Freitag, 7. Dezember 2007
Im Osten geht die Sonne auf
Letzte Woche Samstag war ich auf dieser Weihnachtsfeier, auf die ich nicht unbedingt Lust hatte, weil für mich Anwesenheits- und Anzugpflicht bestand und bei so etwas habe ich meist pauschal kein Interesse.
Egal, es wurde dann doch ein vergnüglicher Abend, nicht zuletzt, weil die Kollegen aus dem neuen Werk im Osten, da wo Frau Midori ein malerisches und pittoreskes Örtchen vorfand, also nicht genau da, aber gleich um die Ecke, also die Kollegen von da, die wussten, wie zu feiern ist.
Jut, ich habe dabei kurzfristig in die Hölle von einem gewissen Wolfgang geblickt, aber wenn es den Leuten gefällt, bitte, ich kann weghören.
Mich beschlich der Eindruck, dass diese Feier für den einen oder auch die andere irgendwie das Highlight des Jahres sein musste, denn die hatten einen Riesenspaß.
Ich irgendwann auch, wie man sehen kann, aber Frau Brittbee und icke sind uns einig: Wer will denn immer erwachsen sein? Sieh etwa? Warum? Sie sterben dann nur verbiestert.
Betrübliches von diesem "Event" gibt es auch zu berichten:
Ein junger Mann, was man nur dem Namen nach bemerken konnte, wollte die gar gesellige Runde nutzen, um einer Katrin, einer Frau, die so häßlich ist, dass kein Hund sie anbellen würde, also der wollte er einen Heiratsantrag vor versammelter Mannschaft machen, aber Katrin stand draußen und hat geknutscht. Das war wirklich beschämend, genauso wie die Tatsache, dass es nur ein anständiges Lied den ganzen Abend gab.
Jut, ich beklage mich nicht weiter.

Wo wir schon beim Osten sind:

Bin icke also mit Püppie von Leipzig aus ein wenig über Dörfer gefahren. Es hat mich interessiert, wie sich die alte Heimat entwickelt hat. Schön ist, ich habe alles wiedererkannt, weniger schön ist, dass dies nur heißt, dass sich nich soviel entwickelt hat und gerade auf den Dörfern herrscht allerorten eine gewisse Tristesse. Ich bin seit acht Jahren nicht mehr da gewesen und ich frage mich, was passiert eigentlich mit all dem Geld, welches mir monatlich für den Aufbau Ost abgezogen wird? Oder meinen die mit Osten Berlin?
Egal, hier ein paar Bilder aus einer anderen Zeit:


Cabman´s alter Bolzplatz. Zu schlecht für Ligaspiele, was uns nie gestört hat.


Einer von fünf früheren Aufzuchtteichen des örtlichen Angelvereins. Chris und icke haben dort reichlich und viel gefangen, bis se uns erwischt hatten. Das gab Ärger, für Chris.

Mein altes Elternhaus. Hat mich gefreut zu sehen, dass es nach wie vor sehr gepflegt ist. Die geklinkerten Säulen des Tores habe ich mit meinem Pappa gebaut. Sommer 85.

Heute Adler, früher Haus der Kultur. Wilde Feiern, wildere als unsere Weihnachtsfeier, gingen dort ab. Erste Schlägereien, erste Liebe, Cure, Nazis, Metallica, alles dort kennengelernt. Über dem Geländer hing ich schon und habe mich fürchterlich übergeben.


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Donnerstag, 6. Dezember 2007
So was von...
gut finde ich den Spot, auch das Auto, und wer mir sagen kann, wer diese Musik gemacht hat, dem ähm, gebe ich ein Bier aus?





PS Einen abgedeckt ziehen lassen, meint nur manchmal einen Tee. Gott, habe ich Magenschmerzen.
und

Mal sehen, ob Püppie das morgen immernoch übersetzen kann, denn das haben wir den heutigen Abend geübt:
Schwedische Kinderbücher lesen

Wolle ma se mal testen? Nicht das se anfängt sich zu langweilen, jetze, wo se fertig ist!

