Mittwoch, 20. Mai 2009
Oups, 2x eine kleine Malheur
cabman, 16:25h
Und es hat Suuuuuuuuuuuuuuum gemacht. Unhöflichere Menschen als ich es bin, würden nun die Gelegenheit nutzen, und in der Schmach der Niederlage Bremens herumrühren. So nicht ich.
Es bleiben 2 Dinge zu konstatieren:
1.)Beachtlich ist, wenn in einem Europäischen Wettbewerb die Tore ausschließlich von Brasilianern geschossen werden. Das lag nicht daran, dass die zwei, die mitspielten, so gut waren, sondern dass es ihrer recht viele gab. Was das für zukünftige internationale Fußballgroßereignisse heißt, kann man sich denken, oder eben nicht. Ich finde es betrüblich.
2.)Es wäre mir innerstes Anliegen all den Schmähenden, die mir nach der HSV-Pleite in der Firma Freundlichkeiten zuriefen, etwas davon zurückzugeben. Mach ich aber nicht. Stattdessen kann man ja mal fragen, was Bremen alles -außer dem Gesehenen- auch nicht kann, wenn es keine göttliche Papierkugel und keinen fleischgewordenen Aktivposten Diego zur Befeuerung der ansonsten farblosen Truppe aufzuweisen hat? Nun, ich denke die Frage wird sich spätestens in der nächsten Saison beantworten.
Es bleibt festzuhalten, gestern hat die bessere Mannschaft gewonnen. Und liebe Bremer, seit nicht traurig, ihr werdet ganz bestimmt eine neue Chance erhalten, so in 17 Jahren. Wirklich. Versprochen. Indianerehrenwort!
Kommen wir zu Bedeutenderem:
Diese hübsche Seite
Wird von diesem Blogger betrieben. Ähm... ich sollte schreiben, wurde in dieser Form betrieben, denn das Bundesinnenministerium hatte sich eine Sperrung selbiger vom Provider erbeten, da die Verwechslungsgefahr mit der tatsächlichen Seite des Ministeriums ja doch enorm war.
Die detailierter Geschichte lesen Sie bitte hier.
Nun kann man diese Seite bewerten wie man will, außer Frage steht jedoch, dass der gesamte Fall aufzeigt, wie schnell es gehen kann, mit dem Sperren. Und es ist die immanente Logik des Falls, dass man sich fragen muss, wenn es so einfach ist, eine Satire-Page zu sperren, warum ist dann ein Gesetz nötig, um Gleiches mit Kinderpornoseiten zu tun?
Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass diese unsere Regierung ein Problem damit hat, dass Demokratie durch das Netz gelebt wird. Schauen Sie sich die gigantische PR-Maschinerie an, die nun anläuft, weil schlaue Menschen eine Petition gegen einen Gesetzesentwurf auf den Weg brachten und das auch noch erfolgreich. Ein Schelm, wer da denkt, dass unsere Regierung ganz bewusst ein solches Gesetz durchboxen will, um sich unliebsamer Informationen und deren Verbreitung zu entledigen.
So weit will ich gar nicht gehen, möchte aber daraufhinweisen, dass genau das zukünftig ein Problem sein könnte. Dabei ist mir unveständlich, dass unsere Regierungsvertreter es nicht sehen wollen, oder können?
Das hat man wohl davon, wenn man von
Traurig ist, dass ich trotz bevorstehender Wahl keine Alternative ausmachen kann. Sie?
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Dienstag, 19. Mai 2009
Auch Du, mein Freund, ein Unterschichtenmensch?
cabman, 23:09h
Soho. Ich war unterwegs, was nichts Ungewöhnliches ist und habe, wie es sich für einen guten (wenn schon nicht hochbekannten;-)) Blogger gehört, Ihnen auch etwas mitgebracht (s.o.).
Es handelt sich dabei um einen sogenannten Landschaftsstrich. Nachdem die Rätselraterei sich auch irgendwann in Langeweile verkehrt, was nichts verkehrtes, eher ganz Natürliches ist, wie andere Formen der Ausscheidung auch, lass ich mal die Frage wo das sein könnte, verrate es selber (Saarland) und schwenke zum Hauptthema:
Neben der ganz erstaunlichen Meldung, die ich heute Morgen in der Saarbrücker Zeitung las, nämlich die neuesten Erhebungen zum Thema Armut in Deutschland, war der eigentlicher Burner die Meldung aus der Branchenpostille.
