Sonntag, 4. Februar 2007
Liebe Bloggergemeinde,
wenn man so ein richtiger Strassenkater sein will, nicht auszurechnen, kaltblütig und lässig, dann stellt sich mir doch die Frage, soll ich Frau Morphines Ausruf: "Du bis so putzig!" als Kompliment nehmen?
Ich bilde mir ja ein, ich sehe in ihrer Strickjacke mit den Bommeln, ihrer Lehrerinbrille und meinen feuerroten Unterhosen verdammt sexy aus.
Naja, das liegt natürlich im Auge des Betrachters, aber ich sehe heute eh nur Erdbeeren und die Beatles, sehe Quietscheentchen (es war beachtlich, es trug eine Weihnachtsmannmütze) und Kinderwagen, warum sollte ich mich da nicht im Mädchendress sexy finden dürfen? Überhaupt, ob sexy oder nicht, ist doch meist situatuionsabhängig, gell? Obst kann sexy sein, besonders, wenn Äpfel sich als Brüste tarnen, Mundgeruch ist definitv nicht sexy, Ska-Musik aber schon und Bommelstrickjacken können es in bestimmten Situationen auch sein. Absolut.
Mit dem Sexysein ist es so wie mit dem Glücklichsein: Neulich, als wir ins neue Jahr rutschten, sah ich eine Reportage über das Glücklichsein: Neueste Forschung berichtete: 50% des Vermögens Glück zu empfinden, sei genetisch bedingt; 20% seien von den Lebensumständen abhängig; 10% seien durch unsere Entwicklung und Erfahrungen geprägt und die restlichen 20% sind variabel.
Das heisst also, mit den variablen 20% kann man die anderen 20% seiner Lebensumstände verändern und schafft damit neue Erfahrungen und entwickelt sich, man hat also die anderen 10% auch beeinflusst. Ergo: Jeder kann sein Gefühl von Glücklichsein zu 50% selber beeinflussen. Das ist mehr als bei der politischen Mitbestimmung und ein tröstlicher Gedanke: Ja, ich trage rosarote Ringelstrickjacken mit Bommeln, bin damit Trendsetter und sexy und im Total verdammt glücklich!
Oder wie Jim mir letzte Woche im Meeting sagte:

I don´t give a flying shit about other peoples meaning

Jim ist auch sehr glücklich. Und wenn ich so darüber nachdenke, stellt sich die Frage: Sind glückliche Menschen sexier als weniger glückliche und muss aus Gründen der Kausalität dann auch gefragt werden, sind sexy Menschen glücklicher als solche, die sich nicht dafür halten, denn wir sind doch alle irgendwie, irgendwo, irgendwann für jemanden sexy, oder?


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