was sieht man permanent von seinem Partner? In jeder Lebenslage? Siehste. Ein schöner Körper hat eine begrenzte Haltbarkeit, ein schöner Kopf kann immer stimulieren. Deswegen sind viele Blogger auch so sexy.

Zur Party:
Die Hälfte der anwesenden Männer wäre für engstirnige und wenig offene Menschen wohl als Nazis durchgegangen. Es blitzte und blinkte vor lauter Uniformen, Stiefeln und dem Träger eines besonders ausnehmend hübschen Exemplars beglückwünschte ich auch dazu. Benannter Mensch ist derzeit Zivi, und seine Uniform ist eine alte aufgemotzte THW-Kluft. Also, nichts Nazis, nur Uniformfetisch in Verbindung mit einer Vorliebe für Industrial-Noise, welcher er auch schweißtreibend Ausdruck verlieh.
Ich gehöre eher zu Fraktion der Leidenstänzer. Gern gebe ich meinem Weltschmerz Ausdruck, in Form von schwungvoller Bewegung, was natürlich nur zu trauriger Musike funktioniert. Mit theatralischen Armbewegungen unterstreiche ich diesen Ausdruckstanz, welchen ich mit Versatzstücken des Bodenturnens versehe und somit sehr individuell daher komme.
Insofern beliebte es mir nicht, zu dem wirklich harten Sound, einen Tanz zu vollführen, saß auf meinem Barhocker, beschaute mir die Leute und entdeckte Cowboy Bob.
Bob war Typ Bodybuilder, was man sehr gut beobachten konnte, denn Bob hatte nur einen String an. Dieser hatte vorne ein Loch, aus dem sein Schniedel raushängen sollte, aber weil der zu kurz war, stand er halt ab wie eine Antenne. Sein sehr schönes und eigenwilliges Outfit rundete Bob mit Cowboystiefeln ab. Seine bessere Hälfte trug ein ebenso offenherziges wie kunstvoll geschnürtes Etwas, wo sich unsereins, der an einem schlechten Morgen schon mal Schwierigkeiten hat, die Schuhe zuzubinden, fragte, wie die das wohl hinbekommen haben. Egal, denn viel faszinierender fand ich, dass da, wo andere sich einer Abwandlung des Wischmop-Boogies hingaben, Cowboy Bob ne astreine Breakdance-Nummer abzog. Wäre dies in einem anderen Umfeld geschehen, wäre es wirklich gekonnt gewesen, so war es etwas grotesk.
Ihren Höhepunkt erfuhr die ganze Geschichte, als Bob sich tatsächlich bäuchlings auf den Boden legte und diese Wellenbewegung machte. Grausam für den Sohn meiner Mutter, der sehr reinlich ist und schon eine Abneigung dagegen entwickelt, Türklinken anzufassen. Besonders die von Klotüren. Aber Bob hatte damit keine Schwierigkeiten, sich nackig auf die Tanzfläche zulegen, die nur so von verkippten Bier und Zigarettenstummeln strotzte. Bäh.
Am Rande dieser Szenerie war sich ein junges Paar selbst genug. Aus dem wilden Geknutsche und Gefummel entwickelt sich ein handfester Blowjob. Gerade so, als gäbe es kein Drumherum und als wären sie allein, lief da eine Nummer ab, wie man sie sonst nur in einem Porno zu sehen bekommt. Schön war, dass es ein hübsches Paar war.