Die markige und sehr eingängige Überschrift lautete:
Neben den üblichen Erklärungen, denen dicht die Verteufelungen folgten, dass rotes Fleisch u.a. das Risiko an Herzinfarkt und Krebs zu versteben deutlich erhöhen, wurde eine viel interessantere Meldung publiziert. Ich zitiere mal wörtlich:
"Durch zahlreiche Skandale in Misskredit gebracht, haben sich weite Teile der Bevölkerung vom Fleisch und seinen Verarbeitungsprodukten zurückgezogen. Vor allem wohlhabende und gebildete Kreise konsumieren nach der jüngsten Nationalen Verzehrstudie weniger Fleisch. Der Göttinger Professor für Lebensmittel-Marketing, Achim Spiller, brachte den Sachverhalt auf die zugespitzte Formel: Fleisch droht zum Unterschichten-Produkt zu werden."
Aha, so dachte ich, während ich mir mein frisches Rührei, fein bestreuselt mit frischem Schnittlauch, einverleibte und fragte mich weiter: Ob es diese schnittige These auch in den 50er oder 60er Jahren gegeben hätte, wo die Helden der Montan-Industrie noch richtig kloppten? Oder was würden wohl die Werftarbeiter bei Blohm und Voss dazu sagen?
Ich weiß es nicht, hege aber eine enorme Aversion gegen Schubladendenken, herablassende Borniertheit und schnodderige selbgefällige Typen, wie es sie auch unter den Bloggern gibt. Wir können nunmal nicht alle hochbezahlte Schreibtischjobs und FAZ Abo haben. Nicht?
Also habe ich mir sogleich im 5* Hotel, dessen Erwähnung weniger dem Protzen gilt, sondern mehr zur Verdeutlichung des Umfeldes dienen soll, die Leute am Buffet angeschaut. Glauben Sie mir, die allerwenigsten von denen würden wir zu Unterschicht oder den Bildungsfernen zählen. Wirklich nicht. Dennoch: Fast alle hatten frischen Speck und, au Teufel noch eins, auch Salami(!) auf dem Tellerchen. So jedoch nicht ich. Nein. Ich hatte nur Rührei, Lachs und etwas Obst. Welch ein Glück, nicht? Man muss ja heute auf alles achten, neben Dresscodes gibt es nunmher auch Fresscodes, so scheints.
Ich will auch gar nicht lange darauf rumreiten. Nur manchmal wundere ich mich halt. Besonders über solche affektierten Leute wie den Professor. Vielleicht wollte er mal mediale Beachtung finden, was hiermit geschehen sein soll.
Und damit der Bogen zu der Saarbrücker geschlossen wird:
Ich habe das Gefühl, dass es in den "armen" Gegenden dieses unsers schönen Landes weniger Fast Food Filialen gibt. Ich muss das mal prüfen. Fakt ist jedoch, und ich bin aus beruflichen Gründen oft da, dass mehr und mehr Menschen ihre Hauptmahlzeiten dort einnehmen. Ganz erstaunliche Szenen spielen sich da bisweilen ab. Auch hier ist eine strikte Kategorisierung nicht angebracht, wohl aber einer Ernährungerziehung. Amen.
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Freitag, 15. Mai 2009
Superdramatische Auflösung
cabman, 13:01h
So. Zeit vergeht schneller als Arschgeweihe welken können. Daher hier nun die Auflösung der Fragestellungenen sowie ein erstes dramatisches Bild, welches National Geographic tauglich ist.
Die Lösung des Kreutzworträtsel lautet: Throntag.
Bitte denken Sie sich Ihren Teil. Danke.
Das Bild unten zeigt keinen Eishockespieler, sondern die mißglückte Landung einer Stockente, die wegen strukturell bedingte Arbeitslosigkeit auf Wurftaube umschult.
Das ist ein strenggeheimes Projekt des Hambuger Liegenschaftsamtes, um die possierlichen Wasservögel in Lohn und Brot zu bringen.
"Dieses bettelnde Verhalten an Hamburgs Ufern muss eine Ende haben." liess sich ein Mitarbeiter des Amtes zitieren, der ungenannt bleiben wollte.
Ich habe natürlich den Beweis:
Die Lösung des Kreutzworträtsel lautet: Throntag.
Bitte denken Sie sich Ihren Teil. Danke.
Das Bild unten zeigt keinen Eishockespieler, sondern die mißglückte Landung einer Stockente, die wegen strukturell bedingte Arbeitslosigkeit auf Wurftaube umschult.
Das ist ein strenggeheimes Projekt des Hambuger Liegenschaftsamtes, um die possierlichen Wasservögel in Lohn und Brot zu bringen.
