Sonntag, 13. Februar 2011
Brunch-Spaziergang
Was man halt so aufschnappt, wenn man zum Brunch eingeladen wird, nach Down Town und da auch noch hinspaziert:





Fraglich, ob man für das Foto oben von Jacob Wolfspelz verklagt werden könnte. Es ähnelt doch stark dem allerorten wandelnden Logo. Das man dieses überall in Hamburg bestaunen kann, ist kein Wunder nicht, wo doch bekannt ist, dass der Weg vom Haus zum Bäcker ein EOA (Extremoutdooradvanture) ist.

Gut, dass diese riesigen Geländerwagen schon erfunden wurden, weil durch deren Benutzung die gute Jacob Wolfspelz nicht nass oder gar schmutzig wird. Man, man, man.

Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Typ Großstädter um Visionäre. Laut der Definition, die sich auf diesem Bild finden lässt, müßte das so sein:




Mir fällt dazu nur ein Zitat von Helmut Schmidt ein:

"Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen."

Stimmt.

Aber vielleicht wäre diese Veranstaltung etwas für Herrn Mark, der hat auch kreative Träume. Ich fage mich allerdings, was Management von innen sein soll?

Wieder so eine pseudowissenschaftliche Verballhornung eines Wortes zur Unterstreichung der Nützlichkeit der eigenen Existenz durch diese Christa.

109,-€ Workshop Singulär wollen halt erstmal legitimiert sein.

Und dann entdeckte ich heute noch das hier:




Auch merkwürdig.

Auf 4 DIN A5 Seiten wird einem alles Mögliche erklärt, ganz besonders aber, wogegen die Absender sind. Wofür sie sind und wie es erreicht werden soll, das steht nirgends. Kann mann also nicht unterstützen.

Mein Lieblingsabsatz lautet:

So lange nach Profiten entschieden wird, solange wird es auf der Welt Hunger, Kriege, Armut, Arbeitslosigkeit und Ausbeutung geben. Nur eine Gesellschaft, die wirklich nach unseren Bedürfnissen produziert kann dies beenden. Ob beim Wohnungsmarkt, bei der Energieversorgung (...) oder im Bildunsgbereich - Kapitalismus zeigt und (kein Tipfehler von mir, steht das wirklich so) tagtäglich, dass er unsere Probleme nicht lösen kann. Deswegen kämpfen wir für eine sozialistische Gesellschaft, in der wirklich demokratisch von unten entschieden wird, was und wie produziert oder gelernt wird.

Aha. Nun könnte ich ja altklug daherschreiben, dass der Konsument die Macht bereits in seinem Portemonnaie rumträgt, aber wer interessierte sich dafür? Wo doch alle Jacob Wolfspelz-Jacken mögen und das trotz deren verachtenswerten Verhaltens?

Ich glaube, die haben alle mit Christa sich getanzt und dabei eine Vision entwickelt, die es schon mal gab. Es ist ein gesellschaftspolitischer Mythos, diese Gesellschaft, in der von unten entschieden wird und sie scheitert im Zweifel am Wunsch des Einzelnen, auch eine Jacob Wolfspelz-Jacke zu tragen. Und wer wird ihm das dann verbieten? Stasi-Reloaded etwa?

Aber:

Das Drama des Lebens spielt nicht auf blinder Bühne. Der Gequälte wird gehört, auch wenn er flucht. Auch im Fluchen wird er mit dem Leben eins, wenn ein Ohr ist, das die Klage hört, und ein Auge, das den gekrümmten Wurm sieht.

Andere Zeiten, Magazin zum Kirchenjahr


In diesem Sinne: Ich habe euch gelesen, liebe Linksaktivisten, und ich verstehe euer Anliegen, wirklich. Ihr fangt aber am falschen Ende an.


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Freitag, 11. Februar 2011
Schaumschlägersyndrom
Besonders aktiv ist der Idiot im Internet,... wie wahr, Herr Lobo. Und manchmal weiß man nicht, ob man darüber noch Lachen oder schon Weinen soll.

Noch ein Schaumschläger, den man ignorieren sollte. Womit dann auch die Frage geklärt ist, warum die Welt immer ignoranter wird.


