Montag, 30. Juli 2007
Zukunft, ich mach dich
Burg zu Nürnberg, 290707

Hoch oben, über den Dächern der Stadt, nur das wirre Grau des Firmamentes über mir, schlafe ich, fast in Wolken, trinke Mondlicht, gleißend fahrend und nimmer wollend an das Ende gedenken.
Am südlichen Ende meines Lebens liegt der Sumpf der Hoffnungen und Wünsche, jeder einzelne von ihnen kann auch tödlich sein. Wir wussten nie, in jungen Jahren, wie froh wir waren, wie glücklich, denn die Zukunft lag in all ihrer Herrlichkeit noch vor uns, eine Option, die einzulösen es galt, aber erst später.
So tanzten wir in den Tag, liebten uns in der Nacht und vergaßen, dass mit jedem Morgengrauen das Futurum seinen Anfang nahm. Wir sahen es nicht, sahen nur die Möglichkeiten, hatten das Hoffen erkoren zum Grund unseres Seins, den Umstand ignorierend, dass Sein wohl auch Tun bedeutet, denn wir waren und werden sein, was wir zu geben bereit.
So nahmen die Jahre ihren Lauf und jedes von ihnen stahl ein Stück Hoffnung hinfort, sowie manch Hoffnung einen Tritt erhielt, zerbrach daran, unwiderruflich, verloren.
Reich an Verlusten und arm an Wünschen, begradigte sich der Weg. Die Verzweigungen wurden weniger, die Wahlmöglichkeiten blieben begrenzt. Ich folgte diesem schmalen Steg, immer hoffend und forschend, dass an seinem Ende noch eine Gabelung ist, noch eine Wahl, noch eine Chance, noch soll es nicht enden, nie soll es enden, doch wo soll es enden?
Nun, in ihren Armen vielleicht, wenn sanft ich sie wiege und schützend meine Arm um sie lege, bei Donnergrollen und Blitzeinschlag, bei der Unheimlichkeit der Nacht und der Boshaftigkeit des Tages. Wann immer es droht, das raue Leben, wann immer es ihr Angst einflößt, will ich da sein. Auch das ist eine Wahl, meine Wahl und mit ihr keimt eine neue Hoffnung, neue Möglichkeiten, neue Gablungen, Zukunft, sie hat bereits begonnen, ich weiß es und das allein macht mich schon froh. In Liebe.


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