"Dieses bettelnde Verhalten an Hamburgs Ufern muss eine Ende haben." liess sich ein Mitarbeiter des Amtes zitieren, der ungenannt bleiben wollte.
Ich habe natürlich den Beweis:
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Mittwoch, 13. Mai 2009
Just another waste of time
cabman, 00:25h
Knöftäte, Knöftäte, es juckt einen wohl die Gräte, wenn dies nicht arg ungünnegünstig geräte bei fehlendem Gerät.
So. Wenn Sie sich jetzt wundern was das soll, dann wundern Sie sich halt.
Allerorten lauert Tod und Verderbtheit und auch die Kollegen... aber lassen wir das. Es interessiert sowieso keinen.
Statt dessen präsentiere ich das Super-Knüller-Knaller-Rätsel!
Zu gewinnen gibt es wie immer nichts, außer Freude und die schöne Selbstbestätigung, es gelöst und damit dem doofen Cabman gezeigt zu haben.
Wenn Sie nur halb soviel Spaß daran haben, es zu knacken, wie ich dabei hatte, es zu schreiben, dann hat es sich gelohnt.
Tatsächlich habe ich es selber zusammengefriemelt, was eine knifflige Angelegenheit war. Nunmehr habe ich tiefsten Respekt vor den Leuten, die das hauptberuflich machen.
Da es ja auch immer beeindruckend kluge Leute auf diese Seite verschlägt, ist das Lösungswort ein Anagramm. Sie wissen schon, zu einfach ist auch doof.
Und hier der Hinweis:
Das Lösungswort umschreibt:
Jahrestag eingedenk einer historischen Besteigung.
So. Wenn Sie sich jetzt wundern was das soll, dann wundern Sie sich halt.
Allerorten lauert Tod und Verderbtheit und auch die Kollegen... aber lassen wir das. Es interessiert sowieso keinen.
Statt dessen präsentiere ich das Super-Knüller-Knaller-Rätsel!
Zu gewinnen gibt es wie immer nichts, außer Freude und die schöne Selbstbestätigung, es gelöst und damit dem doofen Cabman gezeigt zu haben.
Wenn Sie nur halb soviel Spaß daran haben, es zu knacken, wie ich dabei hatte, es zu schreiben, dann hat es sich gelohnt.
Tatsächlich habe ich es selber zusammengefriemelt, was eine knifflige Angelegenheit war. Nunmehr habe ich tiefsten Respekt vor den Leuten, die das hauptberuflich machen.
Da es ja auch immer beeindruckend kluge Leute auf diese Seite verschlägt, ist das Lösungswort ein Anagramm. Sie wissen schon, zu einfach ist auch doof.
Und hier der Hinweis:
Das Lösungswort umschreibt:
Jahrestag eingedenk einer historischen Besteigung.
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Sonntag, 3. Mai 2009
Familien
cabman, 01:43h
Heute in ländlicher Idylle des schwesterlichen Gartens den Geburtstag von Frau Mama gefeiert. In den vergangenen Jahren war dies nie mein Ding. Zu aufgesetzt und affektiert bisweilen das Verhalten einzelner Menschen, zu sehr dieses Gefühl im Vordergrund, ein Zootier zu sein. Ich habe mich oft nicht wohl oder dazugehörig empfunden. Doch die Zeiten ändern sich und mit ihnen die Menschen; nicht zu letzt ich selbst.
Also fuhr ich hin, denn auch meine Tante, eine Frau, die ich immer mochte und die mir nie böse wegen Entscheidungen oder Taten war, hatte sich auch angekündigt. 15 Jahre haben wir uns nicht gesehen und es wäre gelogen, zu schreiben, dass sich nie die Gelegenheit ergab. Dementsprechend neugierig war ich, wobei ich es mir nicht anmerken ließ.
Als Tantchen eintraf und die ersten Worte gewechselt waren, stellte sich sofort wieder dieses Gefühl des absoluten Vertrauens ein. Kein Schnack, keine Maskerade. Sie bat mich, die Sonnenbrille abzunehmen, um meine Augen besser sehen zu können, und dann sprach sie: „Ja, du bist immer noch mein kleiner James.“
Was soll man sagen? Es traf mich irgendwo zwischen Herz und Magen und die Zugehörigkeit war da, fühlte sich intensiv an. Wir redeten und ich wollte tatsächlich wissen, wie es ihr geht. Sie erzählte darüber, dass sich nicht mehr so könne, wegen des Beins und der gebrochenen Schulter, dass sie sich aber nicht beklagen wolle, es gibt viele Menschen, denen es schlechter geht. Das war so typisch für sie. Sie ist Diakonissin mit Leib und Seele, deren Leben immer im Zeichen der Hilfe für andere stand. Ja, so erinnerte ich, du warst immer da, wenn es in dieser Familie brannte und sie ergänzte: Und es brannte oft. Damit hatte sie recht, auch wenn Mama das nicht so sehen wollte.