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Sonntag, 30. Januar 2011
Das Eierkopfprinzip oder
Wo sind all die Helmuts hin?




Das da oben, dass ist die Gabi, die eigentlich Gabriele heißt und gern von mir gewählt werden würde.

Und weil das so ist, hat die Gabi auf der Rückseite des SPD-Flyers auch Platz bekommen, um sich mir zu erklären.

Da steht dann, dass sie für Altona folgendes bewegen möchte (man achte auf die Semantik: Sie will was bewegen, nix ändern oder erneuern, einfach nur bewegen. Das wird gemütlich, ähnlich dem Bewegungsbad in der Geriatrie.

a.) Berufstätige Eltern - und davon gibt es viele in Altona!- brauchen eine funktionierende Infrastruktur mit Kinderbetreuung, Pflegestützpunkten und einer Arbeitswelt, die dem Rechnung trägt.

b.) Kultur für alle! Kultur nicht nur für einige wenige, sondern für Jung und Alt, Kultur für Menschen gleich welcher Herkunft, für alteingesessene Altonaerinnen und Altonaer ebenso wir für Zugezogene - das muss unser Ziel sein!

c.) Medien, It-, E-Commerce und Kreativsektor prägen mittlerweile den Standort Altona. Dafür müssen die Rahmenbedingungen, auch Balance von Leben und Arbeiten, von Gewerbe und Wohnen vor Ort stimmen.


So. Nun weiß ich nicht wie Sie das sehen, wahrscheinlich anders, aber ich kann mit diesen Allgemeinplätzen rein gar nix anfangen. Was meint sie denn mit Kultur für alle? Es gibt doch schon RTL und das Dschungelcamp?

Wenn man dann verwirrt die Hauptseite des Flyers durchliest, da wo der Olaf Scholz sich und seine SPD präsentiert und dort auf Gehaltvolleres spekulierte, wird man enttäuscht. Die einzig nutzbare, da nachprüfbare Aussage lautet:

Wir schaffen Kita- und Studiengebühren ab. OK!

Solche Aussagen wünsche ich mit viel mehr und diese sind es, liebe SPD, die auch zur Profilschärfer beitragen.

Denn wie schon bei allen letzten Wahlen, tue ich mich sehr schwer, die Partei zu benennen, von der ich mich gut repräsentiert ehe.

Viel mehr ist es wie immer und zwar so wie mit meinen Schuhen:





Sie unterscheiden sich ein bisschen in Form und Stil, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es schwarze Halbschuhe sind. Und dann auch noch alle von LLOYD. Es ist also Wurst, welche ich anziehe, der Gesamteindruck ist immer gleich. Ähnlich der Parteienaussagen.

Und so geht es mir mit diesen politischen Menschen: Es gibt sie in zwei Sorten: Partei An- und Abhänger. Erstere stehen im Nieselregen am Parteistand auf dem Winterhudermarktplatz und üben sich in verbaler Akkrobatik, die gleichwohl inhalts- wie farblos beibt und letztere nennen sich Bundetagsabgeordnete, die gern mal die Auswirkungen der Klimakatastrophe direkt vor Ort auf den Malediven begutachten.

Keiner von beiden beeindruckt mich durch Charisma oder besonderes Können. Den letzten aktiven Politiker, der bei mir einen Eindruck hinterlassen hat, das war Friedrich Merz.

Die Frage, die ich mir dabei oft stelle, warum ist das so? Wo sind die großen, coolen Anführer hin, die, die sich klare Worte trauen und dazu stehen, sich daran messen lassen und ggf. Fehler einräumen?

Man lese z.B. in der aktuellen Zeit das Interview mir Helmut Schmidt.

Jut, ich mag diesen Menschen eh. Aber mal ehrlich, ich wünscht mir, es gäbe wieder Typen seines Schlages. Nicht nur in der Politik, nein, auch in der Wirtschaft, doch ich glaube nicht, dass diese geschehen wird.

Man schaue sich z.B. die Vita von der Gabi an. Nicht, das ich was gegen die Gabi hätte, aber es verstärkt sich bei mir der Eindruck, dass wir nach dem Eierkopfprinzip von einer sich selbstbefruchtenden Kaste regiert werden. Insofern lass ich alle Hoffnung fahren.




