Dienstag, 29. Dezember 2009
Behördliches und andere Termine
Zuallererst:

Vielen lieben Dank für die nette Post. Die elektrische wie die analoge. Wir haben uns sehr gefreut! Danke!

Und nun:


Spontan und aktiv steuern Sie direkt auf die Lösung eines Problems zu - manchmal ohne Rücksicht auf Verluste. Das mag im Berufsleben von Vorteil sein - im zwischenmenschlichen Bereich kann es jedoch zu Problemen führen: Denken Sie daran, dass nicht alle Ihre Power besitzen und deswegen vielleicht manchmal Mühe haben, Ihnen rechtzeitig aus dem Weg zu gehen. Besonders in einer Partnerschaft ist es aber wichtig, Kompromisse zu schließen und die Wünsche und Bedürfnisse des anderen zu berücksichtigen. Am besten passt zu Ihnen eine Partnerin, die Ihren ausgeprägten Durchsetzungswillen nicht nur akzeptiert, sondern ausgesprochen mag.

So. Und weil manche Dinge sind wie sie sind, habe ich sogleich gestern beim Standesamt angerufen, um mal nach der Möglichkeit eines Termins an unserem Wunschdatum gefragt. Eigentlich wollte ich wirklich nur nach einem Termin fragen, weil ich mich bereits sehr gut informiert wähnte. Aber, der liebe Herrgott hat erst die Welt und gleich danach die Behörde geschaffen und weil denen scheinbar oft langweilig ist, erfinden die sich und ihr Regularien gern neu.

Die gute Nachricht ist, es gibt einen Termin, den wir aber alsbald fixen sollten, was eigentlich auch sehr einfach gewesen wäre, hätten die Informationen, die man so im Netz der Netze bekommt, noch bestand. Haben sie aber nicht.

Da war ich also total stolz, dass Mama ein Familienbuch und sogar eine Geburtsurkunde hatte und sah mich schon beschwingt auf dem Weg zum Notar, alles -recht hübsch und mit Stempelchen versehen- beglaubigen zu lassen, als ich von der Realität des Faktischen hart getroffen wurde.

Die wirklich nette Frau vom Amt hier in Hamburg erklärte mir nämlich mit einem Lachen, dass diese Unterlagen nicht mehr von Nöten sei. Stattdessen würde man nun eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister vorweisen müssen. Alles klar soweit? Das mag ja nun für Menschen mit wohlklingenden Geburtsorten wie Braunlage oder Castrop Rauxel kein Problem sein. Ich aber, der in der ehemals dichtbewaldeten ostdeutschen Provinz geboren wurde, sah sofort eine Wand von Problemen auf mich zu kommen.

War dann auch so, weil das für mich zuständige Amt aufgrund seiner kaum wahrnehmbaren Größe und Wichtigkeit mit einem anderen zusammengelegt wurde. Der kränkelnde Herr am Telefon hatte auch keinen Bock mir zu helfen, oder vielleicht auch schlicht keine Ahnung, how knows? Die ganze Behörde ist irgendwie ferner erst ab neuem Jahr besetzt, es gibt keine Faxnummer, keine Email-Adresse und auch sonst keine Möglichkeit, mit denen Kontakt aufzunehmen. „Kommen Sie doch ab 04. Januar vorbei.“ War dann auch der kluge Rat vom Telefon-Oppi. Toll, oder?

Egal. Ist ja klar, dass dies wieder nicht einfach smooth über die Bühne gehen konnte, aber ich werde mich nicht beschweren, sondern mich der Aufgabe stellen. Hier nochmal die Liste der Dinge, die Sie benötigen, sollten Sie sich mit dem Gedanken einer Heirat schwanger tragen:


- Den richtigen Partner
- Geputzte Schuhe und Zähne
- Eine Frisur, die man als solche auch erkennen kann
- Perso/Reisepass
- Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister
- Ledigkeitsbescheinigung
- 60,-/70,-€ wenn Sie im Rathaus und werktags heiraten, 300,-€ wenn Sie am Wochenende und in special location heiraten.

Habe ich also nach dem enttäuschenden Telefonat mit Oppi die nette Dame hier in Hamburg angerufen und höflich gefragt, ob man den Termin schonmal ohne den ganzen Papierkram machen könnte, so wegen der Sicherheit, nicht? Und weil das im Osten wieder länger dauern könnte, denn die müssen erst noch ihren Internetanschluß konfigurieren und der eine, der das kann, hat Urlaub. Die Dame lachte und meinte, dass sie mich verstehen könnte, aber sie darf keine Ausnahmen machen. Auch keine klitze kleine Ausnahme? Auch nicht wenn ich Kuchen vorbeibringe? Gerade jetzt, zwischen den Jahren, ist der doch sicherlich herzlich willkommen?

Sie lachte und sagte leider nein, aber ich könne den Kuchen zur Hochzeit mitbringen, worauf ich ganz richtig meinte, dass der dann aber arg trocken sein wird, woraufhin sie einen Lachanfall bekam und meinte…. das schreib ich jetzt nicht. Sie fand aber die Musike im Hintergrund schön und fragte, was das denn sein.

Nun, es war das hier:



Und die spielen am

12. Januar 2010 20:00 Uhr im Grünspan

Und, mit freundlichen Grüßen an Frau Bona und Herr Monopixel, am
22. Januar 2010 20:00 Uhr im Astra Berlin.

Ich würde die gerne sehen, bin aber an beiden Terminen im Ausland, oder in der ostdeutschen Provinz, dieses Dingens abholen. Habt Ihr aber bitte Spaß!


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