Mittwoch, 26. Juli 2006
cabman, 00:38h
Will Laub nun balde fallen sehen
Will durch neblig Waldung gehen
Will nicht mehr schwitzen
Will nicht länger im Büro sitzen
Will draußen sein und Dinge machen
Will dass wir über sie lachen
Will keinen Urlaub, keine freie Zeit
Will, dass Du mir sagst, dass es bald schneit
Will die DieDu endlich sehen
Will mit ihr zum Geschiesse gehen
Will arbeiten, hart und viel
Will danach alkoholisch Spiel
Will tanzen können, mit allen die ich kenne
Will dass ich nicht mehr nach dem Busse renne
Will mich duellieren
Will schwere Diskussionen führen
Will rechnen kalt und kühl
Will dass ich den Regen fühl
Will vielleicht woanders sein
Will dies groß und gar nicht klein
Will gerne was bewegen
Will gewiss auch Spuren legen
Will nicht warten auf diese, deine Gaben
Ich will das alles, jetzt und sofort haben!
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cabman, 10:22h
Cerankochfeldhersteller lieben die Antike und mich. Wir haben nämlich eins, benutzen es aber nicht, weswegen das Risiko einer Reklamation gen Null tendiert. Das bisschen Teewasser gilt nicht als Risikofaktor. Neulich haben wir auch erschrocken festgestellt, dass wir gar keine Töpfe besitzen, wohl aber eine Pfanne. Wo die nun wieder herkam, konnten wir uns aber auch nicht erklären. Muss ein Geschenk gewesen sein. Das wollte ich jetzt aber gar nicht schreiben. Macht nichts. Schreibe ich was anderes.
Gestern stand ich vor dem Spiegel und denke mir so: Mönsch James, schön braun biste geworden bei all der Schufterei. Dann habe ich mich rasiert, war de Bräune weg und das Ganze auch widder nur ne Enttäuschung. Aber das wollte ich auch nicht schreiben.
Gesternabend habe ich ja mal nachgeschaut, was wir so Essbares da haben. Nichts. Ja, denk ich mir, kommt so unverhofft auch nicht, weil es ja jemand erst einkaufen müsste. Dafür habe ich ein feines Buch gefunden: Feines aus Joghurt, Milch und Quark . Dies ist eine schöne Abhandlung von 100 empfehlenswerten Rezepten. Wo das nun wieder herkommt? Zählt auch zu einem der ungelösten Mysterien dieser Zeit, oder aber ich bin viel zu wenig zuhause. Das Buch ist jedoch schön dünn, nimmt wenig Platz im Regal und auch im Kopf, dafür handelt es viel von Quark, was man nicht von den allermeisten Büchern behaupten kann, oder eben doch. Und wenn mal der Tisch wackelt, hat man akkurat adequate Abhilfe parat. Und eigentlich wollte ich das nun och nicht schreiben.
Ich bin ja so ein Neuheitsfanatiker. Ist ne Berufkrankheit. Habe ich aber nur in Supermärkten. Gibt es da ne neue Schokolade: Gekauft! Gibt es ein neues Mineralwasser: Gekauft! Brot: Gekauft! Leberwurst: Nicht gekauft! Ich setze damit offbeatmässig Trends. So war ich doch einer der ersten, der I-Ah Adelholzner Sauerstoffwasser trank und zwar mit Apfelgeschmack. Ich habe nur nicht verstanden, was das sollte. Darüber mach ich mir aber keine Gedanken, so etwas passiert mir öfter.
Hier in Schweden ticken die Uhren bekanntlich anders. Daher bitte nicht lachen, wenn das jetzt gar nicht so neu ist, aber ich kaufte hier DIE Neuheit: I-Ah Nivea Duschöl. Ich lass das jetzt mal sacken und sach es nochnmal: I-Ah Nivea Duschöl. Lässig, oder? Eigentlich hatte ich mich ja nur in die Farbe und Textur verliebt, denn ich dusch ja nie. Quatsch! Na klar dusch ich, wollte nur mal sehen wie die Leserschaft kuckt, sehe euch aber nicht.
Hier nun der Fahrbericht:
Beim Starten macht die Flasche kein sattes Öffnungsgeräusche, das charakteristische Plopp fehlt und das ist einem so sportlichen Produkt eher abträglich. Das Öl liegt nach gemächlichen anseifen immer noch schön elastisch in der Hand und bleibt auch bei schnellerem Kurvenseifen immer rutschig. Der Duft ist dezent, kaum wahrnehmbar, Purismus, der dem Erlebnis des Einseifens den Vortritt lässt. Bei schnellerer Seifbewegung stellt sich auch der gewünschte Schaum ein, aber nicht in der benötigten Menge und das mindert den Einseifspaß. Ein Reinigungsgefühl will nur selten aufkommen und immer nur dann, wenn man die Ölmenge entsprechend erhöht. Das treibt den Verbrauch in die Höhe. In tieferen Körperregionen will sich nicht das Kribbeln einstellen, in höheren auch nicht. Eigentlich kribbelt gar nichts. Wenig Power in allen Reinigungsgängen, keine Elastizität bei beschleunigenden Seifbewegungen.
Die Flasche ist an sich sehr geräumig, 200ml, doch ob des erhöhten Bedarfes, ist diese Ladefläche eher was für Schönwetterduscher. Die Verarbeitung ist, wie von I-Ah Beiersdorf gewohnt, sehr hoch. Alle Teile sind sauber verarbeitet und der Deckel schließt auch noch nach tausendmaligem Öffnen schlüssig und dicht. Das wäre aber gar nicht nötig, denn solange reicht das Öl ja eh nicht. Die Beschilderung ist informativ und inhaltlich richtig, weiß man aber nur, wenn man Schwedisch kann. Designtechnisch bleibt sich Nivea treu, so gibt es nur geringfügige Änderungen zum Vorgänger. Die Flasche hat nun eine schmalere Taille bekommen, sicher ein Zugeständnis an die Zeit, wo ja alle den Gürtel enger schnallen müssen. Bei der Preisgestaltung hat Nivea sich indess nicht lumpen lassen und wieder ganz oben angesetzt, was bei diesen Leitungsmerkmalen nicht gerechtfertigt ist, denn Extras gibt es keine.
Resümee: Duftet nicht, kribbelt nicht und ist nur rutschig. Das könnte auch die ungesalzte A7 im Februar Höhe Maschener Dreieck sein. Wenn James mal mit der Flasche protzen will, ist es ok sie zu haben. Wenn James pures Einseifvergnügen sucht, dann empfiehlt er hierzu: I-Ah Dove Shower Cream. Kaufempfehlung für Nivea gebe ich keine ab, denn für 45 SEK bekommt man ja schon ne Schachtel Zigaretten plus Feuerzeug und nen bleibenden Schaden.
Hier sollte ja ganz was anderes stehen, schreib ich dann irgendwann.
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Montag, 24. Juli 2006
Auch ein Wochenende
cabman, 16:55h
Komm ich am Freitag nachhause, denk mir nichts Böses und werde gezwungen mich zu fragen: Wohne ich in Beirut? Der Vorgarten, ein totaler Krater. In dem ganzen Kladderadatsch steht die Antike mit hochrotem Kopf und Spaten und ich frage mich erschrocken, was ich nun schon wieder falsch gemacht habe, weil es so ihre Art ist, wutentbrannt irgendwas machen. Jut, denk ich mir, bist en bisschen spät ausm Büro gekommen, 19.00 Uhr, kann ich aber nichts für, wenn der Stockholmer Nahverkehr in der wirklich stark frequentierten Sommerzeit kollabiert. Land der Mittelmäßigkeit mit Zügen, von denen meine Omma mit leuchtenden Augen berichten könnte, wie die damals als technischer Innovation aufs Gleis kamen.
Du hättest ja auch anrufen können, denk ich mir. Dann verwerfe ich den Gedanken recht schnell, denn wir sind ja nicht zusammen und deswegen gibt’s auch nichts zu melden. Ich sehe aber ihr Gesicht und weil ich sie kenne, weiß ich auch, dass dieser spontane Ausbruch nichts mit mir zu tun hat.
„Was ist denn mit Dir los?“ Frage ich.
„Scheiss Sommer. Nicht passiert. Mir ist so langweilig.“
„Ja“, sach ich „das kenn ich. Aber musstest du hier ne Grossbaustelle aufmachen?“
„Der ganz alte Mist hat mich genervt.“
„Das war vielleicht alt, aber durchaus funktional.“
„Sah aber mist aus.“
Hatte se Recht und nen Plan, wie das alles werden sollte hatte se auch schon. Und weil sie auch ne Nette ist, fragte sie rein rhetorisch nach meiner Meinung, aber so richtig hören wollte sie die eigentlich nicht, denn sie plapperte gleich aufgeregt los, das müsse so, dieses so und jenes könnten wir so machen und schiebt noch schnell hinterher: „Hilfst Du mir?“
Klar helfe ich, is ja auch mein Haus und da hat man dann wohl auch genauso viele Rechte und Pflichten und wenn se so schon alles platt gemacht hat, kann ich ja wenigsten beim Aufbauen mithelfen.
Am Samstag sind wir dann mit der Planung der Antiken im Kopf zum Baumarkt gedüst und haben im Land der Mittelmäßigkeit erstmal erstklassiges Holz suchen müssen. War nämlich total ausverkauft, das gute Druckimprägnierte und der Drive In Baumarkt auch völlig überfüllt. Ich stupse die Antike an und sach: „Kiek mal, da langweilen sich noch mehr Leute.“ Und sie grinst.
Wir haben uns dann das Auto vollgeknallt und sind zur Auslassstelle gefahren. Da versah eine junge Frau Dienst und ehrlich mal, da haben die Schnurrhaare aber geschnurrt. Blond, blaue Augen, Beine von hier bis da, Zuckerlächeln und äußerst nett.
„Wir haben 26 von den bla bla bla dabei und 2 von den Vierkanthölzern bla bla bla“ Sag ich.
„Das sehe ich.“ Und dabei tippt sie die Artikelnummer in ihren kleinen HandPC.
“Ich bin ja sehr beeindruckt, dass Du alle Nummern im Kopf hast.“
„Hab ich gar nicht. Ich denk mir immer was aus.“ Und grinst mich dabei mit sonem Herzrausreissgrinsen an. Tja, da war ich baff und sehr erschrocken, denn ich habe mir vorstellen müssen, was wohl 26 Edelstahlträger kosten und weil ich wohl so stumm war, schiebt die nette Dame hinterher: „War nur Spass.“
„Weiß ich doch. So etwas gefällt mir.“
„Du gefällst mir auch.“ Sacht se und drückt mir die Rechnung in die Hand. Da war ich doppelt baff.
Die Antike hat das alles mitbekommen, feixte sich eins und meinte: „Ich dachte du hättest die DieDu?“
„Habe ich auch. Ich habe auch nichts verkehrt gemacht. Die hat mich angebaggert.“
„Na James, dein Blick hat dich verraten.“
Siehste, kennt die Antike mich wohl auch und ich meinen Blick nicht.
Zuhause ham wir dann ein Schlag rein gehauen, ging auch sehr gut, denn das glaubt mir ja wieder keiner hier, aber der James ist ja nicht nur Schlipsträger, sondern auch begnadeter Handwerker. Keine Kunst, 6 Jahre Scho Schonenlandholzhausrenovierung sind sehr bildend.
„Vielleicht sollten wir uns den Rest für morgen sparen. Wird ja sonst och wieder langweilig.“
„Ja.“
Dann war Sonntag und da ging es genau so locker flockig weiter wie am Samstag. Lennart unser Nachbar schaute kurz vorbei. Der ist 55, Frührentner, Pfeiffenraucher und Liebhaber klassischer Musik. Er textet uns voll, das könne man so, das andere doch so machen und hält uns eigentlich nur auf. Hat er auch ganz gut gemacht, denn als er geht, um uns noch bisschen mit Wagner zu beschallen, fängt es an zu regnen. Gar kein Problem für mich, muss ich die Platten nicht selbst einwässern und habe ein bisschen Zeit, draußen im Geräteschuppen mindblogging zu betreiben. Ich denke so an all die Leute, die ich da auf der blogger.de Plattform erahne aber nicht kenne, freu mich das es die ganz Horde gibt, freu mich drüber, das ihr Zusprecht, Lobt, Kritisiert, Beratet und manchmal schlimmere Kater seid als ich es bin, denk an all die Möglichkeiten und die Risiken, die da am Horizont aufgetaucht sind und erschrecke mich, als die Antike mit ner Tasse Kaffee in der Tür steht:
„Hier, du siehst so aus, als könntest du den gebrauchen.“
„Danke, kann ich, denn ich bin grüblerisch.“
„So kenn ich Dich gar nicht.“
„Ich mich och nicht.“
Der Rest war dann Pippifax, weil ich ja auch fast ne komplette Tischlereiwerkstatt besitze und die Qualität der Arbeit stark von der Qualität des Werkzeugs abhängt und dann hat natürlich eine Planke gefehlt. Ditt is nun aber och kein Beinbruch, weil in Schweden kann man auch sonntags in den Baumarkt, also bin ich hin.
Komme ich da an, grinst die blonde Versuchung von gestern mich an. Ich geh mit meinem Brettchen unterm Arm zu ihr und nur zu ihr, denn bei de Kerle wollte ich nicht bezahlen, die sind nämlich nicht so charmant:
„Na, was vergessen?“
„Nee, ich brauch das Brett auch gar nicht. Ich bin nur deinetwegen hier.“ Das konnte ich mir nicht verkneifen.
„Wir haben hier soviel Holz, dass du jeden Tag kommen könntest.“
„Is ja aber ein günstiges Vergnügen.“
„Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Heute kostet es dich 69,-SEK.“
Und dann grinste ich grenzdebil, bezahlte und fuhr nachhause.
Der Rest war dann keine große Sache mehr und als alles fertig war, fängt die Antike an rumzunölen, diese oder jenes hätten wir doch besser so gemacht und bla bla bla.