Ich saß da so auf meinem Höckerchen, als James Dean mit einer blonden Uschi aufkreuzte. Beide nicht mehr jung, aber immer noch willig, sich zu vergnügen. Uschi hatte ein Lederwestchen, einen Ledermini und diese Stiefel, die über die Knie gehen, an. Alsbald hoppelte sie vondannen, um ein wenig zu tanzen. Das tat sie dann so 2 Minuten, als James Dean sie zurückbeorderte. In der Nachbetrachtung scheint es mir, dass er wohl befand, sie wäre zu wenig sexy, oder so, denn er zog ihr die Weste aus und ebenso den Rock. Dann gab er ihr einen Klapps auf den nackten Arsch und somit ein Zeichen, denn nackig wie der liebe Herrgott sie schuf, tanzte sie nun scheinbar nur für ihn. Sie hatte dabei soviel Spaß wie Cellulitis, also reichlich und James neben mir wurde auch ganz fickerich. Am Ende des Abends sollte ich sie dann recht verzückt auf der kleinen Bühne sehen, wo James sie inbrünstig und ekstatisch ähm.. mit seinen Fingern beglückte, um nicht das harte Wort zu benutzen.
Vorher machte ich aber noch die Bekanntschaft von Claudia. Claudia war schätzungsweise 1,90 m, das ohne ihre Stiefel. Sie trug eine schwarze Hose, eine schwarze Bluse und darüber eine Korsage, die ihre geschätzten 120 Kilo in Form pressten. Claudia sah aus wie eine Kurzhandel und hatte zu allem Überfluss eine Brille, deren Gläser so dick wie Flaschenböden waren, was die Augen sehr klein erscheinen ließ. Ihre Haare waren streng nach hinten frisiert, sie blickte auch sehr streng drein und dieser Eindruck verstärkte sich umso mehr, da sie einen sehr kleinen, sehr strengen Mund hatte. Mit diesem saugte sie an einem Strohalm ihren Caipi und bewegte sich dabei auf mich zu. Neben mir platzgenommen, fragt sie:
„Bist du zum ersten Mal hier?“ und saugte sogleich verbissen an ihrem Getränk.
„Öhm, nö, eigentlich nicht“, war meine Antwort und nicht gelogen, denn ich war schon öfter in dieser location.
„Wieso fragst Du?“
„Na weil ich dich noch nie hier gesehen habe.“ Schlürf.
„Naja, schau mal, es ist ja auch sehr dunkel hier und wir tragen ja alle irgendwie Schwarz, oder?“
Schlürf: „Stimmt, aber jemand der so tanzt wäre mir schon früher aufgefallen.“
Damn it! Das war so ein Killerargument, dem man sich nicht entziehen kann, ein Zug auf dem Schachbrett, von dem man auch ohne großartig nachzuschauen weiß, dass dein Gegenüber dich am Sack hat.
„Ja, so gefragt“ und nun nahm ich ein Schluck von meinem alkoholfreien Bier, „also so gefragt, auf diesem Event bin ich zum ersten Mal.“
„Dachte ich mir.“ Sagte Claudia und verursachte Schnorchelgeräusche, denn ihr Caipi war nun alle, doch sie tat auch dies sehr streng.
„Und? Biste eher devot, oder dominant?“
„Ähm, oft dominant, aber vor allem reichlich verlobt“, sprach ich und winkte ihr mit meinem Ring.
„Das war ja auch klar. So wie du da auf dem Hocker sitzt.“
„Verlobt?“
„Nee, das wäre ja nicht tragisch, aber dominant.“
„Tja.“
„Tja.“
Und dann kam glücklicherweise meine geliebte Heulmusik und ich konnte mich wieder auf die Tanzfläche verkrümeln. Von Claudia sah ich an diesem Abend nichts mehr, aber vielleicht das nächste Mal, denn ich denke, ich werde da wieder hingehen, aber diesmal mit Püppie.