Om du hade sett Olle Niklasson stå vid sin risknippa i skogen och riva sig i det eldröda borstiga håret, så had du säkert skrattat dig rakt fördärvad.


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Samstag, 1. Dezember 2007
Wenn ditte hier....





nachher so funktioniert, wie ich mir das vorstelle, lade ich alle zum Seehundstreicheln und Kuchenessen ein.

Bitte jetzt schon mal an den Allergiepass denken, nicht, dass wir nachher Ausfälle haben, nicht nur verbaler Natur.


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Fast allein unter SozPäds
Bevor wir heute zur großen Frau Stella-feiert-Geburtstag-Retrospektive durchstarten, hier noch schnell ein Hinweis in eigener Sache:

Das Verzehren von mitgebrachten Speisen und Getränken ist im gesamten Cove auf das STRENGSTE! untersagt. Das Abstellen von Kinderwagen und Spielgerät ist dagegen erlaubt.

Freundlichst, die Blog-Aufsicht


So. Ich mach jetze mal hinne, denn eigentlich muss ich noch zum Sport und danach in so einen Landgasthof nach Niedersachsen, um dieses Weihnachtsfest zu feiern. Daher gestriges Wetter zuerst:
In Hamburg regnete es. Es regnet in Hamburg soviel, das Nichtschwimmer auf einem Futon alles andere als außer Gefahr sind. Daher, unter Berücksichtung der Zunahme des Schiffsverkehrs im Hamburger Hafen, der dafür mitverantwortlich gemacht wird und in besonderer Würdigung des Zuzuges vieler junger, hoffnungsfroher Menschen (empirischer Beleg, dass niemand in Berlin, München oder einem anderen Randgebieten wohnen will) rufen wir: Nichtschwimmer, kommst du ins regenreiche Hamburg, bring ein Hochbett mit.
Damit ist die gute Tat für heute vollbracht, wieder ein paar angehende Mediengestalter oder Journalisten gerettet. Schön.

Schön war auch Frau Stellas Geburtstag gestern, wenngleich eine Mail, mit der Bitte etwas zu Essen mitzubringen, jemanden wie mich schon mal aus der Bahn werfen kann. Ich koch nicht. Frage hier: Im weitesten Sinne sind Salzstangen ja auch irgendwie Essen, oder?
Egal, froh war ich, als ich das OK erhielt, auch mit einer Flasche Wein bzw. etwas Bier Einlass zu finden. Und da hätten wir dann auch gleich Problemlage zwei, weswegen ich jetze mal meine Kerze anzünde und mir damit das Recht auf Gesprächzeit sichere. Sozialpädagogen werden nun wissend Nicken und sagen: Sehr gut Cabbiman, so etwas macht die Welt soviel friedvoller! Bestimmt sogar, denn ich habe das erst gestern gelernt, bin also noch in der Erprobung.


Fast allein unter SozPäds
Anfänglich der einzige Mann in illustrer Runde, die vorwiegend aus Chor-Menschen bestand, freute es meine kurzsichtigen Augen , Frau Gutemine und Frau Sittichbiene unter den Gästen zu erblicken. Für letztere gilt: Schön das wir uns mal wieder getroffen haben und noch viel schöner: Das wir uns nun wieder häufiger sehen werden!
Für erstere gilt: Mönsches Kinners, und AHA! ;-)

Jut, um nun schnell zu beschriebenen Problem zurückzukehren, denn andernfalls würde ich meine Problemkerze nicht benötigen, was für Wein sollte man kaufen?

Sehen Sie, ich bin kein Weintrinker und selbst die, die meinen sie hätten soviel Ahnung, sind meist auch nur Aufschneider mit ungesundem Halbwissen und so stand ich vor diesem Regal und war verwirrt: Wahnsinnsauswahl!
Nun ist es ja so, dass so tolle Typen wie ich definitiv und überhaupt nicht Hilfe brauchen, niemals. Also habe ich den Preis als Qualitätsindikator genutzt. Oha. Damit kann man durchaus falsch liegen, aber ich habe ja seit gestern ne Problemkerze.