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Sonntag, 23. Januar 2011
Dr. Steffen Burkhardt...
findet, dass hodenkauende Pseudopromis zuzusehen ein großer Spaß sei.

Merkwürdig. Ich finde das nicht lustig und kann in dem Format auch keinen intelligenten Humor ausmachen.

Durchdenkt man die Aussage des Dr., könnte man diese auch so interpretieren: 59% der 14- bis 49- Jährigen sind zu blöd, den intelligenten, aber nicht intellektuellen Anspruch des Formates zu erkennen.

Sach ich doch, ich bin zu blöd für diese schöne Medienwelt.

PS Wieviel Geld der Dr. und das Abendblatt bekommen haben, einen solch unsäglichen Mist auf Seite 2 zu bringen?





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Mittwoch, 19. Januar 2011
Der abgeschlossene E-mail Roman, oder
wie ich fast reich geworden wäre. Ein Tatsachenbericht.


Kapitel 1



-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Herr W."
Gesendet: 18.01.2011 13:19:27
An: cabman1000@web.de
Betreff: Anfrage zwecks http://cabman.blogger.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

beim Recherchieren nach guten Domains bin ich gerade auf http://cabman.blogger.de
gestoßen und habe Sie als Seitenbetreiber im Impressum gefunden.

Wären Sie daran interessiert, Links aus neuen Artikeln zu verkaufen?

Ich freue mich über Ihre Rückmeldung.

Beste Grüße
Herr W.



Kapitel 2




Am 18.01.2011 20:30, schrieb Cabman1000@web.de:

Hallo Herr W.,

wann ist eine Domain gut? Und was genau wollen Sie mir denn abkaufen?

Geben Sie mir mal ein Beispiel. Danke!

Gruß

Cabman

Kapitel 3



Von: "Herr W." <@googlemail.com>
Gesendet: 19.01.2011 11:40:43
An: Cabman1000@web.de
Betreff: Re: Anfrage zwecks http://cabman.blogger.de

Sehr geehrter Herr Cabman,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Gerne erkläre ich Ihnen, wie das Angebot funktioniert.

Wir bieten Ihnen einen Betrag von 50,00 Euro für die Verlinkung an, den Sie in ein Artikel einbinden.
Der Artikel soll mind. aus 200 Wörter bestehen, wo dann der Link veröffentlicht wird und möglichst auch inhaltlich passt.

Das Thema des Artikels können Sie frei wählen, es sollte entweder aus dem Bereich Mode, Technik, Gesundheit, Baby, Familie, Tiere oder Auto kommen. Das muss kein Werbetext sein, lieber ein Artikel, den Ihre Leser gerne lesen. Aus dem Artikel könnte dann auf eine der folgenden URLs mit dem jeweiligen Keyword verlinkt werden:

"Keyword"
Link

"Tom Tailor Gutschein"


"PosterXXL Gutschein"


"Medion Gutschein"


"Vistaprint Gutschein"


"Karstadt Gutschein"


"DocMorris Gutschein"


"Jako O Gutschein"


"Frankonia Gutschein"


"Audible Gutschein"


Zu beachten ist, dass der Link dann ein DoFollowLink sein muss.
Wir haben mehr in unserer Auswahl, wenn Sie andere Wünsche haben.
Wir zahlen gerne im Voraus. Dazu brauchen wir nur die Paypal-Email oder die Bankverbindung.


Bei weiteren Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.


Mit freundlichen Grüßen


Herr W.
Kapitel 4



Betreff: Re: Anfrage zwecks http://cabman.blogger.de
Von:
An: "Herr W." <@googlemail.com>
Datum: 19.01.11 21:39:30

Moin Herr W.,

ich werde gleich einen Beitrag online stellen, der über 9 Links verfügt und sehr schön in den Cove passt, da dieses Blog immer nur selbstreferenziell ist.

Wie ich meine Leser kenne, werden diese den Inhalt kräftig diskutieren, was ganz in Ihrem Sinne sein sollte.

Den allgemeinen Anforderungen, die (für) eine Zahlung - gemäß Ihrer Mail- erfüllt sein müssen, wurde entsprochen.

