Dienstag, 5. Dezember 2006
El Commentadore´s einmalige Paarungstipps
Eine mail erreichte mich heute aus dem tiefen Süden. Hach, der Süden, wurde mir gleich sympathischer, da könnte man ja direkt siedeln, dachte ich mir so. „Als hätten die da nicht schon genug Probleme, bei dem Dialekt und der Landesregierung.“ Mauzte müde meckernd männlich Muschi James. Stimmt. Wir bleiben hier, wenn nicht sogar da und dennoch, ein Gedankensplitter streifte streifenfreies, zerzaustes Deckfell. Ich mach die Weblogin zu. Jawoll. Ab sofort bin ich AC Cabman, der A-commenter und weil das zu weich ist, bräuchte ich nen anderen Namen. El Commentadore kommt ziemlich archaisch, ich würde mir den Namen auf ne Bomberjacke sticken lassen und nur noch kommentieren. Das ist gut, das ist einträglich, glauben Sie nicht? HAHA schau sich bloss einer die so genannten Fussballexperten an, die einem immer erzählen wollen, was man zu denken hat. Ich würde auch von Talkshow zu Talkshow tingeln, ich würde zu Lesungen gehen und das Publikum würde raunen, schau, El Commentadore ist hier, Gott sei Dank, wir sitzen in der richtigen Veranstaltung und ich würde meine Waschbärenmütze gerade rücken, würdig nicken und sagen, ja, auch Hintertupfingen kann schön sein, denn zu größeren Events würde ich wohl nicht eingeladen werden. Na Hauptsache die Bratwurst schmeckt.
Aber. Wer ist in finsterer Stunde für uns da? Wer? Genau. Die Weblogin. Sie kann Dinge möglich machen, manchmal. Sie hilft nicht gegen Kopfschmerzen, wohl aber bei emotionaler Verstimmung und manchmal gibt sie sogar Rat. Und weil ich das Gefühl habe, mehr genommen denn gegeben zu haben, gibt es heute frisch aus Cabman´s Kummerkasten brauchbare Tipps rund ums Thema Paarung, mit freundlichen Grüssen an meinen Kumpel Karsten.
Karsten fragte nämlich, James, bei dir und den Frauen, das sieht immer so leicht aus. Wie machst du das? Gibt es da ein Geheimnis? Nun Karsten. Zu erst einmal, niemand will jemanden küssen, der Karsten heißt. War nur Spaß. Körperpflege indes ist kein Spaß. Haare kann man(n) schneiden und vor allem auch waschen. Sollte jetzt jemand glauben, Karsten wäre meiner Fantasie entsprungen, so irrt diese(r). Karsten gab es wirklich, wir waren die beiden Honkey Tonks der Klasse, ich sowieso und Karsten, naja, er sah halt aus wie Karsten und war außerdem für den Landkartenraum verantwortlich. Ganz schlimme Kombination. Drauf gekommen bin ich, weil ich heute durch den Stadtteil fuhr, in dem das Haus steht, wo Karsten und ich für die Dauer der Klassenreise eingelagert waren. Genau da hat er mich das auch gefragt.
Und nun James, schreib mal was handfestes, schliesslich haste ja auch nen Bildungsauftrag. Bleib aber beim Thema, sonst kommt wieder Frau Schulz und erzählt dir, die Ansätze sind alle hervorragend und das ist das Problem, du hast zu viele spinnerte Ideen im Kopf. Formulier doch mal was aus. Wäre das nicht wenig kreativ? Das wäre klug. Geh mich wech, nachher ende ich noch im Landkartenraum oder Schlimmeres. So und nun doch noch ein verwertbarer Paarungstipp für die Herren:
Rosen……kurze Pause, damit jeder mal überlegt: R O S E N??....
Och Mönsch, James, das ist ne olle Kamelle. Rosen ziehen gar nicht mehr. Nachher hat die Angebetete ne Allergie, sind ja alle so empfindlich heutzutage und außerdem schenk ich schon Mutti Rosen. Und da kommt auch schon der Tipp: Ihr sollt die Rosen nicht einfach so verschenken. Seht sie als strategische Waffe, fighting utility im Krieg der Liebe. Man muss Werkzeuge als solche erkennen, um sie auch anzuwenden. Rosen können nämlich auch Triandáfilos heissen, was Griechisch ist und Dreissigblatt bedeutet und siehe da, wenn man das weiss, ist die Rose der Bringer. Jede Rose hat 30 Blütenblätter. Ja und nun? Folgendes:
Mann sitzt also da nördlich von Hamburg, bei Wakenmoor II an einem mondbeschienenen Weiher, ein Uhu lässt sein mystisches uhu erklingen, der Wind streichelt sanft das Schilf, ein Jogger zu später Stunde ärgert sich über den Hundekot. Romantik pur. Man überlegt sich, wie bekommt man nun die Hand am Schnellsten in die Bluse, ähm, wie bekommt am schnellsten ihr Herz und dann zaubert man holter-die-polter die Rose hervor, sagt, diese Rose wird Antwort geben auf die Frage, ob ich dich wirklich liebe. Und dann fängt man an die Blütenblätter abzuzupfen: Ich lieb dich nicht, ich lieb dich, ich lieb dich nicht… Das ist ein bisschen tricky, denn man darf um Himmelswillen nicht verkehrt herum anfangen, weil das Resultat dann nicht wirklich passt. So. Toller Trick, oder? Ihr glaubt der funktioniert nicht? Oh doch. Es sei denn, du erwischt ne dicke Floristin, aber die ist ja zum Glück schon mit Karsten zusammen. So. Ich bin müde, entschuldige mich für den Quatsch und zähle mal ab, ob ich hier aufhören sollte.
Hinterm Kuhstall
Spielt der Ochse Fussball
Eins zu Null für Stachelschwein,
Cabman lass das sein.