„Nun lass mal gut sein", sach ich "jetzt liegt die Kohle da im Dreck und bleibt auch da. Wir können es eh nicht ändern.“
„Ja aber findest du nicht auch, dass wir…“
„Nee finde ich nicht und nu ist Schluss. Ich krieg hier gleich nen Fön.“
„Was haste denn eigentlich bezahlt?“
„Geld.“
Und dann hat se noch rumgemosert, weil ich es ihr nicht sagte, weil se dann nämlich bloß wieder die Hälfte bezahlen wollen würde und sagt aber doch:
„Danke James, ich habe mich gefreut, dass du mitgemacht hast.“
„Kein Problem. Wir können schon tolle Sachen machen, oder?“
„Ja, nur leider keine Beziehung führen.“
„Stimmt.“
Weil ich ja nun och schon ein alter Knacker bin und vor allem ein Drehstuhlcowboy, habe ich och von der janzen Plackerei Rückenschmerzen bekommen und bin deswegen mit Harry Rowohlt in die Badewanne. Harry und ich haben da nämlich immer reichlich Spaß und mit niemand anderen würde ich lieber in die Wanne gehen, ähm na ja , da fiel mir schon noch jemand ein, aber die hat kein Buch geschrieben….
Du hättest ja auch anrufen können, denk ich mir. Dann verwerfe ich den Gedanken recht schnell, denn wir sind ja nicht zusammen und deswegen gibt’s auch nichts zu melden. Ich sehe aber ihr Gesicht und weil ich sie kenne, weiß ich auch, dass dieser spontane Ausbruch nichts mit mir zu tun hat.
„Was ist denn mit Dir los?“ Frage ich.
„Scheiss Sommer. Nicht passiert. Mir ist so langweilig.“
„Ja“, sach ich „das kenn ich. Aber musstest du hier ne Grossbaustelle aufmachen?“
„Der ganz alte Mist hat mich genervt.“
„Das war vielleicht alt, aber durchaus funktional.“
„Sah aber mist aus.“
Hatte se Recht und nen Plan, wie das alles werden sollte hatte se auch schon. Und weil sie auch ne Nette ist, fragte sie rein rhetorisch nach meiner Meinung, aber so richtig hören wollte sie die eigentlich nicht, denn sie plapperte gleich aufgeregt los, das müsse so, dieses so und jenes könnten wir so machen und schiebt noch schnell hinterher: „Hilfst Du mir?“
Klar helfe ich, is ja auch mein Haus und da hat man dann wohl auch genauso viele Rechte und Pflichten und wenn se so schon alles platt gemacht hat, kann ich ja wenigsten beim Aufbauen mithelfen.
Am Samstag sind wir dann mit der Planung der Antiken im Kopf zum Baumarkt gedüst und haben im Land der Mittelmäßigkeit erstmal erstklassiges Holz suchen müssen. War nämlich total ausverkauft, das gute Druckimprägnierte und der Drive In Baumarkt auch völlig überfüllt. Ich stupse die Antike an und sach: „Kiek mal, da langweilen sich noch mehr Leute.“ Und sie grinst.
Wir haben uns dann das Auto vollgeknallt und sind zur Auslassstelle gefahren. Da versah eine junge Frau Dienst und ehrlich mal, da haben die Schnurrhaare aber geschnurrt. Blond, blaue Augen, Beine von hier bis da, Zuckerlächeln und äußerst nett.
„Wir haben 26 von den bla bla bla dabei und 2 von den Vierkanthölzern bla bla bla“ Sag ich.
„Das sehe ich.“ Und dabei tippt sie die Artikelnummer in ihren kleinen HandPC.
“Ich bin ja sehr beeindruckt, dass Du alle Nummern im Kopf hast.“
„Hab ich gar nicht. Ich denk mir immer was aus.“ Und grinst mich dabei mit sonem Herzrausreissgrinsen an. Tja, da war ich baff und sehr erschrocken, denn ich habe mir vorstellen müssen, was wohl 26 Edelstahlträger kosten und weil ich wohl so stumm war, schiebt die nette Dame hinterher: „War nur Spass.“
„Weiß ich doch. So etwas gefällt mir.“
„Du gefällst mir auch.“ Sacht se und drückt mir die Rechnung in die Hand. Da war ich doppelt baff.
Die Antike hat das alles mitbekommen, feixte sich eins und meinte: „Ich dachte du hättest die DieDu?“
„Habe ich auch. Ich habe auch nichts verkehrt gemacht. Die hat mich angebaggert.“
„Na James, dein Blick hat dich verraten.“
Siehste, kennt die Antike mich wohl auch und ich meinen Blick nicht.
Zuhause ham wir dann ein Schlag rein gehauen, ging auch sehr gut, denn das glaubt mir ja wieder keiner hier, aber der James ist ja nicht nur Schlipsträger, sondern auch begnadeter Handwerker. Keine Kunst, 6 Jahre Scho Schonenlandholzhausrenovierung sind sehr bildend.
„Vielleicht sollten wir uns den Rest für morgen sparen. Wird ja sonst och wieder langweilig.“
„Ja.“
Dann war Sonntag und da ging es genau so locker flockig weiter wie am Samstag. Lennart unser Nachbar schaute kurz vorbei. Der ist 55, Frührentner, Pfeiffenraucher und Liebhaber klassischer Musik. Er textet uns voll, das könne man so, das andere doch so machen und hält uns eigentlich nur auf. Hat er auch ganz gut gemacht, denn als er geht, um uns noch bisschen mit Wagner zu beschallen, fängt es an zu regnen. Gar kein Problem für mich, muss ich die Platten nicht selbst einwässern und habe ein bisschen Zeit, draußen im Geräteschuppen mindblogging zu betreiben. Ich denke so an all die Leute, die ich da auf der blogger.de Plattform erahne aber nicht kenne, freu mich das es die ganz Horde gibt, freu mich drüber, das ihr Zusprecht, Lobt, Kritisiert, Beratet und manchmal schlimmere Kater seid als ich es bin, denk an all die Möglichkeiten und die Risiken, die da am Horizont aufgetaucht sind und erschrecke mich, als die Antike mit ner Tasse Kaffee in der Tür steht:
„Hier, du siehst so aus, als könntest du den gebrauchen.“
„Danke, kann ich, denn ich bin grüblerisch.“
„So kenn ich Dich gar nicht.“
„Ich mich och nicht.“
Der Rest war dann Pippifax, weil ich ja auch fast ne komplette Tischlereiwerkstatt besitze und die Qualität der Arbeit stark von der Qualität des Werkzeugs abhängt und dann hat natürlich eine Planke gefehlt. Ditt is nun aber och kein Beinbruch, weil in Schweden kann man auch sonntags in den Baumarkt, also bin ich hin.
Komme ich da an, grinst die blonde Versuchung von gestern mich an. Ich geh mit meinem Brettchen unterm Arm zu ihr und nur zu ihr, denn bei de Kerle wollte ich nicht bezahlen, die sind nämlich nicht so charmant:
„Na, was vergessen?“
„Nee, ich brauch das Brett auch gar nicht. Ich bin nur deinetwegen hier.“ Das konnte ich mir nicht verkneifen.
„Wir haben hier soviel Holz, dass du jeden Tag kommen könntest.“
„Is ja aber ein günstiges Vergnügen.“
„Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Heute kostet es dich 69,-SEK.“
Und dann grinste ich grenzdebil, bezahlte und fuhr nachhause.
Der Rest war dann keine große Sache mehr und als alles fertig war, fängt die Antike an rumzunölen, diese oder jenes hätten wir doch besser so gemacht und bla bla bla.
„Nun lass mal gut sein", sach ich "jetzt liegt die Kohle da im Dreck und bleibt auch da. Wir können es eh nicht ändern.“
„Ja aber findest du nicht auch, dass wir…“
„Nee finde ich nicht und nu ist Schluss. Ich krieg hier gleich nen Fön.“
„Was haste denn eigentlich bezahlt?“
„Geld.“
Und dann hat se noch rumgemosert, weil ich es ihr nicht sagte, weil se dann nämlich bloß wieder die Hälfte bezahlen wollen würde und sagt aber doch:
„Danke James, ich habe mich gefreut, dass du mitgemacht hast.“
„Kein Problem. Wir können schon tolle Sachen machen, oder?“
„Ja, nur leider keine Beziehung führen.“
„Stimmt.“
Weil ich ja nun och schon ein alter Knacker bin und vor allem ein Drehstuhlcowboy, habe ich och von der janzen Plackerei Rückenschmerzen bekommen und bin deswegen mit Harry Rowohlt in die Badewanne. Harry und ich haben da nämlich immer reichlich Spaß und mit niemand anderen würde ich lieber in die Wanne gehen, ähm na ja , da fiel mir schon noch jemand ein, aber die hat kein Buch geschrieben….
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Sonntag, 23. Juli 2006
Vigilanz oder Ich "B"
cabman, 01:45h
Fäkalsprache, so mit Pisse, Kacke, Scheisse, oder auch die primärgeschlechtsteilorientierte Variante ist meine Sache nicht. Ab und an schreibe ich sehr wohl das eine oder andere schlimme Wort, aber nur, um die Dramatik der Situation zu unterstreichen. Sonst geht mir all das am Arsch vorbei.
Schlimmer als ditte sind allerdings so verhutzelte Leute, die in ihren frischgewienerten Elfenbeintürmchen hinter der Gardine des elaborierten Sprachcodes sitzen und allerlei Nichtigkeit zu pompöser Wichtigkeit hochstilisieren. Da fliegen dann Worte, die keiner kennt und auch keiner kennen will, weil sie ja keiner kennt und man sich mittels ihrer nur schwer verständlich machen kann. Verständnislose Blicke erhasche ich genug, da binde ich mir doch nicht die Bürde auf, mich auch noch erklären zu müssen, denn mir ist ja wichtig, dass man mich versteht.
Nun pflüge ich so durchs Netz, lese hier, lese da und stelle erschreckt fest, dass es scheinbar einen Trend zur Aus- und Abgrenzung durch die Macht des geschriebenen Wortes gibt und frage mich, was das alles soll? In großspurigen Tönen werden Dinge doziert, die bei allgemeinverständlicher Sprache so lächerlich unwichtig wären, dass James sie schon als profan bezeichnen könnte, würde er sich damit nicht gerade ins Bein schießen, was einem Shooter ja nicht gut steht. Bei all der Effekthascherei wird gern und oft die Tatsache verkannt, dass gequirlter Mist auch mit schicker Verpackung gequirlter Mist bleibt und selbst die längste aller Aneinanderreihungen von hochwissenschaftlichen Worten erstmal mit Sinn gefüllt sein möchte. Die Sinnhaftigkeit des Ganzen stelle ich demzufolge in Frage und behaupte, es geht dabei nur darum, andere dumm aussehen zu lassen. Wenn es so sein sollte, nehme ich das sportlich, reihe mich in die Riege der Dummen und Schwachen und ruf den Verhutzelten zu, die da hoch oben selbstgefällig und mit schweissigem Antlitz gönnerhaft zu mir runter winken:
Klug ist der, der es vermag komplexe Dinge in einfachen Worten zu erklären oder zu beschreiben, dies zu können muss man kein Didaktiker sein, was ich jetzt bewusst schrieb, nur mal um zu zeigen, dass ich euch verstehe, zumindest rein inhaltlich, auch wenn ihr das vielleicht gar nicht wollt?!
Dumm ist hingegen der, der Dummes tut, das ist bekannt, und wer sitzt schon bei 39 Grad ganz oben im stickigen Türmchen?
Mit B-revolutionärem offbeat Gruß, Salutes!
Schlimmer als ditte sind allerdings so verhutzelte Leute, die in ihren frischgewienerten Elfenbeintürmchen hinter der Gardine des elaborierten Sprachcodes sitzen und allerlei Nichtigkeit zu pompöser Wichtigkeit hochstilisieren. Da fliegen dann Worte, die keiner kennt und auch keiner kennen will, weil sie ja keiner kennt und man sich mittels ihrer nur schwer verständlich machen kann. Verständnislose Blicke erhasche ich genug, da binde ich mir doch nicht die Bürde auf, mich auch noch erklären zu müssen, denn mir ist ja wichtig, dass man mich versteht.
Nun pflüge ich so durchs Netz, lese hier, lese da und stelle erschreckt fest, dass es scheinbar einen Trend zur Aus- und Abgrenzung durch die Macht des geschriebenen Wortes gibt und frage mich, was das alles soll? In großspurigen Tönen werden Dinge doziert, die bei allgemeinverständlicher Sprache so lächerlich unwichtig wären, dass James sie schon als profan bezeichnen könnte, würde er sich damit nicht gerade ins Bein schießen, was einem Shooter ja nicht gut steht. Bei all der Effekthascherei wird gern und oft die Tatsache verkannt, dass gequirlter Mist auch mit schicker Verpackung gequirlter Mist bleibt und selbst die längste aller Aneinanderreihungen von hochwissenschaftlichen Worten erstmal mit Sinn gefüllt sein möchte. Die Sinnhaftigkeit des Ganzen stelle ich demzufolge in Frage und behaupte, es geht dabei nur darum, andere dumm aussehen zu lassen. Wenn es so sein sollte, nehme ich das sportlich, reihe mich in die Riege der Dummen und Schwachen und ruf den Verhutzelten zu, die da hoch oben selbstgefällig und mit schweissigem Antlitz gönnerhaft zu mir runter winken:
Klug ist der, der es vermag komplexe Dinge in einfachen Worten zu erklären oder zu beschreiben, dies zu können muss man kein Didaktiker sein, was ich jetzt bewusst schrieb, nur mal um zu zeigen, dass ich euch verstehe, zumindest rein inhaltlich, auch wenn ihr das vielleicht gar nicht wollt?!
Dumm ist hingegen der, der Dummes tut, das ist bekannt, und wer sitzt schon bei 39 Grad ganz oben im stickigen Türmchen?
Mit B-revolutionärem offbeat Gruß, Salutes!
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Donnerstag, 20. Juli 2006
Matroschka, ein Paukenschlägchen
cabman, 18:02h
Übrigens würde sich meine alte Deutschlehrerin sehr freuen, über ditte hier, denn sie sagte immer: “James, ich weiss, dass du mehr kannst. Du bist nur faul.“ Stimmt. Aber Die verlorene Ehre der Katharina Blum habe ich gelesen, wie alle Bücher, die sie uns aufgab und fand es richtig Scheisse, aber die Repetition darüber ist mir sehr gelungen und im Abschlusszeugnis hat sie mir doch ne Zwei gegeben, weil sie mich nämlich ein bisschen mochte. Ich sie auch, ne ganz komische Beziehung. Und nun zur Sache, Du Puppe!
James: Klar kauf ich dir die Uhr. Sie ist schick.
Antike: Ja, nicht? Wann bist du denn wieder unterwegs?
James: Keine Ahnung. Aber sach mal, wo hast du die denn gefunden?