Die Frage, ob sie denn (wie sie es immer ausdrückte) die alte Heimat auch dieses Jahr besuchen wolle, verneinte sie. Es hat mich eine wenig überrascht, denn Tantchen fuhr ziemlich jedes Jahr nach Galizien, der Erinnerung wegen, der Heimat wegen. Sie sagte, auch heute wieder, dass hier nicht ihre Heimat ist. Als ich wissen wollte, warum sie dann nicht fährt, erklärte sie etwas ausschweifig, gerade so, als wolle sie sich entschuldigen, dass es zu viel Geld kostet. Was soll sich sagen. Ich habe sie lieb und nicht vergessen, was sie bereit war für mich, für uns zu tun und ich habe das Geld übrig. Also flüsterte ich, du organisierst es selbst, und ich schenke dir diese Reise. Es konnte niemand außer Mademoiselle und mir hören und es sollte auch niemand anders hören.
Sie hatte Tränen in den Augen, als sie mir antwortet: So machen wir es.
Glauben Sie mir einfach mal, dass es mich mehr als rührte, zu sehen, dass ich meine Tante mit diesem kleinen Ding glücklich machte. Und vielleicht fahr ich sogar mit. Denn Tantchen wollte mir immer schon, die Wurzeln unserer Familie zeigen. Da sie mit ihren 80 Jahren die einzig verbliebene Verwandte ist, die dies tun könnte, sollte ich vielleicht nicht lange fackeln, oder? Sehen se.
Auf dem Heimweg rief der Dicke an und meinte, er lädt uns zum Grillen ein. Wir müssten auch gar nichts mitbringen, außer Bier, wenn wir Lust hätten, sollen wir einfach vorbeikommen.
Na sicher hatten wir Lust und später dann auch Bier. So saßen wir vorhin, viermal Strandgut des Lebens, durch vertrackte Begebenheiten einander bekannt, geliebt und geschätzt vor dem Grill.
Nichts Gestelztes, keine Scharade. Diese Menschen sind auch meine Familie. Manchmal sogar mehr, sind dichter, teilen intimste Gedanken und Ängste. Unserer Tränen schämen wir uns ebenso wenig, wie ein offenes Wort. Es gibt Tage, da sind wir ganz dick und dann gibt es Wochen, in denen hören wir kein Mucks voneinander. Aber ich kann mir sicher sein, wenn es eng wird, dann sind und waren diese Menschen da.
Das ist es, was eine Beziehung ausmacht, das ist der Grund, warum man überhaupt eine Beziehung zu anderen aufbaut. Geben und nehmen.
Insofern schätze ich mich sehr glücklich, dass ich meine zwei Familien habe. Sie sind nicht sehr groß, aber von hoher Qualität. Mag für Sie nichts Besonderes sein, für mich ist es das, denn es war nicht immer so.
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Dienstag, 28. April 2009
No More Muddling Through
cabman, 22:21h
Ist dies das Leben, oder nur eine Vorstellung davon? Ich tendiere zu Letzterem und schöpfe Hoffnung.
Und eine Meinung zu haben ist gut, sie kundzutun noch lange nicht. Zuviele Duckmäuser und Mimosen in diesem Universum.
Sollten man sich davon beeindrucken lassen?
Nicht in diesem Leben, Schätzchen. Geh, fang Feuer, oder tue was anderes Erlösendes.
Und eine Meinung zu haben ist gut, sie kundzutun noch lange nicht. Zuviele Duckmäuser und Mimosen in diesem Universum.
Sollten man sich davon beeindrucken lassen?
Nicht in diesem Leben, Schätzchen. Geh, fang Feuer, oder tue was anderes Erlösendes.
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Donnerstag, 23. April 2009
Nun bin ich aufgeklärt
cabman, 23:27h
copy & paste ist eine teuflische Sache. Und sagen Sie nicht, Sie hätten noch nie eine Mail zum falschen Adressaten geschickt. Das glaube ich Ihnen eh nicht.
PS Ist natürlich schon betrüblich, dass es nur ein Versehen war und die mich gar nicht begehrt. Die wollen doch alle nur das Eine.
