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Sonntag, 8. Oktober 2006
Pssst,
bufflon, 01:45h
jemand hier? Es könnte ja sein und dann müsste ich dringend im ruhigste Ruhe bitten, denn schon jeder Klick mit der Maus oder jeder Tastendruck könnte schon zulaut sein. Warum? Ja,das ist insgesamt eine skurile Geschichte und ich weiß nicht recht, ob ich das hier in die Cove tippen soll.
Also gut: Gestern war alles toll. Die Angelsache haben wir verschoben, von Freitag auf Samstag, von gestern auf heute, kann man ja noch so sagen. Von der Cove zum Spielplatz, vom Spielplatz müde in die Cove, alles bestens und irgendwann hatte ich meine Ruhe und ne Flasche Wein aus des Cabmans Weinkeller in der Hand und das dicke Buch, von dem ich letztens noch nicht so überzeugt war, jetzt aber schon.
[Heute alles häppchenweise, auch mal was anderes.]
Samstag früh ein kurzer Schlachtplan, der See da solls sein, stimmts Jungs? Ja, klar, alles im Navi gespeichert, die Sachen gepackt und los. War auch ne ordentliche Strecke und in Schweden kenn ich mich nicht aus, allerdings gibts hier noch Rechtsverkehr, nicht so wie da, wo der Cabman sich grad rumtreibt. Der richtige Parkplatz war bald gefunden, das Auto schnell abgestellt, die Kinder und die Sachen gepackt (Wie, bitte, konnte ich auf diese blöde Angelidee kommen?). Schnell noch einmal das Navi checken, die Verbindung zum GPS stand, alles bestens. Vergesst die Zeiten, in denen es noch Karten und Kompass gab, brauch man alles nicht mehr.
Der Kleine wollte schnell geschultert werden und sang dementsprechend gutgelaunt "Auf den Schultern von meinem Dad, ist es ganz nett...", während der Große sich über den Fußmarsch beschwerte, ich sagte besser nichts. Stattdessen dachten wir uns Geschichten über Ritter, Piraten und Indianer aus und entdeckten einen bei uns zu Haus selten zu erblickenden Quittenbaum, aus den Früchten kann man lecker Gelee machen, übrigens.
Die Beine wurden trotzdem schwer und nur der Blick aufs Navi beruhigte, der See kam näher und näher. Kam er wirklich näher? Nur noch 300 Meter waren beim letzten zuversichtlichen Blick angezeigt, der Blick nach vorhin riet allerdings langsam zu Skepsis, denn da war nur Wald, Wald und auch noch Wald. Wir waren am Ziel, sagte das Navi, nur war da kein See, auch nicht dort oder dort hinten und auch nicht links oder rechts. Mist. Dachte ich es mir doch, die Kinder hätten nicht dran rumspielen sollen, an dem Ding. Nochmal Mist. Und nun? Ich tastete ein wenig rum und rum und irgendwann ging es unwiederbringlich aus. Danke schön, schrie ich laut in den Wald, wohl wissend, dass mich erstens niemand hörte und dieser Schrei zweitens nichts an der Tatsache, dass wir wahrscheinlich in der Wallachei verschollen gegangen sind. Irgendwie lief mir ein leiser Schauer über den Rücken und ich dachte ganz kurz an diesen Film, "Blairwitch Project", doch diesen Gedanken wischte ich ganz schnell weg.
Mit Kindern am Arm konnte ich mir Angstschweiß nicht leisten und darum ging ich mit den beiden forsch in die Richtung, aus der wir höchstwahrscheinlich gekommen waren. Wir liefen und liefen und liefen, allerdings erreichten wir den Parkplatz nicht, wir erreichten nicht einmal ein paar Häuser, nicht mal ein einziges Haus, um uns herum war nur Wald, Wald und immer noch Wald. Die Kinder wurden nicht nur hungrig, sondern auch unruhig und es beruhigte sie wenig, schweigend im Moos mit den liebevoll geschmierten Stullen zu sitzen. Trotzdem liefen wir weiter, denn irgendwo mussten wir hin, bevor die Dunkelheit anbricht und wir einsam in diesem unendlichen Wald übernachten müssten.
Irgendwann schimmerte doch eine Tür zwischen den Bäumen und ich atmete erleichtert auf. Ich klopfte erst leise an der Tür, dann ein wenig beherzter und als nach ein paar Minuten immer noch nichts passierte, drückte ich einfach die Klinke herunter und wir gingen hinein. Und jetzt sitzen wir hier, es gibt eine Küche, einen Raum mit ein paar Betten, auf denen alte Decken, die ein wenig muffig riechen, liegen, es gibt auch Strom und dieses Powerbook hier, auf dem ich diese viel zu lange skurile Geschichte tippen muss, die mir sowieso keiner glauben wird.
Zum Glück schlafen die Kinder, dann kann ich mich noch ein wenig umschauen, vielleicht findet sich ja noch jemand an diesem gottverlassenen Ort. Ich glaube, das schlimmste ist nicht einmal das Gefühl, im nirgendwo verschollen zu sein, viel schlimmer ist diese absolute Dunkelheit da draußen und diese dunkle Stille um das Haus herum. Obwohl, ich glaube, ich höre Schritte, schlurfende Schritte, und ein komisches Schnaufen, mich fröstelt es gerade etwas, ich glaube, ich schau mal besser mal nach.