Also der Abend schritt voran und noch viel geselliger wurde es, als Frau RoteZora und Herr Peddie hinzustießen, worüber ich mich sehr gefreut habe, denn wir haben uns die letzen Male immer verpasst.
Irgendwie lief das Ganze dann auf ein Blogger-Treffen hinaus, aber ergänzt um eine Person, die, wie mir die anderen bestimmt zustimmen werden, mit ihrem knochentrockenen und bisweilen herzerfrischend schamlosen Humor, ausgesprochen gut in die Runde passte. Ich nenne sie die schoolmistress und wie sollte es anders sein, ist sie auch pädagogisch vorbelastet, wie alle anderen auch, nur Frau Sittichbiene und icke nicht.
Wir kennen es schon von anderen Treffen, dass gerne und viel über Beziehungen im Allgemeinen und Penisse im Besonderen gesprochen wird und so eben auch gestern, wobei ebenfalls der Reiz exotischer Männer erörtert wurde, was mich als einzigen Mann (zu diesem Zeitpunkt) am Tisch, ähm…ich gebe zu, Antonio Banderas ist ein gutaussehender Mann. Basta.

Daneben beschleicht mich das Gefühl, dass SozPäds eine ganz spezielle Art sind, was sich besonders manifestierte durch die Erzählungen der Schoolmistress in denen Stimmungspunkte, Problemkerzen, BlaBlaBla-Koffer und Problembälle vorkamen.

Stimmungspunkte könnten auch erogene Zonen sein, und Problemkerzen solche, die nicht brennen und Problembälle gibt es auch nur wenn die Nationalmannschaft verliert, aber glauben Sie mir, die meinen etwas ganz anders.
Egal. Ich habe mich gestern sehr gut unterhalten. Vielen Dank für die Einladung, Frau Stella, und die hervorragende Bewirtung sowie musikalische Untermalung.

Stimmungspunkte, die dem Unstimmungsviereck zahlenmäßig überlegen sind


Vielen Dank an die anwesenden Blogger und Tischpartner, ich hatte, wie immer eigentlich, mit euch nen Heidenspaß und ihr werdet mir sich recht geben, wenn ich hier die erogenen Punkte hinklebe und damit den Wunsch verbinde, die Schoolmistress möge eine Weblogin aufmachen.
Das muss sie einfach, denn sie fand den Wein, welchen ich kaufte, und sie aus einem, ähm Fingerhut? trank, dann doch gut und spätestens da wurde sie mir richtig symphatisch.

So. Ich muss gleich zu dieser beknackten Weihnachtsfeier, in diesem Sinne:



Kung His Hsin Nien bing Chu Shen Tan
Übersetzt: Fröhliche Weihnachten


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Freitag, 30. November 2007
Irgendwann...
in diesem Jahr war ich in Bonn auf so einem Kapitalisten-Event.
War angenehm.
Hab ich vorhin eine Datei für die Firma gesucht und dabei beigefügtes Bild gefunden. Eine Pissrinne, angefüllt mit Eiswürfel.

Wenn mir jemand den Sinn erklären würde, würde dies dazu beitragen, dass ich ein wenig weniger dümmer, falls dies möglich sein sollte, ablebe.

Vorab Danke!

Best regards





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Montag, 26. November 2007
Da ist Musik drin

Bevor wir uns nun gequält zum heutigen Kernthema wälzen, muss ich weit ausholen, sozusagen mit der Moschee ums Dorf. (Werten Sie die Moschee bitte als meinen Beitrag zur Religionsintegration. Man will ja nicht engstirnig wirken, außerdem muss man die Integration auch wollen, nicht nur labern, sondern einfach mal tun, im Sprachgebrauch manifestieren, sozuschreiben!!)