Dam it, ich muss aufhören, falscher Takt, aber ich ergebe mich, denn Schicksal ist das was wir bestimmen ;-)


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Es gibt noch 4 Türen,
wobei ich noch auf den ericpp warte. Hallo Herr Schutzgeist, icke habe keine mail bekommen, aber den Wunsch des Herr beetfreq berücksichtig. Ich mach ja was ich kann. Also 4 minus ericpp macht drei. Wer will noch mal, wer hat noch nicht?


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Montag, 4. Dezember 2006
Flughafen-Omma & such a poor life
Pure Hektik heute. Ich beginne mich müde zu fühlen. Kein Wunder. Das Wetter spinnt, Mai im Dezember und Regen. Fi und ich springen von Termin zu Termin. Zeitungsfuzzis in da house. Ich glaube ich habe noch nie eine so schlechte Präsentation gesehen. Ein bisschen bloggen, das Treffen vorbereiten, rein in die Tube, Innercity London, neuer business district, wieder Regen. VIP Kunde Nr.2 weiß sich zu präsentieren und mich zu beeindrucken. Tolles meeting, drei unterschiedliche Einkäufer, nacheinander, drei unterschiedliche Gespräche. Und wieder raus, hat länger gedauert als erwartet.



Im Vorbeigehen erhasche ich die headline of the day. Eine Million Shopper waren am Wochenende nur in der Oxfordstreet unterwegs. Aha. Deswegen sind die Morphine und ich in Stau geraten. Unglaublich. Fussgängerstau in der Tube. Und trotzdem liebe ich diese Stadt, ihre quirliges Durcheinander, den schnellen Takt. Nur meine Batterien laufen gerade leer. Zu viele Gesichter, zu viele Gespräche und zu viele Entscheidungen. Die Stadt ist weihnachtlich geschmückt, alle sind im Kaufrausch und bei mir stellt sich so richtig gar nicht ein Weihnachtsfeeling ein.