PS
Als informative Information möchte ich kurz einstreuen, dass ich beim Training meines Deltamuskels nicht weiterkomme. Seit Wochen hänge ich bei 72 Pfund fest.
Das fanden Sie jetze nicht soo interessant? Na dann vielleicht das hier, brühwarm aus dem Branchenblatt:

PPS.
Aldi setzt die Preise rauf. Wenn Sie jetzt meinen sollten, dass Sie das nicht zu interessieren braucht, weil Sie nicht bei Aldi einkaufen, dann haben Sie geirrt. Aldi ist Deutschlands Preisführer und alle anderen haben nur darauf gewartet. Man spricht von 380 Produkten, dabei haben die gerade ca. 800 im Stammsortiment. Es sind Preisanpassungen von bis zu 50% fällig. Hatte ich es hier schon angekündigt? Der Herbst wird heiß und wir haben gerade erst angefangen. Ich will es nur gesagt haben, auch wenn es wieder keinen interessiert, es wird spätestens dann von Interesse sein, wenn Sie merken, dass Ihr Lebensunterhalt sich dramatisch verteuert hat. Rechnen Sie mal hoch: fast 50% der Artikel verteuern sich in krassen Fällen um bis zu 50% -> es wird Sie treffen, so oder so.

Habe die Ehre.


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Mittwoch, 5. September 2007
So und sowieso.


So. Die Japaner sind wieder weg und das ist nicht die einzige gute Nachricht. Nein, und nun ziehe sich der Leser die Strümpfe bitte hoch, denn die trinken Kaffee und sie rauchen auch! Es bleibt an dieser Stelle unbedingt zu erwähnen, dass die Person, deren Titel auf der Visitenkarte mit „President“ beginnt, herzerfrischend normal ist. Teilweise kam ich mir vor wie auf einem Schulausflug, denn die Kerle benahmen sich so. Alles hat hervorragend funktioniert, die Herren waren dementsprechend imponiert und das ganze Ding ein Erfolg. Selbst das Dinner gestern ging in Ordnung. Obwohl ich sagen muss, ich hatte meine Bedenken, denn seit meinem traumatischen Erlebnis mit einer Krabbe in Frankreich, letztes Jahr, pflege ich, einen weiten Bogen um Fischrestaurants zu machen.
Dabei ist es ist nicht so, dass ich nicht wüsste, Fisch zu essen. Das hat mir schon in frühen Jahren Herrn Zigs Mama beigebracht. Viele Sonntage saß ich bei ihr, einer weltgewandten, belesenen und lebensklugen Frau, am reich gedeckten Tisch und musste Forelle und Karpfen und Steinbutt und Lachs und alles Mögliche an Fisch im ganzen Stück essen. Dabei immer ihre Worte im Ohr:
Es wird der Tag kommen, da wirst du geschäftlich Fisch essen müssen. Du willst dich dann sicher nicht blamieren?
Nö. Wollte ich nicht. Habe ich auch noch nie, dafür aber mit dieser leidigen Franz-Krabbe und das auch sehr katastrophal.
Egal. Zu vermerken bliebe noch, dass der Head of division fragte, ob ich mir vorstellen könnte, auch in DK zu arbeiten. Was soll man dazu sagen? Ach Gott vielleicht, vorstellen kann man sich ja viel, nicht? Und die BI wirkt ja auch sehr sexy, aber es ist eben nicht Hamburg, oder? Sehnse.
Ich verabschiedete mich auch gleich nach dem Essen, gut, nicht ganz so nüchtern wie geplant, aber immerhin. Die anderen, und ich wußte es, sind noch weiter, so etwas kann dauern, besonders auf der Reeperbahn und dementsprechend sahen sie heute Morgen aus.
Hier dann noch ein schnelles Bild von einem Ereignis, welches irgendwie passte und ich muss sagen, ist schon recht komisch, wenn 100m neben deinem Tisch die AIDA vorbeituckert. Es gab ein recht großes „OH“ und „AH“ im Schuppen der traurigen Fische und gegelten Haare.



Dann habe ich noch folgendes mitgebracht, für alle Hamburger Jungs und seute Deern,






denn diesen Flyer auf seinem eigenen Tresen auszulegen, ist kein sehr erfolgversprechender Versuch, Personal zu rekrutieren. Ist für alle, aber mit besonderen Grüßen an Frau Rotezora, go get it! Wer nicht wagt der nicht gewinnt. Glaub mir, das Team dort ist bunt gemischt und wie du siehst, die Person zählt. Ich drück euch die Daumen, leider kann ich nicht mehr tun.

Hier sollte eigentlich jetzt noch ein kleiner Erfahrungsbericht von meinem Abenteuerausflug auf eine Fetischparty folgen, doch das spare ich mir für morgen, denn ich bin platt. Dennoch möchte ich nicht die Gelegenheit verpassen, ein wenig zu teasen:
Es werden also (morgen dann) ausführlich Erwähnung finden:
- das Blaskonzert am Tanzflächenrand;
- die ältliche Blondine, die nackt tanzte und ihre Strumpfbrüste mit getrockneten Rosinen dran zeigte und zwar ihrem Freund, dem 100jährigen James Dean-Verschnitt, der auch ganz begeistert von ihr war und sich genötigt sah, sie zu befriedigen;
- die Domina Claudia, die so verbissen mit ihrem Spitzmausmund am Caipi schlürfte und mich dabei zu laberte, sowie
- der nackte Cowboy, der, nur in Stiefel und einem Tanga, welcher seinen Schniedel frei ließ, bekleidet, zum harten Industrialsound einen Breakdance abzog.
Gott, was habe ich gelacht. War wirklich auch schön.