PS Ist natürlich schon betrüblich, dass es nur ein Versehen war und die mich gar nicht begehrt. Die wollen doch alle nur das Eine.
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Dienstag, 21. April 2009
Konfrontation und Kampf...
cabman, 23:32h
titelte ein halbseitiger Beitrag letzte Woche im Journalteil der Branchenpostille.
Im Untertitel hieß es:
Die Auseinandersetzung an der Schnittstelle zwischen Industrie und Handel wird sich weiter verschärfen.
Gestern dann bin ich im Tiefflug ins Mark793 Land gedüst, da wo man immer im Stau steht, denn heute Morgen hatte ich einen Termin.
Wie immer brachte ich den beiden Damen auf ganz wichtiger Entscheidungsebene einen Kaffee Creme und einen Espresso mit. Sie freuen sich dann immer. Heute jedoch nicht.
Wir besprachen eine Baustelle, die nicht ich zu verantworten habe. Es ist eher so, dass ich schon vor 3 Wochen darauf hingewiesen habe, dass die Damen mit ihrer Entscheidung potentiell Gefahr liefen, sich ins Aus zu katapultieren. Das es dann so schnell kam, war auch für mich überraschend.
„Nun sagen Sie schon“. Forderte mich die eine auf.
Ich wusste nicht was sie meinte und war ein wenig irritiert.
„Was sagen?“
„Na das Sie es gleich gewusst haben und wir besser Ihrem Rat gefolgt wären.“
Man mag mir ja Vieles unterstellen und berechtigterweise vorwerfen können, aber eben nicht, dass ich nach Leuten trete, die schon am Boden liegen.
„Wissen Sie, ich bin ja recht gern bei Ihnen und sicherlich ist diese Stadt immer ein Reise wert. Aber wenn es mir nur darum ginge, Ihnen eins auszuwischen, hätte ich Ihnen eine sarkastische Mail geschrieben.“
Die beiden schauten etwas erstaunt. Und dann redeten wir und redeten und ich versicherte, dass wir eine Lösung finden werden. Letztes Jahr stellte sich die Situation ähnlich dar und wir sind gemeinsam mit erhobenen Häuptern und einer Win-Win-Situation aus dem Schlamassel gekommen. Ich nenne es Geben und Nehmen. Erst geben. Ich gebe wieder und hoffe das Beste.
Heute um 16.00 Folgetermin gehabt. Mir saßen 15 Männer und 2 Frauen gegenüber. Einer der Männer war der Geschäftsführer. Es ging um die zukünftige Zusammenarbeit. Habe Konzepte und Ideen vorgestellt.
„Wissen Sie, mein Eindruck von NRW ist –nehmen Sie mir das bitte nicht übel- dass es in geschäftlicher Hinsicht ein Schlangengrube ist. In keiner anderen Region Deutschlands ist dieses Hauen und Stechen zu verzeichnen. Ich denke es liegt an der Dichte der Bevölkerung.“
Sie schauten mich indigniert an und stimmten sodann das Lied der Klage an: Preise, Preise, Preise, Preise, Preise.
„Lösen Sie sich mal von der Preisdiskussion und fangen Sie an, konzeptionell zu denken. Den Größenvorteil, den andere ausspielen, werden Sie nicht erreichen. Sie sind schlicht zu klein. Denken Sie lieber in Mehrwert, grenzen Sie sich ab, bieten Sie Dinge, die kein anderer hat. Sehen Sie Ihre Chance in Spezialisierung.“
Ja, sagten sie dann, aber wie? Die Krise lauert allerorten. Der Zahlen sind schlecht und der Wettbewerb mörderisch.
Genau, sprach ich, und das ist ihre Chance, sich komplett neuaufzustellen. Ich habe Ihnen ein paar Möglichkeiten mitgebracht, denn wir werden Ihren Weg unterstützen. Nicht zu jedem Preis, aber zu einem vertretbaren, denn Ihr Erfolg wird unserer sein.
Dann redeten wir dies und das und haben sogar erste gemeinsame Ansätze besprochen, und ganz nebenbei habe ich eine völlig neue Sichtweise für NRW entwickelt, man könnte ja fast da siedeln.
Am Ende der Veranstaltung fragte ich den Geschäftsführer, wann wir denn den Termin bei seinem wichtigen Kunden machen können. Er antwortete, er ginge jetzt erstmal in den Urlaub und dann sehen wir weiter.
Da war ich doch etwas irritiert und fragte, ob er sich den denn leisten könnte in der jetzigen Situation.
