Samstag, 14. Juli 2007
Jugend hurray!
cabman, 02:47h
Heute Mittag, da trafen sich zwei: John und James. Howdy, sagte James, wir haben einen Auftrag. John antwortete nicht. OK, du bist einer von der schweigsamen Sorte, das macht mir nichts. Aber eines will ich noch wissen, bevor wir zum großen Ritt ansetzen. Hat dir schon mal einer gesagt, dass du aussiehst wie ein Mädchen, wie frisch aus Bob der Baumeister entsprungen? John schwieg beharrlich, auch während James, der Unerfahrene, aber durch Muttis Frikadellen gestärkt und dadurch sehr mutig, ihn bestieg und zum grandiosen Einfahrtpflügen kurvte. Lange Schreibe, gar kein Sinn: was für ein Heidenspaß, auch wenn bestimmt gleich Frau Petersilie um die Ecke dröhnt, dass soll ein richtiger Trecker sein? Na und, sag ich da, es war trotzdem knorke und ja, ich habe eine Neigung für Ackerbau und Viehzucht. Außerdem: Mutti hat sich gefreut.
Mutti freute sich auch letztes Wochenende, als ich sie mit Püppie besuchte. Ich habe mich sogleich bitterlich bei ihr beschwert, dass ich keine Bilder aus meiner kurzen Jugend hätte, denn Püppie wollte die mal sehen. Siehe da, heute hat sie mir nen ganzen Schwung mitgegeben. Ich sach mal so: Gott, wie scheiße konnten wir aussehen und fanden uns dabei noch toll? Geht Ihnen das auch so? Schlimm. Ganz schlimm.
Ich lege mal ein Beweisbild bei und möchte kurz die Geschichte des tollen Sakkos niederschreiben, denn das lenkt, so hoffe ich, von den weißen Socken ab. Auch wenn jüngere Leser nun gleich losprusten, so möchte ich doch zu bedenken geben: Es gab mal eine Zeit, da waren weiße Socken und Docs ein MUß. Jawoll, Ältere werden sich vielleicht erinnern, es gab auch mal ne Boy Group, die hieß BROS und ihr Hit war: I Owe You Nothing. Ich fand ja drop the boy besser, egal, die jedenfalls kultivierten auch die weißen Socken.
Das Sakko also kaufte ich London im Zuge einer Klassenreise. Andere kauften lustige T-Shirts mit Aufdrucken wie The pope smokes dope. Ich kaufte dieses Sakko, denn ich empfand es als sehr kleidsam. Meine Mama meinte, ich hätte ne Macke, aber was wissen schon Mütter und früh zeigt sich, wer einen eigenen Kopf hat.
Das Sakko und ich wurden bald unzertrennlich, doch tanzten wir nur einen Sommer. Es kam zu diesem schicksalhaften Abend, an dem André sich mit Tequila eine Alkoholvergiftung zuzog. Hochinfektiöses Zeug - kann einen ganz schön aus den Latschen hauen. Also André war breit und als gute Freunde ließen wir ihn natürlich nicht im Stich. Während Siggi und ich ihn aufrichten wollten, verbrannte mir Siggi mit der Zippe das Sakko, was mich noch heute sehr traurig stimmt. Zu allem Übel kam dann auch Andrés Mutter und sülzte uns noch voll, weil wir angeblich nicht auf André achteten. Als wenn wir was dafür konnten, dass sie die Erziehung versaut hat.
Wie schlagen wir nun thematisch den Bogen zum Trecker? So:
Auf dem Bild bin ich siebzehn, Siggi war da schon neunzehn und in der Ausbildung zum Landwirt. So was kann man richtig lernen. Als Dienstwagen hatte Siggi so nen großen John Deer und weil es sich so schlecht mit dem in die Disse fuhr, hatte Siggi auch nen Golf I, den er bei der Post für 1500,- Mark kaufte. So sah der Wagen auch aus.
Eines schönes Abends, wir kamen von der örtlichen Tanzlokalität, so übers Land, meinte Siggi, ob wir nicht mal durch so ein Feld schroten wollen. Wollten wir. Fahren Sie mal durch ein Maisfeld. Toll. Es gab auch Wildschweine. Wir hatten reichlich Spaß, doch am nächsten Morgen kam Siggi vorbei und war ein bisschen geknickt, denn sein Vater, dem der Acker gehörte, fand unsere Aktion nicht witzig und er wollte partout nicht glauben, dass das Wildschweine waren.
Wir versuchten dann einen Sonntag lang die Pflanzen wieder aufzurichten und schworen uns, nie wieder durch irgendwelche Felder zu fahren. Uelzen war da auch noch weit weg, doch es soll keiner sagen, die Jugend auf dem Lande wäre langweilig.
So. Und falls es keiner glauben sollte, hier die unvergesslichen BROS mit ihrem Superhit.
PS Man achte auf die Socken des Sängers.
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c17h19no3,
Samstag, 14. Juli 2007, 03:42
ihr im osten mit euerer wilden jugend!! da muss ich die geschichte vom wilden frollein k. erzählen, die auch im osten auf dem land groß geworden ist. die hatten auch ein schönes hobby. und zwar: kühe dösen ja bekanntlich im stehen. und wenn die also dösten, schlich sich die gute k. heran und schubste die kuh. der witz bei der sache: dösende kühe, die man schubst, fallen einfach um. da hatten die also ihren größten spaß dran. nur schnell rennen musste man nach dem schubs, weil so eine kuh beim umfallen ja aufwacht...
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kid37,
Samstag, 14. Juli 2007, 04:25
Aufsitzrasenmäher, wunderbar. Ich lass jetzt mal das Selbstverlinken. Was die weißen Socken angeht, da hätte echt mal jemand was sagen können. Vor anderen Dingen wurde man ja auch ständig gewarnt.
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petersilie,
Samstag, 14. Juli 2007, 10:08
Die kaufte man im 10er-Pack und sie waren etwas haltbarer, wenn "echte Arztsocke" draufstand. Und stimmt, vor den Socken hat nie einer gewarnt, stattdessen hieß es immer: "Schuhe mit Stahlkappen, das ist doch nicht schön, für'n junges Mädchen" - pah, hatten die 'ne Ahnung, waren die Socken vielleicht schön, für irgendwen?!
Jedenfalls schäme ich mich derer noch heute, der Schuhe irgendwie nicht...
Und ich sag' mal besser 'nen John Deere, als zu Fuß auf'n Acker...
Jedenfalls schäme ich mich derer noch heute, der Schuhe irgendwie nicht...
Und ich sag' mal besser 'nen John Deere, als zu Fuß auf'n Acker...
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