Antike: Im Uhrengeschäft in der Kungsgatan
James: Und wieso kaufen wir die nicht da?
Antike: Ist zu teuer.
James: Ach Quatsch, gönn dir mal was und sei nicht so knauserig.
Antike: Das musst Du gerade sagen!
Bis hier kam noch nichts mit Iah vor, war wenig polarisierend, da freuen sich die, und ich bin mir sicher, dass es die gibt, Blog-Beobachter der Verlagskonglomerate. Bitte schön, ihr könnt euch noch nen Kaffe holen, es wird auch nicht schlimmer. Und solltet ihr darüber nachdenken, mich in Naturalien zu bezahlen, schrei ich laut: Her mit den grünen Schlüpper, denn es ist ja nur eine Frage was man daraus macht:
Ich würde die an einen kongolesischen Befreiungsarmeekindersoldatenfickergeneral verkloppen. Der kann sich daraus Tarnnetze nähen, um die EU-Entwicklungsgelder, die sich in Form von AK47 im Dschungel verstecken, noch mehr zu verstecken. Als Bezahlung nehme ich gern und dankend die raubabgebauten goldenen Nuggets und die verscheuere ich an die ungarische Zahnarztmafia. Von denen bekomm ich dann einen Container Nutten, die ich 50/50 nach Österreich und Berlin verticke. In Österreich bekomm ich (Iah)Mozartkugeln und in Berlin ne Baugenehmigung. Die (Iah)Mozartkugel gehen gegen Cash in die USA, um deren Fettleibigkeit behilflich zu sein und die schmatzende Frage:Oh, is it European? würde ich beantworten: Eine Frage ihrer Perspektive, Mr Bush! Die Baugenehmigung geht gegen 30.000 Johgurtbecher an einen Konzern, den Joghurt verhökere ich an spanische Diskotheken, weil auch Joghurtpartys hip werden können, die leeren Becher schicke ich an den Nordpol, da können sich die Inuit den Iglo schön verklinkern. Jede Stufe der supply chain kalkuliere ich mit 56% margin und geh gutgelaunt in den (Iah)Porschesupermarkt. Und für alle Gutmenschenhühnchen, die jetzt schon wieder mit geschürzten Lippen und krauseliger Stirn hinter ihrem luminiszierenden Bildschirmen sitzen, nagelfeilend, damit sie gleich bestürzte Kommentare einhacken können: Dat war Ironie.
Im Übrigen finde ich, ist dies ein schulbuchtaugliches Beispiel für globalen Handel und sollte in keinem Lehrbuch fehlen.
Ich wollte halt einfach nicht so viel bezahlen und ich werde jetze auch nicht die Werttheorie auspacken, hat aber damit was zu tun.
Die Hose habe ich nicht gekauft, mich drüber geärgert und der Antiken immer die Ohren voll genölt, weil die ja nun gut zu diesem oder jenen passen würde, was die irgendwie beschwerlich fand.
Letztes Wochenende kam se dann nachhause, die Antike und da knallt sie mir ne Tüte auf den Tisch, begleitet von den charmanten Worten: „Dein Arsch scheint ja nicht fetter geworden zu sein, sollte dir also passen. Und vielen Dank für die Depeche Mode Karten.“
Da war ich baff, habe mich gefreut, Hose passt auch und ein schönes Beispiel meiner Theorie: Erst geben, dann bekommen, denn alles ist im flow. Der olle Franz hat ja auch erst den Berg verschenkt und danach ein ganzes Kaiserreich bekommen, oder? Berge habe ich nicht, aber die letzte Püppi:
Nach unserem Intermezzo hatte ich vier unbeantwortete Anrufe auf dem Handy und zwar von der Antiken und dann rief sie mich im Bus an:
Antike: Wegen der Uhr, brauchste nicht mehr kaufen.
James: Hast du sie schon gekauft?
Antike: Nee, ich habe deine genommen.
James: Ist ok.
Antike: Die goldene Iah Glashütte.
James: Macht ja nichts.
Antike: Aber du? Ich habe die auch umbauen lassen.
James: Oh.
Antike: Bist de sauer? Ich habe ein paar Mal angerufen und wollte fragen, aber du antwortest ja nie.
James: Nee, ich bin nicht sauer, dann schenk ich sie dir jetzt, damit du immer an mich denkst, wenn de mal wieder arschig zu mir bist.
Antike: Und du an mich.
Und dann müssen wir beide lachen und das sind so die Aktionen, Hose und Uhr, für die ich sie mal liebte.
Tja. Mal sehen, was ich für die Uhr bekomme, ich erwarte aber nix.
So liebe Freunde aus Zuffenhausen, Ihr habt es ja sicher mitbekommen, hier gab es Vorgeplänkel, die Uhr als Rahmenhandlung und einen Matroschkakern. Ich denk das ist so weit ok und ich nehme dann 300gr Porsche 911 GT3, nicht geschnitten, sondern am Stück. Dazu 250gr Aufkleber in Spiegelschrift Vorne: „Du bist nur eine Opel.“ Und für hinten noch 100gr „Achtung! Kater on board“ Danke und bitte alles einpacken, denn ich muss noch weiter.
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Donnerstag, 20. Juli 2006
offbeatblogger, thats it!
cabman, 01:17h
Als offbeatblogger ist es ja meine Aufgabe, offbeats zu schlagen, oder wie immer man die nun erzeugt, die Paukenschläge. Also offbeat ist ja schon mal mein neues Lieblingswort. Und wenn ich mal gefragt werde, welches Hobby ich habe, sach ich lässig, natürlich die Daumen in die gürtellosen Gürtelschlaufen meiner Stoffhose gehakt, mit knotigen Pullunder und dabei wippenden Fußes: OFFBEATblogger! Kommt lässig oder? Nur fragt mich ja nie einer und deswegen brauch ich mich auch nicht ärgern, dass ich gar keine Stoffhose habe. Aber schön wäre es schon, schön lässig.
Offbeat Number One:
DieDu und ich:
DieDu: “Was hast du eigentlich in deinem Kühlschrank, wenn du nie da bist?“
James: “Eine (Iah) Dr. Pepper Cola 0,5l, eine (Iah)Dr. Oetker Pizza Salami und ein (Iah) Ben&Jerry Eis Peace of Cake. Und du?“
DieDu: “Ein (Iah) Vittel 0,5l und einen Apfel.“
James: “Da könnten wir ja direkt die Mutti zum Essen einladen.“
DieDu (lacht):“Ja, aber jeder nur ein Stück Pizza, bitte.“
So, offbeatmässig nun mal raus mit de Sprache liebe Bloggeristen, was habt ihr denn so im Eisschrank? Ach, und bitte nicht das offbeat (Iah) bei Markenbezeichnungen vergessen, sonst werden wir nicht zu (Iah)-Bloggern, nicht. Wer nicht mutieren will muss ja nicht, aber so wird das nie was mit dem Eis inne Schären.
Offbeat Number Two:
Ich habe eine Diskussion geführt mit Maria. Heute auch, da ging es ins Eingemachte und ich hatte richtig Bock zu kündigen, aber die Diskussion, die ich jetzt meine, drehte sich um den Urlaub. Den soll ich nehmen, will ich aber nicht und deswegen ham wa diskutiert. Ich habe nämlich keine Ahnung, wohin mit der Zeit und als ich gestern Abend mit de lunally so rumgemacht habe, ist mir eine riesige Idee gekommen: Zugfahren! Quer durch Deutschland, HH-Berlin-Leipzig-München-Nürnberg-Köln-Dortmund-Bremen-HH mit Grand Finale da. Und in jeder Stadt nen Bloggerist besuchen und, ja na kloar, darüber bloggen! Was offbeat wa? Vielleicht noch mit Stoffhose, das kommt dann richtig lässig. Aber bitte zwei kaufen, James, weil die inne Bahn immer schmutzig werden. Teuer muss so was auch nicht sein, hab ja ne (Iah)Bahncard, aber das ganze Bier James? Denk an so Leute wie den Bier-Büffel oder Guinness-Gorilla oder die Cocktail-Damen. Tja, Investitionen inne Freundschaft, kann ewig halten.
So, ist das offbeatmässig? James The Traveler Cabman auf Deutschlandtournee. Ja, denk ich mir, dabei versonnen das Kinn streichelnd, das hätte schon was, was denkwürdiges.
Offbeat Number Three
Aus gegebenen Anlass und weil es auch irgendwie lässig ist, mal was ganz verrücktes:
Santé Bloggen created by Kuhlumbus. Danke(!), dass es noch so ein paar lässige Typen gibt, da fühlt sich der Kater nicht allein und außerdem bräuchte ich heute ein paar aufbauende Worte. Und den Freunden von der Iah-Fraktion, die ich ja gerne mag, winke ich freundlich zu und sach so Dinge wie: Weniger ist mehr, vor allem von der affektierten Eitelkeit und wenn ihr mal mit um Block ziehen wollt, einfach schreiben, ich besuch euch dann auch, ehrlich ohne Flax und daraus schnitzen wir uns Santébloggen. Salutes, Skoll, Prost und so jung kommen wir bestimmt nicht mehr zusammen.
DieDu: “Was hast du eigentlich in deinem Kühlschrank, wenn du nie da bist?“
James: “Eine (Iah) Dr. Pepper Cola 0,5l, eine (Iah)Dr. Oetker Pizza Salami und ein (Iah) Ben&Jerry Eis Peace of Cake. Und du?“
DieDu: “Ein (Iah) Vittel 0,5l und einen Apfel.“
James: “Da könnten wir ja direkt die Mutti zum Essen einladen.“
DieDu (lacht):“Ja, aber jeder nur ein Stück Pizza, bitte.“
So, offbeatmässig nun mal raus mit de Sprache liebe Bloggeristen, was habt ihr denn so im Eisschrank? Ach, und bitte nicht das offbeat (Iah) bei Markenbezeichnungen vergessen, sonst werden wir nicht zu (Iah)-Bloggern, nicht. Wer nicht mutieren will muss ja nicht, aber so wird das nie was mit dem Eis inne Schären.
So, ist das offbeatmässig? James The Traveler Cabman auf Deutschlandtournee. Ja, denk ich mir, dabei versonnen das Kinn streichelnd, das hätte schon was, was denkwürdiges.
Santé Bloggen created by Kuhlumbus. Danke(!), dass es noch so ein paar lässige Typen gibt, da fühlt sich der Kater nicht allein und außerdem bräuchte ich heute ein paar aufbauende Worte. Und den Freunden von der Iah-Fraktion, die ich ja gerne mag, winke ich freundlich zu und sach so Dinge wie: Weniger ist mehr, vor allem von der affektierten Eitelkeit und wenn ihr mal mit um Block ziehen wollt, einfach schreiben, ich besuch euch dann auch, ehrlich ohne Flax und daraus schnitzen wir uns Santébloggen. Salutes, Skoll, Prost und so jung kommen wir bestimmt nicht mehr zusammen.
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Für Annika
cabman, 16:29h
So. Ich wollte ja nur mal sagen, dass diese ganze Journalistenbrut mich reichlich annervt. Ich weiß wohl, dass einige von denen auch bloggen und dass das hier einen teuer zu stehen kommen könnte, aber dat is mir gerad so was von Wurscht, und daher, noch mal klar und deutlich:
Ihr Pisser n e r v t mich!
Gut, nun is es raus und gut ist auch, dass wir für so was eigentlich eine PR Abteilung haben, gut ist aber nicht, dass die alle im Urlaub sind. Mir fehlt ja sowieso das Verständnis für deren Arbeit, die kosten nämlich nur und lesen Zeitung, weswegen ich die auch gern mal die Zeitungsleserabteilung nenne. Das ist nicht gern gehört und wenn ich mir das indiskutable, diskrepante Zahlenverhältnis zwischen Shooter- und Zeitungsabteilung anschaue, wird schnell klar, dass der Reeder dieses Schiffes Panzerkreuzer Firma eine sehr hohe Meinung von denen hat. Da muss man nicht klagen, sondern das Beste daraus machen.
Das Beste an der Zeitungsabteilung ist deren Chefin. Das ist Annika und die ist ein Kater, aber wirklich.
Annika ist mal locker ein Kopp größer als ich, wesentlich kräftiger gebaut, hat einen Wortwitz, der mich animiert und fasziniert, sie ist vierzig Jahre alt und außerdem hat sie MS. Diese Krankheit hat sie schon ne Weile, mit guten und mit schlechten Tagen und wenn sie ihre Therapie macht, besuch ich sie immer zu Hause, denn dann geht gar nichts bei ihr. Sie hat mir mal erzählt, dass sie dann wie auf Droge ist und wirklich schlimme Hallus bekommt. Der Reeder hat das Büro für sie umbauen lassen, denn nur weil sie im Rollstuhl sitzt, nicht immer, aber ab und an, ist sie ja noch lange nicht behindert und solange sie will und kann, bleibt sie auch die Chefin und alle, wie wir da sind, respektieren den Reeder und die Annika sowieso!
Im Mai waren wir ja mit der kompletten Besatzung des Panzerkreuzers Firma in Wien (hab ich gar nicht gebloggt ), weil der Reeder jedes Jahr ne Reise in eins unser Verkaufsländer sponsert, aber nur wenn die Zahlen passen. Ich war für Italien, Spanien hatten wir letztes Jahr, Erik war für Florida und der Reeder versprach, wenn wir den Umsatz xy schaffen, fahren wir da auch hin. Was glaubt der Leser hier, warum ich Gas gebe? Na gut, ein bis zwei persönliche Ziele spielen da auch ne Rolle, Ehrgeiz und so, aber Florida kostenfrei ist ja auch mal was.
Jut, dieses Jahr nun Wien und weil Österreich mir gehört (das schreibt sich ja prima) hatte ich och die Planung am Hals und doof fand ich es auch, weil kannte ich ja schon.
In Wien haben wir das gesamte Touriprogramm abgespult und da Annika nicht so lange gehen kann, war sie halt im Rollstuhl unterwegs. Und weil ich sie sehr mag und es immer traurig finde, wenn sie im Rollstuhl sitzt, habe ich niemand anderem erlaubt, sie zu chauffieren. Da waren die meisten auch froh drüber, denn man ist ja nicht so flexibel, mir war es Wurscht, ich habe mich eh Annikas Wünschen untergeordnet. So sind wir dann durch Wien geschuppert, Stephansdom, Schloss Schönbrunn und trallalla und ich muss sagen, ich würde es hassen, das gehandicapt sein. Annika und ich waren aber ein gutes Team, sie hat mit der Krücke die unaufmerksamen Leute angestuppst und wenn die uns dumm kamen, habe ich denen die Meinung gegeigt, weil Annika, sonst nicht auf den Mund gefallen, spricht tausend andere Sprachen, aber nicht Deutsch. Hat alles sehr gut funktioniert.