Der Kopf ist voll mit anderen Dingen. Wichtigere? Keine Ahnung, aber eben solche, die mein Tun gerade bestimmen. Muss also wichtig sein. Dennoch, ich beklage mich nicht, denn es ist das was ich will. Ich kann mir sehr gut vorstellen hier zu wohnen. Highgate hat mir ausgesprochen gut gefallen. Man wird ja noch träumen dürfen. Außerdem schreibt man nicht über den Job. Man macht ihn. Daher jetzt ein ganz anderes Anekdötchen, eines von denen, die ich so liebe, denn solche sind mein Leben:
Am Freitag letzter Woche habe ich gewartet und zwar auf die Herzkönigin. Das passiert öfters, nur diesmal konnte sie nichts dafür. Sie hat sich bestimmt schnell bewegt im Flugzeug, dieses aber nicht, womit bewiesen wäre, dass ich auch schon mal was von Alberts Theorie gehört habe. Alles ist relativ. Ich stehe da also draußen, rauche eine, ja ja nennen Sie mich schwach, aber warten Sie mal 2 Stunden auf dem langweiligsten Flughafen der Welt ohne ihren Laptop. Also. Ich steh da nun in meinem Hitman-Outfit wie Fi es nannte und da traf ich eine Omma. Nee James. Treffen geht nicht, denn du kanntest sie ja gar nicht. Jeder würde glauben, du wärst mit ihr verabredet gewesen. Steine können vielleicht Autos treffen und wenn das verabredet ist, nennt man es Versicherungsbetrug. Vielleicht bin ich ihr begegnet? Nee. Ich stand da ja nur. Begegnet hört sich so dynamisch an. Oh ihr Germanisten helfet dem, der da gerade nicht weiter weiß und gießet Wissen über sein Haupt, dass Weisheit ihn durch dunkle Stunde der Unkreativität leiten möchte. Nee! Spart euch das. Wenn es nicht weiter geht hilft nur eins: Die Flucht nach vorn und einen anderen Weg suchen:
Ich stand da nun und da kommt so eine Omma auf mich zu getippelt. Ich sehe zuerst ihren viel zu großen Koffer, ihren Pelzmantel und diese unglaublich gute Frisur, aber nicht in der Reihenfolge. Sie sah gut aus. Sehr gut sogar. Omma fängt an in ihrer Tasche zu kramen und ich sehe, dass sie schon ne Zigarette im Mund hat. Ob man es glaubt oder nicht, ich bin ja ein ganz ein Netter und so fragte ich sie auf Englisch, ob sie Feuer braucht. Ja, antwortete sie, sie könne ihres gerade nicht finden. Der Akzent war unverkennbar, musste was Skandinavisches sein. Ich fragte höflich nach und siehe da, Ommi kam aus Dänemark. Hab ich mir gedacht, denn es war unüberhörbar. Kommst du auch aus Dänemark, wollte sie wissen. Nee. Aus Stockholm. Bist du Schwede, fragte sie ungläubig nach. Nee. Deutscher, aber ich wohne schon ne Weil in Schweden. Ich dachte du wärest Italiener. Dam it, Scheiss-Outfit! Sprichst du auch Schwedisch? Klar. Und dann ging die Konversation auf Schwedisch weiter, denn Ommi meinte ihr Englisch wäre so schlecht. Nee, überhaupt nicht, ich bin ja sehr davon beeindruckt, dass du es so gut kannst, sagte ich zu ihr. Ja weißt du, seit mein Mann vor 5 Jahren starb, reise ich viel. Man kann das Geld ja nicht mitnehmen und es ist eine Schande, dass mein Mann nichts davon hat. Wir haben so hart dafür gearbeitet. Stimmt, gab ich ihr Recht und dachte dabei an meine Tante Hanchen, die hat es genauso gehandhabt. Es war ein langer Weg für sie, vom Serviermädchen im Offizierslokal der Tommys bis zur Besitzerin von 8 Edeka-Märkten. Alles zusammen mit meinem Onkel Willi und dann, als sie sich entschieden in Rente zu gehen, stirbt der einfach. Hanchen hat ihm das nie verziehen, sie meinte immer, der überlebte den Krieg, der überlebte das Leben mit mir und endlich, wo wir anfangen wollen unseren Verdienst zu genießen, stirbt der einfach. Sie begann dann zu rauchen und verprasste die ganze Kohle mit Reisen. Die lieben Verwandten sagten, sie wäre verrückt. Warum? Ihre Kohle, kann sie doch machen was sie will, ich hätte es genauso getan. Zurück zu meiner Flughafen-Omma.
Wir reden so dies und das und Omma erzählt mir, dass es nun das fünfte Jahr in Folge wäre, dass sie zu diesem Konzert hier in London führe. Ob ich denn wisse, wie sie nach Waterloo kommt. Na, da lass ich mich ja nicht Bitten und kramte meine Tubmap vor, zeige ihr den schnellsten Weg und Omma meinte, den könne sie nicht nehmen. Oha. Warum nicht? Na weil der unterirdisch ist. Da hätte sie Angst. Gibt es denn keinen Bus? Keine Ahnung. Aber weisste was, da drüben steht MR. Policeman. Den werden wir fragen. Ja, mach aber du das, ich versteh die nie. Logo. Wir also durch den Regen zum Officer und der erklärte ihr denselben Weg wie ich es tat, ich übersetzte artig und Omma schüttelte die ganze Zeit mit dem Kopf. Will se nicht, sagte ich zum Polizisten. Jut, sachte der, ich habe ne andere Idee. Just follow me. Rein ins Gebäude, hin zum Infodesk, dabei eiskalt vorgedrängelt, denn hier kommt die Staatsautorität und ne Omma; niemand moserte. Der Mann da war sehr nett, baute so tausend Varianten zusammen und ich rechnete die Zeit im Kopf mit, sagte, das dauert garantiert 2 Stunden. Der Officer stimmte mir zu, wenn nicht sogar mehr, denn wir haben einen fucking traffic jam. Stimmt. Fi und ich standen auch nur im Stau. Also habe ich der Omma das alles erklärt und auf sie eingeredet, dass sie die Bahn nehmen soll. Wollte sie dann auch, wenn ich ihr zeigen würde wo sie die Karte bekommt. Siehste, geht doch. Ich bedankte mich beim Polizisten, der schnickert sich die ganze Zeit eins, wünscht mir viel Glück und ich hatte das Gefühl, der glaubte das wäre meine Oma. Na, ich sagte zu Oma, weisste, bevor ich dir den Weg erkläre komm ich lieber mit, die Kartenautomaten können tricky sein. Da freute se sich, ich nahm ihren Koffer und dann sind wir los zum Bahnsteig. Der Automat war auch tricky, keine Kreditkarte möglich, aber Omma sagte, sie hätte eh keine, weil zu gefährlich, aber mit nem dicken Bündel von Scheinen rumlaufen. Die Karte haben wir bekommen, ich brachte Omma noch zum Bahnsteig, denn ich habe nicht gesehen, wie sie diesen Koffer allein in den Wagen wuchten wollte. Die Bahn fuhr ein, der Koffer war schnell drin und ich bekam eine lange Umarmung, Ommi hat vielleicht gut gerochen. Sie kniff mir in die Wange, sagte, wenn se jünger wäre würde sie mich direkt mitnehmen und ich schmunzelte grenzdebil. Wie alt bist de denn eigentlich, wollte ich von ihr wissen. 75 sagte sie da. Unglaublich. Wirklich unglaublich wenn ich da an meine Mutter denke. Ich nahm sie noch mal in den Arm, denn sie hat all meinen Respekt, ich liebe solche Leute, ich wünschte ihr viel Glück, dann war se weg und ich hatte nur noch eine Stunde zu warten. Tolle Sache das. Schönes Anekdötchen will ich meinen und ich freue mich jedes Mal, wenn so etwas passiert, denn es zeigt mir, dass ich so falsch nicht liege; mit allem so. Und morgen kommt dann VIP Kunde Nr. 3 und nun erstmal das Essen, denn das habe ich auch schon wieder vergessen. Such a poor life.


