Sonntag, 13. August 2006
Ich könnte hier mal Hilfe von de weibl. Blogger gebrauchen:
Warum meldet Frau sich nicht, wenn man ihr ALLES geben und ALLES versprechen würde? Warum kann Frau nicht antworten. Ich würde jede Aussage akzeptieren, jede Antwort, nur warten, dass kann ich nicht.
Vorschläge?


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Gerade gedacht
Ich bügele. Weil es ist Sonntag, es regent und morgen fängt das Shooterlife wieder an.
Darum bügele ich und deswegen, weil ich die letzten 2 Wochen nicht gebügelt habe.
Auf MTV spielen sie den Abgesang auf den Sommer. Die Top 20 der besten Sommerhits 2006. Ich freu mich, denn alles andere im Fernsehen interessiert mich nicht mehr.
Auf Platz Drei: Nelly Furtado mit Maneater. Was soll ich sagen, ich finde mich tanzend vor dem Fernseher wieder, der volle Lautstärke dröhnt. Ich stehe in Flammen, ich habe mich in diese Frau, in dieses Lied und in dieses Video verliebt Ich mag ihre lasziven Bewegungen, die Stelle, wo sie über das Dach schleicht wie eine Katze. Ich stelle aber auch fest, mein Beuteschema existiert nicht mehr. Was soll mir das sagen?
„Die Leute sagen, im Alter wird man ruhiger.“ Höre ich P sagen, damals, als wir zusammen nach Brüssel fuhren. „Die Leute sagen, man wird gesetzter. Aber glauben Sie mir Herr Cabman. Es muss nicht sein, es liegt in ihrer Hand.“
Und dann prügelt er den A8 mit 230 gen Belgien, auch rechts überholend und grinst wie ein Kind. Ich bleibe auch Kind. Habe ich mir geschworen. Ich habe die Pauke. Ruhig können andere machen. Das kleine Glück gebe ich gleich mit weg, genauso wie die 1. Geige. Wer will die schon spielen, wenn sie keiner hört?


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Eine Weihnachtsgeschichte
So. Der eine oder andere hat es bereits bemerkt, die Tage werden kürzer, die Sonne steht tiefer (auch wenn die Antike meint, die Bäume wären nur zu hoch), der Urlaub ist zu Ende, der August auch gleich und was sagt uns das? Genau. Weihnachten steht vor der Tür. Das freut den einen, denn wenn so etwas Gewaltiges vor der Tür steht ist da kein Platz mehr für die Schwiegermutter, der andere denkt sich, och Mönsch, ist doch noch hin. Da sag ich: Halt! Und Stopp! Und Momentmal! Man kann nämlich gar nicht zu früh beginnen mit den Vorbereitungen, denn nicht der Grosse frisst den Kleinen, sondern der Schnelle den Langsamen. Und da haben wir die Weisheit mal am Anfang, mit freundlichen Grüssen an Frau Schluesselkind, die so formidabel singen kann. So verkehrt ist die Aussage auch nicht, aber das werde ich nicht weiter erläutern, wo ich doch gerade so in beschwingter Weihnachtsstimmung bin. Stattdessen rufe ich offbeatmässig die Vorweihnachtszeit aus! Jawoll, denn einer muss ja ein bisschen aufs Gaspedal treten.
Den Blog habe ich dem Anlass gebührend aufgehübscht, soll ja alles schön festlich sein. Und ich erklär auch gleich mal warum:
Beim TÜV habe ich nämlich letztes Jahr gelernt, dass Piktogramme unabdingbar sind, helfen sie uns doch, schwierige Sachverhalte leichter zu verstehen. Das ist wie bei de Blogger, wo es ja auch, ohne Kuschelzeichen, schnell zu Missverständnissen kommen kann. Oder wie bei der Bundeswehr, wo ich ebenfalls immer der Annahme war, die haben die Rangsymbole nur auf der Schulter, weil es für manch einen einfacher ist, sich Symbole zu merken, statt Lesen zu lernen. Das war böse, ich entschuldige mich für diese Entgleisung und springe schnell zum nächsten Absatz.
Soweit so gut. Weil der Büffel mir ja meine Photoshop Spielereien ohne Geschichte nicht verzeiht und zum Weihnachtsfest auch ne Geschichte gehört, erzähl ich heute mal die vom
Weihnachtsbaum, der keiner sein sollte und wie Zigarrillo und ich ihn überredeten:

Es war einmal, das Jahrtausend hatte gerade erst begonnen und alle Menschen freuten sich, da der Ausfall der Elektrizität und damit das Ende der Welt doch nicht kamen. Alle? Natürlich nicht. Denn ein paar Computerterroristenhacker in Sibirierin waren etwas mürrisch, aber nur, weil sie keine beheizten Klobrillen hatten. Es war also dieser Winter, der mit seiner Strenge und überviel Schnee Einzug hielt ins Sch Schonenland, wo die Bäume hoch, die Wälder tief und die Schneeflocken so wohlgeformt und sauber sind. Mr. Z und ich waren eingeladen das Fest bei der Mutter der Antiken zu verbringen, in ihrem kleinen Haus, oben auf dem Berg. Es duftete gar lieblich nach Gebäck, nach frischem Brot und Fisch, denn ein traditioneller Schwedischer Julbord sollte unsere Belohung sein, würden wir uns erst um den Baum gekümmert haben. In der Familie ist lange schon Sitte, dass der Mann sich um den Baum kümmert. Und so bekamen wir eine lupenreine schwedische Wegbeschreibung mit und den Hinweis, der Baum wäre reserviert und wir müssten ihn nur abholen. Nun ist es aber so, dass Mr. Z und ich eher Grosstadtcowboys sind. Wir brauchen so griffige Orientierungshilfen wie: U-Bahnstation sowieso, oder Bus Linie 177 so etwas eben. Stattdessen erhielten wir: Fahrt aus dem Dorf raus, dann nehmt ihr den zweiten Kiesweg, aber nicht den Waldweg und schon da hatte ich so meine Zweifel. Aber unverdrossen und guter Dinge fuhren wir abends im Schneetreiben von Dannen einen Baum zu holen, so schön und gerade, so voller Nadeln und Geäst, das er die Tonne Schmuck mit Leichtigkeit tragen und ertragen könnte, den die Antike immer so gern dranhängte.
Aus dem Dorf sind wir auch ohne Schwierigkeiten raus gekommen und dann fing der Ärger an. Es war finster trotz des ganzen Schnees, wie unterscheidet man einen Kies- von einen Waldweg, wenn auf beiden übertriebene Zwei Meter Schnee liegen und warum rutschte das Auto so? Na, wir haben uns durchgekämpft und standen dann auch auf dem Gehöft eines Waldbauern, zu dem die Wegbeschreibung annähernd passte und ich weiß bis heute nicht, ob wir da richtig waren. Da war es aber Dunkel. Überall. Nix Bauer da. Und nu? Ohne Baum konnten wir nicht zurück, da waren der Mr. Z und ich uns einig. Das hat was mit enttäuschten Erwartungshaltungen zu tun. Und weil wir das wussten und Probleme nur Herausforderungen sind, haben wir uns überlegt, wir fällen einfach einen. Das ist so dramatisch nicht, stehen ja genug davon rum und war für einen guten Zweck. Also sind wir im Schneetreiben wieder zurück, haben das Auto ein bisschen weiter weg vom Haus geparkt und ich holte aus dem Schuppen leise, still und heimlich ne Axt und ne Bügelsäge. Das hat prima funktioniert, keiner hat was mitbekommen, nicht mal die Hunde und im Auto mussten Zigarrillo und ich uns schon über die ganze Nummer totlachen. Nun war nur noch das Problem, welchen Baum wir holen sollten. In den Wald rein, bei dem Wetter, das ging gar nicht. Man stelle sich nur vor, kein Baum, Auto festgefahren und zwei so feine Knaben erfroren. Das wäre kein schönes Weihnachten geworden. Darum sind wir dann ein bisschen durchs Dorf gefahren, haben auch schöne gesehen, die standen aber immer auf der falschen Seite des Zauns. Wir sind vielleicht Halunken, aber wir lassen den Leuten schon ihre Bäume, wobei da welche dabei waren, die waren sogar schon geschmückt.
Wir haben dann einen am Ortsausgang gefunden. Das war ein miesepetriges und spindeldürres Gerät und eigentlich so gar nicht das, was sich die Mädels zuhause vorstellten, aber wir hatten da einen pragmatischen Ansatz: Hat Stamm, hat Äste, hat Nadeln, also potentieller Weihnachtsbaum und dann war ruckzuck das Ding erlegt, er hat sich noch ein bisschen gewehrt aber Dank der Straßenbeleuchtung und vereinter Kraft war das nur von kurzer Dauer.
Zu Hause präsentierten wir das Prachtstück und die Antike kuckte auch schon komisch und naja, weil wir grundehrliche Typen sind, haben wir dann die ganze Geschichte erzählt und die beiden Mädels lachten sich kaputt, freuten sich, dass sie uns so wichtig waren und wir nicht einfach ohne Baum nachhause kamen und Mr. Z und ich haben keine Meckere bekommen. Die Mutter der Antiken meinte noch, es wäre ja nicht der schönste Baum, den sie bisher hatte, aber der günstigste und ne Geschichte gab es obendrauf.
So. Man stelle sich jetzt vor, wie wir an einem reichgedeckten Tisch sitzen, reden und essen, wie die Kamera langsam nach hinten fährt, der Tisch mit den lustigen Vier wird kleiner, im Hintergrund läuft Frank Sinatras Christmas Songs, das Lachen wird leiser, die Kamera fährt durch das Fenster aus dem Haus, ein kleines Lämplein steht dort, erhellt das Fensterbrett, erhellt den Schnee, die Kamera zieht sich weiter zurück, man sieht das Haus mit schneebedecktem Dach, aus dem Schornstein weht ein kleines Rauchfähnlein, wir hören gedämpfte Stimmen, gedämpftes Lachen und dann ist aus.


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