Donnerstag, 12. Juli 2007
Völlig unwissenschaftlich (aber herzlich) belegt:
Eines ist klar, Kloßbrühe ist es nicht. Glauben Sie nicht? Dann putzen Sie doch mal mit Kloßbrühe Ihre Fenster. Zum Glück gehören diese zu den wertvollen und brauchbaren Dingen, die nicht anfangen zu stinken, wenn man sie mal nicht wäscht, im Gegensatz zu Stützstrumpfhosen, meine Nachbarin Wibke, oder Wibke in ihren Stützstrumpfhosen.
Grausam ist das.
Wibke ist ein sehr rustikales Persönchen, die Eicheschrankwand unter den Nachbarn, sozusagen, während der Typ über mir ein Messie und somit wohl der Billy in der Wohngemeinschaft ist. Jenen, also Billy, musste ich neulich anhauen, wobei der zeitliche Rahmen so nicht richtig ist, denn eigentlich war es vorneulich, was niemanden interessiert und ich daher nun mit meinem volksnahen Geschreibe weitermache.
Grund der Kontaktaufnahme war mein Übersehen der Ankündigung, dass das Haustürschloß gewechselt werden sollten. Wie das immer so ist, denn Gott liebt mich bekanntlich nicht, passierte das natürlich an dem Tag, an dem ich den neuen Schlüssel nicht dabei hatte, was eigentlich jeder Tag hätte sein können, denn ich hatte diesen „NEUEN“ nie dabei, warum auch, man schleppt eh schon soviel mit sich rum, Halbwissen wiegt hier doppelt schwer, da braucht es nicht auch noch einen ungebrauchten Schlüssel. Ego klingelte ich bei ihm, ergo antwortete Billy mir über die Gegensprechanlage und meinte, er hätte sich so etwas schon gedacht.
„Wieso?“, hakte ich nach und bekam die schillernde, doch geröchelte Antwort: Weil ihr jungen Leute nichts mitbekommt, wo doch extra ein Zettel an der Tür hängt.
Stimmte, der hing da, war aber nur einseitig beschriftet und die Seite mit Inhalt wurde gegen die Scheibe geklebt, die aber von jemand anderen wahrscheinlich mit Kloßbrühe gewaschen wurde und somit war das alles irgendwie nicht klar ersichtlich.
Vor vorneulich bin ich mit sehr viel Wissen überschüttet wurden, mal sehen ob ich das noch zusammen bekommen:
Also, es gibt in Deutschland ca. 50.000 PR Fuddel und ca. 70.000 Journalisten. Jeder hat was zu sagen. Das ist nicht schlimm, nur traurig, denn das meiste vom Geschriebenen interessiert niemanden und ich frage mich auch immer, wer liest eigentlich die Apothekenrundschau? Anyway, 80% der Leser lesen, egal ob digital oder ganz traditionell, nur den ersten Absatz einer Publikation; die durchschnittliche Verweildauer auf Webseiten beträgt nur noch 8 sec. Ich finde, dass ist inhuman, entmenscht, barbarisch, rücksichtslos, ichsüchtig, gemütlos unbarmherzig und noch andere Dinge, bei all der Mühe, die sich die jungen Leute machen.
Der Weg aus der Krise wurde aber auch gleich aufgezeigt: meinungsbildend sein(!), Image schärfen(!), Bekanntheit erhöhen(!), Profil erlangen! Wer jetzt glaubt, dass wären nur pläsierliche, pleomorphe Platitüden, dem gebe ich recht. Doch auch ein verwertbarer Hinweis versteckte ich dazwischen: Infotainment! Beachtlich an dieser Stelle finde ich, dass mein WORD pläsierlich und Platitüden markiert, während es Infotainment kennt.
Also der schicke Begriff meint nichts weiter als Nützliches mit Lustigem verbinden und schon hat man, so hoppel di hopp, sein Profil erlangt, ist meinungsbildend, bekannt und von ausgesprochen scharfen Image: Ergo, und da haben wir es doch: Die Zukunft gehört den Webloginnen.
quod erat demonstrandum

PS: Volksnah sollten eigentlich unsere Politiker sein. Ich schrieb den Begriff nur, weil er mir so gut gefällt und mich immer an zeitnah erinnert. Seit Neuestem ist es scheinbar Mode, so Ansagen: Lieber Herr Cabman, bitte rufen Sie mich doch möglichst zeitnah in der und der Angelegenheit zurück. auf der mailbox zu hinterlassen. Ist das nicht süß? Da will man doch gleich anrufen.
Ich frage mich, ob die Polizei auch ein Auge zudrückte, wenn se mich mal anhalten sollten, wegen zu dichtem Auffahrens, und ich würde entgegnen: Ich fuhr zeitnah hinterher, denn ich habe hautenge Termine. Hauteng! Auch toll. Aber am aller Tollsten: Büke.

Bitte schreibt mir doch, Infotainment like, mal einen Satz mit büke.

Ach büke sie mir einen Kuchen,
ich würde ihn doch glatt versuchen.
Und würde er mir gar nicht schmecken,
nichts würde ich sagen, ums Verrecken.
Äußern würde ich diese Lüge:
das sie den besten Kuchen büke.