Also gut: Gestern war alles toll. Die Angelsache haben wir verschoben, von Freitag auf Samstag, von gestern auf heute, kann man ja noch so sagen. Von der Cove zum Spielplatz, vom Spielplatz müde in die Cove, alles bestens und irgendwann hatte ich meine Ruhe und ne Flasche Wein aus des Cabmans Weinkeller in der Hand und das dicke Buch, von dem ich letztens noch nicht so überzeugt war, jetzt aber schon.
[Heute alles häppchenweise, auch mal was anderes.]
Samstag früh ein kurzer Schlachtplan, der See da solls sein, stimmts Jungs? Ja, klar, alles im Navi gespeichert, die Sachen gepackt und los. War auch ne ordentliche Strecke und in Schweden kenn ich mich nicht aus, allerdings gibts hier noch Rechtsverkehr, nicht so wie da, wo der Cabman sich grad rumtreibt. Der richtige Parkplatz war bald gefunden, das Auto schnell abgestellt, die Kinder und die Sachen gepackt (Wie, bitte, konnte ich auf diese blöde Angelidee kommen?). Schnell noch einmal das Navi checken, die Verbindung zum GPS stand, alles bestens. Vergesst die Zeiten, in denen es noch Karten und Kompass gab, brauch man alles nicht mehr.
Der Kleine wollte schnell geschultert werden und sang dementsprechend gutgelaunt "Auf den Schultern von meinem Dad, ist es ganz nett...", während der Große sich über den Fußmarsch beschwerte, ich sagte besser nichts. Stattdessen dachten wir uns Geschichten über Ritter, Piraten und Indianer aus und entdeckten einen bei uns zu Haus selten zu erblickenden Quittenbaum, aus den Früchten kann man lecker Gelee machen, übrigens.
Die Beine wurden trotzdem schwer und nur der Blick aufs Navi beruhigte, der See kam näher und näher. Kam er wirklich näher? Nur noch 300 Meter waren beim letzten zuversichtlichen Blick angezeigt, der Blick nach vorhin riet allerdings langsam zu Skepsis, denn da war nur Wald, Wald und auch noch Wald. Wir waren am Ziel, sagte das Navi, nur war da kein See, auch nicht dort oder dort hinten und auch nicht links oder rechts. Mist. Dachte ich es mir doch, die Kinder hätten nicht dran rumspielen sollen, an dem Ding. Nochmal Mist. Und nun? Ich tastete ein wenig rum und rum und irgendwann ging es unwiederbringlich aus. Danke schön, schrie ich laut in den Wald, wohl wissend, dass mich erstens niemand hörte und dieser Schrei zweitens nichts an der Tatsache, dass wir wahrscheinlich in der Wallachei verschollen gegangen sind. Irgendwie lief mir ein leiser Schauer über den Rücken und ich dachte ganz kurz an diesen Film, "Blairwitch Project", doch diesen Gedanken wischte ich ganz schnell weg.
Mit Kindern am Arm konnte ich mir Angstschweiß nicht leisten und darum ging ich mit den beiden forsch in die Richtung, aus der wir höchstwahrscheinlich gekommen waren. Wir liefen und liefen und liefen, allerdings erreichten wir den Parkplatz nicht, wir erreichten nicht einmal ein paar Häuser, nicht mal ein einziges Haus, um uns herum war nur Wald, Wald und immer noch Wald. Die Kinder wurden nicht nur hungrig, sondern auch unruhig und es beruhigte sie wenig, schweigend im Moos mit den liebevoll geschmierten Stullen zu sitzen. Trotzdem liefen wir weiter, denn irgendwo mussten wir hin, bevor die Dunkelheit anbricht und wir einsam in diesem unendlichen Wald übernachten müssten.
Irgendwann schimmerte doch eine Tür zwischen den Bäumen und ich atmete erleichtert auf. Ich klopfte erst leise an der Tür, dann ein wenig beherzter und als nach ein paar Minuten immer noch nichts passierte, drückte ich einfach die Klinke herunter und wir gingen hinein. Und jetzt sitzen wir hier, es gibt eine Küche, einen Raum mit ein paar Betten, auf denen alte Decken, die ein wenig muffig riechen, liegen, es gibt auch Strom und dieses Powerbook hier, auf dem ich diese viel zu lange skurile Geschichte tippen muss, die mir sowieso keiner glauben wird.
Zum Glück schlafen die Kinder, dann kann ich mich noch ein wenig umschauen, vielleicht findet sich ja noch jemand an diesem gottverlassenen Ort. Ich glaube, das schlimmste ist nicht einmal das Gefühl, im nirgendwo verschollen zu sein, viel schlimmer ist diese absolute Dunkelheit da draußen und diese dunkle Stille um das Haus herum. Obwohl, ich glaube, ich höre Schritte, schlurfende Schritte, und ein komisches Schnaufen, mich fröstelt es gerade etwas, ich glaube, ich schau mal besser mal nach.
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