Überweisen Sie bitte die 450,-€ an:


Kontobezeichnung (Inhaber).
Dirk Olbertz

Name der Bank:
Deutsche Bank

Kontonummer:
0638197

Bankleitzahl:
35070024

IBAN: DE34350700240063819700

BIC („SWIFT-Code“):
DEUTDEDB350



Auch im Namen meiner mitbloggenden Freunde bedanke ich mich für Ihr finanzielles Engagement!

Tragen Sie bitte die Gewißheit im Herzen, eine nichtkommerzielle Plattform unterstützt und die Welt damit ein bisschen besser gemacht zu haben.


Mit den besten Grüßen

James Cabman


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Mittwoch, 15. Dezember 2010
Mit taff um die Welt
Leider war da jemand schneller in der Umsetzung. War aber auch naheliegend. Mist.


Der Slogan hätte auch lauten können: Berlin. Lüneburg. Hamburg/Fischbeck.

Dafür müßte man die SoldatenIn nur nach Hause holen, was den Vorteil gehabt hätte, dass Frau zu Guttenberg einen Sack voll Geld gespart hätte.

Mal ganz ehrlich, weil ich den Rummel um die beiden Adligen nicht verstehe: Was haben die bisher eigentlich geleistet?

Oder reicht für den vermeintlichen Erfolg Projektionsfläche von Erwartungshaltungen anderer zu sein? Wie in Blogs? Oder wie bei Obamas Nobelpreis?

Das war, ist und wird mir immer zu wenig sein.





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Dienstag, 23. November 2010
Tittenwitz Adé
Da liest man hier und da das Internetz und denkt, gerade mit Hinblick auf Google Street View und dessen eingeschränkten Verfechtern, dümmer geht’s nimmer, aber nur einen Euro später wird man eines Besseren belehrt; Oh, du schnelllebige Zeit, bringst Schnee sogar, obwohl ich noch nicht bereit. Bin.

Neulich nämlich, als wir zum Behufe des schnellen Nahversorgung und entgegen unserer sonstigen Gewohnheiten zum Penny umme Ecke gingen, da entdeckte ich der Rewe hauseigene Postille Laviva.

Die kostete nur wahnsinnige 1,- Euro! Ich bitte Sie, wo bekommt man den heute noch so viel Magazin als Camouflage der Werbung für so wenige Geld?

Wenn Sie jetze denken: Wie kann er nur?!

Dann schreib ich: Ich kann.

Ich habe nämlich gefühlt bereits eine Million Bücher gelesen, den Spiegel, die Zeit, den Stern, Psychologie Heute, Neon, Brigitte, Geo, Spektrum der Wissenschaft den Harvard Business Manager und einige Zubereitungsanleitungen für Maschinenessen (versuchen Sie mal ohne die Ellenbogen einzuknicken, etwas zu kochen oder eine Scheibe Brot abzuschneiden) und Blogs.

Egal, manchmal reicht halt Seichtes in diesen schweren Zeiten und ich möchte direkt behaupten, dass das Konzept des Magazins sehr stringent ist, denn dessen edelmütige Nebensächlichkeit ist den Inhalten seiner Artikel entsprechend. Wohl dem, der sein eigenes Distributionsnetz hat!Oder ein Blog.

Soviel zum Grund des Erwerbs und nun zur Entdeckung:




Ist das nicht brilliant?

Endlich können wir alle einen kleinen Busen aber große Brüste haben. Endlich!

Bei richtiger Anwendung durch den Mann, ist das sogar einen Riesenschritt Richtung Gleichberechtigung: Sport-BH-Zwang für alle! Geschlechtsunspezifische Reduzierung auf körperliche „Ausprägungsmerkmale“ nun möglich und auch Tittenwitze wären nicht länger sexistisch. Toll!

Was mich aber interessieren würde: Wieso gibt es sowas nicht fürs Gehirn? Da könnte man für die respektlosen Google Street View Terroristen, die sich in diktatorischer Manier über die Bedenken Anderer hinwegsetzen, eine schicke Crosspromotion mit Digicams machen. Vielleicht hülfe es ja und eben jene welche, die die Freiheit skandieren und für sich beanspruchen, kämen auf den kleinen Gedanken, dass Freiheit auch bedeuten kann, dass man dagegen ist.

