Donnerstag, 30. November 2006
7 Denk mal
cabman, 18:38h
Mit der Glocke letzten Schlag senkte sich die Dunkelheit über den Tag. Er stand draußen am Fluß von wo er die halbe Stadt überblicken konnte. Er war in sich gekehrt, versunken in seinen Gedanken, heute war der 24.Dezember - Heiligabend, das Fest der Liebe - doch in ihm war keine Liebe .
Das vergangene Jahr war das schwerste seines Lebens gewesen, es war geprägt von Verlust, Schmerz und Abschied gewesen.
Anna, seine große Liebe seit dem Kindergarten hatte ihn verlassen, weil sie ihn nicht mehr liebte . Einfach so, das Gefühl war weg ... er konnte es sich nicht erklären und wollte es auch nicht verstehen. Sie lebte nun auf der anderen Seite der Erdkugel, auf einer Farm in Australien. Zumindest mußte er sie nicht mehr sehen.
Und wie heißt es: Die Zeit heilt alle Wunden, er mußte also nur lang genug warten...
Doch das war noch nicht einmal das Entscheidende. Zwei Monate, nach dem Anna weg und er bei einem Routine- Check beim Arzt war, eröffnete dieser ihm die Diagnose: Krebs
Krebs im Enddarm, es zog ihm den Boden unter den Füssen weg, wie war die Heilungsaussicht, wie die Behandlung ? Was erwartete ihm?
Er versuchte rein rational an die Erkrankung heranzugehen, unabhängig der Ängste, die in ihm wüteten, denn dieser Krebs schien ein Familienbegleiter zu sein.
Gut, zuerst galt es die Chemo zu überstehen, mit den Nebenwirkungen fertig zu werden und dann Kraft zu sammeln für die folgende Bestrahlung. Auch der Afterausgang mußte verlegt werden, ein Stoma wurde sein eigen. Nach der Diagnose folgten etliche Wochen im Krankenhaus, er verlor
seine Haare. Ihm war übel, konnte kaum Essen bei sich behalten und magerte sehr ab.
Wenn er seinen kahlen Kopf mit dem ausgeprägten
Hinterkopf im Spiegel besah, dann gefiel er sich : „Ich habe einen Denkerkopf ‘‘ sagte er sich...
Sein Körper kam verhältnismäßig gut mit der Behandlung zurecht, was machte schon das bißchen Übergeben, wenn er doch wußte, dass es irgendwann wieder besser werden würde.
Auch die Rückverlegung seines künstlichen Darmausganges verlief unproblematisch, noch hatte er zwar Schwierigkeiten , konnte nicht alles essen, mußte aufpassen, immer in der Nähe einer Toilette zu bleiben, doch das war ja überschaubar.
Weihnachten, dachte er, machen sich die Menschen darüber eigentlich Gedanken ?
Leicht amüsiert hatte er in diesem Jahr dem Treiben in der
Vorweihnachtszeit, dem STRESS der anderen zugeschaut. Er war so dankbar, dass er seine Krankheit so gut überstanden hatte, dass ihm die allgemeine Hektik, das Gehetze wie unwirklich vorkam.
Früher war er genauso gewesen, doch das letzte Jahr hatte einen neuen Menschen aus ihm gemacht, keinen besseren, aber einen bewußteren...
Und so stand er nun hier an dem Fluss mit Blick über die Stadt, die sein Herz erfüllte. Seine kreisenden Gedanken kristallisierten immer mehr den einen Gedanken heraus :
Weihnachten ist für mich kein Fest der Liebe, sondern ein Fest der Hoffnung ...
Das vergangene Jahr war das schwerste seines Lebens gewesen, es war geprägt von Verlust, Schmerz und Abschied gewesen.
Anna, seine große Liebe seit dem Kindergarten hatte ihn verlassen, weil sie ihn nicht mehr liebte . Einfach so, das Gefühl war weg ... er konnte es sich nicht erklären und wollte es auch nicht verstehen. Sie lebte nun auf der anderen Seite der Erdkugel, auf einer Farm in Australien. Zumindest mußte er sie nicht mehr sehen.
Und wie heißt es: Die Zeit heilt alle Wunden, er mußte also nur lang genug warten...
Doch das war noch nicht einmal das Entscheidende. Zwei Monate, nach dem Anna weg und er bei einem Routine- Check beim Arzt war, eröffnete dieser ihm die Diagnose: Krebs
Krebs im Enddarm, es zog ihm den Boden unter den Füssen weg, wie war die Heilungsaussicht, wie die Behandlung ? Was erwartete ihm?
Er versuchte rein rational an die Erkrankung heranzugehen, unabhängig der Ängste, die in ihm wüteten, denn dieser Krebs schien ein Familienbegleiter zu sein.
Gut, zuerst galt es die Chemo zu überstehen, mit den Nebenwirkungen fertig zu werden und dann Kraft zu sammeln für die folgende Bestrahlung. Auch der Afterausgang mußte verlegt werden, ein Stoma wurde sein eigen. Nach der Diagnose folgten etliche Wochen im Krankenhaus, er verlor
seine Haare. Ihm war übel, konnte kaum Essen bei sich behalten und magerte sehr ab.
Wenn er seinen kahlen Kopf mit dem ausgeprägten
Hinterkopf im Spiegel besah, dann gefiel er sich : „Ich habe einen Denkerkopf ‘‘ sagte er sich...
Sein Körper kam verhältnismäßig gut mit der Behandlung zurecht, was machte schon das bißchen Übergeben, wenn er doch wußte, dass es irgendwann wieder besser werden würde.
Auch die Rückverlegung seines künstlichen Darmausganges verlief unproblematisch, noch hatte er zwar Schwierigkeiten , konnte nicht alles essen, mußte aufpassen, immer in der Nähe einer Toilette zu bleiben, doch das war ja überschaubar.
Weihnachten, dachte er, machen sich die Menschen darüber eigentlich Gedanken ?
Leicht amüsiert hatte er in diesem Jahr dem Treiben in der
Vorweihnachtszeit, dem STRESS der anderen zugeschaut. Er war so dankbar, dass er seine Krankheit so gut überstanden hatte, dass ihm die allgemeine Hektik, das Gehetze wie unwirklich vorkam.
Früher war er genauso gewesen, doch das letzte Jahr hatte einen neuen Menschen aus ihm gemacht, keinen besseren, aber einen bewußteren...
Und so stand er nun hier an dem Fluss mit Blick über die Stadt, die sein Herz erfüllte. Seine kreisenden Gedanken kristallisierten immer mehr den einen Gedanken heraus :
Weihnachten ist für mich kein Fest der Liebe, sondern ein Fest der Hoffnung ...
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fishy_,
Mittwoch, 6. Dezember 2006, 14:08
Jo, denn wir haben nur eine Runde auf diesem Planeten. Nachlösen nicht möglich.
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