Dienstag, 13. Juni 2006
Das ist doch unnötig
Es gibt ja so Dinge, die sind total unnötig. Ja, höre ich es raunen, Dein Weblog hier. Touché, denke ich mir und notier ins viel beschriebene und noch nie gezeigte Notizheftlein unter der Rubrik Erkenntnisgewinn: Tore muss man erst bauen, um sie sich einzufangen.
Das ist wie mit Mauern. Gibt es keine einzureisen, gibt es auch nichts zu revoltieren.
Ansonsten fallen mir persönlich zu Unnötigem noch Pickel und Tätowierungen ein. Ersteres tut weh und ist hässlich. Zweites eigentlich auch, zumindest manchmal. Ja, aber ich finde es gibt auch schöne Tatoos und es muss natürlich zur Person passen, höre ich es aus ovalem Freundeskreis freundlich piepsen. Ganz recht stimme ich wohlwollend und nickend zu. Manchmal lenkt das schlecht gestochene Bildlein auch von viel schlimmere Anblicke ab, sag ich. Es scheint geradezu als glaubten die Massen, schwarzblau konturierte Micky Mäuse und derlei Getier könnte Fettleibigkeit und stark geaderte Storchbeine heilen. Außerdem geht die Diskussion in die falsche Richtung. Es geht hier nicht um Ästhetik sondern praktikablen Nutzwert. Das Tatoo kann ja noch so schön sein, sage ich zu meiner rosenverzierten Schwester bei Kaffee und Kuchen, noch so fein und sauber gearbeitet, aber wärmt es auch im Winter? Was Du immer denkst, sagt se und Recht hat se.
Ich schüttele den Kopf und wende mich meinen Umzugskartons zu.
Vor denen stand ich neulich mit meiner Ex. Pfui, was für ein hässliches Wort. Das werden wir ändern. In Anlehnung an den 500 Beine Mann, der seine bessere Hälfte Gräfin nennt, nenne ich meine frühere bessere Hälft jetzt die Antike. Das passt, inhaltlich wie grammatikalisch. Die Antike und ich beschauten unsere Kartons und stellten ungläubig fest, dass wir die schon seit drei Jahren da so stehen haben. Was weiss denn ich was da drin ist, sagt sie. Ja, sage ich. Auf jeden Fall Unnötiges aus einem andern Leben, denn anderenfalls hätten wir sie schon geöffnet. Stimmt, sagte sie. Dann können wir den Mist ja wegwerfen? fragt sie erwartungsvoll. Nö, sag ich, vielleicht wissen wir nur noch nicht was wir vermissen. Na gut. Lass sie uns mal durch schauen, sagt sie. Haben wir auch gemacht. Und bis auf meinen geliebten Kolbenfüller Pelikan M200 (Diamant polierte Oberfläche und traditionelle Kolbenmechanik in höchster Präzision. Schnabelclip, doppelter Kappenring und Edelstahlfeder mit Gold plattiert, Schriftbreite "M". Das hochfeine Kapillarsystem garantiert einen steten Tintenfluss), der mich durch alle, alle Klausuren gebracht hat, war der Rest Schrott. Ausgenommen die Büroartikel mit praktikablem Restwert. So halbe Radiergummis. Watt machen wir denn nun mit de Plünn? fragt sie. Das ist doch alles unnötig, lass es uns wegwerfen, sag ich. Sicher? Logo. Und so wanderte der letzte Rest verbindender Gemeinsamkeit durch gemeinsames Handeln in die gemeinschaftliche Tonne. Halt, Halt! hör ich Frau Schwester rufen, das hätte ich alles bei E-Bay verticken können. Stimmt, dann hättest Du Deinem Rosentatoo auch einen Topf spendieren können. Nun haste nur Schnittblumen aufem Arm. Morgen fahr ich ins Scho Schonenland und werde versuchen, die Tatoo´s der schwitzigen Lagerarbeiterinnen auf Butterbrotpapier abzupausen. Danach kieke ich Deutsches Fernsehen. Fussball ohne Unterbrechung, denn hier in Schweden wird alle 20-30 Minuten der Sender gewechselt, wegen der Gerechtigkeit. Das ist kein Quatsch. Vorher treffe ich aber noch einen Herr Wichtig aus einem ebenso wichtigem und sehr großen deutschen Verlagshaus. Herr Wichtig ist ein bisschen böse mit mir, weil ich ihm den Etat gestrichen habe. Aber nicht ohne Grund möchte ich meinen. PS Die eingefügten Produktinformationen sind meinem neuen Stil des I-Ah-Bloggens geschuldet. Ich übe mich im Donkey-Bussines, d.h. in jedem Text ein bisschen product placement. Bei der ersten Million durch Werbeeinnahmen lade ich alle Kommentatoren ein, auf ein Eis in den Schären, oder was anderes.