Klar doch, sagte er, dafür ist er ja Geschäftsführer und er hätte seine Leute.
Sicher. Aber der Kapitän trägt die volle Verantwortung und verlässt das Schiff zuletzt. Er verstand mich nicht.
2 Termine. 2 unterschiedliche Problemstellungen. 2 Herangehensweisen, jedoch immer auf Kooperation gebaut. Das Ganze wird jedoch nur funktionieren, wenn man auch kooperieren will.
Man stelle sich eine Welt vor, in der der Einzelne nicht auf seinen Vorteil bedacht wäre und die Belange des Anderen zu gleichen Teilen wie seine eigenen in seinen Überlegungen berücksichtigen würde. Können Sie das überhaupt?
Also ich bin vorhin zurück nach Hamburg gedüst, ohne Stau, und habe versucht es mir vorzustellen. Das Ergebnis waren Kopfschmerzen und diese Art Schwindel, die man bekommt, wenn man sich die Ausmaße des Universums vorzustellen versucht und wie das alles, das Leben, das Universum und der ganz Rest
zustande kam.
Es endete in einer gründlichen Disorder.
Auch so ein Lied, dass meine Nachbarn mittlerweile mitsingen könnten. Man achte auf den Text, aber besonders auf die Hintergrundgeräusche. Wie im richtigen Leben eben, sofern man das Vermögen hat, Hintergrundgeräusche wahrzunehmen. Amen.
Im Untertitel hieß es:
Die Auseinandersetzung an der Schnittstelle zwischen Industrie und Handel wird sich weiter verschärfen.
Gestern dann bin ich im Tiefflug ins Mark793 Land gedüst, da wo man immer im Stau steht, denn heute Morgen hatte ich einen Termin.
Wie immer brachte ich den beiden Damen auf ganz wichtiger Entscheidungsebene einen Kaffee Creme und einen Espresso mit. Sie freuen sich dann immer. Heute jedoch nicht.
Wir besprachen eine Baustelle, die nicht ich zu verantworten habe. Es ist eher so, dass ich schon vor 3 Wochen darauf hingewiesen habe, dass die Damen mit ihrer Entscheidung potentiell Gefahr liefen, sich ins Aus zu katapultieren. Das es dann so schnell kam, war auch für mich überraschend.
„Nun sagen Sie schon“. Forderte mich die eine auf.
Ich wusste nicht was sie meinte und war ein wenig irritiert.
„Was sagen?“
„Na das Sie es gleich gewusst haben und wir besser Ihrem Rat gefolgt wären.“
Man mag mir ja Vieles unterstellen und berechtigterweise vorwerfen können, aber eben nicht, dass ich nach Leuten trete, die schon am Boden liegen.
„Wissen Sie, ich bin ja recht gern bei Ihnen und sicherlich ist diese Stadt immer ein Reise wert. Aber wenn es mir nur darum ginge, Ihnen eins auszuwischen, hätte ich Ihnen eine sarkastische Mail geschrieben.“
Die beiden schauten etwas erstaunt. Und dann redeten wir und redeten und ich versicherte, dass wir eine Lösung finden werden. Letztes Jahr stellte sich die Situation ähnlich dar und wir sind gemeinsam mit erhobenen Häuptern und einer Win-Win-Situation aus dem Schlamassel gekommen. Ich nenne es Geben und Nehmen. Erst geben. Ich gebe wieder und hoffe das Beste.
Heute um 16.00 Folgetermin gehabt. Mir saßen 15 Männer und 2 Frauen gegenüber. Einer der Männer war der Geschäftsführer. Es ging um die zukünftige Zusammenarbeit. Habe Konzepte und Ideen vorgestellt.
„Wissen Sie, mein Eindruck von NRW ist –nehmen Sie mir das bitte nicht übel- dass es in geschäftlicher Hinsicht ein Schlangengrube ist. In keiner anderen Region Deutschlands ist dieses Hauen und Stechen zu verzeichnen. Ich denke es liegt an der Dichte der Bevölkerung.“
Sie schauten mich indigniert an und stimmten sodann das Lied der Klage an: Preise, Preise, Preise, Preise, Preise.
„Lösen Sie sich mal von der Preisdiskussion und fangen Sie an, konzeptionell zu denken. Den Größenvorteil, den andere ausspielen, werden Sie nicht erreichen. Sie sind schlicht zu klein. Denken Sie lieber in Mehrwert, grenzen Sie sich ab, bieten Sie Dinge, die kein anderer hat. Sehen Sie Ihre Chance in Spezialisierung.“
Ja, sagten sie dann, aber wie? Die Krise lauert allerorten. Der Zahlen sind schlecht und der Wettbewerb mörderisch.