Abends habe ich ihr auf der Tanke noch zwei Flaschen Wein gekauft, fürs Hotel (sie wollte nicht mit in die City) und da muss sie dann ordentlich gefeiert haben, denn am nächsten Morgen erzählte sie mir, dass der Nachtportier mit Rauschmiss drohte. Das ist selbst mir nur einmal passiert, in Minsk, aber das ist ne andere Geschichte, mit Weibern und so.
Na ja, Annika und noch so zehn andere aus der Logistikabteilung wollten es halt wissen. So was passiert schon mal.
Tja wir hatten ne gute Zeit in Wien, ich habe das ganze rumgezuckel mit Autogeräuschen untermalt und weil ich schon ein paar Autos hatte, wegen der Jobs, wegen der Unfälle und wegen der Kreativität, konnte ich aus einem riesigen Fundus an Motorengeräuschen schöpfen. Annika sagte nachher nur noch, sie nimmt heute den Volvo und dann gings los, brumm brumm…. Muss man alles nicht so ernst nehmen, Annika macht es auch nicht und dafür bewundere ich sie, denn sie hat eine unbändige Lebenslust. Wir wollten auch zusammen zum Depeche Mode Konzert, weil wir beiden die einzigen Depeche Fans hier sind, hat sie auch gemacht, ich aus bekannten Gründen nicht und ich habe gehört, das die Vorfeier bei ihr zuhause schon ganz lässig war.
Warum ich das alles schreibe? Na weil ich vorhin eine mail von ihr bekam. Sie ist in Singapure. Noch drei Wochen Urlaub und danach fährt sie nach Australien, für die Firma. Das geht in Ordnung, der Reeder sagt, wir sollen das ruhig koppeln, Urlaub und Job, gerade bei langen Reisen und außerdem sparen wir auch das Ticket, sehr nobel finde ich.
Neben allerlei andere Sachen schrieb sie, dass der Poolbarkeeper nicht nur gut mixt, sondern auch gut aussieht, eine Versuchung, denn er wäre sehr nett zu ihr.
Ich antwortet ihr, sie soll all das machen, was ich machen würde.
Und dann krieg ich zurück: Hab ich schon;-)
Da freu ich mich für sie und es bleibt nur zu konstatieren: Sie ist ein Kater!
Ihr Pisser n e r v t mich!
Gut, nun is es raus und gut ist auch, dass wir für so was eigentlich eine PR Abteilung haben, gut ist aber nicht, dass die alle im Urlaub sind. Mir fehlt ja sowieso das Verständnis für deren Arbeit, die kosten nämlich nur und lesen Zeitung, weswegen ich die auch gern mal die Zeitungsleserabteilung nenne. Das ist nicht gern gehört und wenn ich mir das indiskutable, diskrepante Zahlenverhältnis zwischen Shooter- und Zeitungsabteilung anschaue, wird schnell klar, dass der Reeder dieses Schiffes Panzerkreuzer Firma eine sehr hohe Meinung von denen hat. Da muss man nicht klagen, sondern das Beste daraus machen.
Das Beste an der Zeitungsabteilung ist deren Chefin. Das ist Annika und die ist ein Kater, aber wirklich.
Annika ist mal locker ein Kopp größer als ich, wesentlich kräftiger gebaut, hat einen Wortwitz, der mich animiert und fasziniert, sie ist vierzig Jahre alt und außerdem hat sie MS. Diese Krankheit hat sie schon ne Weile, mit guten und mit schlechten Tagen und wenn sie ihre Therapie macht, besuch ich sie immer zu Hause, denn dann geht gar nichts bei ihr. Sie hat mir mal erzählt, dass sie dann wie auf Droge ist und wirklich schlimme Hallus bekommt. Der Reeder hat das Büro für sie umbauen lassen, denn nur weil sie im Rollstuhl sitzt, nicht immer, aber ab und an, ist sie ja noch lange nicht behindert und solange sie will und kann, bleibt sie auch die Chefin und alle, wie wir da sind, respektieren den Reeder und die Annika sowieso!
Im Mai waren wir ja mit der kompletten Besatzung des Panzerkreuzers Firma in Wien (hab ich gar nicht gebloggt ), weil der Reeder jedes Jahr ne Reise in eins unser Verkaufsländer sponsert, aber nur wenn die Zahlen passen. Ich war für Italien, Spanien hatten wir letztes Jahr, Erik war für Florida und der Reeder versprach, wenn wir den Umsatz xy schaffen, fahren wir da auch hin. Was glaubt der Leser hier, warum ich Gas gebe? Na gut, ein bis zwei persönliche Ziele spielen da auch ne Rolle, Ehrgeiz und so, aber Florida kostenfrei ist ja auch mal was.
Jut, dieses Jahr nun Wien und weil Österreich mir gehört (das schreibt sich ja prima) hatte ich och die Planung am Hals und doof fand ich es auch, weil kannte ich ja schon.
In Wien haben wir das gesamte Touriprogramm abgespult und da Annika nicht so lange gehen kann, war sie halt im Rollstuhl unterwegs. Und weil ich sie sehr mag und es immer traurig finde, wenn sie im Rollstuhl sitzt, habe ich niemand anderem erlaubt, sie zu chauffieren. Da waren die meisten auch froh drüber, denn man ist ja nicht so flexibel, mir war es Wurscht, ich habe mich eh Annikas Wünschen untergeordnet. So sind wir dann durch Wien geschuppert, Stephansdom, Schloss Schönbrunn und trallalla und ich muss sagen, ich würde es hassen, das gehandicapt sein. Annika und ich waren aber ein gutes Team, sie hat mit der Krücke die unaufmerksamen Leute angestuppst und wenn die uns dumm kamen, habe ich denen die Meinung gegeigt, weil Annika, sonst nicht auf den Mund gefallen, spricht tausend andere Sprachen, aber nicht Deutsch. Hat alles sehr gut funktioniert.
Abends habe ich ihr auf der Tanke noch zwei Flaschen Wein gekauft, fürs Hotel (sie wollte nicht mit in die City) und da muss sie dann ordentlich gefeiert haben, denn am nächsten Morgen erzählte sie mir, dass der Nachtportier mit Rauschmiss drohte. Das ist selbst mir nur einmal passiert, in Minsk, aber das ist ne andere Geschichte, mit Weibern und so.
Na ja, Annika und noch so zehn andere aus der Logistikabteilung wollten es halt wissen. So was passiert schon mal.
Tja wir hatten ne gute Zeit in Wien, ich habe das ganze rumgezuckel mit Autogeräuschen untermalt und weil ich schon ein paar Autos hatte, wegen der Jobs, wegen der Unfälle und wegen der Kreativität, konnte ich aus einem riesigen Fundus an Motorengeräuschen schöpfen. Annika sagte nachher nur noch, sie nimmt heute den Volvo und dann gings los, brumm brumm…. Muss man alles nicht so ernst nehmen, Annika macht es auch nicht und dafür bewundere ich sie, denn sie hat eine unbändige Lebenslust. Wir wollten auch zusammen zum Depeche Mode Konzert, weil wir beiden die einzigen Depeche Fans hier sind, hat sie auch gemacht, ich aus bekannten Gründen nicht und ich habe gehört, das die Vorfeier bei ihr zuhause schon ganz lässig war.
Warum ich das alles schreibe? Na weil ich vorhin eine mail von ihr bekam. Sie ist in Singapure. Noch drei Wochen Urlaub und danach fährt sie nach Australien, für die Firma. Das geht in Ordnung, der Reeder sagt, wir sollen das ruhig koppeln, Urlaub und Job, gerade bei langen Reisen und außerdem sparen wir auch das Ticket, sehr nobel finde ich.
Neben allerlei andere Sachen schrieb sie, dass der Poolbarkeeper nicht nur gut mixt, sondern auch gut aussieht, eine Versuchung, denn er wäre sehr nett zu ihr.
Ich antwortet ihr, sie soll all das machen, was ich machen würde.
Und dann krieg ich zurück: Hab ich schon;-)
Da freu ich mich für sie und es bleibt nur zu konstatieren: Sie ist ein Kater!
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Montag, 17. Juli 2006
64 Stunden Wien oder Such a Cabman´s life
cabman, 22:57h
Schlachtfeld Österreich, der Pulverdampf verzieht sich, genauso wie der Einkäufer, der Puls senkt sich und dann ist es vorbei. Fast Drei Stunden, zwei eklige Kaffee und ein gewaltiges Geballer und Gebelfert, mehr hat es nicht gebraucht und ich stand als Sieger fest. Mehr gibt es aber auch nicht zu sagen, außer vielleicht noch, das ich mich freue.
HG war begeistert und im Auto sagte er, diese Argumentationskette war großartig und zwingend, wir konnten gar nicht verlieren. Stimmt. Es war sehr einfach, der Gegner aber nicht wirklich gut, oder aber ich werd immer besser, wäre ja auch denkbar, so Lernkurveneffekt, oder auch nicht, ich denk da gern an Holland. Am Ende ist es eh Wurscht, Hauptsache noch ne Kerbe im Knauf.
Dann beschlossen wir, doch am Abend noch nach Wien zu fahren, denn ich fühle mich nach einer Weile immer wie ein Hühnchen, so eingekesselt von all den Bergen.
So war ich schon Donnerstagabend in Wien. Und wann immer ich kann, schlaf ich dort im Schlosshotel Wilhelminenberg. Das hat drei Gründe. 1.) der HG wohnt da gleich ums Eck 2.) haben wir eine Absprache mit denen und wohnen sehr günstiger und 3.) ist es da todschick. Todschick ist es da aber nur, wenn man sich für historische Gemäuer begeistern kann. Und die Geschichte erst, die da dran hängt. Hach, die muss ich unbedingt erzählen, aber ich hol erstmal schnell ein Wasser und dann soll es losgehen………………………………………… ……..................………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
so, bin schon da.
Also, es war einmal der Erzherzog James Franz Cabman. Da die Zeit aber noch nicht reif war, für so geile Shooter Namen, nannte man ihn aller Orten Erzherzog Franz, welcher dann später Bruder des Kaisers war. Bruder war er eigentlich schon immer, aber der war nicht immer Kaiser. Sie verstehen? Also. Der Franz ritt so durchs Wiener Becken, was landschaftlich und nicht sexuell gemeint ist und er bekam Hunger. Also sprengte er zurück mit seinem Hengst, rinn nach Wien, ein Kipferl zu schmausen. Die holde Kipferlprinzessin, die heute Bäckereifachverkäuferin heißen würde, war sehr hold und hatte einen riesigen Minibusen, was dem Erzherzoglein mehr als gefiel und er sich doch prompt in sie verliebte. Nun mag
man meinen, dass wäre ja nicht weiter schlimm, aber weit gefehlt, denn das war Anno dazumal und da gab es neben Kipferlstände auch andere und vor allem deren Dünkel zu berücksichtigen. Dass ist wie heute bei de Blogger. Die feinen A-Blogger mischen sich ja auch nicht unter die, die im Zeichen des “B“ schreiben, nicht? Wie bei de Adligen von damals, weiss man auch bei de Adligen-Blogger nicht so wirklich, warum die nun so elitär sind. Also ich zumindest nicht. Und es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten. Z.B. wie die Berittenen von einst, kommt die A-Gesellschaft heutzutage auch auf dem hohen Ross daher. Wenn man wollte, könnte man das hier bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Mach ich aber nicht, weil ich noch mehr B-Sachen zu schreiben habe.
So. Das Franzl durfte die Wilhelmine nicht heiraten, aber beschenken. Was er dafür als Gegenleistung bekommen hat, wollen wir wahrscheinlich besser nicht wissen, muss aber gut gewesen sein, denn er verschenkte nen ganzen Berg und baute der Holden eine standesgemäße Behausung drauf. Diese hatte im Laufe der Zeit so alle möglichen Verwendungen und heute ist sie halt ein Hotel, von der Stadt Wien geführt. Ich kann mich für die alte kaiserliche Pracht begeistern, bin deswegen aber kein Traditionalist oder Monarchist, ganz im Gegenteil, ich mag es halt nur, besonders den Blick auf die Stadt. Der ist irre
Ditt war Donnerstag. Dann kam Freitag.
Am Freitag haben der HG und ich ein-zwei Dinge in Wien erledigt und unter anderem jemanden zum Essen eingeladen, ihn zu seifen, damit zukünftige Dinge besser flutschen. Dann fuhren wir zum Landmann, weil wir da immer hinfahren, wenn die Pflicht erledigt ist und wir uns auf die Kür freuen. Na jedenfalls gab es keinen Parkplatz, weil der Landmann total hip ist und was macht der HG? Genau. Stellt sich direkt vor die Tür, ins absolute Halteverbot und ich frag ihn, ob er das Risiko eingehen will und er sagt, es wäre keins und zeigt mir den ollen Aufkleber, der ihn zum Kriminalbeamten macht. „Ach so läuft das hier“, sach ich und er nickt und meint, er hätte einen Freund, der ihm mit solchen Dingen hilft. Generell wäre es in Wien eh von Vorteil, jemanden zu kennen. Ich sach zu ihm, „Ihr seid also deutschsprachige Italiener!“ Da ist er mucksch, aber nur bis zum Espresso.
Na wir sitzen da so, sprechen Termine ab und nebenbei lese ich in der Kronenzeitung, das Placebo am 13. Dezember in Wien spielen wird. Ich sach: „Ich will da unbedingt hin und wir müssen die Termine so legen, dass es klappt.“
HG meint: „Ist gut, da verlegen wir die Reise in diese Woche, machen am Dienstag und Mittwoch Wien und am Donnerstag fahren wir nach Ungarn, damit du dich im Auto ausschlafen kannst. Und übrigens, ich kenn da jemanden, der dir die Karten günstiger besorgt. Und wenn du erst am Samstag zurückfliegst, können wir noch nach Buk und ein Wellness Freitag einschieben. Ok?“
„Ach, das überrascht mich jetzt aber, das mit den Karten und Buk nehme ich gerne mit.“ Sach ich und lach mich hinter der Zeitung tot. HG ist ein ganz großer Kater, mit tausend Pfoten, die überall mitmischen. Er ist mir sehr sympathisch!