Vielleicht schreibe ich das auch nicht, denn morgen muss ich zu Produktionsabnahme für Kunden XY, dessen Frau Mustermann mich heute anrief. Unter Tränen gestand sie mir, einen kapitalen Bock geschossen zu haben und wir müssten ihr da jetzt helfen.
Gut. Leute, die kapitale Böcke schießen, sind mir hochsympathisch, denn das zeigt nur, dass sie sich trauten eine Entscheidung zu treffen. Frauen, die weinen, also das geht gar nicht und die Tatsache, dass man Frau Mustermann schon ankündigte, dass sie, sollte das Ding nicht laufen, eigentlich auch gleich am 9. September vorstellig werden könnte, ist umso mehr Ansporn und wir sehen: life is a bitch und die Welt dreht sich für jeden anders.


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Montag, 3. September 2007
Und schuld sind wir
Der Sommer liegt in letzten Zügen, fast schon tot, bäumt er sich auf, ab und an.
Regenwolken verhüllen den Tag, lassen die Träume der Nacht nicht entschwinden, zähklebrig, hänge ich an ihnen wie die Fliege an der Klebefalle.
Bitte lass sie nicht gehen, jetzt nicht, noch nicht, lass uns lieber noch einmal Küsse tauschen, unserem Atem lauschen, Herzschlag spüren und in die Dunkelheit entfliehen, hin zum Trunk, zu einem Tanz, dort wo du so schön warst, die einzige, meine Königin der Nacht.
Lass uns unsere schweißigen Gesichter bedecken mit Liebkosungen, lass uns die Wärme spüren, die nur wir zu geben vermögen. Und wenn wir dann wieder hinausgeworfen werden, in einen neuen Tag, in einen neuen Anfang, so nehme ich sie mit, die Gedanken an dich und diese Zeit, die mir so fehlt, wenn du mir fehlst, wenn Fehlen und Warten meine Bestimmungen sind.
Den Sound im Ohr und die Süße deines Duftes trage ich mit mir, im Herzen, überall hin und nichts kann mir nehmen, dies Wissen um dich, den Glauben an uns…denn zwei sind schon ein wir.
„Ein WIR?“ so fragt der eine Mensch und der beschlipste Kater sagt:
„Ja ein Wir, denn der Mensch allein ist nichts. Der Mensch allein bewirkt auch nichts. Nur die Dummen und Vermessenen befinden sich so wichtig, als das sie vermögen würden, die Welt zu drehen, ihr Atem zu geben oder zu nehmen, ganz egal wie groß diese Welt auch ist.“
„Aber, aber, mein Lieber, das ist der Weisheit letzter Schluss noch lange nicht.“
„So? Fürwahr, es gibt sie, die hervorragenden Denker, die Menschen mit ihren Erfindungen, Befindungen, mit ihren Ergüssen und Niederschlagungen, ihrem Geschreibe und Gerede, aber dennoch, es braucht eine Masse, die anderer Leute Arbeit Bedeutung beimisst, sie groß sein lässt. Allein und unerkannt, blieben deren Werke – allein und unerkannt.“
„So gesehen, ist dies wahr gesprochen.“
„Es wird noch wahrer, denn was ist der Feldherr ohne seine Armeen? Ein Nichts. Ein Hitler wäre nur ein weiterer verrückter Österreicher geblieben, hätten nicht Millionen ihm zu dem verholfen, was er aus sich gemacht. Ein Admiral ohne Kriegsschiffe würde nie fremde Gestade bekriegen können, eine NPD würde es nicht geben, ein Schäuble würde diese Land nicht ein Stück weiter zum Polizeistaat treiben, gäbe sich nicht die kritische Masse Volk, die all dies Handeln, diese Existenzen erst ermöglichte und ermöglicht. Die Masse ist die Gefahr, ein Einzelne wäre nur ein Spinner.
Volk bin auch ich, Volk bist auch du, und zwei sind schon ein WIR - WIR tragen desgleichen Schuld, wenn wir uns schuldig machen, die aber auch Verantwortung sein könnte, wenn wir denn wollten, an dem, was uns - scheinbar nur - widerfährt. Denn die wenigsten Dinge widerfahren uns, unabänderlich, nur zu akzeptieren; meistens nehmen wir sie bloß hin, sind faul und behäbig. Darin liegt die Tragödie und sicherlich auch der Untergang des Einzelnen, denn der Einzelne ist machtlos, wird überstimmt, oder überhört, von der Diktatur der Masse, welche da bestimmt, in allen Bereichen, bestimmt was hipp ist, bestimmt was wichtig ist, bestimmt einfach alles, alles. Die Kunst ist es nun, einen Platz zu finden, wo du ein Stück weit du selbst sein kannst, enthoben der Herde, die dich Glauben machen will, die dich, ohne es zu wissen, dirigiert, manipuliert und transformiert, ein Platz eben, wo du einfach du bist, ohne assimiliert zu werden.“
„Und?“, so fragt der eine Mensch, „wo fände sich dieser Platz?“
„Im Herzen, da wo es Raum für viele Menschen gibt, du aber froh sein kannst, wenn er nur von einer Person eingenommen wird, einer wichtigen, welche dich dein WIR sein lässt. Denn Schuld tragen wir alle, dagegen können wir uns nicht wehren, es war so, es wird immer so sein. Doch die, die dabei lieben und geliebt werden, sind glücklicher. Was mehr könnte man verlangen, an diesen Tagen, wo der Herbst mit Gewalt in die Stadt drängt? Etwa Laubsägearbeiten?“