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Donnerstag, 30. November 2006
Dann ändern wir das jetzt
Was für ne Nacht. Es wurde viel getrunken, viel gelacht. Wie haben gewonnen. Und alles nahm seinen Lauf in dieser Bar. Eine der Top Five wie mir Sarah erzählte, Sarah muss es wissen, sie macht PR und kennt die halbe Stadt. Das war Luxus pur und ich war total angetan davon. Ich habe schon viel gesehen, aber dieses Ding war gross. Ganz gross. Und ich weiß auch, dass ich noch nen Weg zu gehen habe, aber ich fühlte mich schon mal wohl. Muss man ja auch erst mal können. Mondäne Frauen fraßen mich ganz hemmungslos mit ihren Augen auf, ich hätte nur hingehen müssen, ich bin sicher, ich wäre nicht allein nach haus gegangen. „Wir haben nur eine Sorte Bier.“ Sagte die schöne Bedienung, ich glaube die war geklont, die sahen alle identisch aus in ihren Uniformen und dem Dauerlächeln. Aber nett waren die. Gut, ich nehme eins der Sorte, die ihr habt und daraus wurden dann vier bis fünf. Die PR Mädels hatten nen guten Zug drauf und mir schwant schon was das wird, nächste Woche Donnerstag, wenn wir zu deren Christmasdue eingeladen sind. Das Problem liegt schon im Namen begründet, ne Party ist ne Party, ein due geht schon mittags los mit nem prelunchdrink. Herzlichen Glückwunsch, James. Nur du und viele Damen. So wie gestern schon. Ein Herr im Smoking, vier Damen, da wird man schon mal doof angekuckt, aber das bin ich ja gewohnt.
Und dann ging es rüber ins Hilton, zum Sektempfang. Kaum zu glauben, aber die haben tatsächlich 600 Leute eingeladen. Es gab Bussi hier und da, oberflächliches Geschwafel, ach nein, ne wirklich schön, lass uns mal zusammen essen, und ja ruf an, ich muss jetzt weiter. Hm. Tschö! Aber auch hier hat mich das Ambiente gefangen genommen. Ich mag so etwas eben. Ich mag aber auch miese kleine Clubs. Der Mix machts, wie man in Hamburg zu sagen pflegt. Gestern haben wir nun auf dicke Hose gemacht und ich hätte schon zwei drei Sachen darüber zu bloggen, z.B. die Frage, warum Fi nicht mit auf die Bühne wollte und ich sie überreden musste, was sagte man den Schweinwerfern, wenn du den Preis in der Hand hälst als Dank? Oder von unten in der Bar, da sass ein wunderschönes Mädchen und ich wusste nach zwei Blicken, dass sie ne Professionelle ist. War sie auch wie sich dann zeigte, als sie versuchte mich anzumachen. Später habe ich sie im Arm von sonem dicken grauhaarigen Sack an mir vorbei gehen sehen. Sie grinste und ich grinste zurück, denn verurteilen werde ich sie dafür nicht.
Und natürlich vom Tanz. Vom Tanz mit der einen Fiona und meiner Fiona, von dem mit Sarah und vor allem Gemma. Und davon, warum der Barkeeper seine tschechische Freundin anrief, sie möge doch den guten Absinth mitbringen. Ich hatte gewettet, dass er ihn nicht so gut macht wie Frau Morphine und leider verloren. Aber so ist das nun mal, ich könnte auch darüber schreiben, das Fi ihre Jacke verloren hat, das der Taxifahrer keine Ahnung hatte wo es hingeht und uns das berechnen wollte, dass ich gestern oder vielmehr heute Morgen Fahrstuhl gefahren bin, einfach so, hoch, runter und dann könnte ich darüber schreiben, dass ich heute den ganzen Tag gebraucht habe, um wieder fit zu werden. All das könnte ich schreiben, aber wen interessiert es? Also schreibe ich was von Interesse und sage: Hallo James, Hallo Rupert, aufgewacht und zugehört, hier wird sich ab sofort etwas ändern. Ihr dicken Kater werdet staunen. Und was? Na ich habe aufgehört zu rauchen. Ach nee. Ach doch. Und zwar mit einem mal. Das ist gut, das ist schlau. Und ich spüre ja förmlich wie intelligent ich dabei werde, die Haut wird schön rosig und ich werde im Geld nur so schwimmen. Jut, Fressflash habe ich nun auch schon den ganzen Tag, aber da bleib ich hart. Geist schlägt Körper. Und soll ich mal was sagen, ich werde ab morgen auch keinen Kaffee mehr trinken. Na wie ist das? Das ist klug, vernünftig und sehr langweilig möchte ich meinen. Ok. Das mit dem Kaffee, wird ne schwierige Nummer. Das mit de Zippen kriegen wir hin. Und dann verrate ich noch mal schnell ein Geheimnis: Ich habe von Frau Cosmomente geträumt. Das lustige daran ist, ich kenn die gar nicht persönlich. Dennoch haben wir uns über Nikotinpflaster unterhalten. Irgendjemand ne Ahnung, was das heisst?