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Also den ersten Teil fand ich doof, denn solange du dir hier wat rein schreibst, ist dit gar nicht so unnütz. Der Mittelteil erinnerte mich an meinen übervollen Keller, mit dem ich ibäi wahrscheinlich nen ganzen Einfamilienhaus zusammenversteigern könnte. Außerdem auch noch an eine lustige Diskussion zum Thema Tatoos bei Damen, vor allen Dingen überm Hintern und im Bauchbereich, mit der Quintessenz: Die sind von vorneherein schon so berechnet, dass im Falle einer Schwangerschaft und der damit verbundenen Ausdehnung der Haut ein völlig neues Kunstwerk entsteht. Die Sache mit dem I-Ah-Bloggen gefällt mir, alles in allem gut verpackt, die Profuktinformationen und für ein Eis in den Schären für die Kommentatoren sieht man auch gern über diese virale Infektion hinweg. ;-)

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Du hättest das Eis auch so verdient.;-) Und mir ist heiss. Ick geh nachher mit de Kollegen Brasilien kucken und Bier trinken.

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Ich komm mit, quasi. Ich sitzt dann so auf dem Balkon und lausche den Fangesängen im Fernseher und dann wird gefachsimpelt unter Laien und nebenbei philosophiert. Der Balkon könnte auch fast sowas wie ne private Kneipe sein.

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Na logo. Hast Du nen tipp?

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3:2 für Brasilien war mein Tipp, lag aber bisher meist daneben.

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Wo müssen wir hinklicken, damit das mit der ersten Werbemillion und dem Trip in die Schären bald klappt?

(Kolbenfüller habe ich auch; das Schlürfen aus dem Tintenfass ist zwar etwas unpraktisch, aber bei Schönheit nimmt man das gerne in Kauf.)

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Ich warte ja noch auf profitabele und interessierte Verlinkung. Und ja, Recht hast Du, das Befüllen ist ein wenig umständlich, aber dann, dann ist es schon ein tolles Gefühl. Genau wie beim Bier. Nee, Quatsch geh mal zur Seite. Ich finde so ein Füller macht ein schönes Schriftbild.

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Dann schreib doch mal "Edel sei der Mensch..." usw. nach der Vorlage hier ;-)..

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Wers glaubt
Die Deutung der Handschrift brachte folgendes Ergebnis:

Der Schreiber ist ein impulsiver, unsteter, vielseitiger und unkonventioneller Typ.
Es fällt ihm nicht leicht, sich anzupassen.

Der Schreiber ist ein sehr gefühlsbestimmter Mensch.
Oft werden Entscheidungen rational gefällt, obwohl bei

Der Schreiber ist eigensinnig, geradlinig, konsequent und widerstandsfähig.
Die eigene Meinung wird durchgesetzt, er ist durch andere nur schwer zu beeinflussen.

Er arbeitet sehr genau und zeichnet sich durch rationales, analytisches Denken aus.

Der Schreiber ist sehr stark um Gerechtigkeit bemüht.
Er versucht stets, sich für andere einzusetzen.

Er hat sehr viel Humor.
Zusammen mit einer gewissen Kompromisslosigkeit geht dieser Humor oft ins sarkastische.

Der Schreiber ist ein impulsiver und phantasievoller Idealist.

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Nee
dit klingt jaaaaa übahaupt nich nach unserm Cabman, wa?

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Icke kann dit nich beurteilen, wa? Wobei zwei - drei Dinge schon passen tun...

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"Oft werden Entscheidungen rational gefällt, obwohl bei"? ja? ist das selbstzensur? ;-)

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So etwas mach ich doch nicht. Muss ein Kopierfehler sein. Da stand bestimmt das icke ne Heulsuse bin, die nur so tut.

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Die Antike ist der erste vernünftige Vorschlag, den ich zur Frage "wie nenne ich meine Ex-Frau ohne diese doofe Vorsilbe" lese. Danke für die Anregung.

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Bitte schön und nochmal Entschuldigung fürs fehlende "R". Im Eifer des Gefechtes, Du verstehst?;-)

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Kein Problem, passiert mir öfter. :)

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Hab ich gemerkt:-))

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dann hättest Du Deinem Rosentatoo auch einen Topf spendieren können. Nun haste nur Schnittblumen aufem Arm.

*gröhl*

Allein diese beiden kleinen Sätzchen sind genial! Köstlich! Danke.

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Bitte. Mich freut´s, wenn es Dich freut. Ehrlich!

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