Dankend möchte hierzu ich auf die liebreizende Frau Cassandra verweisen, die mir mit ihrer herrlichen Anekdote heute eine 1A Steilvorlage gab.
“Wenn einer eine Reise macht”, so titelte Sie, dann kann er bekanntlich was erleben.
Nun es obliegt mir, ab und an, dann und wann beruflich eine Reise zu tun.
Vorneulich flog ich aus Basel kommend, via München nach Hamburg und da saß neben mir der Herr Lotto King Karl. Falls sie den nicht kennen sollten, schauen Sie hier.
Vor vorneulich flog ich, aus Kopenhagen kommend, nach Hamburg und da saß neben mir dieser wichtige Herr aus der Politik.
Lotto trank Sprite und las ein Oldtimer-Magazin, der wichtige Herr trank einen Kaffee und las die FAZ.
Ich las beide Male gar nichts, da todmüde und trank wie immer Kaffee. Schon mal nicht schlecht, oder?

Jut. Dann bin ich mal mit der schwedischen Nationalmannschaft von Kopenhagen nach Stockholm geflogen und mit dieser ehemaligen schwedischen Big Brother-Gewinnerin von Frankfurt nach Stockholm. Sie sehen, wenn einer eine Reise macht, kann man auch mal ein paar bekannte Menschen treffen.
So. Gemein ist allen diesen Begegnungen gewesen, dass sie mich nicht besonders, ähm, erregten?, aus der Bahn warfen?, aufregten? Also, es hat mich wenig interessiert, denn die waren ja schon berühmt.
Ist es nicht viel spannender und interessanter, wenn man einen bekannten, vielleicht geliebten Menschen sogar, plötzlich im Fernsehen oder einer Zeitung sieht? Für mich auf jeden Fall.
Stellen Sie sich vor, sie könnten sich bei Ihren Stammtischbrüdern sagen hören:
“Den Enrico, den kannte ich schon, da war der noch der traurige Junge aus dem 10. Stock bei uns in Hohenschönhausen. Oft sah ich ihn mit seiner Klampfe in der Hand die Landsberger Alle entlangschlendern und dabei traurige Balladen singen, manchmal pfiff er auch nur, manchmal macht er aber auch nur ein bedröppeltes Gesicht. Und nun, (hier müssen Sie sich mit dramatischer Bewegung in Ihrem Stuhl zurücklehnen und triumphierend in die Runde blicken) … und nun sponsert ihn der Bohlen. Na, wie ist das?“
Seien Sie sich der Bewunderung und des Neides ihrer Kollegen sicher. Leider ist dies sehr unwahrscheinlich, da die Enricos dieser Welt lieber Wahlhelfer der NPD sein wollen.
Anyway. Sie fragen sich sicher: Wo bleibt die Musik dabei? Recht haben sie. Sie kommt hier, mit besonderen und empfehlenden Grüßen an die Herrn Beetfreeq, Ericpp, Herrn Büffel und den einzigartigen Blutfußtänzer Chauvi:

Als großspuriger, dabei jedoch eher kleinwüchsiger Reisender, suche ich an meinen einsamen Wochenenden oft Trost und Entspannung auf Flohmärkten. Mademoiselle nennt dies verächtlich Altherrenhobby. Dem kann ich nicht ganz entsprechen, schaue ich doch oft nach dem Besonderen. Bücher zum Beispiel.
Auf einem dieser Besuche kaufte ich allerdings dieses tolle Poster:


Es gehört zu Finn, der eigentlich Patrick Zimmer heißt und auf der Hompage wie folgt beschrieben wird:
… er produziert verhangene soundwelten, aus denen wärme und vertrautheit spricht. seine songs werden von einem melancholischen drive getragen, und seine zarte stimme kommt uns so nahe, dass wir den atem am ohr zu spüren glauben.