Abends sind wir mit dem Geseiften dann zum Essen gewesen und weil die alle irgendwann müde wurden, rief ich die Frau, mit der ich mich manchmal duze, an. Sie ist ja Wienerin, genauso viel unterwegs wie ich und ich wusste, meine Chancen waren nicht sehr hoch. Aber, dieses Mal hatte Cabman Glück. Sie war da, hatte Zeit und so trafen wir uns am Rathaus.
Wir wussten beide nicht, wo wir hin sollten, waren uns aber einig, dass es was sein musste, wo wir noch nicht waren. Das war dann aber so einfach nicht. Wir versackten im Bermudadreieck, welches seinen Namen wieder aller Ehre machte und zwar in so einer Cuba-Kneipe. Sie trank Mojitos, ich Desperados und wir redeten allerlei, über Beziehungen, unsere Jobs, Geheimnisse, die ich von ihr nicht wissen sollte, Geheimnisse, die sie von mir nicht wissen sollte und irgendwann sprachen wir nicht mehr über die Firmen, sondern über uns. Ich fragte sie ganz direkt.
„Glaubst Du, eine Beziehung zwischen so Leute wie Dir und mir könnte funktionieren?“
„Ich glaube wenn man will kann alles funktionieren.“
„Und würdest Du wollen?“
„Wenn wir ganz langsam starten, dann ja.“
Tja, da hat es den Kater von den Füssen gehauen, denn sie ist sehr klug, willensstark und eine der Frauen, von denen pubertierende Knaben ihren ersten Erguss bekommen. Sie ist wunderschön, hat einen
Blick drauf, den ich den Bambiblick nenne, aber mit Zuckerguss (manchmal versucht sie den auch bei einer Schiesserei und einmal hat sie mich mit dem auch gekriegt), sie hat eine Killerfigur und trägt sie Pumps, ist sie genauso groß wie ich. Ich konnte es kaum fassen, aber sie hat Herzdiebqualitäten.
„Seid wann fühlst du so?“ wollte ich überrascht wissen.
„Sympathisch warst Du mir seid unserer ersten Begegnung. Aber seid Salzburg denk ich etwas mehr an Dich, vor allem anders. Du warst sehr nett zu mir und sehr diskret. Das hat mir gut gefallen.“ Ab da wurden wir erst unvorsichtig, dann unvernünftig und dann ganz unverhohlen. Wir tanzten. Sie war sehr lasziv, sehr sexy. Wir waren uns genug und die Tanzfläche gehörte uns allein.
„Du weißt, dass wir ein Risiko eingehen? So etwas ist bei uns nicht gern gesehen.“
„Bei uns auch nicht.“ Sag ich und dann ging es immer weiter, tanzen, trinken, anschmiegen. Aber nicht unendlich, denn wir wurden rausgeschmissen, weil sie zu machten. Wir gingen dann zu Fuß durch die
Stadt, händchenhaltend wie die Teenager und waren fast allein in den Strassen, im Osten kam der Tag angekrochen und ich wollte, dass diese Nacht nie aufhört. Sie brachte mich noch zu meiner Pension, in die ich umgezogen war. Wir standen vor der Tür, eng umschlungen, kein wildes Geknutsche, einfach nur stehen, streicheln und genießen, das Glück nicht fassend. Und dann habe ich eine Zigarette mit ihr geraucht, obwohl ich mit 26 aufgehört habe. Aber die 5 Minuten wollte ich auch noch haben und es war es wert, weil die Zeit, die ich mit dieser Frau verbringe, eigentlich unbezahlbar ist. Was ist da schon eine Zigarette?
„Das wird ne Herausforderung.“
„Nein, es ist schon eine.“
„Stimmt.“
Dann kam das Taxi und sie fuhr zu ihrer Wohnung.
Ditt war Freitag, der schon Samstag war.
An selbigen war ich ja verabredet und zwar mit dem Fräulein Himbeer. Dieses war noch nie im Landmann, was als Wienerin ja nicht geht und da habe ich sie vor geraumer Zeit eingeladen, auf ein Frühstück. Ich war zu früh da, also sonnte ich mich ein wenig vor dem Parlament. Heerscharen von Touristen fielen ein und begannen alles zu fotografieren, inklusive mich. Und weil ich das total witzig fand, fotografierte ich zurück. Das fanden die Touris aber nicht soo toll. Gelacht habe ich trotzdem.
Dann kam der große Auftritt von Himbeerchen und die ist eine ganz Süße, putzig sowieso und eine sehr angenehme Gesprächspartnerin. Nur frühstücken wollte sie nicht, naja nur ne Kleinigkeit. Ich wollte schon, hatte ich doch meins ausfallen lassen und deswegen musste sie mit mir da sitzen und mir zuhören. Wir reden so dies und das und dann war ich fertig und wollte ein Taxi bestellen, weil wir doch noch zum Giger wollten und da sagt die Lütte, dass das zu teuer ist und wir könnten doch Straßenbahn
fahren. Dann gab es eine kleine Diskussion und am Ende sind wir? Genau, Straßenbahn gefahren, was ich richtig doof finde, da geh ich lieber zu Fuß, ehrlich.
Tja. Der Giger war halt der Giger, den mag man oder nicht. Ich mag ihn, sehr sogar, genau wie Zorn, Hopper und Keith Haring. Das süße Früchtchen fand es aber eher verstörend, was ich gut nachvollziehen kann, denn so ungekannt und auf halb nüchternen Magen kommt der Giger wie Faust in Fresse. Dafür mag ich ihn ja so. Als wir alles ausgiebig beäugt hatten, standen wir wieder vor dem Haus der Kultur und diesmal hatte ich mich durchgesetzt und wir gingen zu Fuß,
aber nicht ohne eine Blick in die Karte zu werfen. Und weil es in Wien windige Ecken gibt, in denen es auch mal windig ist, hab ich die olle Karte halt zu einem wenig nervenaufreibenden Ball gefaltet. Und dann ging es los, klappte auch alles gut, nur das himbeerchen fand meinen Kartenball nicht so ordentlich, was sie selber aber ist, sehr sogar und das ging ihr so auf en Keks, dass sie die blöde Karte wieder richtig faltete und so liegt se noch immer in meiner Tasche. Vielen Dank, Himbeer;-)
Wir tranken noch ein bis zwei Kaffee und sie erzählt mir Dinge und öffnet mir die Augen, für so andere Dinge, die mich bislang gar nicht tangierten, glaubte ich, und ich stellte wieder mal fest, ich liebe mein Leben, mehr als alles andere und es gibt ein paar wirklich arme Schweine in diesem Teil der Galaxie.
Ich hatte noch ein Date mit dem HG und ein Versprechen einzulösen und daher musste ich mich verabschieden von der lieben Himbeere, die mir schon sehr vertraut ist. Und weil manche Dinge nie aus der Mode kommen werden, habe ich das Früchtchen
noch nach Haus begleitet. Und die wohnt in einer Gegend, also ehrlich. Ich lass hier mal die Bilder sprechen, aber nicht, ohne ein ironisches Zwinkern;-)
HG holte mich ab und das, was zu tun war, taten wir sehr schnell, denn HG war mitten in seinen Urlaubsvorbereitungen. Und dann sonnte ich mich im Park, da beim Naturhistorischen Museum, als mein Telefon klingelte.
„Hi.“
„Schon wach?“
„Ja. Und Du?“
„Schon seid Acht.“
„Ach ja, Du hattest ja eine Frühstücksverabredung. Wie war es?“
„Extrafein.“
„Hast Du schon gegessen?“
„Nur nen Happen“
„Magst Du Sushi?“
„Mögen und mögen. Ich esse es.“ Sollte ich da nö sagen?
„Ich lade Dich ein, zum besten Sushi Restaurant, dass ich kenne. Wo bist Du?“
„Beim Naturhistorischen.“
„Ich hol Dich da ab.“
„Nee, ich muss mich noch umziehen. Ich renn schon den ganzen Tag in den Klamotten rum.“
Tja. Und dann bin ich zur Pension, im Eiltempo. Duschen, Umziehen trallalla und dann klingelte das Telefon und sie stand vor der Tür und sah atemberaubend aus, wirklich. Es gab eine Umarmung, einen gehauchten Kuss und dann düsten wir in den 14. Bezirk. Sie fährt so Auto wie ich. Sehr schnell, sehr risikofreudig und ich sag es ihr und sie lächelt mit diesem Blick und ich habe das Gefühl mein Herz bleibt stehen.
Das Essen war wirklich gut. Wir reden über
alles Mögliche nur nicht Ernstes und dann gingen wir in ein Café.
„Und? Was meinst Du?“
„Wie, was mein ich?“ frage ich.
„Na bei Tage sehen die Dinge meist anders aus. Bist Du immer noch so angetan?“
„Na logisch. Ich könnte sterben.“
„Bitte nicht!“
„Wann fliegst Du morgen?“
„Abends um Sieben und Du?“
„Keine Ahnung. Ich werde Dir eine SMS schicken.“
„Ja mach das. Ich muss nachher noch den XY aus Bratislava abholen. Das habe ich vor langer Zeit versprochen. Ich werde nicht den Abend mit dir verbringen können. Aber morgen, da könnten wir uns auf dem Flughafen treffen?“
„Versprechen muss man halten. Es tut aber trotzdem weh.“
„Ich weiß, aber lass es uns langsam angehen, ja?“
„Natürlich.“
Und dann sagt sie etwas, dass sie in meinen Augen noch mehr strahlen lässt:
„Man muss großzügig sein. Ich mag keine Knauser. Gib die Dinge die Du liebst weg. Kommen sie wieder, wird es für immer sein. Kommen sie nicht, so sollte es überhaupt nicht sein. Kannst Du mich gehen lassen?“
„Schweren Herzens, das sollst du wissen. Aber ja, ich glaube ich kann.“
Und dann rauchte ich schon wieder eine, um noch 5 Minuten zu bekommen und dann fuhr sie nach Bratislava und ich bin in die Pension und merkte wie müde ich war. Permanenter Schlafentzug. Ich lag auf dem Bett und es war heiß. Von der Kneipe gegenüber schwirrten Stimmen zu mir rauf. Musik, was von der Insel, Beautiful South? Ein Auto kam. Diese Person konnte nicht einparken. Jemand schrie und ganz allmählich wurde aus den klaren Stimmen ein Gemurmel, die Musik ein Hintergrundrauschen und ich driftete hinüber, dahin, wo man nur allein hingeht.
Ditt war Samstag und der Sonntag wartete schon.
Den Sonntag hab ich verpennt. Irgendwie 14 Stunden. Ich bin dann richtig in Stress gekommen. Schnell noch die SMS zu DieDu schicken, Frühstück runterwürgen und los.
„Grüss die Maria.“ Ruft die Wirtin hinterher, denn wir kennen uns alle. Klar werde ich das tun.
Und dann habe ich in Wien Mitte eingecheckt und bin mit dem CAT zum Flughafen. Im CAT saß mir ein Mädchen gegenüber. Hätte der Kater nicht ein Versprechen gegeben, hätte er gemaunzt, denn sie sah sehr gut aus. Aber so? No way. Eine Frage des Vertrauens, geben und erhalten, darauf läuft es immer wieder hinaus.
Am Flughafen hatte ich noch Zeit, die ich auch gleich vertütelte. Ich habe Musik gehört, im CD-Laden, Maneater und dabei dachte ich mich zurück, zum Freitag, wo DieDu sagte: „Wünsch Dir noch ein Lied, Dein Musikgeschmack ist besser als der des DJ“ und dann wurde es ein heißer Tanz. Ich schmunzelte innerlich.
DieDu rief an:
„Bist Du schon am Flughafen?“
„Ja.“
„Schade, dass es nicht geklappt hat.“
„Ja. Wie war dein Abend?“
„Na ja. Wir haben uns seid 2 Jahren nicht mehr gesehen. Da gab es viel zu erzählen.“
„Wann warst Du zu Hause?“
„3Uhr.“
„Hast Du schon gepackt?“
„Nö. Mach ich gleich. Schreibst Du mir?“
„Natürlich.“
Und dann riefen sie mich aus: Mr. James Cabman please proceed to gate C51.
„Du die rufen mich. Ich muss los.“
„Ja ich höre es. Noch eine Gemeinsamkeit.“
„Schön. Wir sollten nie zusammen in den Urlaub fahren.“
Sie lacht.
„Schreib mir, ja?“
„Mach ich. Tschüss.“
Und dann saß ich in der Fokker. Sitz 8C, weil der Cabman immer Gangplatz nimmt und immer die Dreierreihe. So ne Art Macke. Genauso eine, wie die Zeit zu stoppen, vom Aufheulen der Treibwerke bis zum Anheben der Nase des Flugzeugs. 32 Sekunden brauchte es, um sich auf den Weg von hier nach da zumachen. 32 Sekunden. Nicht wirklich viel, aber viel länger, als eine Beziehung entstehen oder verschwinden zu lassen. Das wussten schon The Cure in Seventeen Seconds. Ich musste daran denken und daran, wie DieDu sagte, das Leben ist schlimmer als ein Autorennen. Auf das kann man sich wenigstens vorbereiten und ich fühlte mich out of order, so wie das Internetterminal am Flughafen.
PS Heute war ich im Büro. Maria, meine Chefin, und ich waren alleine. Die anderen sind alle im Urlaub. Sie lud mich zum Essen ein. Es gab Sushi.
„Ich habe dich vermisst.“ Sagt sie.
„Ich Dich auch.“ Und das sind keine Phrasen, denn wir mögen uns und halten zusammen. Differenzen gibt es auch, aber nie vor der Mannschaft. So etwas fechten wir im Kämmerlein aus. Wir reden oft miteinander und ich weiß Dinge, die ich gar nicht wissen sollte, aber für mich behalten kann.
„Du bist der beste Shooter den ich habe und ich werde jemanden rauswerfen.“
Da war ich erst geschockt und dann schlug der Shooter zu und ich sagte: „Mach es. Bekomme ich dann Italien und die USA?“
„Italien ist ok. Die USA behalte ich.“
Tja, da kann man nichts machen. Sie ist die Chefin und der beste Shooter den ich kenne.
PPS Heute rief auch Matze an:
„Ich bin auf dem Weg mir 500.000 Euro Umsatz zu holen.“
„Glaub ich Dir.“
„In unserem Plan hat sich was geändert. B fliegt, der Anwalt kommt Mitte der Woche. Hat doch bisher gut geklappt, unser kleines Spiel. Bleibst du bei deiner Meinung?“
„Klar!!“
„Da freu ich mich.“
"Ich mich erst. Hol Dir den Jackpot und grüss Manu!"
