Freitag, 10. November 2006
Von fliegenden Kamelen und anderen Jihad-Tipps
Am Dienstag bin ich ja nach Amsterdam geflogen. Ich halte fest, um 4.00 Uhr aufstehen ist meine Sache nicht. Nie wieder Frühflug, oder vielleicht doch, ist vom Termin abhängig. The estimated flight time is 1 hour 55 minutes, sagte der Kapitän und was macht man mit soviel Zeit? Richtig! Arbeiten, denn Zeit ist was du daraus machst.
Ich hatte mir auch was mitgenommen, nämlich einen Vertrag, der so dick wie ein Buch ist. Er gehört einem namenhaften deutschen Unternehmen, dass hier wohl alle kennen und ich muss sagen, die haben einen guten Job gemacht, denn der Name ist “Brand“ und dabei produzieren die überhaupt nichts. Das Vertragsmonster hört auf den Namen “AEB“, was da heißt Allgemeine Einkaufsbedingungen. Bei so etwas werde ich ja immer hellhörig, denn Allgemein bedeutet: man kann und muss die Hälfte streichen; wir sind speziell und Bedingungen finde ich auch Klasse. Bedingungen kann man stellen, wenn man in der Position ist und ich rufe den zarten Gewächsen in der Handelslandschaft zu: „Lest mehr Marx! Schon der wusste, man muss über die Ressourcen verfügen, um über sie bestimmen zu können.“ Ihr vergesst nämlich immer, dass Handel vom Einkauf und Verkauf lebt. Verkauf ich euch nichts, könnt ihr auch nichts verkaufen. Also wer bestimmt nun? Na egal, auf jeden Fall kenn ich ja nun all die schönen Standardphrasen, aber dann habe ich eine ganz, ganz neue entdeckt. Nämlich die hier:

§20 Kriminelle und verfassungsfeindliche Organisationen
Die Lieferant sichert zu, keinerlei geschäftliche oder sonstige Verbindungen mit Terroristen, terroristischen Vereinigungen oder anderen kriminellen oder verfassungsfeindlichen Organisationen zu unterhalten. Insbesondere stellt der Lieferant durch geeignete organisatorische Massnahmen die Umsetzung der EG-Verordnung Nr.2580/2001 und 881/2002 im Rahmen seines Geschäftsbetriebes sicher.


So. Nun habe ich zwei Probleme. Erstens habe ich keine Ahnung, was in den EU-Verordnungen steht und Zweitens muss ich meinen Buddy “Ossi“ Osama anmailen, dass wir das Attentat auf das Brandenburger Tor verschieben müssen, denn bei solchen Verträgen kriegen wir die Kohle wohl nicht so schnell zusammen. Lieber Freunde vom BND, den Kaffee, den ihr gerade verschüttet habt, bezahle ich natürlich. War nur Spaß, wir zielen auf den Reichstag.

Ich drück mal schnell auf Reverse, denn zum Thema Terror gibt es noch mehr zu berichten. So, ich hol mal aus:
Am Dienstag bin ich ja nach Amsterdam geflogen. Ich halte fest, um 4.00 Uhr aufstehen ist meine Sache nicht. Nie wieder Frühflug, oder vielleicht doch, ist vom Termin abhängig. Bevor man das schicke Flugelgnug betreten darf muss natürlich einchecken. Ich habe dafür die “Nicht-schuldig-geh-aus-dem-Gefängnis-über-Los-und-zieh-5000Euro-ein“ Karte. Das funktioniert prima, ich mach damit Self-Check-In und überhole alle. Früher, denn seit Montag sind neue Flugsicherheitsbestimmungen in Kraft. Die sind so neu nicht, denn in England gelten die schon ne ganze Weile, sind noch viel härter, ich empfehle da jedem saubere Socken anzuziehen und das echtgold Zippo daheim zu lassen.
Wie gesagt, durch die Sicherheitskontrolle zu kommen dauerte Jahre, denn jeder und sein Freund haben nicht mitbekommen, dass man nur 100ml Flüssigkeit mitnehmen darf. Also im Handgepäck. Da kam es zu ganz herzzerreißenden Szenen, weil die eine oder andere Dame sich von ein wenig Kosmetika trennen musste. Traurige Geschichte, die mich eigentlich nur genervt hat. Bis ich dran war und man bemängelte, dass diese Kontaktlinsen auch in Flüssigkeit schwimmen. Also habe ich so ne Tüte bekommen, die angeblich einen Liter fasst, da stopft man dann alles rein, was nicht reinpasst schmeisste halt weg und dann geht es ganz galant durch die Kontrolle. Ich habe gefragt was das eigentlich soll und bekam zur Antwort, dass es flüssigen Sprengstoff gibt, so ne Art Zweikomponentensprengstoff, wenn beide Flüssigkeiten zusammen kommen, ist es halt explosiv, das soll es ja auch bei Menschen geben.
Anyway. Ich hab auf Irene gewartet und irgendwann zum Handy gegriffen, denn die kam ewig nicht. Als sie abnahm wusste ich gleich, dass se sauer ist, ich kenne sie ja schon ne Weile:
„Na was ist passiert?“
„Ich komme nicht durch die Kontrolle. Ich muss alles wegwerfen.“
„Wieso? Was alles?“
„Alles, was nicht in diese Tüte passt und das war fast alles, denn ich reise nur mit Handgepäck.“
„Oh, das ist sehr ärgerlich.“
Und dann brabbelte sie diesen süßen Kauderwelsch aus Englisch, Schwedisch, Holländisch und Deutsch, den sie halt immer brabbelt, wenn se aufgeregt ist.
Im Flieger war sie immer noch sauer, denn sie konnte gerade ihr Parfüm und das Deo retten und fragte immer nach dem Sinn, den ich versuchte ihr zu erklären. So ein Quatsch meinte sie, denn Terroristen können ja auch zu Zweit fliegen, dann nimmt der eine 1ooml mit und der andere die anderen 100ml, oder die fliegen zu Zehnt und haben so nen halben Liter Sprengstoff und Scheiss Amerika. Sie ist wirklich süß, wenn sie wütend ist. Sie kriegt dann immer rote Bäckchen.
So Unrecht hatte sie aber nicht mit diesem Gedanke, ich dachte darüber nach (ganz BWLer), wie uneffektiv es ist, 10 Leute für ein Flugzeug zu opfern und bin auf ne viel bessere Idee gekommen:
Wer hat naturgegeben Verwahrungsstauraum? Genau: Frau. Also meine Idee für “Ossi“:
Brust OP: Links Sprengstoff A, Rechts B, das Ganze irgendwie verbunden, im Falle des Falles ordentlich geschüttelt und gepresst und fertig. Das Wort Sexbombe würde ne ganz neue Bedeutung bekommen, ich wäre nur noch an Flachbrüstigen interessiert, denn so explosiv muss Sex nun auch nicht sein; wenn es richtig knallen soll lässt man Kamele fliegen und während ich das hier schreibe, frage ich mich, wieso ich immer auf so was komme?!


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