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Mittwoch, 29. November 2006
Blogg`n Roll, Baby
Meine Welt ist ja manchmal der Starbucks um die Ecke. Ich bin recht froh, dass es die fast überall gibt. Der Kaffee schmeckt zwar hier und da anders, denn „Sie müssen wissen Herr Cabman, wir nehmen auf regionale Unterschiede Rücksicht.“ Sagte damals der Einkäufer zu Matthias und mir und dann haben wir nen hübschen Deal eingefädelt und der ist heute noch gültig. Zumindest in Deutschland. Vorhin sass ich mit Fi in einem, so als Vorbereitung auf das Meeting mit Client A+++. Und ich dachte dabei an Mauran, denn den traf ich das letzte Mal in Birmingham aufem Flughafen in einem und da hat er noch so über den Kaffee gemeckert. Nun hat er größere Sorgen. Er schläft nur sagte mir seine Mutter in schwer verständlichem Englisch. Jeder schlägt seine eigene Schlacht.
Ich schlug meine heute. Der Herr Einkäufer heißt Greg. Ich dachte an sonen alten verbiesterten Mann und wurde eines besseren belehrt. Greg ist so alt wie ich, funny enough sieht er auch so aus wie ich und die Chemie hat gleich gepasst. Er ist frisch dabei, ich auch, also für UK, zwei Youngsters, die was bewegen und den Alten zeigen wollen. Das ging so smooth, dass die Probleme, die da gestern unüberwindlich schienen, sich heute ins Gegenteil verkehrten. Alles eine Glaubensfrage. Wir lachen viel, gutes Zeichen und dann rückt er mit nem majordeal raus und auf dem Abakus in meinem Kopf rutschen die Perlen in Lichtgeschwindigkeit hin und her. Global campaign, 500 stores. Gotcha, denk ich mir und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Greg fragt wer sein Kontakt ist und ich antworte ihm, dass es Fi wäre. Da kucken beide erstaunt, und ich erkläre freimütig, dass Fi mein volles Vertrauen hat, sie kann das und wir arbeiten hier im Team. Früher war das aber nicht so, nee sach ich, früher war ja gestern, heute ist Zukunft. Ich luscher zu Fi rüber, die grinst breit und ist nen Zentimeter gewachsen. Es gab noch nen Kaffee und bei der Verabschiedung fragt Greg, ob wir heute Abend ein Bier trinken wollen. Vielleicht auch zwei? Aber klar, mir dir doch immer und dann trifft er mich schwer, denn er fragte auch, ob ich meinen Smoking schon klar hätte. Fuck. Also doch. Nix mit Anzug.
Im Auto meinte ich zu Fi, ich kann da nicht underdressed hin. Nee, sagte sie kannste wohl nicht und wir sind dann los zu sonem Höker, total muffig und bis unter die Decke voll gestopft mit Klamotten. Die nette Frau ging mir bis zum Bauchnabel und da ich nicht der größte bin, könnte man von einer Zwergin sprechen. Ich probier hier und da, Fi und Zwerg sagen immer das ich großartig darin aussehe, eine Hilfe ist mir das nicht, denn sie sagen es bei jedem Smoking. Anyway. Ich habe dann einen gewählt und wenn ich denn anhabe, fühle ich mich wie im Kino bei 4 weddings and a funeral. Sieht aber stark aus und Fi meinte, sie werde auf mich aufpassen müssen. Nee, ich pass auf mich selber auf, dreh dabei den Ring an meinem Finger und denk mich weg. Das tote Tier auf ihm funkelt mit der Sonne um die Wette und ich frag mich, ob der sich auflädt oder so etwas, denn der strahlt auch im Dunkeln. Erst hatte ich ja bedenken ihn zu tragen, aber Fi meinte, ich strahle soviel Männlichkeit aus, dass er mir sehr gut stehen würde. Schönes Kompliment, ich glaube ihr, denn Fi hat tatsächlich mein volles Vertrauen und ausserdem haben das auch schon zwei andere Damen gesagt.
So. Gestern war ich ja neidisch, weil ich nicht bei de Literaten vertreten bin. Heute ist es mir herzlich egal, denn was heisst bloggen? Genau. Leben. Ich bin mit meinem sehr zu frieden. Das Beste daran ist, dass es alles selbst geschnitzt ist. Da gibt es niemandem dem ich danken müsste. Von Herrn Bukowski wurde auch nie gesagt, dass Weltliteratur schreibt und er hat trotzdem sein Ding gemacht. Mach ich auch, in diesem Sinne, Blogg`n Roll, ich gehe jetzt mit den Hyänen tanzen. Sie werden mich finden, da bin ich sicher, sie finden mich immer.
Und falls sich jemand wundert, ja ich hätte gern die Morphine dabei. Würde ihr sicher Spass machen. Und wehe einer Lacht. Also über den Smoking