PPPS Die Antike und ich haben ein Auto. Das fährt eigentlich nur sie, weil ich es eh nicht brauch. Das Auto ist aber todschick und fährt sehr schnell. Heute bin ich auf der Autobahn sinnlos zum Flughafen gerast. Den Kopf frei blasen. Habe ich in D auch manchmal gemacht, HH - Flensburg, tanken und zurück. Dabei hörte ich die neue von Placebo, denn das lässigste Lied dieser Tage ist ja wohl Infra-Red. Oder?
One Last thing before I shuffle off the planet, I will be the one to make your crawl, so I came down to wish you an unhappy birthday, someone call the ambulance, there’s gonna be an accident…
PPPPS Ich kenne ja den Büffel und der erinnert mich an Versprechen, die ich einlösen muss. Werde ich auch, ist nur ne Frage des Timings. Heute verschenke ich einen der tollen Pins, denn ich erhielt zwei. Der/Die jenige, die hier im Kommentar als erstes den Wunsch äußert ihn zu erhalten, wird ihn bekommen. Kostenfrei.
HG war begeistert und im Auto sagte er, diese Argumentationskette war großartig und zwingend, wir konnten gar nicht verlieren. Stimmt. Es war sehr einfach, der Gegner aber nicht wirklich gut, oder aber ich werd immer besser, wäre ja auch denkbar, so Lernkurveneffekt, oder auch nicht, ich denk da gern an Holland. Am Ende ist es eh Wurscht, Hauptsache noch ne Kerbe im Knauf.
Dann beschlossen wir, doch am Abend noch nach Wien zu fahren, denn ich fühle mich nach einer Weile immer wie ein Hühnchen, so eingekesselt von all den Bergen.
So war ich schon Donnerstagabend in Wien. Und wann immer ich kann, schlaf ich dort im Schlosshotel Wilhelminenberg. Das hat drei Gründe. 1.) der HG wohnt da gleich ums Eck 2.) haben wir eine Absprache mit denen und wohnen sehr günstiger und 3.) ist es da todschick. Todschick ist es da aber nur, wenn man sich für historische Gemäuer begeistern kann. Und die Geschichte erst, die da dran hängt. Hach, die muss ich unbedingt erzählen, aber ich hol erstmal schnell ein Wasser und dann soll es losgehen………………………………………… ……..................………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………..
so, bin schon da.
Also, es war einmal der Erzherzog James Franz Cabman. Da die Zeit aber noch nicht reif war, für so geile Shooter Namen, nannte man ihn aller Orten Erzherzog Franz, welcher dann später Bruder des Kaisers war. Bruder war er eigentlich schon immer, aber der war nicht immer Kaiser. Sie verstehen? Also. Der Franz ritt so durchs Wiener Becken, was landschaftlich und nicht sexuell gemeint ist und er bekam Hunger. Also sprengte er zurück mit seinem Hengst, rinn nach Wien, ein Kipferl zu schmausen. Die holde Kipferlprinzessin, die heute Bäckereifachverkäuferin heißen würde, war sehr hold und hatte einen riesigen Minibusen, was dem Erzherzoglein mehr als gefiel und er sich doch prompt in sie verliebte. Nun mag
man meinen, dass wäre ja nicht weiter schlimm, aber weit gefehlt, denn das war Anno dazumal und da gab es neben Kipferlstände auch andere und vor allem deren Dünkel zu berücksichtigen. Dass ist wie heute bei de Blogger. Die feinen A-Blogger mischen sich ja auch nicht unter die, die im Zeichen des “B“ schreiben, nicht? Wie bei de Adligen von damals, weiss man auch bei de Adligen-Blogger nicht so wirklich, warum die nun so elitär sind. Also ich zumindest nicht. Und es gibt noch mehr Gemeinsamkeiten. Z.B. wie die Berittenen von einst, kommt die A-Gesellschaft heutzutage auch auf dem hohen Ross daher. Wenn man wollte, könnte man das hier bis in alle Ewigkeit fortsetzen. Mach ich aber nicht, weil ich noch mehr B-Sachen zu schreiben habe.
So. Das Franzl durfte die Wilhelmine nicht heiraten, aber beschenken. Was er dafür als Gegenleistung bekommen hat, wollen wir wahrscheinlich besser nicht wissen, muss aber gut gewesen sein, denn er verschenkte nen ganzen Berg und baute der Holden eine standesgemäße Behausung drauf. Diese hatte im Laufe der Zeit so alle möglichen Verwendungen und heute ist sie halt ein Hotel, von der Stadt Wien geführt. Ich kann mich für die alte kaiserliche Pracht begeistern, bin deswegen aber kein Traditionalist oder Monarchist, ganz im Gegenteil, ich mag es halt nur, besonders den Blick auf die Stadt. Der ist irre
Ditt war Donnerstag. Dann kam Freitag.
Am Freitag haben der HG und ich ein-zwei Dinge in Wien erledigt und unter anderem jemanden zum Essen eingeladen, ihn zu seifen, damit zukünftige Dinge besser flutschen. Dann fuhren wir zum Landmann, weil wir da immer hinfahren, wenn die Pflicht erledigt ist und wir uns auf die Kür freuen. Na jedenfalls gab es keinen Parkplatz, weil der Landmann total hip ist und was macht der HG? Genau. Stellt sich direkt vor die Tür, ins absolute Halteverbot und ich frag ihn, ob er das Risiko eingehen will und er sagt, es wäre keins und zeigt mir den ollen Aufkleber, der ihn zum Kriminalbeamten macht. „Ach so läuft das hier“, sach ich und er nickt und meint, er hätte einen Freund, der ihm mit solchen Dingen hilft. Generell wäre es in Wien eh von Vorteil, jemanden zu kennen. Ich sach zu ihm, „Ihr seid also deutschsprachige Italiener!“ Da ist er mucksch, aber nur bis zum Espresso.
Na wir sitzen da so, sprechen Termine ab und nebenbei lese ich in der Kronenzeitung, das Placebo am 13. Dezember in Wien spielen wird. Ich sach: „Ich will da unbedingt hin und wir müssen die Termine so legen, dass es klappt.“
HG meint: „Ist gut, da verlegen wir die Reise in diese Woche, machen am Dienstag und Mittwoch Wien und am Donnerstag fahren wir nach Ungarn, damit du dich im Auto ausschlafen kannst. Und übrigens, ich kenn da jemanden, der dir die Karten günstiger besorgt. Und wenn du erst am Samstag zurückfliegst, können wir noch nach Buk und ein Wellness Freitag einschieben. Ok?“
„Ach, das überrascht mich jetzt aber, das mit den Karten und Buk nehme ich gerne mit.“ Sach ich und lach mich hinter der Zeitung tot. HG ist ein ganz großer Kater, mit tausend Pfoten, die überall mitmischen. Er ist mir sehr sympathisch!
Abends sind wir mit dem Geseiften dann zum Essen gewesen und weil die alle irgendwann müde wurden, rief ich die Frau, mit der ich mich manchmal duze, an. Sie ist ja Wienerin, genauso viel unterwegs wie ich und ich wusste, meine Chancen waren nicht sehr hoch. Aber, dieses Mal hatte Cabman Glück. Sie war da, hatte Zeit und so trafen wir uns am Rathaus.
Wir wussten beide nicht, wo wir hin sollten, waren uns aber einig, dass es was sein musste, wo wir noch nicht waren. Das war dann aber so einfach nicht. Wir versackten im Bermudadreieck, welches seinen Namen wieder aller Ehre machte und zwar in so einer Cuba-Kneipe. Sie trank Mojitos, ich Desperados und wir redeten allerlei, über Beziehungen, unsere Jobs, Geheimnisse, die ich von ihr nicht wissen sollte, Geheimnisse, die sie von mir nicht wissen sollte und irgendwann sprachen wir nicht mehr über die Firmen, sondern über uns. Ich fragte sie ganz direkt.
„Glaubst Du, eine Beziehung zwischen so Leute wie Dir und mir könnte funktionieren?“
„Ich glaube wenn man will kann alles funktionieren.“
„Und würdest Du wollen?“
„Wenn wir ganz langsam starten, dann ja.“
Tja, da hat es den Kater von den Füssen gehauen, denn sie ist sehr klug, willensstark und eine der Frauen, von denen pubertierende Knaben ihren ersten Erguss bekommen. Sie ist wunderschön, hat einen
Blick drauf, den ich den Bambiblick nenne, aber mit Zuckerguss (manchmal versucht sie den auch bei einer Schiesserei und einmal hat sie mich mit dem auch gekriegt), sie hat eine Killerfigur und trägt sie Pumps, ist sie genauso groß wie ich. Ich konnte es kaum fassen, aber sie hat Herzdiebqualitäten.
„Seid wann fühlst du so?“ wollte ich überrascht wissen.
„Sympathisch warst Du mir seid unserer ersten Begegnung. Aber seid Salzburg denk ich etwas mehr an Dich, vor allem anders. Du warst sehr nett zu mir und sehr diskret. Das hat mir gut gefallen.“ Ab da wurden wir erst unvorsichtig, dann unvernünftig und dann ganz unverhohlen. Wir tanzten. Sie war sehr lasziv, sehr sexy. Wir waren uns genug und die Tanzfläche gehörte uns allein.
„Du weißt, dass wir ein Risiko eingehen? So etwas ist bei uns nicht gern gesehen.“
„Bei uns auch nicht.“ Sag ich und dann ging es immer weiter, tanzen, trinken, anschmiegen. Aber nicht unendlich, denn wir wurden rausgeschmissen, weil sie zu machten. Wir gingen dann zu Fuß durch die
Stadt, händchenhaltend wie die Teenager und waren fast allein in den Strassen, im Osten kam der Tag angekrochen und ich wollte, dass diese Nacht nie aufhört. Sie brachte mich noch zu meiner Pension, in die ich umgezogen war. Wir standen vor der Tür, eng umschlungen, kein wildes Geknutsche, einfach nur stehen, streicheln und genießen, das Glück nicht fassend. Und dann habe ich eine Zigarette mit ihr geraucht, obwohl ich mit 26 aufgehört habe. Aber die 5 Minuten wollte ich auch noch haben und es war es wert, weil die Zeit, die ich mit dieser Frau verbringe, eigentlich unbezahlbar ist. Was ist da schon eine Zigarette?
„Das wird ne Herausforderung.“
„Nein, es ist schon eine.“
„Stimmt.“
Dann kam das Taxi und sie fuhr zu ihrer Wohnung.
Ditt war Freitag, der schon Samstag war.
An selbigen war ich ja verabredet und zwar mit dem Fräulein Himbeer. Dieses war noch nie im Landmann, was als Wienerin ja nicht geht und da habe ich sie vor geraumer Zeit eingeladen, auf ein Frühstück. Ich war zu früh da, also sonnte ich mich ein wenig vor dem Parlament. Heerscharen von Touristen fielen ein und begannen alles zu fotografieren, inklusive mich. Und weil ich das total witzig fand, fotografierte ich zurück. Das fanden die Touris aber nicht soo toll. Gelacht habe ich trotzdem.
Dann kam der große Auftritt von Himbeerchen und die ist eine ganz Süße, putzig sowieso und eine sehr angenehme Gesprächspartnerin. Nur frühstücken wollte sie nicht, naja nur ne Kleinigkeit. Ich wollte schon, hatte ich doch meins ausfallen lassen und deswegen musste sie mit mir da sitzen und mir zuhören. Wir reden so dies und das und dann war ich fertig und wollte ein Taxi bestellen, weil wir doch noch zum Giger wollten und da sagt die Lütte, dass das zu teuer ist und wir könnten doch Straßenbahn
fahren. Dann gab es eine kleine Diskussion und am Ende sind wir? Genau, Straßenbahn gefahren, was ich richtig doof finde, da geh ich lieber zu Fuß, ehrlich.
Tja. Der Giger war halt der Giger, den mag man oder nicht. Ich mag ihn, sehr sogar, genau wie Zorn, Hopper und Keith Haring. Das süße Früchtchen fand es aber eher verstörend, was ich gut nachvollziehen kann, denn so ungekannt und auf halb nüchternen Magen kommt der Giger wie Faust in Fresse. Dafür mag ich ihn ja so. Als wir alles ausgiebig beäugt hatten, standen wir wieder vor dem Haus der Kultur und diesmal hatte ich mich durchgesetzt und wir gingen zu Fuß,
aber nicht ohne eine Blick in die Karte zu werfen. Und weil es in Wien windige Ecken gibt, in denen es auch mal windig ist, hab ich die olle Karte halt zu einem wenig nervenaufreibenden Ball gefaltet. Und dann ging es los, klappte auch alles gut, nur das himbeerchen fand meinen Kartenball nicht so ordentlich, was sie selber aber ist, sehr sogar und das ging ihr so auf en Keks, dass sie die blöde Karte wieder richtig faltete und so liegt se noch immer in meiner Tasche. Vielen Dank, Himbeer;-)
Wir tranken noch ein bis zwei Kaffee und sie erzählt mir Dinge und öffnet mir die Augen, für so andere Dinge, die mich bislang gar nicht tangierten, glaubte ich, und ich stellte wieder mal fest, ich liebe mein Leben, mehr als alles andere und es gibt ein paar wirklich arme Schweine in diesem Teil der Galaxie.
Ich hatte noch ein Date mit dem HG und ein Versprechen einzulösen und daher musste ich mich verabschieden von der lieben Himbeere, die mir schon sehr vertraut ist. Und weil manche Dinge nie aus der Mode kommen werden, habe ich das Früchtchen
noch nach Haus begleitet. Und die wohnt in einer Gegend, also ehrlich. Ich lass hier mal die Bilder sprechen, aber nicht, ohne ein ironisches Zwinkern;-)
HG holte mich ab und das, was zu tun war, taten wir sehr schnell, denn HG war mitten in seinen Urlaubsvorbereitungen. Und dann sonnte ich mich im Park, da beim Naturhistorischen Museum, als mein Telefon klingelte.
„Hi.“
„Schon wach?“
„Ja. Und Du?“
„Schon seid Acht.“
„Ach ja, Du hattest ja eine Frühstücksverabredung. Wie war es?“
„Extrafein.“
„Hast Du schon gegessen?“
„Nur nen Happen“
„Magst Du Sushi?“
„Mögen und mögen. Ich esse es.“ Sollte ich da nö sagen?