Dem bleibt nichts zu sussigieren (tolles Wort aus Dr. Friedrich Erdmann Petris Handbuch der Fremdwörter von 1921, Flohmarktfund, Anm. d. Autor) ausser dem Link zu ein paar Songs. Besonders möchte ich Ihnen das Lied „Electrify“ ans Herz legen. Hier bitte den Lautstärkeregler aufdrehen. Danke. F I N N

Das Poster benötigte natürlich einen Rahmen, denn die Zeiten, wo man so etwas mit 70er Nägeln an die Wand donnerte und daran auch noch der Turnbeutel oder wahlweise die kleine Schwester hätte hängen können, die sind passee.
Also fuhr ich zu Stapels, meiner früheren Wirkstätte, als ich mich noch studierend nannte. Und was glauben Sie, sah ich da? Genau!
Mein alter Kumpel Herr M., der dort immer noch tätig ist. Man muss dazusagen, dass Herr M. damals schon länger studierte als ich. Tja. War ich überrascht.
Wir redeten so dies und auch jenes. Vierzig isser nun bald und fand nach dem Examen keinen Job.
„Wieso?“ fragte ich. „Anwalt Medienrecht. Du müsstest doch überall mit Kusshand genommen werden, ich meine, bei den Abmahnungen, die es im Netz hagelt.“
„Ach“, sagte er da, „so einfach sei das nicht. Aus meinem Jahrgang hat genau einer einen Job bekommen und zwar in der Kanzlei seines Onkels.“
Tja. War ich schockiert. So platzen Lebensträume. Er fragte mich nach meinem Werdegang, ich hielt mich bedeckt und wollte lieber etwas über seine ehemalige Band wissen.

Und Hoppsan: Was ich früher als Spinnerei abtat, hat sich zu einer CD entwickelt. Die Zweimanncombo nennt sich „Belief“, ist stark an Depeche Mode angelehnt und die Kritiken, die man im Netz nachlesen kann, sind rundweg gut. Die zweite CD ist in Arbeit, sie spielen auch viel life und gefragt, wie es sich den geschäftlich so entwickelt, sagte Herr M.:
„Meinste ich würde hier noch arbeiten?“
Stimmt. Daher, in der Hoffnung ein Blogger möge Gefallen daran finden, ein Link zum Anspielen. Mein Tipp World within you, wobei die ganze Scheibe gut ist. Die Stimme, die Sie hören, gehört zu Herrn M., ein feiner Kerl, mit dem ich früher nach Ladenschluss oft Drehstuhlrennen fuhr oder Mülleimerhüpfen spielte.
b e l i e f

Ich sage also KAUFEN, denn wäre es nicht schön, uns eines Tages, wenn "belief" Stadien füllt, sagen zu hören: "Die "belief", die kannten wir schon, da hat der Bekloppter noch über die was ins Netz geschrieben."?

So. Ich muss jetzt Sachen packen, denn mir ist unvorhergesehen ein Termin dazwischen gekommen. Ich sach mal Köln, auch schön. Und am Donnerstag schreibe ich dann was über diesen Workshop, wo ich neben Dr. Lütz, Christian Gansch und Dr. Tiersch auch Petra Gerster kennenlernen durfte, die über „Macht und Ohnmacht der Medien“ referierte, was so langweilig war, dass man froh sein konnte, dass die Musik des Rahmenprogramms einigermaßen ansprechend war.
Die eine kann nicht referieren, der andere wird nicht Anwalt, was bleibt, wie immer, ist Musik.
As-Salāmu `Alaykum


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Samstag, 24. November 2007
Mitesser und anderes Ungetier


Schön, dass Sie sich dazu entschieden haben, Cabman`s Cove zu besuchen.
Bevor wir nun zu einem neuen Höhenflug hinab in wirre Gedanken starten, möchte ich Sie kurz mit den Sicherheitseinrichtungen des heutigen Eintrages vertraut machen. Im Anschluss folgen die Wasserstandsmeldungen.
Dieser Eintrag verfügt über 4 Notausgänge, die Ihnen jederzeit eine Rückkehr zu erquicklicheren Dingen ermöglichen. Sie sie sind wie folgt gekennzeichnet:


Gelbe, lumineszierende Leitlinien führen Sie allewege und sicher zu einem Ausgang Ihrer Wahl.
Dieser Eintrag wurde durch eine Kooperation zwischen Blogger.de und JR Cabman ermöglicht.
Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und Interesse und wünschen Ihnen nun einen angenehmen Aufenthalt.

Wasserstandsmeldung:

Wenn Wasser steht und gar nicht fließt, dessen Geruch bald in die Nase schießt.