Genau, sprach ich, und das ist ihre Chance, sich komplett neuaufzustellen. Ich habe Ihnen ein paar Möglichkeiten mitgebracht, denn wir werden Ihren Weg unterstützen. Nicht zu jedem Preis, aber zu einem vertretbaren, denn Ihr Erfolg wird unserer sein.
Dann redeten wir dies und das und haben sogar erste gemeinsame Ansätze besprochen, und ganz nebenbei habe ich eine völlig neue Sichtweise für NRW entwickelt, man könnte ja fast da siedeln.
Am Ende der Veranstaltung fragte ich den Geschäftsführer, wann wir denn den Termin bei seinem wichtigen Kunden machen können. Er antwortete, er ginge jetzt erstmal in den Urlaub und dann sehen wir weiter.
Da war ich doch etwas irritiert und fragte, ob er sich den denn leisten könnte in der jetzigen Situation.
Klar doch, sagte er, dafür ist er ja Geschäftsführer und er hätte seine Leute.
Sicher. Aber der Kapitän trägt die volle Verantwortung und verlässt das Schiff zuletzt. Er verstand mich nicht.
2 Termine. 2 unterschiedliche Problemstellungen. 2 Herangehensweisen, jedoch immer auf Kooperation gebaut. Das Ganze wird jedoch nur funktionieren, wenn man auch kooperieren will.
Man stelle sich eine Welt vor, in der der Einzelne nicht auf seinen Vorteil bedacht wäre und die Belange des Anderen zu gleichen Teilen wie seine eigenen in seinen Überlegungen berücksichtigen würde. Können Sie das überhaupt?
Also ich bin vorhin zurück nach Hamburg gedüst, ohne Stau, und habe versucht es mir vorzustellen. Das Ergebnis waren Kopfschmerzen und diese Art Schwindel, die man bekommt, wenn man sich die Ausmaße des Universums vorzustellen versucht und wie das alles, das Leben, das Universum und der ganz Rest
zustande kam.
Es endete in einer gründlichen Disorder.
Auch so ein Lied, dass meine Nachbarn mittlerweile mitsingen könnten. Man achte auf den Text, aber besonders auf die Hintergrundgeräusche. Wie im richtigen Leben eben, sofern man das Vermögen hat, Hintergrundgeräusche wahrzunehmen. Amen.
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Samstag, 18. April 2009
Weißt du Tod, du kannst mich mal.
cabman, 22:05h
Zieh Dir ne Nummer und stell dich in die Reihe derer, die ich auch nicht leiden kann.
Ich werde Dir keine Beachtung mehr schenken. Ich bin jetzt im Fernsehen:
Ich werde Dir keine Beachtung mehr schenken. Ich bin jetzt im Fernsehen:
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Montag, 6. April 2009
cabman, 19:27h
Tip de le tip, this is the sound of an electric keyboard.
So. Das ist auch schon wieder ein herzerfrischender erster Satz und als solcher ist er auch nötig und zwar deswegen:
Gestern noch, recht verzückt von den Möglichkeiten des neuen Objektivs und mit einer Unlust fürs Verreisen geschlagen, wie man sie sonst nur aus den Ehebetten von Obersuperlangverheirateten kennt, dann doch Sachen gepackt, Papiere sortiert, alles irgendwie untern Arm geklemmt, Mademoiselle eingespannt, sozuschreiben, die lachende Tragehilfe, und dann? Dann war Panik.
Weil seine Wichtigkeit, der Autoschlüssel, nicht da war wo er hätte sein sollen. Das ist als solches noch nicht das Problem, da es öfter vorkommt. Jedoch die Tatsache, dass er auch an den gewöhnlichen Verlegeplätzen nicht aufzufinden war, das war fatal.
Huxflux den Reserveschlüssel genommen, denn es galt einen Termin 350km weiter südlich einzuhalten, ins Auto gesprungen und während der ganzen Fahrt krampfhaft überlegt, wo der Schlüssel abgeblieben sein konnte.
Meine Erinnerung kam nur bis da, wo ich Mademoiselle bat, mir eine Einkaufstüte abzunehmen, denn ich müsse noch das Auto verschließen. Das war die letzte bewusste Erinnerung an diesen Schlüssel. Nachdem das Auto verschlossen war, gingen wir zum Müllcontainer, um die Kaffeebecher von Starbucks zu entsorgen. Bei dieser Überlegung schwante mir schon etwas.