„Ich lade Dich ein, zum besten Sushi Restaurant, dass ich kenne. Wo bist Du?“
„Beim Naturhistorischen.“
„Ich hol Dich da ab.“
„Nee, ich muss mich noch umziehen. Ich renn schon den ganzen Tag in den Klamotten rum.“
Tja. Und dann bin ich zur Pension, im Eiltempo. Duschen, Umziehen trallalla und dann klingelte das Telefon und sie stand vor der Tür und sah atemberaubend aus, wirklich. Es gab eine Umarmung, einen gehauchten Kuss und dann düsten wir in den 14. Bezirk. Sie fährt so Auto wie ich. Sehr schnell, sehr risikofreudig und ich sag es ihr und sie lächelt mit diesem Blick und ich habe das Gefühl mein Herz bleibt stehen.
Das Essen war wirklich gut. Wir reden über
alles Mögliche nur nicht Ernstes und dann gingen wir in ein Café.
„Und? Was meinst Du?“
„Wie, was mein ich?“ frage ich.
„Na bei Tage sehen die Dinge meist anders aus. Bist Du immer noch so angetan?“
„Na logisch. Ich könnte sterben.“
„Bitte nicht!“
„Wann fliegst Du morgen?“
„Abends um Sieben und Du?“
„Keine Ahnung. Ich werde Dir eine SMS schicken.“
„Ja mach das. Ich muss nachher noch den XY aus Bratislava abholen. Das habe ich vor langer Zeit versprochen. Ich werde nicht den Abend mit dir verbringen können. Aber morgen, da könnten wir uns auf dem Flughafen treffen?“
„Versprechen muss man halten. Es tut aber trotzdem weh.“
„Ich weiß, aber lass es uns langsam angehen, ja?“
„Natürlich.“
Und dann sagt sie etwas, dass sie in meinen Augen noch mehr strahlen lässt:
„Man muss großzügig sein. Ich mag keine Knauser. Gib die Dinge die Du liebst weg. Kommen sie wieder, wird es für immer sein. Kommen sie nicht, so sollte es überhaupt nicht sein. Kannst Du mich gehen lassen?“
„Schweren Herzens, das sollst du wissen. Aber ja, ich glaube ich kann.“
Und dann rauchte ich schon wieder eine, um noch 5 Minuten zu bekommen und dann fuhr sie nach Bratislava und ich bin in die Pension und merkte wie müde ich war. Permanenter Schlafentzug. Ich lag auf dem Bett und es war heiß. Von der Kneipe gegenüber schwirrten Stimmen zu mir rauf. Musik, was von der Insel, Beautiful South? Ein Auto kam. Diese Person konnte nicht einparken. Jemand schrie und ganz allmählich wurde aus den klaren Stimmen ein Gemurmel, die Musik ein Hintergrundrauschen und ich driftete hinüber, dahin, wo man nur allein hingeht.
Ditt war Samstag und der Sonntag wartete schon.
Den Sonntag hab ich verpennt. Irgendwie 14 Stunden. Ich bin dann richtig in Stress gekommen. Schnell noch die SMS zu DieDu schicken, Frühstück runterwürgen und los.
„Grüss die Maria.“ Ruft die Wirtin hinterher, denn wir kennen uns alle. Klar werde ich das tun.
Und dann habe ich in Wien Mitte eingecheckt und bin mit dem CAT zum Flughafen. Im CAT saß mir ein Mädchen gegenüber. Hätte der Kater nicht ein Versprechen gegeben, hätte er gemaunzt, denn sie sah sehr gut aus. Aber so? No way. Eine Frage des Vertrauens, geben und erhalten, darauf läuft es immer wieder hinaus.
Am Flughafen hatte ich noch Zeit, die ich auch gleich vertütelte. Ich habe Musik gehört, im CD-Laden, Maneater und dabei dachte ich mich zurück, zum Freitag, wo DieDu sagte: „Wünsch Dir noch ein Lied, Dein Musikgeschmack ist besser als der des DJ“ und dann wurde es ein heißer Tanz. Ich schmunzelte innerlich.
DieDu rief an:
„Bist Du schon am Flughafen?“
„Ja.“
„Schade, dass es nicht geklappt hat.“
„Ja. Wie war dein Abend?“
„Na ja. Wir haben uns seid 2 Jahren nicht mehr gesehen. Da gab es viel zu erzählen.“
„Wann warst Du zu Hause?“
„3Uhr.“
„Hast Du schon gepackt?“
„Nö. Mach ich gleich. Schreibst Du mir?“
„Natürlich.“
Und dann riefen sie mich aus: Mr. James Cabman please proceed to gate C51.
„Du die rufen mich. Ich muss los.“
„Ja ich höre es. Noch eine Gemeinsamkeit.“
„Schön. Wir sollten nie zusammen in den Urlaub fahren.“
Sie lacht.
„Schreib mir, ja?“
„Mach ich. Tschüss.“
Und dann saß ich in der Fokker. Sitz 8C, weil der Cabman immer Gangplatz nimmt und immer die Dreierreihe. So ne Art Macke. Genauso eine, wie die Zeit zu stoppen, vom Aufheulen der Treibwerke bis zum Anheben der Nase des Flugzeugs. 32 Sekunden brauchte es, um sich auf den Weg von hier nach da zumachen. 32 Sekunden. Nicht wirklich viel, aber viel länger, als eine Beziehung entstehen oder verschwinden zu lassen. Das wussten schon The Cure in Seventeen Seconds. Ich musste daran denken und daran, wie DieDu sagte, das Leben ist schlimmer als ein Autorennen. Auf das kann man sich wenigstens vorbereiten und ich fühlte mich out of order, so wie das Internetterminal am Flughafen.
PS Heute war ich im Büro. Maria, meine Chefin, und ich waren alleine. Die anderen sind alle im Urlaub. Sie lud mich zum Essen ein. Es gab Sushi.
„Ich habe dich vermisst.“ Sagt sie.
„Ich Dich auch.“ Und das sind keine Phrasen, denn wir mögen uns und halten zusammen. Differenzen gibt es auch, aber nie vor der Mannschaft. So etwas fechten wir im Kämmerlein aus. Wir reden oft miteinander und ich weiß Dinge, die ich gar nicht wissen sollte, aber für mich behalten kann.
„Du bist der beste Shooter den ich habe und ich werde jemanden rauswerfen.“
Da war ich erst geschockt und dann schlug der Shooter zu und ich sagte: „Mach es. Bekomme ich dann Italien und die USA?“
„Italien ist ok. Die USA behalte ich.“
Tja, da kann man nichts machen. Sie ist die Chefin und der beste Shooter den ich kenne.
PPS Heute rief auch Matze an:
„Ich bin auf dem Weg mir 500.000 Euro Umsatz zu holen.“
„Glaub ich Dir.“
„In unserem Plan hat sich was geändert. B fliegt, der Anwalt kommt Mitte der Woche. Hat doch bisher gut geklappt, unser kleines Spiel. Bleibst du bei deiner Meinung?“
„Klar!!“
„Da freu ich mich.“
"Ich mich erst. Hol Dir den Jackpot und grüss Manu!"
PPPS Die Antike und ich haben ein Auto. Das fährt eigentlich nur sie, weil ich es eh nicht brauch. Das Auto ist aber todschick und fährt sehr schnell. Heute bin ich auf der Autobahn sinnlos zum Flughafen gerast. Den Kopf frei blasen. Habe ich in D auch manchmal gemacht, HH - Flensburg, tanken und zurück. Dabei hörte ich die neue von Placebo, denn das lässigste Lied dieser Tage ist ja wohl Infra-Red. Oder?
One Last thing before I shuffle off the planet, I will be the one to make your crawl, so I came down to wish you an unhappy birthday, someone call the ambulance, there’s gonna be an accident…
PPPPS Ich kenne ja den Büffel und der erinnert mich an Versprechen, die ich einlösen muss. Werde ich auch, ist nur ne Frage des Timings. Heute verschenke ich einen der tollen Pins, denn ich erhielt zwei. Der/Die jenige, die hier im Kommentar als erstes den Wunsch äußert ihn zu erhalten, wird ihn bekommen. Kostenfrei.
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Donnerstag, 13. Juli 2006
cabman, 12:12h
Auf zur Schiesserei. Wünscht mir Glück! Heute geht es um was. Wir werden sehen, wer nachher im Staub der Arena liegt.
HG hat nicht gefrühstückt, ich schon. Man stelle sich vor der Blutzuckerspiegel fällt, dann fällt man erst aus, dann um und dann verliert man das Duell. Nicht gut. Mal sehen wie es heute Abend aussieht.
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Zwei Happen für den Judgement Day
cabman, 02:34h
Ich bin in Österreich, das ist da, wo sie klobige Häuser bauen, an die se Geranien hängen, undeutlich bis unverständlich reden, braune Omafliessen an der Wand haben und Tiefspüler für ein Gerücht halten. Außerdem muss man die Pissoire nach Benutzen von Hand spülen, na gut, eigentlich müsste man gar nicht spülen, aber der Cabman ist ja Kater und somit sehr reinlich. In AT brauch ich aber auch Toilettenpapier, wenn ich mal „Klein“ muss, weil ich die Vorstellung eklig finde, auf einen Knopf zu drücken, den eben einer vor mir mit seinen Pullerfingern anfasste. Uahh, geht gar nicht. Ich habe dann noch drei andere Macken, die ich hier mal beiläufig einstreuen werde.
Am Montag waren der HG und ich recht gut. Dienstag auch, wir haben auch gewonnen. Ach, Sie kennen den HG gar nicht. Also der ist 58, ein Kater, aber ein ganz großer, Wiener, kennt Gott und die Welt in AT und ist für sein Alter extrem gut beisammen, wie ich mich beim Wettschwimmen am Montag überzeugen konnte. Er war dereinst Business developer eines großen und sehr namenhaften Autoherstellers und die Stories, die der so drauf hat, sind nicht für dieses Weblog gemacht, mehr so für ne vertrauliche Runde mit nem Hefe. Die hatten wir auch am Montag und irgendwann, nach nun 1,5 Jahren, bot er mir das Du an, was mich schon sehr freute.
Das wir so abstürzten, hatten wir der Gruppe von Sportpädagogen zu verdanken. Diese 120 Leute, alle recht jung, kamen aus Wien und machten dort ihre Prüfungen in irgendwas, da hab ich nicht zugehört, aber feiern konnten die und aufstehen mussten die am nächsten Tag auch nicht. Aber die Feier war wirklich gut. Ehrlich. Die ist einen ganzen Eintrag hier wert.
„Wenn wir uns nun duzen, dann darf ich dich doch sicherlich fragen, was da letzten Dezember in Salzburg los war. Hast Du nicht gemerkt, wie sie um dich umhergeschwänzelt ist?" Fragte HG. Doch, merkte ich, denn was wäre ich für ein Kater, würde ich dies nicht merken? Das war so:
Sie vertritt ein gigantisches Einkaufsvolumen eines Konzerns. Sie ist so alt wie ich und eine recht Hübsche. Sie hat damals den ganzen Tag bei uns gesessen und sich mit mir unterhalten, meist Business. Alle anderen, die etwas von ihr wollten, hat sie abblitzen lassen und dies auf eine sehr arrogante Art, denn sie weiß, wer sie ist und wie sie aussieht. Ich weiß das von mir auch und ich hatte eine Beziehung und deswegen lief gar nichts. Wir mögen uns sehr, was aber nicht heißt, dass wir uns nicht schon ab und an mal Schiessen. Das gehört dazu. Abends dann, HG, WG, Mauran (eine ganz feiner Italiener einer befreundeten Firma) und ich waren gerade dabei zu gehen, da kam sie zu mir und sah anders aus. Sie stand da mit dicken Kulleraugen, die wahrscheinlich nur ich sah, weil niemand anderes so dicht bei ihr war und ich habe sofort gespürt, dass etwas nicht stimmte, denn ich habe ja Katerschnurrhaare, nicht? Sie redete los und ich merk wie der Herr WG mit großen Ohren immer näher kommt und verpass ihm eine verbale Breitseite. Ich nahm sie dann an die Hand und wir sind in so ein stilles Kämmerlein, wo die Veranstalter allerlei Mist aufbewahrten.
„Es ist wahrscheinlich einfacher, wenn Sie heute mal einen Freund in mir sehen und dies wird Ihnen leichter fallen, wenn wir uns duzen.“ Sagte ich, nicht um ein Du zu erheischen, sondern weil ich es meinte. Sie wand sich ein bisschen und sagte, dass dies doch nicht ginge, wegen der Businessbeziehung und eben Allem und es eh ein Fehler sei.
„Hier ist businessfreier Raum. So lange wir hier sind, gibt es kein Business. Record off! Ich verspreche es!“ Tja und dann hat es sich seinen Weg gebahnt und sie weinte bitterlich los. James Cabman kann aber keine Frauen weinen sehen, auch nicht bei der Antiken. Nee, das kann er wirklich nicht und ich tröstete sie und wir redeten, so eine Stunde und was sie erzählte werde ich nicht wiedergeben, denn das war Business. Ich hatte keinen Rat, den sie nicht schon selber kannte, aber ich hab ihr zugehört und das reichte schon. Sie schnäuzt sich dann die Nase, sagte kurz Danke und ging. Kein Umarmung, nichts. Sie ist einfach gegangen.
Die Jungs haben natürlich ein Riesending daraus gemacht, weil sie war, wer sie war und wollten alle schlüpfrigen Details hören. Aber James konnte schweigen und kann er noch immer, denn auch ein „DU“ mit HG, wird nichts an dem Versprechen ändern.
Ich bekam in der Nacht noch einen SMS: Danke noch mal und ab morgen wieder Sie?
Na klar. Da gab es nichts zu diskutieren. Im Februar dieses Jahres bekam ich auf einer Messe, denn wir sehen uns ja andauernd scheint’s, auch eine SMS: Hätten Sie heute Abend für 1-2 Stunden Lust auf ein „Du“?
Auch Na klar. Da sagte ich nicht nein und seit dem geht es so, dass wir uns ab und an mal treffen, auf ein DU. Und was glauben denn die Leser hier, welche Gerüchte um uns kursier(t)en? Genau. Und was glauben die Leser hier, wie sehr uns das wo vorbei geht? Auch Richtig.