Achtung!! Bildungsteil!

Früher, also ganz, ganz früher, als Umweltverschmutzung noch durch die Aristokratie personifiziert wurde, da gab es zwar kein Clearasil, wohl aber schon Mitesser.
Man nahm an, dass es sich bei dem ausgedrückten Etwas um Würmer handeln musste, die ihren Wirt abmagern ließen, da sie sich bei jeder Mahlzeit etwas abgriffen. Daher der Name Mitesser und auch die Redewendung, „Da ist der Wurm drin“ wird darauf zurückgeführt.
Spannend, oder?
Das habe ich mir natürlich nicht ausgedacht, sondern aus Süddeutsche Zeitung WISSEN, welche ich mir letzte Woche kaufte, denn ein recht spannendes Thema prangte auf der Titelseite: Bloss nicht erwachsen werden

Nun, dieser Artikel sprach mir aus der Seele, wurde doch darin mein Glaube bestätigt, dass erfolgreich der sein wird, der sich eine gewisse Kindlichkeit bewahrt. Müßig wäre es, all das Geschriebene zu rezitieren, daher nur schnell die Quintessenz:

Das lange Beibehalten kindlicher Züge ist ein Vorteil der Spezies Mensch. Wer jung im Kopf ist, passt sicher besser an.


… und schnelle Anpassung an geänderte Lebensbedingungen, nennt man auch Evolution, ist Garant für Fortbestand.

Die entscheidende Betonung liegt aber auf Kopf, denn auch wenn vierzigjährige Manager mit Cholesterinproblem in Turnschuhen und Armeeparka aufschlagen, sind sie noch lange nicht so offen in ihrem Denken, wie ihre Kleidung es vermuten ließe.
Die andere Variante, nämlich die der 30jährigen-bei-Mutti-Wohner, die ewigen Mitesser, die Kindheitsverlängerer, die beweisen, dass sie vor Veränderungen Angst haben, die sind auch nicht gemeint. Es ist und bleibt eine Sache des Kopfes, wie immer, und es ist definitiv nicht eine Frage der Kleidung:

Seltenes, stimmiges Beispiel eines kindlichen Gemütes, welches durch Kleidung Ausdruck erfährt.


Und nun was Privates.
Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, was man daran erkennt, dass allerorten erzwungene Fröhlichkeit in Form von Weihnachtsfeiern lauert.
Vorhin trank ich eine Tasse Kaffee mit Fröllein J., die vor gar nicht langer Zeit etwas todessehnsüchtig war. Glücklicherweise will sie davon nichts mehr wissen. Sie erzählte mir von ihrer gestrigen Weihnachtsfeier und davon, dass sie massiv von einem Mitglied der Geschäftsleitung angemacht wurde. Sie zeigte sich sehr verwundert darüber, dass ein Mann, Vater von 3 Kindern und ansonsten dem Anschein nach glücklich verheiratet, so unverhohlen anzüglich wurde. Nun, so sagte ich, es ist wohl sehr naheliegend, dass sich unter Alkoholeinfluss seine wahres Ich zeigte. Denn wann immer so etwas passiert, ähnlich einem One Night Stand, will betreffende Person es irgendwo tief in ihrem Innersten. Wäre beschriebene Ehe nun so glücklich, sexuell erfüllt, würde er dieses Risiko wohl nicht eingehen. Wahrscheinlich ist er eher zu bedauern.
Auch traurig, sagte Fröllein J. und gab mir recht, denn nachdem sie den wichtigen Herrn abblitzen ließ, sah sie ihn später in einer Ecke, knutschend mit der Praktikantin.
Tja, wie blöd muss man sein, fragte ich rhetorisch. Welcher Peinlichkeit kann man(n) sich hingeben? Es gilt doch noch immer: Never fuck the company! Schon gar nicht Chef(in) und Angestellte(r).
Jut, ich gebe zu, mir ist es auch einmal passiert, aber ich war Single, ich hatte keine Kinder, es war Messe, niemand hat es mitbekommen und ich wollte die betreffende junge Frau gern als Freundin haben. Diese wollte davon jedoch nichts wissen, sondern nur Sex und sagte mir das auch so im Nachhinein. Gott, was war ich traurig. Ihre größte Sorge galt allerdings dem Umstand, ob ich es jemandem erzählt hätte, der Reputation wegen und so. Natürlich habe ich es niemandem erzählt, außer der Weblogin.
Was Fröllein J. angeht, so war diese etwas schockiert, besonders darüber, dass sie dem Kerl, wie sie ihn heute nannte, fast nachgegeben hätte.
„Jesus“, sagte sie, „ich brauch wirklich wieder einen Freund, ein Jahr ist ne lange Zeit. Aber irgendwie finde ich nicht den Richtigen, nie ist dieses Gefühl da, du weißt schon…“
„Die wahre Liebe kommt sowieso erst wenn unsere Körper alt und verbraucht sind. Bis dahin sind wir Sklaven der Hormone, die es zu bändigen gilt.“
„Wo hast du denn die Erkenntnis her?“
„Das hat mir letzte Woche eine 72 Jahre alte Tante im Rollstuhl auf dem Flughafen erzählt.“
„Und?“
„Es würde zu lange dauern, du musst los. Ich erzähle es Dir beim nächsten Mal.“