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Dienstag, 28. November 2006
Lauf James, lauf
Was für ein Tag. Zeit rinnt mir durch die Finger, sie läuft einfach weg. Wir hetzen zur U-Bahn, catch the tube. Regen, Regen nur Regen. Kid hat immer Herbst, ich habe immer Regen. Scho Schonenland, Stockholm, Amsterdam und nun eben London. Immer Regen. Wir springen von einer Bahn zur anderen.
Die Termine sind eng gesetzt. Muss sein. Nur 15 Arbeitstage, mehr habe ich gerade nicht. „Hurry up Fi“, rufe ich Fiona zu und sie grinst gequält. Wir schwimmen im Strom der Menschen, es kommt mir so aberwitzig vor. Innercity London, da sind die Wege zu den Stationen verzweigt wie in einem Ameisenhügel. Der Vergleich passt. Wir alle sind Ameisen und quälen uns durch den Bauch der Stadt. Da ist kein vorbeikommen, die Masse folgt stoisch dem vorgegebenen Weg. Wir folgen ihr. Verteilerkonten. Wir müssen hier zurück ans Tageslicht.
Ein alter Mann steht vor der einzigen Rolltreppe nach oben. Die Masse kommt ins stocken. Der Mann versucht seinen Hund hochzuheben, schaffte es nicht. Keiner hilft. Ich schon. Ich pack den Hund untern Arm und dann geht es dem Regen entgegen. Leute schauen mich komisch an. Fi lacht. Der Hund bewegt sich nicht, riecht gut. Skippy hat auch immer gut gerochen, fällt mir kurz ein. Oben angekommen sagte der alte Mann einfach nur Danke und zieht seines Weges. Fiona lacht noch immer.
„Der hätte dich beißen können.“
„Hat er aber nicht.“
„Du bist total verrückt. Wirklich. Du sahst urkomisch aus. Und der Hund erst.“
Und dann geht es weiter. Business district. Wir suchen das Hotel, in dem das Meeting stattfinden soll. Da taucht es auf. Allerbester Protzkasten. Wir haben noch 20 Minuten. Ich brauch nen Kaffee. Ich glaub ich bin abhängig. Wir gehen in einen Diner. Hier geht es Zack, Zack. Bestellen, bezahlen dann brüllt jemand, den man nicht sieht, two coffees black und das war es. Das dauert keine Minute. Niemand hat Zeit. Ich schon gar nicht. Mir gefällt der Vibe, mir gefallen die Jaguars, die Damen in ihren Porsche, die Gentlemen in ihren Anzügen und Burberry-Regenjacken. Die Times liegt rum, Zeichen für eine andere Welt. Fi und ich reden ein bisschen. Sie meint, sie wäre froh wenn ich wieder weg bin. Sie meint es nicht böse. Ich frage ob ich ihre Routine störe. Ja, sagt sie. Es geht mir zu schnell. Ich weiß, sage ich. Aber wir haben nicht soviel Zeit. Bisher waren wir gut, oder? Ja, antwortet sie. Wir haben in den letzten sieben Tagen mehr bewegt als in den letzten 4 Jahren. Ich versteh gar nicht wo diese Energie bei dir hier herkommt. Tja, nehme ich einen Schluck Kaffee, ich eigentlich auch nicht und ich sage ihr nicht wie müde ich mich gerade fühle. Wie angeschossen, wie verletzt und wie pissed off von Leuten, die ihren Job nicht machen. Killed by friendly fire, nennen sie es, wenn dir deine eigenen Leute in den Rücken schießen, weil sie zu blöd sind. Eine schnelle Zigarette unterm Regenschirm, Leute hasten an mir vorbei und dann gehen auch wir zum Edelhotel.
Ja, ich nehme Kaffee und ich muss mir kurz die Hände waschen gehen. Fi erzählt der schönen Frau die Geschichte vom Hund. Ich höre sie lachen, als ich zu den WC`s gehe. Was ist daran lustig? Tolles WC. Die haben da einen Teppich liegen, den manch anderer im Leben nicht bezahlen kann, aber so ist es. Das Leben ist und bleibt ungerecht.
Die schöne Frau kenn ich schon. Sie heißt auch Fiona. Sie ist director bla bla bla. An ihrer Seite sitzt eine verhuschte Person im Wollpulli. Sie ist deputy editor. Na sehr schön, denk ich mir. Fiona2 fängt mir ihrer Präsentation an. Klar seid ihr die Besten, sonst würdet ihr mir es nicht erzählen. Ich frage ob ich ein Stück näher zu ihr kommen darf, ich versteh sie so schlecht. Sie grinst. Ja, sagt sie, darfst du, ich hab dich gern bei mir. Sie sieht gut aus. Langes blondes Haar, wer würde sich nicht gern mal darin sonnen wollen. Ihre Wimperntusche hat einen Abdruck auf dem unteren Lied hinterlassen, es sieht aus als würde sie weinen. Irgendwann bin ich von der Selbstbeweihräucherung genervt. Lass uns über Zahlen reden. Sie lacht, du kommst gleich zur Sache, was? Ja, und nun raus damit. Sie bleibt cool, wird kein Stück rot, sie ist Profi durch und durch und deswegen mag ich diese Frau so. Sie haut mit den Zahlen um sich als würden wir hier über Kekse reden. Am Ende ihrer Ausführung schaute sie mich auffordernd an und grinst. Ich kann das Spiel aber auch. Ok, sag ich, wie viel Rabatt ist drin, wenn wir nen ganzjährige Kampagne fahren und siehste wohl, jetzt zittert sie. Wir werden uns einig. Frau deputy editor, deren Namen ich vergass, weil sie so eine Unperson war, drückte nichts aus, will wissen was sie schreiben soll. Erstens nicht meine Sache, ich mach hier nur die Deals und Zweitens ist das dein Job. Sie wird rot und findet mich doof. Zieh dir ne Nummer und stell dich zu den anderen.
Fiona2 sagt mir, dass ich in Birmingham einen guten Eindruck hinterlassen hätte. Da wären einige Damen, die mit mir morgen tanzen wollen. Sie wäre eine davon. Ich verspreche es ihr und dann geht es für meine Fi und mich wieder raus in den Regen, rein in die Tube. Nächster Termin.
Der Laden sieht gut aus, die junge Dame, die dafür verantwortlich ist, nicht. Trotzdem überhäufe ich sie mit Komplimenten für die schöne Präsentation und sie freut sich. Gutes wird nicht besser wenn man drüber spricht, aber wenn ich der Meinung bin, dass es etwas gut ist, dann sag ich es auch. Motivation. Wir kürzen den Termin ab. Alles ist ok, da braucht man sich nicht darum zu kümmern und wir sparen Zeit. Rein in die Tube, nächster Termin.
Fiona meint, wir müssen nun Bus fahren. Vergiss es. Wir nehmen ein Taxi. Ich will Cash holen. Creditlimit überschritten sagt der Automat. Aha. Schon komisch, denn die Karte hat gar keins. Ich rufe an. Die Dame in Schweden erklärt mir, dass die Karte zwar kein Limit hätte, aber nur für Transaktionen. Ausbezahlungen haben eins und meins hätten sie gerade gesenkt. Wieso? Weil Sie es nie ausnutzten. Und wieso sagt ihr mir das nicht? Haben wir dann wohl vergessen. Schön. Ich will aber, dass ihr das Rückgängig macht und zwar jetzt. Das kann dauern. Nee, das kann nicht dauern, denn ich habe einen Termin. Ich sehe was ich machen kann. Sieh nicht. Mach. Sie macht und keine 4 Minuten später war das Limit wieder angehoben. Ich bedanke mich recht herzlich, dafür haste nen Orden verdient. Sie lacht und wünscht mir noch viel Spaß in London.
Cab. Nächster Termin. Edelrestaurant. Zwei der Drei Damen kenn ich schon. Gemma und Deniece. Wenn man die sieht denkt man, dass sind aber zwei nette Mädchen. Vorsicht. Die beiden sind knallharte PR-Profis. Deswegen arbeiten wir mit denen. Wer die unterschätzt hat schon verloren. Bussi links, Bussi rechts und dann werde ich der Chefin vorgestellt. Sarah. Schätzungsweise 50, dick und komisch anzuschauen. Wir reden nicht über business. Dafür haben wir noch ein Meeting nach dem Lunch. Es geht vor und zurück, Wetter, Politik und Komik. Zeitverschwendung. Ich rede dann doch über business und Sarah beäugt mich komisch. Wir werden nicht warm. Ein Glas Wein, ein Glas Wasser, drei Gänge und nun lass uns endlich das Meeting starten. Machen wir auch. Cab.
Konferenzraum in Chelsea. Nett anzuschauen und ich frage mich die ganz Zeit, ob das wohl unser Geld hier ist. Das Essen, dieses überkandidelte Büro, alles. Präsentation, schon wieder einer der mir erzählt, dass er der Beste ist. Na sicher. Wir arbeiten mit euch.
Wir spinnen Gedanken. Ich erzähle von Deutschland und Frankreich. Sarah wird offener. Jetzt weiss ich auch wo Gemma und Deniece das her haben, denn Sarah ist noch ne Spur härter. Aber wir verstehen uns immer besser. Irgendwann wird es ein Dialog zwischen uns beiden. Was das Ziel ist? Na ich will UK auf dem 3. Platz sehen. Das ist machbar, auch innerhalb eines Jahres. Sarah freut sich und Fi interveniert. Wieso nur der 3.? Weil ich Deutscher bin, weil ich anderthalb Jahr gebraucht habe Deutschland auf den 2. Platz zu pushen und den gebe ich nicht her. Fi lacht. Du bist aber auch für UK verantwortlich. Right. Ich kann aber auch Schach gegen mich selber spielen. Kannst Du? Nee, habe ich mal probiert, funktioniert gar nicht, weil ich Schwarz immer bevorzuge. Also wird es nichts mit UK? Nee, niemals.
Die Strategie ist festgelegt. Wir bedanken uns artig, verabschieden uns. Wir sehen uns dann morgen, Downtown in der Cocktailbar und von da aus fahren wir ins Hilton. OK. Wer bezahlt sie erste Runde? Na der, der fragt. Danke Fi. Wieder Tube, nur ins Hotel. Ich bin geschafft. Konzentration beim Reden, zwischenzeitliche Anrufe aus Deutschland und Schweden verwirren meinen Kopf. Sprachengewirr. Konzentration. HG rief an, bad news. Noch eine. Fuck. Gemma will mit mir tanzen, na bitte. Ich mag sie ja. Vor dem grossen Fest hat der liebe Gott aber noch die Pflicht gestellt. Morgen Treffen mit client A+++ und das was ich von ihm will wird ihm nicht schmecken. Wir werden sehen wie das ausgeht, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Woher ich das weiß, will Fi in der Bahn wissen. Weiß ich gar nicht, glaube ich und wenn du das stark genug tust, dann wird es so kommen. Wie immer.
Frau Morphine hat wohl doch Recht. Vielleicht bin ich auf meine eigene Weise gläubig.