So, weil es wieder zu viel wird, was ich hier rein schreiben könnte, dies dann aber keiner liest, weil diese Monstertexte immer abschrecken, schreib ich auch nicht von der Jazzkapelle aus Arkansas, die ich gestern in einem anderen Hotel traf. Schreibe auch nicht darüber, wie wir gemeinsam den Hotelbarkeeper überredeten, was nicht schwer war, denn auch er war ein Kater, ein bisschen Stimmung zu machen. Schreibe nicht, wie wir mit den Herren Rammstein, Red Hot Chili Peppers und Placebo die Hotelbar rockten. Schreibe ich aber vielleicht ein anderes Mal.
Heute kommt noch das hier, denn es beschäftigt mich. Sehr sogar. Wer nicht will, muss ja nicht lesen.
Manchmal, aber eigentlich ganz, ganz selten, denk ich nämlich zurück an damals, als ich mit meinem Kumpel Chris hinter dem Haus meiner Eltern auf einem Haufen Feuerholz sass. Ich denke daran, wie wir mit unseren Shorts und freiem Oberkörper die Julisonne genossen, sehe den Kirschbaum, der Früchte trug, den Garten voller Gemüse, höre die Spatzen, die aufgeregt durcheinander zwitscherten und sehe unsere Mopeds, SR4, mit Handschaltung. Ich denke an mein blutiges Knie vom Bolzen auf dem Platz, wir hatten gewonnen und rauchten die geklauten F6 von Chris Mutter. Beide waren wir Vierzehn und hatten gerade unsere Entjungferung hinter uns gebracht. Chris am Freitag, ich am Samstag, mit dem gleichen Mädchen, das schon Sechzehn war. Dieses Mädchen lehrte mich, dass Sex nichts mit Liebe zu tun hat, denn ich bildete mir ein, es müsse doch Liebe sein, aber sie lachte nur und ließ mich abblitzen. Ich habe gelitten wie ein Hund.
Aber an diesem Tag, als wir die Sieger waren, auf dem Platz und im Leben, denn wir hatten ja nun schon mal und die war sogar schon Sechzehn und wir rauchten und fuhren Schwarz Moped; an diesem Tag waren wir Könige und ähnliches Gefühl gab es seid dem nie wieder, jedenfalls nicht in selber Intensität.
Zu jener Zeit im Juli waren wir dicke Kumpel, redeten und fragten uns, wie es wohl wäre, wenn wir auch Reisen könnten wohin wir wollten, wenn wir wohnen könnten, wo wir mochten.
Und es war nicht sonderlich erstaunlich, dass wir beide Kanada gut fanden. Chris sagte, dass es doch eigentlich schon reichen würde mal nach Westberlin, oder Österreich, oder Dänemark. Es musste ja nicht spektakulär sein, nur ein bisschen anders. Ausland eben, nicht mehr und nicht weniger, damals aber ein Traum, den wir zusammen hatten. Irgendwann schreibe ich bestimmt auch, wie Chris und ich dann kurz nach der Grenzöffnung mit meiner Simson nach Braunschweig fuhren, einen MC Donalds Burger aßen, einen Sexshop besuchten und dann einfach wieder nach Hause fuhren. Da gab es dann richtig Ärger, aber der hatte sich gelohnt, auch wenn es wirklich heftigster Ärger war.
Die letzten zwei Tage musste ich sehr an diese Zeit denken, denn ich war ja in Innsbruck und in Kitzbühl, St. Anton und dann am Bodensee und das Wetter war wie damals grandios. Hoch oben, on the top of the mountain, machten wir Pause und ich schaute mir die Berge an und war ergriffen, wie jedes Mal, denn sie lassen dich spüren, dass Du und ich noch nicht einmal ein Wimpernschlag in ihrer Geschichte sind. Wir sollten uns weniger wichtig nehmen, ein bisschen lässiger werden und dann dachte ich: Cabman, du bist ein privilegiertes Schwein, dass du beruflich so viel rumkommst, solche Sachen siehst und nichts dafür bezahlst. An so eine Möglichkeit war damals im Traum nicht zu denken. Ich fragte mich, ob Chris schon mal in Österreich war. Dann schüttelte ich mich schnell, schleckte mir das Brustfell, genauso wie es mein Kater tut, wenn er unsicher ist und dachte daran, dass es doch alles erarbeitet ist und irgendwie auch bezahlt, vielleicht auch zu teuer, dass müssen andere beurteilen, aber im Augenblick ist es genau das, was ich will, weg sein, frei sein, Leute treffen. Und dann will ich das auch alles wieder nicht. Ein komischer Widerspruch.
Das Wochenende naht. Ich werde es in Wien verbringen. Ich kenne zwei Gründe, warum es super werden wird. Und diesmal wird mich nichts abhalten, den HR Giger zu sehen. So etwas ist ja wichtig, so Erinnerungen, an Leute, Träume, Geschehnisse, Küsse, alles, denn mehr nehmen wir nicht mit am judgement day.
Am Montag waren der HG und ich recht gut. Dienstag auch, wir haben auch gewonnen. Ach, Sie kennen den HG gar nicht. Also der ist 58, ein Kater, aber ein ganz großer, Wiener, kennt Gott und die Welt in AT und ist für sein Alter extrem gut beisammen, wie ich mich beim Wettschwimmen am Montag überzeugen konnte. Er war dereinst Business developer eines großen und sehr namenhaften Autoherstellers und die Stories, die der so drauf hat, sind nicht für dieses Weblog gemacht, mehr so für ne vertrauliche Runde mit nem Hefe. Die hatten wir auch am Montag und irgendwann, nach nun 1,5 Jahren, bot er mir das Du an, was mich schon sehr freute.
Das wir so abstürzten, hatten wir der Gruppe von Sportpädagogen zu verdanken. Diese 120 Leute, alle recht jung, kamen aus Wien und machten dort ihre Prüfungen in irgendwas, da hab ich nicht zugehört, aber feiern konnten die und aufstehen mussten die am nächsten Tag auch nicht. Aber die Feier war wirklich gut. Ehrlich. Die ist einen ganzen Eintrag hier wert.
„Wenn wir uns nun duzen, dann darf ich dich doch sicherlich fragen, was da letzten Dezember in Salzburg los war. Hast Du nicht gemerkt, wie sie um dich umhergeschwänzelt ist?" Fragte HG. Doch, merkte ich, denn was wäre ich für ein Kater, würde ich dies nicht merken? Das war so:
Sie vertritt ein gigantisches Einkaufsvolumen eines Konzerns. Sie ist so alt wie ich und eine recht Hübsche. Sie hat damals den ganzen Tag bei uns gesessen und sich mit mir unterhalten, meist Business. Alle anderen, die etwas von ihr wollten, hat sie abblitzen lassen und dies auf eine sehr arrogante Art, denn sie weiß, wer sie ist und wie sie aussieht. Ich weiß das von mir auch und ich hatte eine Beziehung und deswegen lief gar nichts. Wir mögen uns sehr, was aber nicht heißt, dass wir uns nicht schon ab und an mal Schiessen. Das gehört dazu. Abends dann, HG, WG, Mauran (eine ganz feiner Italiener einer befreundeten Firma) und ich waren gerade dabei zu gehen, da kam sie zu mir und sah anders aus. Sie stand da mit dicken Kulleraugen, die wahrscheinlich nur ich sah, weil niemand anderes so dicht bei ihr war und ich habe sofort gespürt, dass etwas nicht stimmte, denn ich habe ja Katerschnurrhaare, nicht? Sie redete los und ich merk wie der Herr WG mit großen Ohren immer näher kommt und verpass ihm eine verbale Breitseite. Ich nahm sie dann an die Hand und wir sind in so ein stilles Kämmerlein, wo die Veranstalter allerlei Mist aufbewahrten.
„Es ist wahrscheinlich einfacher, wenn Sie heute mal einen Freund in mir sehen und dies wird Ihnen leichter fallen, wenn wir uns duzen.“ Sagte ich, nicht um ein Du zu erheischen, sondern weil ich es meinte. Sie wand sich ein bisschen und sagte, dass dies doch nicht ginge, wegen der Businessbeziehung und eben Allem und es eh ein Fehler sei.
„Hier ist businessfreier Raum. So lange wir hier sind, gibt es kein Business. Record off! Ich verspreche es!“ Tja und dann hat es sich seinen Weg gebahnt und sie weinte bitterlich los. James Cabman kann aber keine Frauen weinen sehen, auch nicht bei der Antiken. Nee, das kann er wirklich nicht und ich tröstete sie und wir redeten, so eine Stunde und was sie erzählte werde ich nicht wiedergeben, denn das war Business. Ich hatte keinen Rat, den sie nicht schon selber kannte, aber ich hab ihr zugehört und das reichte schon. Sie schnäuzt sich dann die Nase, sagte kurz Danke und ging. Kein Umarmung, nichts. Sie ist einfach gegangen.
Die Jungs haben natürlich ein Riesending daraus gemacht, weil sie war, wer sie war und wollten alle schlüpfrigen Details hören. Aber James konnte schweigen und kann er noch immer, denn auch ein „DU“ mit HG, wird nichts an dem Versprechen ändern.
Ich bekam in der Nacht noch einen SMS: Danke noch mal und ab morgen wieder Sie?
Na klar. Da gab es nichts zu diskutieren. Im Februar dieses Jahres bekam ich auf einer Messe, denn wir sehen uns ja andauernd scheint’s, auch eine SMS: Hätten Sie heute Abend für 1-2 Stunden Lust auf ein „Du“?
Auch Na klar. Da sagte ich nicht nein und seit dem geht es so, dass wir uns ab und an mal treffen, auf ein DU. Und was glauben denn die Leser hier, welche Gerüchte um uns kursier(t)en? Genau. Und was glauben die Leser hier, wie sehr uns das wo vorbei geht? Auch Richtig.
So, weil es wieder zu viel wird, was ich hier rein schreiben könnte, dies dann aber keiner liest, weil diese Monstertexte immer abschrecken, schreib ich auch nicht von der Jazzkapelle aus Arkansas, die ich gestern in einem anderen Hotel traf. Schreibe auch nicht darüber, wie wir gemeinsam den Hotelbarkeeper überredeten, was nicht schwer war, denn auch er war ein Kater, ein bisschen Stimmung zu machen. Schreibe nicht, wie wir mit den Herren Rammstein, Red Hot Chili Peppers und Placebo die Hotelbar rockten. Schreibe ich aber vielleicht ein anderes Mal.
Heute kommt noch das hier, denn es beschäftigt mich. Sehr sogar. Wer nicht will, muss ja nicht lesen.
Manchmal, aber eigentlich ganz, ganz selten, denk ich nämlich zurück an damals, als ich mit meinem Kumpel Chris hinter dem Haus meiner Eltern auf einem Haufen Feuerholz sass. Ich denke daran, wie wir mit unseren Shorts und freiem Oberkörper die Julisonne genossen, sehe den Kirschbaum, der Früchte trug, den Garten voller Gemüse, höre die Spatzen, die aufgeregt durcheinander zwitscherten und sehe unsere Mopeds, SR4, mit Handschaltung. Ich denke an mein blutiges Knie vom Bolzen auf dem Platz, wir hatten gewonnen und rauchten die geklauten F6 von Chris Mutter. Beide waren wir Vierzehn und hatten gerade unsere Entjungferung hinter uns gebracht. Chris am Freitag, ich am Samstag, mit dem gleichen Mädchen, das schon Sechzehn war. Dieses Mädchen lehrte mich, dass Sex nichts mit Liebe zu tun hat, denn ich bildete mir ein, es müsse doch Liebe sein, aber sie lachte nur und ließ mich abblitzen. Ich habe gelitten wie ein Hund.
Aber an diesem Tag, als wir die Sieger waren, auf dem Platz und im Leben, denn wir hatten ja nun schon mal und die war sogar schon Sechzehn und wir rauchten und fuhren Schwarz Moped; an diesem Tag waren wir Könige und ähnliches Gefühl gab es seid dem nie wieder, jedenfalls nicht in selber Intensität.
Zu jener Zeit im Juli waren wir dicke Kumpel, redeten und fragten uns, wie es wohl wäre, wenn wir auch Reisen könnten wohin wir wollten, wenn wir wohnen könnten, wo wir mochten.
Und es war nicht sonderlich erstaunlich, dass wir beide Kanada gut fanden. Chris sagte, dass es doch eigentlich schon reichen würde mal nach Westberlin, oder Österreich, oder Dänemark. Es musste ja nicht spektakulär sein, nur ein bisschen anders. Ausland eben, nicht mehr und nicht weniger, damals aber ein Traum, den wir zusammen hatten. Irgendwann schreibe ich bestimmt auch, wie Chris und ich dann kurz nach der Grenzöffnung mit meiner Simson nach Braunschweig fuhren, einen MC Donalds Burger aßen, einen Sexshop besuchten und dann einfach wieder nach Hause fuhren. Da gab es dann richtig Ärger, aber der hatte sich gelohnt, auch wenn es wirklich heftigster Ärger war.
Die letzten zwei Tage musste ich sehr an diese Zeit denken, denn ich war ja in Innsbruck und in Kitzbühl, St. Anton und dann am Bodensee und das Wetter war wie damals grandios. Hoch oben, on the top of the mountain, machten wir Pause und ich schaute mir die Berge an und war ergriffen, wie jedes Mal, denn sie lassen dich spüren, dass Du und ich noch nicht einmal ein Wimpernschlag in ihrer Geschichte sind. Wir sollten uns weniger wichtig nehmen, ein bisschen lässiger werden und dann dachte ich: Cabman, du bist ein privilegiertes Schwein, dass du beruflich so viel rumkommst, solche Sachen siehst und nichts dafür bezahlst. An so eine Möglichkeit war damals im Traum nicht zu denken. Ich fragte mich, ob Chris schon mal in Österreich war. Dann schüttelte ich mich schnell, schleckte mir das Brustfell, genauso wie es mein Kater tut, wenn er unsicher ist und dachte daran, dass es doch alles erarbeitet ist und irgendwie auch bezahlt, vielleicht auch zu teuer, dass müssen andere beurteilen, aber im Augenblick ist es genau das, was ich will, weg sein, frei sein, Leute treffen. Und dann will ich das auch alles wieder nicht. Ein komischer Widerspruch.
Das Wochenende naht. Ich werde es in Wien verbringen. Ich kenne zwei Gründe, warum es super werden wird. Und diesmal wird mich nichts abhalten, den HR Giger zu sehen. So etwas ist ja wichtig, so Erinnerungen, an Leute, Träume, Geschehnisse, Küsse, alles, denn mehr nehmen wir nicht mit am judgement day.
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