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du käsekopp! ;)
recht hat er, dein herr nachbar. ich (jung, schusslig, vielbeschäftigt) hätte wahrscheinlich auch den falschen dabeigehabt.
was mir aber nicht ganz erschlossen wurde: warum ist billy ein messie? konntest du über die gegensprechanlage sein suspensorium riechen? *g*

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Ich verrate es Dir, wenn du mir etwas bükest.
Alle Germanisten an die Front! Der Cove erbittet Hilfe.;-)

Jetze habe ich selber wenn du dich bücktest gelesen. Mann, Mann, aber echt.

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ich soll dir was backen? du weigerst dich doch sogar, wenn ich dir mal kochen will (was ich verstehe). dass du es magst, wenn ich mich bücke, war mir allerdings schon vorher klar. *g*

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Was sehen meine tränenden Augen?
Ich verrate es Dir, wenn du mir etwas bükest.
Es muss heißen: Ich verriete es Dir, wenn Du mir etwas bük(e)st.

Oder Für die BILD-Leser, für die Du neuerdings so viel Verständnis hast: Ich sag's Dir dann, wenn Du mir einen Kuchen machst

Und was war jetzt mit dem kloßbrüheverklärten Zettel?
Was stand denn da jetzt drauf?

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Ich guck mal streng:


Recht hast du. Und eigentlich wollte ich schreiben:

Ich verrate es dir, wenn du mir etwas backst.

Backen ist aber dicht dran an kacken und da habe ich Hemmungen. Bisweilen.

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Wieso ernte ich denn jetzt strenge Blicke?
Erst schreien: "Germanisten an die Front!" (dabei bin ich höchsten ein verhinderter Germanist) und dann gucken.

Ts.

Und was stand auf dem Zettel?

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Guck ich wieder versöhnlich:


Ja ja, Mimik ist doch so wichtig in der Konversation, nicht nur da, wird so manch Gewitzter nun rufen, nach dem Denken.

Was meinste denn, was auf dem Zettel stand?

Da stand: Lieber Mieter, der du deinen Schlüssel vergaßt. Bitte läute das Glöcklein Billys, denn er wird dir öffnen.

PS: Wenn wir schon Erbsen zählen, dann bist Du Germanistin!
Soviel sollte Dir Deine Weiblichkeit wert sein;-))

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Sang nicht einst Herr Hölzel Aug'n sog'n mehr als Woarte...?!

Sorry, aber das kam mir gerade in den Sinn...

Ach?
Das war's, was da stund...?

Und jetzt versteh' ich noch eines nicht: Nämlich warum Billy für Messie steht. Müsste das nicht ehr IVAR sein? Ich hab' selbst reihenweise BILLYs, und, okay, es gibt ordentlichere Menschen, aber "Messie" - das gibt mir doch zu denken....

...und in Fragen der Deutschtümelei bin ich total geschlechtsneutral. Wie gesagt: Verhindert. Aber semantisch hast Du natürlich Recht!

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Du Nase!

Ich gehe immer von mir aus, denn wie sollte ich wissen, wie Dein Billy aussieht?

Mein Billy ist Messie. Basta!

Und das ist keine Deutschtümelei, dass ist gelebte Emanzipation, oder, wenn ich kurz Alice Schwarzer zitieren darf: Jede Meinung braucht Eine, die sie ausspricht.

Auf dem Zettel stand natürlich, dass das Schloß getauscht werden würde an beschriebenen Tag. Leider war er tatsächlich nicht leserlich.

PS: Die Linkin funktioniert nicht.M;-)

Gott tut das gut, so emanzipiert zu sein!!

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So. Die linkin ist repariert.

Und Du schriest nach Germanisten, nicht nach Germanistinnen.

Und ich bin weiblich genug, um auf -innen und -aussen-Zusätze verzichten zu können. Sowas ist doch nur beim Rauputz wirklich wichtig.

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Das glaub ich Dir unbesehen! Jawoll!

Rauputz? Handwerklich begabt biste auch noch!

Mönschens Kinners, das wird immer besser mit Dir;-)

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ich las mindestens... na, sagen wir übern daumen... 200 sekunden. also profil wie bridgestone reifen hier, wie weiland dieter bohlen sagte und der kennt sich zwar in der deutschen sprache nicht aus, ist aber bekannt wie ein bunter hund. womit ich keine wie auch immer geartete ähnlichkeit zwischen dieser seite und dieter bohlen supponieren möchte.

ich wünschte, man büke mir einen kuchen, aber meine muse ist zu beschäftigt mit ihren prüfungen.
ach, hätte ich mehl, ich büke ihn mir selbst.

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Das war haarscharf, mein lieber Leonard, haarscharf!;-)

Schön das Sie wieder da sind. Bleiben se auch?

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gerne! ich bin gekomen um zu bleiben.

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Bükest du mir einen Kuchen, ich äße ihn mit Wonne. Alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit, glaube ich. Frägte ich so meine Liebste, sägte sie mir, sie verstünde mich nicht.

(All dies natürlich ohne Gewehr oder war es Gewähr, das ist ja wie beim Lotto. ;-)

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Danke, Danke, lieber Charles Bueffel, dass du dich des (leider viel zu wenig genutzten) Wortes annahmst.

Sei dir unserer Symphatie sicher.

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8 Sekunden durchschnittliche Verweildauer auf einer Seite? So'n Mist. Jetzt muss ich auf einigen Hundert 7 Sekunden einsparen, um wieder in den Schnitt zu kommen.

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