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Samstag, 25. August 2007
Diese Hamburger Nächte
So, habe ich mir gestern einen Gig dieser netten Jungs angeschaut:




Die sind tatsächlich nett, rocken dir richtig in die Fresse. Von zerrendem Bass und einer unerbittlichen Bassdrum getrieben, faucht die Leadgitarre und alles zusammen knallt erst in den Kopf und dann in die Füße. Kein Wunder also, dass die Stimmung ausgelassen war, die Leute auf ihre Kosten kamen und das alles für 3Euro, auch das Bier.

Shabbybeauté - mein Morgen

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Obiges Lied spielten sie auch, doch ich fand die englischen Stücke ansprechender, schauen Sie hier, klicken auf „What we got“, stellen Sie sich das ganze 40-50 bpm schneller vor und glauben Sie mir: Live ist das überhaupt was ganz anderes.
Und wenn Sie wissen wollen, wie eine Hamburger Nacht sein kann, besonders wenn Ihre Püppie weit weg ist -> unbedingt Hamburger Nächte klicken - traf gestern mitten ins Herz und ist für mich jetzt schon ein Knaller, nur für mich….und die Jungs sind tatsächlich nett.

Nett ist auch Petra, oder sollte ich besser schreiben Schwester Petra, denn das ist ihr Beruf. Petra ist sogar ausgesprochen nett, lustig und von einem überwältigenden offenen Wesen. Ich bedanke mich bei ihr und ihrem Freund Frank für die gestrige Adoption aufgrund meiner Einsamkeit und für diesen wirklich gelungenen Abend, des weiteren möchte noch kurz verkünden, dass du, liebe Petra, die einzige Person bist, die jemals die Adresse des Cove erhielt und das nächste Mal, wirst du mich nicht zu einem solchen Absturz verleiten, denn dann ist die Püppie dabei.
Generell kann ich wohl sagen, dass ich einen Heidenspaß an solchen Wochenendaktivitäten habe und sie auch suche. Kein Wunder, hängt man in der Woche doch meist in der anderen Realität fest, der auch spannenden, aber irgendwie nicht ganz so lustreichen, wenn Sie verstehen was ich meine. Letzte Woche war ich u.a. in der Schweiz und möchte dazu folgendes Bild zeigen:


Was fällt darauf auf? Jut, ich hätte es fotografieren können bevor ich alles leergefressen hatte, aber glauben Sie mir, wenn Ihr Tag um 05.30 anfängt, dann haben Sie auch um 08.00 Uhr Hunger. Deswegen….
Mir fällt darauf auf, neulich auch schon, habe ich dann aber vergessen, dass dort Messer und Gabel liegen. Nun, ich will hier keine Terrortipps geben, folglich tue ich es auch nicht, aber sind das nicht diese Gegenstände, die wir auf gar keinen Fall im Handgepäck haben dürfen? Ist es nicht diese Art von Gegenständen, die, so auch am Dienstag, zu herzzerreißenden Szenen führen, wenn die Oma ihre Nagelfeile nicht mitnehmen darf? Oh doch, sagt der erfahrene Flugzeugnutzer in mir, nein, schreit er, wie aufgeregtes Kind in der Grundschule: Ich weiß es, Ich weiß es: Diese Gegenstände sind pfui, achten Sie auf ihr Handgepäck und lassen Sie es nicht unbeaufsichtigt stehen und – mind the gap!
Mit diesen Dingen ließen sich nämlich aufs Prächtigste Augäpfel tranchieren, oder Leberperforationen durchführen, jut, dauert wahrscheinlich ein bisschen und macht ne Riesensauerei, was schade wäre, gerade bei den schönen Polstersitzen, aber wir hätten Zeit, dauert ja ewig, diese Fliegerei. Hab ich nun was missverstanden? Erst so ein Riesenbrimborium beim Einchecken und dann das?
Definitiv missverständlich und verwirrt war ich, als ich in Basel einen Kaffee bestellte. Generell gilt: Kaffee in der Schweiz zu bestellen ist einfacher als in Österreich. Dort kann man eben nicht mal nen hanseatischen Pott Kaffee ordern, sondern sieht sich genötigt, einen “verlängerten Braunen“ nachzufragen. Da haben Sie auch schon mein Problem, denn bei diesen Worten bricht ein Assoziationssturm ungekannten Ausmaßes los. Ich warte meist darauf, dass der Kellner nachfragt und ich gequält zustimmend mit dem Kopf nicken kann.
In Basel war ich nur verwirrt, weil ich glaubte, das nette blonde Mädchen hieße tatsächlich “Schnucki“.


Welch schöner Name, dachte ich mir und wie enttäuscht war ich, zu sehen, dass sie „nur“ Schmucki hieß. Trotzdem, ne nette Person, oderrr. Dies ist übrigens keine rhetorische Frage, sondern mein Geschenk an die Blogger. Ein astreines, selbstgepflücktes schweizerisches oderr mit ganzen 3R. Selten das, in unseren Breiten, oder? Das war jetzt rhetorisch.
Sollte mich irgendwer mal aufklären können, wann dieses oderr zum Einsatz kommt, welche grammatikalische Regel dahinter steht – ich wäre sehr dankbar, dies zu erfahren, oderrr.
Im Grunde könnte ich noch tausend andere Sachen hier reinschreiben, denn ohne Fernseher und mit zwei Augen lebt es sich sehr beobachtend, aber ich lasse schnell ein Bild sprechen:

Aufgenommen bei Österreichs Number 1. Wir sehen, gewisse Dinge im Rahmen der Verhandlungsstrategie haben Gültigkeit, denn wir sitzen nicht nur am Verhandlungstisch, sondern wie und wo wir sitzen, signalisiert und manipuliert unsere Machtposition. Das ist reinste Psychologie, wer es nicht glaubt, hat es noch nicht erlebt. Ansonsten bietet es viel Trost, zu wissen, dass 95% der so genannten Managementliteratur zu Pappmachéfiguren verarbeitet werden können, dies auch gern ruhigen Gewissens und mit dem schönen Gefühl, dass ausgebrannte Manager dann im Rahmen ihrer Rekonvalsenz vom Burnout etwas zum Bemalen haben.
In diesem Sinne, habts euch gewohl, ich hole jetze Püppie und dann machen wir Burnout-Verhütung


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