Nachdem der liebe Kollege, mit dem ich besagten Termin hatte, dann auch noch erzählte, dass ihm einmal Ähnliches wiederfuhr und daraufhin alle Schlösser seines Wagens ausgetauscht werden mussten, was eine recht teure Angelegenheit war, bekam ich doch leichte Beklemmungen.
Heute dann also, nach dem recht erfreulichen Meeting, im Tiefflug zurück. Ich weigerte mich strikt zu akzeptieren, dass ich diesen blöden Schlüssel verbaselt hätte. Nachdem ich nochmal alles abgesucht hatte, blieb nichts weiter übrig, als mein Glück in der Mülltonne zu versuchen.
Sagen wir mal so: Ich habe eine sehr niedrige Ekelgrenze. Als ich am Samstag Mademoiselles Ohrring aus dem Geruchsverschluss des Badezimmerwaschbeckens fischte, hatte ich auch einen leichten Würgereiz, bei all dem Glibber mit Haaren dran. Doch wenn nicht sein kann, was nicht sein darf, wächst man schon mal über sich hinaus.
Auch wenn er zur Hälfte bereits leer ist, ist er immer noch halbvoll. >
Glauben Sie mir, Erstaunliches gibt es zu entdecken, wenn man sich den Müll seiner Nachbarn antut. So scheint niemand (welch Glück) ein Baby und die dazu passenden Windeln zu haben. Dafür hat jemand anderes neues Laminat gelegt. Wahrscheinlich der Selbe, der auch gestrichen hat.
Jemandin hatte ihre Tage und wieder ein anderer ein Alkoholproblem. Es ist mir völlig unverständlich, warum er das Pfand nicht einlöste. Generell essen die Leute viel Frisches: Kartoffeln, Möhren, Tomaten und Hähnchen. Darunter scheint die Körperpflege zu leiden, denn außer ein paar weniger appetitlichen Q-Tipps (der oder die BenutzerIn hat sicherlich eine Ohrenentzündung) gab es wenig, was auf eine umfassende Reinlichkeit schließen ließ.
Wegen der Aktion am Samstag verfügte ich leider nicht mehr über Gummihandschuhe, weswegen ich fröhlich und mutig mal pur in die Tonne gestiegen war, nachdem ich die ersten Beutel beiseite geschafft hatte.
Fast hätte ich geschmunzelt, als ich feststellen durfte, dass jemand auch keinen Zucchini-Auflauf mag. Voll reingegriffen, in den Matsch, der sich recht tückisch, wie man es von Zucchini gewohnt ist, unter einer Mülltüte versteckt hielt. Das war wirklich alles sehr eklig heute.
Es kann sein, dass ich nun auch wegziehen muss. Die Nachbarn schauten doch recht argwöhnisch. Der coole Typ von gegenüber hat nicht mal gegrüßt, sondern gleich weggeschaut, als würden wir uns nicht kennen. Juti, wer will es ihm verübeln, da kommt er gestresst von der Arbeit und wird dann von einem Kopf, der aus der Mülltonne hervor lugt mit einem „Hallo“ gegrüßt. Das kann schon irritieren.
Beachtlich ist aber, dass in der gesamten Stunde so 3-5 People ihren Müll wegbrachten und wenn auch alle ein Fragezeichen im Gesicht hatten, so hat doch niemand gefragt. Merkwürdig. Wahrscheinlich ist mein Ruf jetzt auch in der realen Nachbarschaft ruiniert, was mich aber auch nicht weiter stört. Wenn Menschen nicht fragen, sondern lieber glauben, ist die Gefahr groß, einen Aberglauben zu entwickeln.
Lange Schreibe, gar kein Sinn: Nach etlichen Herzattacken wegen aufleuchtendem Stanniolpapier wurde meine Ausdauer belohnt. Zwischen Brokkoli und Laminatresten, ganz hinten, ganz unten, da lag er, der Schlingel. War auch klar, denn er ist wirklich klein. Ab sofort nutze ich diesen albernen Anhänger, denn das Teil klimpert, es leuchtet und in der Hosentasche verursacht es eine optische Täuschung.
Als ich alles wieder aufräumte, da hatte ich dieses Lied im Kopf, welches ich früher hoch und runter hörte und in diesem Zusammenhang gut passt. So und so. Aber vor allem, weil es wie folgt endet:
"GLORY, GLORY, GLORY HALLELUJAH"
Carter USM: “Rubbish”
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