Und nur wer diese Freiheit respektiert, kann sie für sich beanspruchen.

PS In Ottensen schneit es noch immer und dabei quietschen diese Schienen doch eh schon. Kann ja heiter werden bis Weihnachten und extrem unsexy.


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Montag, 8. Februar 2010
Eine Frage des Wertes
Am Sonntag bin ich von Hamburg nach München geflogen und kaufte auf dem Flughafen dieses Buch mit dem komischen Namen. Der Grund dafür war die Rezension im Stern.

Jut. In München bin ich noch immer, das Buch aber nicht, denn es war seicht und leicht liegenzulassen. Kein Verlust.

Heute Mittag dann beim SPON gelesen, dass Frau Hegemann ganze Passagen geklaut haben soll und nun sind alle total erschüttert. Ähm. Warum?

Der eine klaut Datensätze und verkauft diese, die andere klaut bereits gedachte und formulierte Sätze und verkauft diese.

Wo genau ist der Unterschied, wenn beide Sachverhalte in einem moralischen Kontext betrachtet werden?

Nicht das wir uns missverstehen, ich finde das eine wie das andere bedenklich, frage mich aber, wie man den einen Diebstahl gutheißen und belohnen will und den anderen eben nicht?

Heute Morgen war Peter Hahne der Eröffnungsredner der Veranstaltung, der ich gerade beiwohne und sein Thema war:

Deutschland ohne Werte?

Man kann von Peter Hahne halten was man will und auch kritisch gegenüber seiner Frisur sein, aber die Aussage


Werte wollen nicht durch Worte sondern durch Begegnung und Handeln vermittlet werden.

bringt das ganze Dilemma ziemlich prägnant auf den Punkt.

Denn wer sollte in diesen Zeiten, wo ein Dieter Bohlen vorgaukelt, jeder könne reich werden, verhält er sich nur wie ein Arschloch; wo ein Staat Diebesgut ankauft, oder die Vertreter einer Kirche das Gebot Liebe deinen Nächsten sehr wörtlich auslegt, wer also kann moralischer Fels sein, ein Garant und Vorbild dafür, dass Handlungs- und Verhaltensnormen einzuhalten und nicht zu verletzen sind?

Jeder, oder?


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Montag, 4. Januar 2010
Name drops keep falling in my head
Schringedingelingpliiiingh. So. Das ist ja mal ne akkurat elfenmäßige Eröffnung und bevor ich gleich noch öffentlicher staune, vorher schnell das:

War ich also gestern bis spät, ach was schreibe ich, bis richtig spät mit der Frau in der Sauna und wunderte mich über all die türkischen Männer da. Besonders über die Dinge, die ich an ihnen nicht sah und ich meine keine Goldketten.

Da sagte die Frau sehr nachdenklich, sie würde sich ohne Ring irgendwie nackt vorkommen. Schringedingelingpliiiingh machte es sogleich im alten knöchrigen Gehäuse genannt Herz, total elfenmäßig.

Und weiter: Bin ich gestern, noch vor der Sauna, elfengleich zum Bäcker geelft und zwar ohne die anderen zu erwartenden Zehn.

Geschmeidig auf einem Bein hüpfend, mit sachtem Flügelschlag versehen und jedem Menschen, der mir begegnete, ein fröhliches "Frohe Ostern" zu rufend, denn ich bin ja auch gern first mover, nicht.

Dort angekommen, also beim Bäcker, in der Reihe anstehend, sang ich fröhlich:

Ich gehe zum Bäcker, kaufe Brötchen für 5 Mark
ich esse gerne Brötchen, denn Brötchen machen stark


1 Kohlkopf und 1 Rote Bete, für denjenigen, der das dazugehörige Album benennen kann

Als ich endlich dran war und diese untergewichtigen Luftbrötchen bestellt hatte, fiel mein Blick auf den Zeitungsstapel und da ganz besonders auf die MoPo, denn von deren Titelseite rief es mir laut zu:


Hamburger Vornamen 2009


Aha, so dachte ich mir. Und dazu noch ein geschnurrtes Soso und weiter: Das könnte ja interessant sein und huxflux erwarb ich die Lektüre.