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Mittwoch, 14. November 2007
Von Nähten und anderen Verbindungen


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Dienstag, 6. November 2007
Na, ...
...Sie haben doch auch geglaubt, ich hätte mein Benjamin Blümchen-Koffer gepackt und mich davon geschlichen. Da haben Sie sich aber geschnitten, die Rechnung ohne den Wirt gemacht, völlig daneben gelegen und nun (interkulturelles Schmankerl für Aphorismeninteressierte) total am Huhn vorbeigeschossen, denn: Ich habe keinen solchen Koffer, nur wenig Zeit und die sogar reichlich.
Den Email-anten sei geschrieben, es wird kommen, eine Antwort und vorab:
Tack ska ni ha, det var väldigt omtänksam! Tack så jätte mycket.
Jut. Kommen wir nun zum heutigen Aufsatz mit dem schillernden Thema:

Kiffen, Krachten und Kreolen, fast Sterben auf dem Weg nach Holland
Oder
Eine Nachbetrachtung, die aber dramatisiert

Las ich heute Morgen im Flugzeug den Bericht zum wirklich verabscheuungswürdigen Übergriff auf zwei Jugendliche auf St. Pauli. Ich denke die Tat ist barbarisch, nicht zu entschuldigen und sollte mit aller Härte bestraft werden.
Dennoch hätte ich ein paar Fragen an die Macher von „Welt Kompakt“:

Warum wird ein Opfer namentlich erwähnt: Nico Frommann (19), Sohn des Bezirksamtsleiters Nord, sowie der Focus auf ihn gerichtet und sein Kumpel, nicht minder in Mitleidenschaft gezogen, erfährt dies Behandlung nicht. Warum? Weil seine Eltern vielleicht „nur“ kfm. Angestellte sind? Ich bin erpicht drauf zu wissen, ob die Leiden des einen Opfers wohl schlimmer sind, da (oh ich erstarre fast vor Respekt) es aus einer Amtsleiterfamilie stammt. Müssen wir dann auch bald die werte Frau Gemahlin mit „Frau Amtsleiterin“ grüßen, obwohl ihr dieser Titel nicht zusteht? Dies interessiert mich im Namen der Gerechtigkeit.