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Dienstag, 28. November 2006
Na und?
Aufgepasst und zugehört wir machen hier jetzt Rumbabumba Trallalla, denn weinerlich war gestern, hier geht´s jetzt zackig zu. Leben heisst Hoffen und der eine sagt da: Wieder nix und ich sage, Juchhu, einiges wird klar und das ist in diesem Fall die Hühnerbouillon, die gestern noch betrüblich wie meine Gedanken war, aber heute war der general manager in da house und siehe da, der chef kann kochen und das nicht nur vor Wut und Brot gab es auch. So. Das war jetzt auch schon das Ende von Vorangegangenem was uns unweigerlich zum Anfang des Nachfolgenden bringt:
Ich war vorhin beim Herrenausstatter. Was machte ich da? Mich ausstatten lassen. Warum. Weil ich übermorgen zur Award-Verleihung muss. Das ist schön, das ist richtig, denn wir haben dafür nen Sack voll Geld bezahlt. Siehste, wer bezahlt kriegt, und wenn nur einen doofen award. Es ist der Wichtigste der Branche, weswegen alle sehr aufgeregt sind und da muss man auch dressed up hin. Ausgerichtet wird das ganze im Hilton, sehr teuer, sehr exklusiv, very british und daher wollte ich mir nen Smoking leihen. Fiona meinte nämlich, dass ist ein Muss, alle haben den an und da war dann auch schon mein Problem: Ich habe keinen. Wieso auch? So stehen wir da und schauen uns etliche an, sehr schick, ich sehe mich auch schon wie Mr. Bond so rumschwofen und dann sagt der sehr nette Herr Ausstatter: Your an regular guy. Das hat mich natürlich gefreut, endlich mal einer, der mich für normal hält auch wenn es nur auf die Anzuggröße bezogen war, aber dennoch ein schönes Kompliment, wenngleich auch nicht so unverhofft, denn ich habe mal als Model gearbeitet. Jut. Bilder gibt es keine, war auch eher unprätentiös, denn der ganze Job hieß Passformmodel. Da steht man dann für Herrn Otto in HH in sonem grellen Raum und aus willkürlich gezogenen Chargen frisch angelandeter Klamotten aus China zieht man sich watt an und die Damen und Herren Kontrolleure schauen, ob es mit dem gängigen Maß übereinstimmt. Da hatte ich Größe 50, hier habe ich Größe 40, aber immer ideal. Der Herr Ausstatter war ganz verzückt und meinte, der Hosensaum schließt genau über der Sohle des Schuhes ab, das ist perfekt und ich sollte nur Dreiknöpfer tragen. Dann verfinsterte sich aber seine Mine und er sagte, leider hätte er diese Grösse nicht als Leihanzug, denn es wäre eher ungewöhnlich, wenn jemand so ein Standardmass mitbringt, ich könne aber einen kaufen. Aha. Ich schau auf den Preis, denk mir der ist doch bekloppt, soviel Kohle fürnen Smoking, den man einmal anzieht und nur, weil die Engländer verwachsen sind.
Fiona meinte:“Und?“
Ich sagte:“Nee lass mal. Ich habe schon soviel Kohle hier gelassen, ihr weint nachher noch wenn ich wieder abreise.“
Sie grinste:“Teures Wochenende?“
Icke:“ Nee, überhaupt nicht, aber ein sehr wertvolles.“
Fiona grinste breit und antwortete:“Manchmal bist du unglaublich.“
Icke:“Nee. Nur der einzig Normale. Frag ihn.“ Grosses Gelächter, ich habe beschlossen am Mittwoch auffällig normal auszusehen und dann sind wir noch auf ein paar Bier in ihren Lieblingspub, weswegen die Tasten hier schon wieder hängen und dabei hatte ich mir geschworen nie wieder unter Alkoholeinfluss zu bloggen. Das war es auch schon und nun kommt das darauf folgende:
Bitte mal nen Tusch. Könnt ihr nicht? Ja, ein Shanty geht auch:

What shall we do with a drunken sailor?
Early in the morning
Hurray and up she rises
Hurray and up she rises
Hurray and up she rises
Early in the morning

Danke reicht schon, ich brauch den nur zu musikalischen Untermalung von ditte:
Alles ändert sich und da will ich nicht nachstecken und daher wird es jetzt ernst. Och Mönsch, ruft der dicke Klaus, immer nur der ernst, warum komm ich nicht mal dran? Weil du schon den Santa hast und nun troll dich und reib dem Rudi das, was immer du ihm da reibst, wenn die Tür verschlossen ist und er mit roter Nase wieder rauskommt. Ihr aufmüpfigen Worte beginnt mir auf den Sack zu gehen. Ähm, eigentlich bin ich ein Beutel, mault es unterm Tisch hervor. Und im Norden heissen wir gar Büttel, was aber nicht zu verwechseln ist mit de bütt, denn die ist dick. Mauran schläft jetzt. Ach ist auch egal. Morgen vielleicht meh..


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Und dann noch:
Was dich links runterzieht, kann rechts wieder aufgehoben werden. Eine Tür zu, ein Fenster geht auf. Hab ich gut gemacht. Danke James.


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Auch Du ein Sátorist?
Ich bin in London und das werde ich auch noch ein bisschen bleiben. Eine schöne Sache, bringt man sich was bei und fast bei um, was nur am Essen liegt. Ein Sátori ist ein Begriff aus dem Zen-Buddhismus und bedeutet „kleine Erleuchtung, die von einem kurzen Gelächter begleitet wird“. Das kommt natürlich nicht von mir, sondern habe ich beim Herrn Rowohlt gelesen; der meint gar ein Ahaha-Erlebnis.
According to my definition I don`t had any sex, sagte dereinst Bill Clinton, nachzulesen im Starr-Report und unter Berücksichtigung der von Harry gegebenen Begriffserklärung, ist das ganze Leben ein Sátori, natürlich nur, wenn man noch erleuchtet werden und darüber lachen kann. Insofern bin ich eine Sátorist, denn ich lach gern, auch über mich und manche Leute meinen gar, ich wäre unterbelichtet und daher lass ich mich natürlich gern erleuchten. Die Schlüsse allerdings, die ich daraus ziehe, sind dann meist nicht im Sinne des Beleuchters.
Gestern war ich im Tempel von soner Sekte, der hiess Westminster Abbey. Nun sollen mal alle, die sich gerade wieder auf die Füße getreten fühlen, den Schrei einfach runterschlucken, denn man darf in diesem Zusammenhang auch Sekte schreiben:
Sekte, die: v. lat.: sequi = folgen; (Nach-)Folge, Richtung, Denkweise, Partei, Schule
Per Definition kann ich gerade kein Unterschied sehen zu staat- und gemeinschaftlich erklärten Sekten, aber ich sehe mich darin bestätigt, das ganze Leben, ob hui oder pfui ist ne Definitionsfrage und die kann und sollte man auch so behandeln, nämlich gleich mal hinterfragen, denn Bill hat Recht: Wenn er einen Blowjob nicht als Sex bezeichnet, dann hat er auch keinen gehabt. Ergo heißt das nur, du musst genug Leute um dich scharen, die dasselbe glauben wie du und schon haste entweder ne neue Definition oder Religion oder ne Partei oder bist A-Blogger oder bleibst Präsident.
Wie dem auch sei, ich habe heute was zu Essen bestellt. Mittlerweile habe ich die Karte des Hotelrestaurants einmal durch und so gab es halt die letzte Position: traditional sausages with mash. Ich dachte da per Definition an sone Geschichte wie bei meiner Oma Wilhelmine, aber stattdessen gab es Bröckelwurst mit Instant- Kartoffelpüree. Die Wurst war so verbrannt, dass man die nicht schneiden konnte. Ging einfach nicht. Man konnte sie aber zerbröseln. Na, ich bin da ja nicht auf den Mund gefallen und fragte mal höflich und was sagte der da? Genau. So müssen diese traditionellen Würstchen sein. Woher er das wisse? Na weil die immer so aussehen. Siehste James, fuhr mir das Sátori durch den Kopf, manche Definitionen sind nur aus der Tradition heraus begründet, sprich alter Kram, den es nur gibt, weil es ihn schon immer gab. Man muss also mit Traditionen brechen, um neue Definitionen zu implementieren. Da schmunzelte ich, beschloss, weiter den eingeschlagenen Weg zu folgen hier in UK, denn der James macht alles neu und dann habe ich mir noch ein Bier bestellt und es erklang das Lied: “Fuchs du hast die Gans gestohlen“ denn das ist, wie ich heute ebenfalls las, weder Kinder- noch Jägerlied, sondern ein Trinkerlied. Siehste wohl, ein Sátori jagt das nächsten, man muss nur lachen können und junge Eltern sollten vorsichtiger werden in der Wahl der Lieder.


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Freitag, 24. November 2006
Wieder was gefunden:
1 Search request: papier bufflon
Ich kann mich nicht erinnern so etwas geschrieben zu haben.

1 Search request: minibusen
Ja, manche Vorlieben sind schon fragwürdig;-)

1 Search request: alle sagen zu mir immer nur fettsack
Das ist mehr als betrüblich, aber eh, mach dir nichts draus, die meisten Leute halten mich für einen dünnen Ignoranten.


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