Nicht das wir Inspiration bräuchten, nein, nein, das nun wirklich nicht, wir sind schon durch und der Hund wird Klaus heißen, soviel ist klar. Auch Sonderfallnamen haben wir in petto, sollten sich widererwarten doch keine Reihenkinder einstellen und dieses noch zu gestaltende zelluläre Gemenge sich dafür entscheiden, ein Zwillingspaar zu werden.

Eigentlich ging es mir beim Zeitungskauf nur darum, zu überprüfen, ob wir keine Namen ausgesucht haben, die In sind. Haben wir nicht und bekamen dann dazu noch gleich die Bestätigung, dass wir gebildet seien, auch wenn manch Leser dieses Blogs da seine Zweifel bzgl. des Autors hat.

Aber, Frau Gabriele Rodriguez wurde in der MoPo auf Seite 4 wie folgt zitiert:

"Besonders gebildete Eltern suchen nach Namen, die nicht so verbreitet sind, und orientieren sich dabei an der Großelterngeneration."

Natürlich, Gabriele, will man da fast denken und wer wünscht sich eigentlich nicht kluge Eltern? ;-)

Hier die Liste der Top Five 2009 weibliche Vornamen in Hamburg:


1. Alina
2. Lilly
3. Charlotte
4. Emma
5. Julia


Top Five 2009 männliche Vornamen in Hamburg


1. Ben
2. Elias
3. Luka
4. Lukas
5. Fynn


Das Gute ist, die Namen, die wir unseren Kindern geben würden, sind nicht auf dieser Liste. Das Schlechte, oder vielleicht Zweifelhafte ist, müsste es nicht viel mehr Edeltrauts und Karl Wilhelms auf den Listen geben, oder was soll uns diese Namenswahl im Sinne der Aussage von Gabi über Hamburger Eltern 2009 sagen?

Man wird ja mal fragen dürfen, wenn man nicht nur konsumiert, sondern auch versucht, mitzudenken. Persönlich fand ich aber das Designer-Paar toll, welches seinen Sohn Maximilian nannte. Die Begründung hierfür war:

"Das kann man gut abkürzen: Max klingt kernig."

Aha. Und warum heisst das Kind nicht gleich kernig und zwar einfach nur Max?

Na weil die beiden wohl eine anerkannte Berufskrankheit haben könnten: Designmäßige Neuinterpretation von Altem, verbunden mit neuer emotionaler Aufladung von Bekanntem und dessen Durchsetzung mit geistigen Sollbruchstellen, auf dass das Original als solches unverfälscht im Kern durchschimmert, aber nur von solchen zu erkennen, welche die Codes der Verblendung lesen und verstehen können.

Das ist übrigens auch der Grund, warum Menschen aus ländlicher Randlage bei ihren Landjugendtreffen, oder Landfrauen-Nachmittagen immer nur Kaffee trinken und nie Half Decaf Double Tall Vanilla Low Fat Extra Foamy Brewed Coffee. Die sind zu schlau für das Marketing. Alles klar soweit?

Und weil die so schlau sind, lesen die auch keine MoPo und nennen ihre Kinder auch lieber Jürgen und Bertha als Jeremy, Amy, Jason oder Jennifer, denn das sind so Beispiele für Namen, die Eltern aus weniger gebildeten Schichten ihren Kindern geben. Und warum machen sie das? Weil sie stärker von den Medien beeinflusst werden. Aha. Und wer hat jetzt Schuld an der Verdummung der weniger gebildeten Schichten und verdient damit Geld?


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Montag, 23. November 2009
Friends they coming, friends they go.
Einst sangen sie:

Friends they coming, friends they go. Nothing is really lost forever.





Ahjo. Keine Ahnung was Sie getrieben haben am letzten Samstag, aber ich habe mir ein Körbchen voll Arbeit mit nach Hause genommen. Genau geschrieben handelte es sich um 69 Bewerbungen.

Solche Dinge kann ich nur am Wochenende erledigen, weil unter der Woche einfach keine Zeit bleibt. Außerdem will und muss ich auch jedem der Menschen da gerecht werden, auch wenn es - wie in diesem Fall - so lockere 5 Stunden dauerte.