Noch ne Frage: Im ersten Absatz schreibt ihr von drei Türken und einem Deutschen als Täter.
Im letzten Absatz schreibt ihr, dass die Gewalt auf St. Pauli, vornehmlich durch südländische Jugendliche verübt, ein Problem ist.
Nun ist es so, dass für jemanden aus Hamburg der Süden ja schon hinter Harburg anfängt, ergo Niedersachsen demnach fast das Mallorca Norddeutschlands ist. Irrige Menschen, die sich nach Tankstellen benennen und meinen bei Maschen fängt der Wilde Westen an, sind genau dies, nämlich irre und werden daher vernachlässigt.
Ich weiß ja, dass ihr im Korsett der politischen Korrektheit gefangen seid, aber gehe es nicht ein bisschen genauer? Selten hörte man davon, dass niedersächsische jugendliche Landwirtanwärter des Nächtens nach HH kamen, um die Söhne der Stadt mit frisch exhumierten Knollfrüchten zu bewerfen. Ich weiß das. Ich war schon mal in Uelzen. Schlimmer als Uelzen ist allerdings Bad Oeynhausen. Den Mann, den ich dort mal nach dem Weg zum Hotel fragte, gibt noch immer im Lokal diese Geschichte zum Besten: Der Tag, als ich mit dem Auswärtigen sprach! Der Niedersachse kommt nicht raus, also ist diese Verallgemeinerung ebenfalls, im Namen der Gerechtigkeit, zu überdenken, denn so gesehen, könnten demnach auch die Österreicher Südländer sein, aber das geht sich net aus, das geht so net, denn irgendwann ist man soweit südlich auf dem Globus, das Hamburg auch südlich ist und damit hätten wir dann wohl irgendwie alle Schuld, oder?

Na egal, ich saß da so mit meinem Kaffee, gönnte mir diese verzerrten Gedanken, als plötzlich und mit plärrender Stimme, sich der Herr Kapitän aus dem Cockpit meldete.
Es ist nun so, sagte er, wir hätten da ein technisches Problem mit dem Triebwerk, wir könnten nicht weiterfliegen, kein Grund zur Sorge, wir prüfen das, wenn genauere Infos vorliegen käme er wieder durch. Aus.
Totenstille in der Kabine. Kein Zeitungsrascheln, kein Reden, einfach nur Stille, für eine ganze Minute. Was soll ich sagen, man beginnt schon, an komische Dinge zu denken, z.B. schaut man sich die Leute um sich herum an und fragt sich, will ich wirklich mit denen sterben? Jut, mal abgesehen davon, dass es zeitlich gerade total unmöglich ist, aber auch mit diesen Leuten?
Die Antwort war schnell gegeben: Nö. Fettbäuchige Halbglatzenträger mit schlecht sitzenden Anzügen sind keine gute Gesellschaft, ans Himmeltor zu klopfen.



In meiner Unwissenheit schlug ich meinem, zugegeben, etwas veralteten Überlebensratgaber auf und fand die einzige Stelle, die mir in unter Berücksichtigung aller Faktoren sinnvoll erschien:

Was tut man, wenn der vom Starkstrom Getroffene noch an der Leitung hängt?
Man lässt sofort den Strom ausschalten.
Wofür sorgt man weiter?
Dass der Verletzte nicht durch Herabfallen auf den Erdboden Schaden erleidet.

Ich finde das macht Sinn, kann auch für Flugzeuge gelten, so im weitesten Sinne.
Die Geschichte, die mich heute an meine begrenzte Zeit gemahnte, endete wie folgt:

Alles weniger dramatisch als gedacht: Die Schubumkehr eines Triebwerkes war defekt. Wir wurden nach Köln umgeleitet zur Reparatur und ich dachte noch, na toll, fallen wir bestimmt auf diese olle Kirch da, alle überleben, nur ich bleib unglücklich mit dem Auge an der Kirchturmspitze hängen, dem war aber nicht so. Landung gut, Reparatur gut und mit 2 Stunden Verspätung endlich in Amsterdam angekommen. Meeting gut, leicht verspätet, aber gut, Rückflug gut, und nun gerade festgestellt, dass mein totschöner 10,-Euro Fred Perry Schal weg ist. Auch gut, ein vergleichsweise geringer Preis, wenn es denn der Preis sein sollte, ich glaube aber: Da waren bestimmt Niedersachsen in Amsterdam, oder Bayern, oder Franken, aber definitv irgend so ein Südländer, die sind überall!

PS Ja, ich freu mich, dass ich mein Leben habe. Und diese Weblogin gehört dazu, falls Sie sich wundern sollten….


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Sonntag, 14. Oktober 2007
HALLLO??


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