Macht sich aber jemand die Mühe, eine Bewerbung zu schicken, hat er es auch verdient, dass man sich ihn ansieht. Jut. Ich kenne Kollegen, die bewerten das anders, was mir natürlich absolut Hupe ist.

Um es vorwegzunehmen: Von 69 blieben 12 potentielle Kandidaten. Kein schlechter Schnitt will ich meinen. Neben den üblichen schlimmen Fehlern, die zum Aussortieren führten, war diesmal aber auch die große Anzahl völlig überqualifizierter Bewerber augenfällig.

Das Traurige dabei ist immer, dass man bei mancher Bewerbung die völlige Verzweiflung lesen kann. Ich verstehe es, will aber nichts von der prekären Situation des Bewerbers wissen. Mich interessieren zuallererst die Qualifikationen, dann die Person. Definitiv nicht interessiert mich, ob jemand Schulden hat, oder andere Sorgen. Die haben nämlich objektiv betrachtet alle irgendwie, also Sorgen.

Zurück zur eigentlichen Verwunderung: Es waren wirklich sehr viele, sehr gut ausgebildete Menschen unter den Bewerbern. Einige haben bereits Positionen begleitet, auf der ich mich gerade wähne und bei fast allen war der Grund der Bewerbung: Kündigung zum Jahresende.

Ein Schelm, wer sich da Böses denkt. Wenn ich aber die Anzahl der Menschen mal hochrechne, immer im Hinterkopf habend, dass diese Leute zu den viel beschworenen Leitsungsträgern gehören, dann frage ich mich ganz ehrlich, wieso überhaupt noch jemand den Politikern glaubt.

Auch dieses Geschwafel vom Ende der Durststrecke, der baldigen Beendigung der Krise, ist lächerlich. Jeder, der bei gesundem Verstand ist, muss erkennen, dass die Parameter für ein Ende einfach nicht gegeben sind. Profis indes kennen das Phänomen der Bärenmarktrally. Man muss es gar nicht so hochtheoretisch aufbauen.

Schaue ich mir die Bewerbungen an und sehe wie viele Menschen, von denen man nicht erwarten würde, dass sie von Arbeitslosigkeit betroffen sein würden, darunter sind, dann weiß ich einfach, dass wir im nächsten Jahr ganz andere Sorgen als heute haben werden.

Wie Hohn und Spott kommt einem da das Gelaber der Politiker vor, die scheinbar noch immer nicht erkannt haben, dass einem Arbeitslosen irgendwelche Steuergeschenke auch nicht glücklich machen.

Und was die viel zitierte Schuldenaufnahme zwecks Stimulans der Märkt angeht: Man lese etwas über den "Cantillon-Effekt", oder man lässt es bleiben und schaut weiter Top Model, oder so.

Auf jeden Fall habe ich heute die traurige Mitteilung eines von mir wirklich sehr gemochten Vorstandes eines großen Unternehmens über dessen Ausscheiden bekommen.

Ich sach nur: Der Aufschwung wird kommen. Dem Mann antwortet ich wie folgt, immer daran denkend, dass man sich zweimal im Leben sieht und ich ihm tatsächlich nur das Beste wünsche, weil ich ihn sehr mag: Typ Hanseatischer Kaufmann.

Zählt man alles zusammen, inklusive den Branchenticker, dann kann einem schon mulmig werden, gerade auch zur eigenen Person.

In diesem Sinne: Passt auf euch auf!

Werter Herr XYZ,

sehen Sie mich ein wenig erstaunt über die Tatsache, eine Mail diesen Inhalts zu erhalten.

Nun denn. Es ist wie es ist, und auch ich möchte mich in diesem Zusammenhang gern für die von gegenseitigem Respekt, Verständnis und Vertrauen geprägter Zusammenarbeit bedanken!

Ich wünsche Ihnen für Ihre persönliche Zukunft alles Gute und würde mich ebenfalls über eine zukünftige Zusammenarbeit unter anderer Flagge freuen.

Ihnen alles Gute und mit freundschaftlichen Grüßen



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